Steffen42 hat geschrieben:
Ich hab noch einen Artikel im Hinterkopf, bei dem mal zusammengerechnet wurde, wieviele Watt denn durch Ausrüstung optimierbar sind. Die genauen Zahlen bringe ich nicht mehr zusammen, aber das waren so grob: 20-30w durch Rad inkl. Laufräder. Wobei hier die Maßnahmen nicht wirklich summierbar sind. Ausrüstung, die noch am meisten bringt: Aerohelm (gute Sitzposition vorausgesetzt) und eng anliegende Kleidung. Ab jetzt kommt nur noch Sitzposition des Fahrers als Faktor und da liegen gut und gerne 80-100w drin.
Es sind halt viele Kleinigkeiten, die am Ende einiges ausmachen können. Aber:
Man kann es aber auch lassen und an den wichtigeren Dingen arbeiten wie Sitzposition, Training, Kraft, Ernährung, Wechselzeiten, etc. etc.
+1
Da bin ich völlig bei dir. Man sollte den Ochsen nicht hinter den Pflug spannen. Oder besser gesagt, sollte das an erster Stelle stehen.
So eine aggressive Position wie z.B. Kienle zu fahren kostet dann jede Menge (Kraft-)Training und Physis, die kann man sich nicht so einfach kaufen.
Das tut ja auch schon beim Zusehen weh, so gestreckt wie der da sitzt. Lange ist da wohl das Pendant.
Besser in der Midlifecrisis 10k€ für ein teures Rad als 25k€ für eine Harley auszugeben, mit der nur die Umwelt belästigt wird.
Ich hab mir vor 2 Wochen einen Sportwagen gekauft - ich steck schon mittendrin. Aber keine Angst wegen der Umwelt, ich fahr fast nur Rad.
Antracis hat geschrieben:
Die Prämisse, man müsse sich so ein Sportgerät mit einer bestimmten Leistung verdienen, halte ich ehrlich gesagt für absurd. (Ich beziehe mich da jetzt nicht direkt auf Dein posting, Jan.

)
Verdienen tut man das Geld und dann kauft man es. Ob man es wirklich
braucht, ist natürlich die Frage. Aus meiner Sicht aber irrelevant, weil nach meiner Ansicht gerade ein typisches Merkmal von (nicht nur sportlichen) Hobbys ist, mehr und teurer zu kaufen, als man braucht.
Mag sein. In meinem Sportlerleben habe ich jedoch meist die Beobachtung gemacht: je besser die Ausrüstung, desto schlechter der Sportler. Vielleicht habe ich noch immer ein leichtes Jan-Ullrich-Trauma, als ich damals die ganzen in Telekomtrikots gepressten Dickwänste mit meinem Hollandrad überholte.
Und ja, klar haben wir das Geld verdient. Ehrlich und hart. Und dann kann man sich doch auch mal was leisten. Und wenn man dann noch bedenkt, dass man im Moment nix für sein Geld bekommt, wäre es ja schon fast fahrlässig, es auf der Bank zu lassen. Nachher kommen noch Strafzinsen. Vielleicht bekommen wir ja Rabatt, wenn wir beide ein Scott Plasma Premium nehmen - das gefällt mir nämlich auch.

Deal?
Letztlich ist der Mensch ein neidendes Wesen, vermutlich läufts am Ende darauf hinaus.
Vermutlich. Wie sagt Volker Pispers (über Kapitalismus) immer so schön: "Wir kaufen Dinge, die wir nicht brauchen, von Geld das wir nicht haben, um damit Menschen zu beeindrucken, die wir nicht mögen".
Ansonsten nochmal @Triathlon und gerade Langdistanz. Reizvoll finde ich da tatsächlich den Finishergedanken.
+1
Dartan hat geschrieben:
Und die Frage ist wohl auch, was man als Basis annimmt. Der Unterschied zwischen einem 1000€ Rad zu einem 3000€ Rad (oder gar zwischen normalen RR und Tria-/TT-Modell) dürfte wohl erheblich größer sein, als der Unterschied zwischen 5k€ und 10k€ Modellen.
Die Frage finde ich auch spannend. Nur leider hab ich keine Ahnung.
Antracis hat geschrieben:
Da hat sich Thomas Hellriegel auch mal zu geäußert, dass nach seiner Erfahrung das größte Problem von Amateuren ist, dass sie viel am Radmaterial und der Sitzposition rumtüfteln und dann ab Stunde drei doch nur noch Oberlenker fahren, weil der Rücken es nicht mehr mit macht oder auch schlicht das technische Fahrvermögen fehlt. Er hat dann auch geraten, lieber eine weniger aggressive Sitzposition, dafür aber in der auch noch in Stunde fünf halbwegs aerodynamisch und Druck auf dem Pedal.
Kann ich indirekt bestätigen, da ich einige Bekannte hab, die beim Ironman massive Rückenschmerzen bekamen und teils sogar aufgeben mussten.
Fazit für mich: Erstmal ordentlich trainieren. Am besten auf einem guten/teuren Rad.
Ach, noch kurz zur Zeit-Diskussion: 15h finde ich, zumindenst wenn man ohne Kind und Kegel ist, vom Zeitaufwand machbar. Problematisch sehe ich eher, wie es auch Wolfgang und Dirk ansprachen, die Radeinheiten zeitlich und logistisch unterzubringen. Und ich bin momentan von mir richtig angesäuert, da ich die Radeinheiten in den letzten Wochen vermehrt ausfallen ließ bzw. durch Läufe ersetzte. Daher: Mein Vorsatz für die nächsten Wochen ist, mich mit dem Radtrainer anzufreunden. Denn es ist genau wie Steffen schrieb: bei vielen kommt das strukturierte Radtraining zu kurz. Und einer davon bin ich.
Dennis, Darth und Farhad: Habt einen schönen und erholsamen Urlaub!