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Umfrage: Schmerzmittel im Wettkampf – Sind Läufer eigentlich bekloppt?

Wie oft und warum hast du Schmerzmittel vor/während (Ultra-)Marathon eingenommen?

(fast) immer
Insgesamt abgegebene Stimmen: 9 (7%)
oft
Insgesamt abgegebene Stimmen: 6 (4%)
selten
Insgesamt abgegebene Stimmen: 9 (7%)
nie
Insgesamt abgegebene Stimmen: 85 (63%)
wegen akuter Verletzung
Insgesamt abgegebene Stimmen: 8 (6%)
Schmerzvermeidung / -linderung im WK
Insgesamt abgegebene Stimmen: 8 (6%)
Schmerzvermeidung / -linderung nach WK
Insgesamt abgegebene Stimmen: 7 (5%)
Leistungssteigerung
Insgesamt abgegebene Stimmen: 2 (1%)
sonstiges
Insgesamt abgegebene Stimmen: 1 (1%)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 135

Umfrage: Schmerzmittel im Wettkampf – Sind Läufer eigentlich bekloppt?

1
Zugegeben: Der Titel klingt reißerisch. Soll er aber auch, damit das Thema nicht untergeht. Angeregt zu dieser Umfrage wurde ich durch einen anderen Thread und durch einen von aghamemnun angegebenen link. Der besagt zusammengefasst:

  1. Über 60% der Teilnehmer eines Marathons (Bonn 2009, 2010) nehmen vor dem Marathon Schmerzmittel ein.
  2. Diese Einnahme ist nicht nur unwirksam, sondern potenziell gesundheitsschädlich.

Der erste Punkt hat mich regelrecht geschockt, und ich konnte das und kann es immer noch nicht so recht glauben. Allerdings habe ich mich informiert, auch zu einem der Verantwortlichen Kontakt aufgenommen und halte es für eine seriöse und wohl zutreffende Studie.

Zum zweiten Punkt habe ich einen befreundeten Arzt, gleichzeitig Sportmediziner und Langläufer befragt, und er bestätigt das in den Veröffentlichungen beschriebene Gesundheitsrisiko uneingeschränkt.

Hier 2 links mit den Ergebnissen der Studie und der Wirkung der Schmerzmitteleinnahme:
Deutsche Apotheker Zeitung
Ärzteblatt

Es gibt wohl kaum eine bessere Plattform als dieses Forum, um die Fragestellung der Studie und die Übertragbarkeit der Resultate zu überprüfen. Was mich interessiert, ist:
Wie haltet ihr das?
Wer nimmt Schmerzmittel ein?
Wann? Wie oft? Warum?
Bei welchen Distanzen?

Bei der Studie in Bonn wurden sowohl HM- als auch M-Teilnehmer befragt. Um das Bild nicht durch z. B. 5 km-Wettkämpfe zu verwässern, betrachte ich bei der Umfrage ausschließlich Marathon oder länger.

In Frage kommende Schmerzmittel sind ASS, Ibuprofen, Diclofenac, Paracetamol etc.

Bernd
Das Remake
Infos zum Laufen und Vereinsgedöns gibt's auf www.sgnh.de

2
Hilferuf an die Moderatoren:
Ich sehe jetzt, dass die Antwortmöglichkeiten beknackt aussehen (nicht lesbar), weiß aber nicht, wie ich das ändern kann. Bei "Bearbeiten" krieg ich immer nur den Beitrag selbst.

Hilfe!!!

Bernd
Das Remake
Infos zum Laufen und Vereinsgedöns gibt's auf www.sgnh.de

3
burny hat geschrieben:
  1. Über 60% der Teilnehmer eines Marathons (Bonn 2009, 2010) nehmen vor dem Marathon Schmerzmittel ein.
Ich gehe davon aus, dass das "vor" = unmittelbar vor dem Start meint und nicht "irgendwann im Training der letzten 12 Wochen" - oder?


Bei mir sieht der Abstimmungsbildschirm vermurxt aus - noch jemand?


gruss hennes

EDIT: Burny hat das gleiche Problem - das ist nix neues, passiert häufiger seit der letzten Foren"verbesserung" auch mit anderen Texten :frown:

4
Hennes hat geschrieben:Ich gehe davon aus, dass das "vor" = unmittelbar vor dem Start meint und nicht "irgendwann im Training der letzten 12 Wochen" - oder?
Hennes,
genau das hatte ich auch gedacht und diese hohe Zahl deshalb vermutet.
Im Originalfrageboden lautet dies Frage:
8) Haben Sie vor dem heutigen Marathon Schmerzmittel wie Diclofenac, Aspirin, Ibuprofen, Volteren, Naproxen, ___Paracetamol, Novalgin genommen ??
  • Schmerzmittel vorher eingenommen ?? ja / nein
  • Hatten Sie vor Beginn des heutigen Marathons Schmerzen ? ja / nein
  • Welches Schmerzmittel und welche Dosis haben Sie genommen ?
Ich glaube, darunter dürfte jeder den Zeitraum des Wettkampftages verstehen, also "unmittelbar vor".

Hier übrigens der komplette Fragebogen.

Bernd
Das Remake
Infos zum Laufen und Vereinsgedöns gibt's auf www.sgnh.de

5
Hi!

Ich habe mit "nie" angekreuzt hinsichtlich des direkten Zusammenhangs zum Marathon oder anderen WK. In TRAININGSPHASEN habe ich bereits Voltaren genommen und ehrlich gesagt bin ich überhaupt nicht überzeugt. Weder von der
Wirkung noch vom Sinn des Unterfangens.

Mein Grundsatz ist:

a) eine Beschwerde läuft sich während des Trainings/WK raus

oder

b) eine Beschwerde ist während des Trainings/WK erträglich

oder

c) es ist ernst. DANN will ich es aber auch nicht mit "Betäubung" überspielen, das geht dann doch zuweit.

Ralph

6
Grundsätzlich halte ich Läufer für weder intelligenter noch bekloppter als andere Leute. Deshalb kann ich mir auch gut vorstellen, daß Medikamente, die als leistungssteigernd oder überhaupt erst einmal leistungsermöglichend angesehen werden, auch in Gebrauch sind. Genauso wie bei anderen Menschen auch. Das tröstet mich zumindest ein wenig über das niederschmetternde Ergebnis der Studie hinweg.

Da Medikamente grundsätzlich Nebenwirkungen haben, sind sie auch potentiell schädlich. Eine Verschreibung bzw. die Entscheidung für eine Einnahme ist in vielen Fällen eine Kosten-/Nutzenrechnung. Im Fall einer prophylaktischen Einnahme vor dem Wettkampf sehe ich sogar eine doppelte schädliche Wirkung: Zum einen sind da die üblichen Nebenwirkungen, zum anderen hat die Medikation u.U. zur Folge, daß eine Belastung zu spät oder gar nicht abgebrochen wird, die man schon lange vorher hätte beenden müssen.

Vorgestern habe ich wieder mal gemerkt, daß Adrenalin & Co. im Marathon eine derart durchgreifende Wirkung entfalten, daß ich erst hinterher gemerkt habe, was ich mir da wieder angetan habe. Trotzdem: Ich fühlte mich am Limit, mehr hätte ich subjektiv nicht ertragen. Wenn ich mir jetzt auch noch vorstelle, ich hätte diese Schmerzgrenze mit Hilfe von Analgetika künstlich verschoben, hätte ich mir möglicherweise eine Verletzung zugezogen, die ich durch die gefühlte Belastungsgrenze vielleicht vermeiden konnte. Wer weiß? Aber aus Gründen der Vorsicht unterlasse ich die Einnahme von Schmerzmitteln.

Ähnliches gilt auch für das Training. Die Rückmeldung des Körpers ist mir zu wichtig, um sie mit Medikamenten zu unterdrücken.

Die Umfrage erlaubt ja auch die Antwort "leistungssteigernd". Ich könnte mir vorstellen, daß Analgetika für manche auch eine willkommene und gern ergriffene Möglichkeit sind, sozusagen legal und mit gutem Gewissen zu dopen. Jedenfalls hat die Sache für mich persönlich irgendwie den Ruch der Grauzone - ein weiterer Grund, davon die Finger zu lassen.
Дуа кинум йах иди, ту пуц ца бофт тар ту-хез йатов̌!

7
burny hat geschrieben: Ich glaube, darunter dürfte jeder den Zeitraum des Wettkampftages verstehen, also "unmittelbar vor".
Für mich immer noch eindeutig zweideutig - und daher die Antwort relativ "wertlos".

Es wird (für mich) eigentlich viel mehr erst durch die nachfolgende Frage abschließend klar
9) Nehmen Sie Schmerzmittel während des Trainings / Vorbereitungszeit ja / nein
weil dann da extra für die vorhergende Zeit konkret gefragt wurde.


gruss hennes

8
Zum Technischen: Ich hab heute mit FF immer wieder Probleme - das Eingabefenster für Antworten auf Beiträg ist grau unterlegt und ich kann nichts schreiben ... mit Reload oder Browser-Neustart geht's wieder, aber ich hab noch nicht begriffen, wann das Problem auftritt und wann nicht.

Zum Inhaltlichen: An der Befragung kann ich mich mangels M-Erfahrung nicht beteiligen. Was ich tun würde (nix schlucken!) ist ja nicht von Belang. Ich kann nur was zur Studie schreiben. Die ist etwas differenzierter in der „MMW – Fortschritte der Medizin“ publiziert: http://www.praxis-kuester.de/bonn/downl ... rathon.pdf . So, wie sie dargestellt ist, mag ich mir kein abschließendes Urteil über die Seriosität erlauben. Was mich aber stutzig macht, ist die unpräzise Darstellung der Methodik. So wird a) nicht zwischen M und HM differenziert und vor allem b) wird nicht klar, was man die TN denn nun exakt gefragt hat. Wie Hennes schon andeutete, ist der Bezugszeitraum entscheidend (und der Anlass der Einnahme natürlich auch). Wenn die Frage gelautet hätte "Haben Sie in den vergangenen 4 Wochen die folgenden Schmerzmittel zu sich genommen, und wenn ja, in welcher Dosierung?", wären die Ergebnisse auch bedenklich. Aber die Medikamenteneinnahme müsste ja nichts mit dem Laufen zu tun haben. Wenn dann jede wegen Kopfschmerzen, Kater oder Menstruationsbeschwerden eingenommene ASS-Tablette mitgerechnet wird, kriegt man relativ schnell sensationell hohe Werte. Ich habe den Eindruck, hier werden detailliertere Infos bewusst verschwiegen, weil die Studie sich in der reißerischen Variante besser "verkaufen" lässt.

vg,
kobold

9
burny hat geschrieben: Ich glaube, darunter dürfte jeder den Zeitraum des Wettkampftages verstehen, also "unmittelbar vor".
Du hast noch keine empirische Forschung betrieben, oder? Ich hab inzwischen etliche Fragebogenstudien geplant und durchgeführt - meine Erfahrung: Wenn man irgendetwas nicht GANZ EXAKT formuliert (also "Haben Sie am Tag des Laufs ..." bzw. "... in den 6 Stunden vor dem Lauf..."), versteht jede/r Teilnehmer/in was anderes darunter ... und wenn man es präzise formuliert, hat man immer noch einen erheblichen Prozentsatz von Leuten, die nicht lesen können oder wollen.

Mich stört außerdem das Hin und Her im Fragebogen zwischen "Einnehmen" (ergo: Schlucken) und "nehmen" (heißt für mich "anwenden", schließt also z.B. Voltaren zum Einreiben ein). Oder eine unspezifische Frage wie "7) Erfahrungen mit Schmerzmitteln in Zusammenhang mit Sport ??ja / nein" - Was heißt "im Zusammenhang mit"? Vorher - währenddessen - hinterher? Kurzum - ich find die Studie methodisch nicht so doll. Die Zynikerin in mir sagt: Naja, für eine Mediziner-Diss reicht's! :teufel:

Wie auch immer: Die Zahlen kann ich erstmal mangels konkurrierender, sauber erhobener Daten nicht widerlegen, mag sie aber nicht glauben. Ich selbst kann wegen fehlender M-Erfahrung an der Umfrage nicht teilnehmen - meine Antwort wäre aber: NIE unter Schmerzmitteln laufen. Ich hab (wie corriere) schon nach dem Laufen zur Voltarentube gegriffen. Aber vorher Schmerzmittel nehmen oder unterwegs, um einen Lauf durchzustehen. No way - so wichtig kann ein Lauf gar nicht sein!

vg,
kobold

10
burny hat geschrieben:Hilferuf an die Moderatoren:
Ich sehe jetzt, dass die Antwortmöglichkeiten beknackt aussehen (nicht lesbar), weiß aber nicht, wie ich das ändern kann. Bei "Bearbeiten" krieg ich immer nur den Beitrag selbst.

Hilfe!!!

Bernd
Leider lässt sich (für mich) nicht viel machen, ich habs aber zumnidest probiert. M. E. wird das so verzerrt, weil für die Antwortmöglichkeit am besten nur ein (oder zwei) kurze Worte eingesetzt werden sollten. Ist "was technisches"... Tiiiiiimmmm!!!
:geil: Helden werden bei Sturm am Strand gemacht! :geil:


Bild

13
burny hat geschrieben:Wie haltet ihr das?
Wer nimmt Schmerzmittel ein?
Wann? Wie oft? Warum?
Bei welchen Distanzen?

.

Bernd
Burny
Ich halte es fuer sehr unwahrscheinlich, dass in diesem Forum einer/e "zugibt" Schmerzmittel im Wettkampf oder vorher einzunehmen. Kannste vergessen Deine Umfrage. Ist genauso als wuerdest Du in einem Eltern Forum fragen:"Wer schlaegt seine Kinder?"

Meine Antwort: Ich hab schon mal Ibu genommen. Das ist allerdings schon 20 Jahre her. Direkt vor dem Marathon und gleich noch eine nach dem WK. Aber was wusste ich schon.....

Ich habe letztes Jahr beim HM ein Maedchen in der Ziellinie sagen hoeren. "I cant wait for my Ibu". Gibts also tatsaechlich.

Viele Gruesse
Petra

14
petracalifornia hat geschrieben:Burny
Ich halte es fuer sehr unwahrscheinlich, dass in diesem Forum einer/e "zugibt" Schmerzmittel im Wettkampf oder vorher einzunehmen.
Es gab schon mal eine ähnliche Umfrage und es gab hier auch Leute, die es zugaben!

gruss hennes

15
kobold hat geschrieben:ich find die Studie methodisch nicht so doll.
Anne,
alles, was du schreibst, kann ich nachvollziehen und teile deine Einschätzung. Insbesondere auch, was das Nichtlesen können oder wollen anbelangt.

Aber:
selbst wenn dadurch 50% fehlerhaft wäre, auch eine Quote von 30% hielte ich für erschreckend hoch. Ich kenne durchaus Läufer, die sich lange auf ein Ereignis vorbereitet hatten, eine Verletzung bekamen, die mit der Lauferei nicht unbedingt ewas zu tun hatte und die dann Ibuprofen oder Voltaren unmittelbar vor oder auch während des Wettkampfs nahmen. Ich hätte geschätzt, dass bei einer solchen Befragung irgendwas in der Größenordnung 1 oder 2% herausgekommen wäre, aber jeder 2.? Oder auch durch methodische Fehler bedingt jeder Dritte? Halt ich für extrem viel.

Bernd
Das Remake
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17
burny hat geschrieben:....Ich hätte geschätzt, dass bei einer solchen Befragung irgendwas in der Größenordnung 1 oder 2% herausgekommen wäre, aber jeder 2.? Oder auch durch methodische Fehler bedingt jeder Dritte? Halt ich für extrem viel.
Ich glaube diese hohen Werte entsprechen der Realität.

Ich kenne mehrere Personen, die täglich Aspirin (ASS) nehmen.
Für Voltaren wird im Fernsehen Werbung gemacht.

Kurz gesagt, für viele Menschen sind Medikamente etwas "normales".
Warum sollte die Läuferszene da eine Ausnahme bilden?

Gruß
Michael
(Medikamentenfrei)

20
Gestern kam in irgendeinem Magazin im ZDF ein Beitrag dazu. Da wurden genau diese Zahlen auch (wieder) zitiert.
Aus meiner eigenen Erfahrung (Gespräche mit Läufern über 10 Jahre) erscheinen sie mir zu hoch.
Ic h selbst nehme selten mal Schmerzmittel. Wenn dann wegen gelegentlichem Kopfweh.

Walter

21
burny hat geschrieben:...Ich hätte geschätzt, dass bei einer solchen Befragung irgendwas in der Größenordnung 1 oder 2% herausgekommen wäre, aber jeder 2.? Oder auch durch methodische Fehler bedingt jeder Dritte? Halt ich für extrem viel.

Bernd
ich bin bisher zwar nicht weiter als 50k gelaufen, müsste für mich aber ganz klar ein "oft" ankreuzen.

Habe früher vor Longruns schon häufig mein Schultergelenk (natürlich keine Laufverletzung) mit Schmerzsalben und oder Tabletten behandelt, weils gerade auf den letzten Kilometern teilweise echt weh tat (und ich habe eine recht hohe Schmerztoleranz)
Aber diese Behandlungen bringen garnichts, wie ich irgendwann eingesehen, und auch im Zusammenhang mit Shinsplints mehrfach "getestet" habe.
Das ganze wird jedoch irgendwann zu einem RITUAL, unabhängig wie akut die Schmerzen am Lauftag gerade sind. Deshalb überrascht mich der hohe Prozentsatz der Konsumenten nicht. Man nimmt irgendwann wie selbstverständlcih amTrainingstag einfach prophilaktisch ne "Ibu"!!!

@Burny:
Vielleicht (Deiner Laufkarriere nach zu beurteilen höchst wahrscheinlich) hast Du eine fürs Laufen prädestinierte Genetik und tust dich deshalb schwer mit so einem "krassen" Ergebnis!?
was willste machen, nützt ja nichts

22
petracalifornia hat geschrieben:
Ich habe letztes Jahr beim HM ein Maedchen in der Ziellinie sagen hoeren. "I cant wait for my Ibu". Gibts also tatsaechlich.
Sowas habe ich mal in einem per Mail verschickten Bericht über einen Radmarathon gelesen. Da stand sinngemäß: und das tollste ist, hinterher heiß zu duschen und eine Voltaren einzuwerfen.

Und eine Kanaldurchschwimmerin hat in einem Interview die Frage, was der schwierigste Moment bei so etwas sei geantwortet: 'wenn die Schmerzmittel die Schmerzen nicht mehr unterdrücken'.

Deshalb glaube ich schon, dass es Leute gibt, die sowas machen. Aber 60 Prozent?

tina

23
Mal eine Kopfschmerztablette ist ja noch okay. Aber ich finde es unverantwortlich, wenn man irgendwelche starken Mittel schluckt. Klar, jeder will den Lauf meistern, aber es kann so viel passieren.
Ich kann einfach nicht nachvollziehen, das manchen das Laufen wichtiger ist als die Gesundheit. In all der Zeit, habe ich DAS nie vergessen.

aber ich wünsche auf jeden Fall allen Läufern weiterhin viel Erfolg

25
@burny:

Da es solche Umfragen und Zahlen oder Studien dazu ja scheinbar schon oft gibt... was versprichst Du Dir denn persönlich von Deiner Umfrage?
Reine Neugier oder ist es fachlich?

Ich persönlich laufe Marathon nur wenn ich mich komplett gesund fühle. Weiter als Marathon bin ich noch nie und werde ich vermutlich nie laufen.
Wenn ich Schmerzen hab, dann ist mir nicht nach Laufen und dann erzwinge ich auch nix. Entweder ich bin dann anderweitig für Alternativtraining zu gebrauchen oder ich lasse es ganz sein.
Mit Kopfschmerztabletten bin ich auch schon geschwommen oder Rad gefahren, aber bezgl. Laufen muss ich eh vorsichtig sein, da ich manchmal mit Quincke-Ödem auf merkwürdige Kombinationen (z.Bsp. Weizen in Nahrungsmitteln + Aspirin oder Nasenspray) reagiere und das kann krass werden.

Erlebt habe ich aber auch schon, dass mir ein Arzt (Neurologe) Diclofenac empfohlen hat und mir auch ausdrücklich das Laufen damit empfohlen hat um monatelange
Schonhaltungen weg zu kriegen. Dauerhaft würde ich sowas nicht tun.

LG
Marion
http://www.hundephysioharz.de

26
burny hat geschrieben:2. Diese Einnahme ist nicht nur unwirksam, sondern potenziell gesundheitsschädlich.
Da muss man aber schon selektiv lesen, um die Einnahme pauschal als "unwirksam" zu bezeichnen, anstatt als schlecht wirksam oder fragwürdig etc.

Auszüge aus deinem aerzteblatt.de-Link:
Offensichtlich helfen Schmerzmittel gegen Schmerzen nach sportlicher Aktivität.
Paracetamol wirkt bei Muskel- und Gelenkschmerzen nur schlecht.
Auch die bekannten und beliebten Zyklooxyenasehemmer, wie Diclofenac und Ibuprofen, sind natürlich nicht harmlos. Sie wirken während der Anstrengung nur mäßig
Manche Autoren berichten von einem prophylaktischen und therapeutischen Effekt von Ibuprofen oder Naproxe
petracalifornia hat geschrieben:Ich halte es fuer sehr unwahrscheinlich, dass in diesem Forum einer/e "zugibt" Schmerzmittel im Wettkampf oder vorher einzunehmen.
Guck mal oben bei den Ergebnissen nach: ich war der zehnte, der das zugab (Ibuprofen, jeweils 400 mg): vorher je einmal wegen Kopfschmerzen (dann PB gelaufen) und Knieschmerzen (den M zu laufen war eine Scheißidee, da ich unrund lief und somit mäßig abschloss, 3:13 statt der geplanten 3:09), und einmal während meines ersten 100ers wegen Fußschmerzen (dann knapp an der sub-10 gescheitert aber recht ordentlich zuende gelaufen).

Also insgesamt 3x mal bei 49 (Ultra)Marathons. Gesundheitliche Probleme danach: 0. Erfolgreich: mal ja, mal nein.

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Bengal hat geschrieben:Ähm, müsste die Verteilung der Antworten und die verschiedenen Prozentzahlen nicht am Ende einen Wert von addiert 100% ergeben ????
Da stimmt was mit der Umfrage nicht. Das kann ja eigentlich keine Multiple Choice-Umfrage sein.

28
Gestern in WISO wurde diese Untersuchung auch genannt und meine Spontanreaktion lautete: "Nä, DAS glaube ich NICHT!"

Wären es 20% gewesen oder vielleicht 25% - dann hätte ich mir das noch vorstellen können. Dort war aber von 67% die Rede und das halte ich für unglaublich.

Andererseits sehe ich auch, dass so ziemlich JEDER in meinem Umfeld zumindest etwas (die meisten eher extrem viel) sorgloser mit Medikamenten umgeht und insbesondere Schmerzmittel offensichtlich dem meisten Menschen locker sitzen. Ob Läufer oder Nichtläufer.

Persönlich bin ich schon auch mal mit Schmerzen gelaufen bzw. weitergelaufen oder einen Lauf angetreten bei dem abzusehen war, dass sich an vorbekannter Stelle Schmerzen einstellen werden. Im Training kommt auch das nicht in Frage - aber wenn mir ein Lauf wichtig ist und ich das abzuschätzen können glaube, ist es Abwägungssache und kann vorkommen.

Auf die Idee, deshalb irgendwas einzuwerfen oder einzuschmieren käme ich nie. Im Gegenteil sehe ich die - wenn doch mal vorhandenen - Schmerzen als ganz wichtigen Indikator dafür an, was noch geht oder eben auch nicht. Besitze ohnehin keine Schmerzmittel - nichtmal Aspirin. Keine Salben mit Diclophenac (wenn ich diesen Wirkstoff schon lese, bekomme ich Gänsehaut) oder sonstwie harmlos getarnte Körpersignalunterdrücker.

Nach Läufen akzeptiere ich für mich als mögliche Schmerzmittel Eisakkus, Minzöl, kaltes Wasser oder ein alkoholhaltiges Bier :)

29
:confused: Komisch! Waren Marathonis nicht diejenigen, welche immer den Spaß und das tolle Erlebnis Marathon von dem man dann voller Stolz allen berichten kann, in den Vordergrund stellen?

Und dann sowas: schlimmes Zeug schlucken, dopen auf Kosten der Gesundheit, Schmerzen haben undund... :nene:

Das paßt aber so gar nicht zum Bild des kernigen, gesunden Sportlers gelle? :teufel:

Leute, setzt endlich Eure rosaroten Brillen ab!!

Sport ist immer auch der Kampf gegen sich selbst, ein sich- beweisen- wollen und das Überwinden der eigenen Grenzen.
Auch wenn der "Verbissenheitsfaktor" individuell unterschiedlich ist:Ich glaube nicht, daß jemand WK und schon gar nicht einen Marathon ausschließlich aus Spaß bestreitet.

Übrigens: ich laufe keinen Marathon, habe aber oft Schmerzen und werfe dann auch ab und zu mal eine Diclo ein (ca 24h vor dem WK).

30
Plattfuß hat geschrieben:Leute, setzt endlich Eure rosaroten Brillen ab!!
Hier melden sich natürlich vorzugsweise die, die aus Prinzip holier than thou sind.

Nichtsdestotrotz bezweifle ich, dass 2/3 der Läufer bei jedem Marathon und Halbmarathon mit Schmerzmitteln loslaufen oder diese unterwegs zu sich nehmen.

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...da ja nach (Ultra)Marathon gefragt wurde und hier sicherlich auch einige recht erfolgreiche Ultrakäufer an der Umfrage teilgenommen haben, erkläre ich mir die hohe "nie" Rate mit deren "guter Eignung" für lange Distanzen.
Es findet doch eine "natürliche Auslese" auf dem Weg zum langjährigen (Ultra)Marthonläufer statt. Umgekehrt ist dieser Sport eben nicht für jeden geeignet und (Ethik und Gesundheit hin oder her) dann nur unter Schmerzen oder medikamentiert zu praktizieren (so kommt es dann zu 2/3 in der anderen Umfrage). Darum geht es in der Studie zwar nicht, aber diese Tatsache (finde ich) sollte man nicht außer acht lassen.
was willste machen, nützt ja nichts

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D-Bus hat geschrieben:..Nichtsdestotrotz bezweifle ich, dass 2/3 der Läufer bei jedem Marathon und Halbmarathon mit Schmerzmitteln loslaufen oder diese unterwegs zu sich nehmen.
Ich nich.

Marathon ist kein Pappenstiel da wird verbissen gekämpft auch unter Einsatz von Analgetika. :nick:

So manchen hab`ich schon ins Ziel humpeln oder zusammenbrechen sehen. Von wegen Spaß!

33
Plattfuß hat geschrieben:Ich nich.

Marathon ist kein Pappenstiel da wird verbissen gekämpft auch unter Einsatz von Analgetika. :nick:

So manchen hab`ich schon ins Ziel humpeln oder zusammenbrechen sehen. Von wegen Spaß!
Sach ma- in der Überschrift steht doch
[h=2](Ultra-)Marathon.[/h]Was mischst Du Kleinststreckenfanatiker dich wieder ein? Nicht nur Marathon - auch deutlich mehr kann Spaß machen.

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RennFuchs hat geschrieben:... Umgekehrt ist dieser Sport eben nicht für jeden geeignet und (Ethik und Gesundheit hin oder her) dann nur unter Schmerzen oder medikamentiert zu praktizieren.
Marathon ist aber in Mode und es wird suggeriert Jeder könnte es, oder müßte es mal gemacht haben...
Es gibt keine Qualifikationsvoraussetzungen, der Besenwagen macht erst nach 5h Schluß etc etc.

Nach meiner Meinung gibt es deshalb beim Marathon mehr schwache und überforderte Teilnehmer als in jedem anderen WK.

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Siegfried hat geschrieben:Sach ma- in der Überschrift steht doch [h=2](Ultra-)Marathon.[/h]Was mischst Du Kleinststreckenfanatiker dich wieder ein? Nicht nur Marathon - auch deutlich mehr kann Spaß machen.
:winken: Tja, die Versuchung war einfach zu groß.. sozusagen ein gefundenes Fressen! :nick:

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Ich habe einmal vor dem Marathon eine Diclo genommen. Es war Frankfurt 2009 und ich hatte mich darauf vorbereitet das erste mal unter 3 Stunden zu laufen. 10 Tage vor dem Wettkampf wurde ich bei hohem Tempo vom Fahrrad geholt. Ich hatte eine Beckenprellung mit Einblutung ins Gelenk. Training habe ich dann weiter durchgezogen. Mit Tränen im Auge und einer Diclo für den langen Lauf am Samstag, 8 Tage vor dem Marathon. Freitag habe ich dann entschieden hinzufahren und zu laufen. Sonntag Morgen dann doch Muffen sausen gekriegt, weil immer noch Schmerzen da waren. Ich habe dann eine Diclo beim Frühstück genommen und bin damit ganz durchgekommen. Urteilen darüber mag jeder wie er möchte.
Gruß Freddy:winken:

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Geplante Highlights Frühjahr 2017

Marathon Wien


PB's: 5 km:17:44 11.2013;10 km:36:37 07.2013; HM:1:19:54 10.2013; 25 km:1:38:22 11.2013; 30 km:1:58:42 02.2012; Marathon:2:49:13 10.2010

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Die längste Distanz die ich je gelaufen bin waren 45 km. Am Ende schneller Marathons habe ich schwere Beine und ja es schmerzt auch mal aber auf die Idee deshalb Schmerzmittel einzuwerfen würde ich nicht kommen. Wenn ich der Überzeugung wäre, dass es nicht ohne Schmerzmittel gehen würde würde ich auch nicht starten.

Am Ende muss es jeder für sich entscheiden aber wer nur mit Schmerzmitteln vollgepumpt die gewünschte Distanz schafft sollte sich überlegen was falsch läuft .....

Mit laufenden Grüßen Wiesel
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Der Laufschuhratgeber
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38
D-Bus hat geschrieben:
Nichtsdestotrotz bezweifle ich, dass 2/3 der Läufer bei jedem Marathon und Halbmarathon mit Schmerzmitteln loslaufen oder diese unterwegs zu sich nehmen.
Dito

Wie müßte es da erst bei Sportarten zugehen, wo ordentlich auf die Knochen geholzt wird? Die wesentlich verletzungsanfälliger durch den Bewegungsablauf sind?Stopfen sich die Millionen Hobbyfußballspieler alle jedes Wochenende mit Schmerzmitteln voll? Wohl kaum.....

Meine Einnahme von Schmerzmitteln ist sehr überschaubar: Bei Krankenhausaufenthalten nach OP's und zweimal nach Zahnarztbehandlungen. Aspirin habe ich noch nie genommen. Wenn mal ein Zipperlein aufgetreten ist, hieß das, weniger und/oder anders laufen, pausieren, Ursache bekämpfen.

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rono hat geschrieben: Wie müßte es da erst bei Sportarten zugehen, wo ordentlich auf die Knochen geholzt wird? Die wesentlich verletzungsanfälliger durch den Bewegungsablauf sind?Stopfen sich die Millionen Hobbyfußballspieler alle jedes Wochenende mit Schmerzmitteln voll? Wohl kaum.....
Anscheinend doch:

Das Team von Jens Kleinert hat gut 400 Sportler befragt. Ein Drittel der Sportler nahm zum Zeitpunkt der Befragung Schmerzmittel - die Hälfte davon sogar mehrere Wirkstoffe. Die Forscher können nur einen Teil des Missbrauchs erklären. Noch immer gibt es Fragezeichen. Kleinert hat in Deutschland, Österreich und der Schweiz Bundesliga-Fußballer und Amateure befragt, dazu Handballer, Basketballer und Hockeyspieler. Die Unterschiede fielen kleiner aus, als es der Wissenschaftler erwartet hat.

Ständig Schmerzen wenig Pausen - Fußballer nehmen Schmerzmittel weil sie leicht | Sport | Deutschlandfunk

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Magimaus hat geschrieben: Da es solche Umfragen und Zahlen oder Studien dazu ja scheinbar schon oft gibt... was versprichst Du Dir denn persönlich von Deiner Umfrage?
Reine Neugier oder ist es fachlich?
So fürchterlich viele, vor allem repräsentative Studien scheint es nicht zu geben (außer Bonn noch Jungfraumarathon, Boston). Es ist Neugier, gepaart mit Zweifeln über die hohe Anzahl, und es ist der Wunsch, Meinungen dazu zu erfahren, was ja auch ganz rege geschieht.
Bengal hat geschrieben:Ähm, müsste die Verteilung der Antworten und die verschiedenen Prozentzahlen nicht am Ende einen Wert von addiert 100% ergeben ????
Siegfried hat geschrieben:Da stimmt was mit der Umfrage nicht. Das kann ja eigentlich keine Multiple Choice-Umfrage sein.
In die Umfrage sind 2 Einzelfragen gepackt, da müssen dann zweifelsohne Mehrfachantworten möglich sein, sonst könnte man ja nur "wie oft" oder "warum" beantworten, aber nicht beides. Am liebsten wäre mir gewesen, einen detaillierteren Fragebogen zu machen. Ich kenne aber kein Tool hierfür und wollte auch nicht nach Freeware suchen und mich da extra einarbeiten.
D-Bus hat geschrieben:Da muss man aber schon selektiv lesen, um die Einnahme pauschal als "unwirksam" zu bezeichnen, anstatt als schlecht wirksam oder fragwürdig etc.
Die Aussage geht m. E. ziemlich eindeutig in die Richtung:
- unmittelbar vorher oder während: unwirksam und schädlich
- nachher: einige wirksam und geeignet
Aus dem auch von dir genannten Artikel im Ärzteblatt:
Natürlich wäre es am besten, ohne Schmerzmittel auszukommen. Wenn es aber nicht ohne geht, sollten nur geeignete Wirkstoffe verwendet und nach (pharmako)-logischen Gesichtspunkten angewendet werden:

• Schmerzmittel, deren Wirkstoffe lange im Körper verweilen, sind ungeeignet,..

• ASS hat keinen Platz als Schmerzmittel bei aktiven Sportlern...

• Paracetamol wirkt bei Muskel- und Gelenkschmerzen nur schlecht...

• Auch die bekannten und beliebten Zyklooxyenasehemmer, wie Diclofenac und Ibuprofen, sind natürlich nicht harmlos. Sie wirken während der Anstrengung nur mäßig und verhindern, vor dem Start eingenommen, nicht zuverlässig die Muskel- und Gelenkschmerzen nach der Anstrengung (Grafik). Während der sportlichen Belastung schädigen sie Niere und Magen-Darm-Trakt. Diese Schmerzmittel sollten daher nur nach der sportlichen Betätigung und nur nach ausreichender Flüssigkeits- und Salzzufuhr eingenommen werden.

• Zu Zyklooxygenase-2-Hemmern (Coxibe) als Alternative fehlen die Erfahrungen.
Einzig zur letzten Gruppe wird die Aussage relativiert, da keine Erfahrungen vorliegen.

In der Apothekerzeitung heißt es hierzu deutlicher:
Bedauerlich ist, dass diese frühzeitige Einnahme von schmerzlindernden Mitteln – wohl aus Angst vor Schmerzen, die kommen könnten oder aufgrund bereits bestehender Schmerzen – schmerztherapeutisch sinnlos oder falsch ist. Eine profunde Studie aus den Vereinigten Staaten [13] zeigt, dass die regelmäßige Einnahme von Ibuprofen während eines ca. 24 Stunden dauernden Ultramarathons im Vergleich zur Placebogruppe keinesfalls mit weniger Schmerzen oder höherer Leistungsfähigkeit einherging
Also, so selektiv ist das nicht gelesen, denke ich.

Bernd
Das Remake
Infos zum Laufen und Vereinsgedöns gibt's auf www.sgnh.de

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steffenlauf hat geschrieben:Anscheinend doch:

Das Team von Jens Kleinert hat gut 400 Sportler befragt. Ein Drittel der Sportler nahm zum Zeitpunkt der Befragung Schmerzmittel - die Hälfte davon sogar mehrere Wirkstoffe. Die Forscher können nur einen Teil des Missbrauchs erklären. Noch immer gibt es Fragezeichen. Kleinert hat in Deutschland, Österreich und der Schweiz Bundesliga-Fußballer und Amateure befragt, dazu Handballer, Basketballer und Hockeyspieler. Die Unterschiede fielen kleiner aus, als es der Wissenschaftler erwartet hat.

Ständig Schmerzen wenig Pausen - Fußballer nehmen Schmerzmittel weil sie leicht | Sport | Deutschlandfunk
Bei den Fußballprofis mag das so sein. Bei den Hobbyspielern nicht - sondern dürften sie nach dem Spiel ja kein Bier trinken ;-)

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rono hat geschrieben:Bei den Fußballprofis mag das so sein. Bei den Hobbyspielern nicht - sondern dürften sie nach dem Spiel ja kein Bier trinken ;-)
Warum nicht? Wirkt dann gleich präventiv gegen die Kopfschmerzen vom vielen Saufen. :hihi:

44
steffenlauf hat geschrieben:Anscheinend doch:

Das Team von Jens Kleinert hat gut 400 Sportler befragt. Ein Drittel der Sportler nahm zum Zeitpunkt der Befragung Schmerzmittel
Aber ein Drittel ist doch immerhin eine andere Größenordnung als zwei Drittel.
burny hat geschrieben:Also, so selektiv ist das nicht gelesen, denke ich.
Die Apothekenzeitung habe ich selektiverweise nicht gelesen. Mal ganz abgesen von Bemerkungen wie "wirkt schlecht/nicht zuverlässig" kann ich folgendes berichten:
1) Im ersten Fall sind meine Kopfschmerzen durch die Einnahme von Ibuprofen ca. 2 Stunden vorm Marathon verschwunden, und nicht wiedergekommen.
2) Im zweiten Fall verschwanden die leichten Knieschmerzen, die ich vorm Marathon beim Gehen zum Start hatte, ebenfalls nach Ibuprofen-Einnahme. Sie kamen aber vor Halbzeit (km 16 - 18 oder so) wieder.
3) Im dritten Fall (Fußschmerzen beim 100er, Ibuprofen-Einnahme nach 70 km an der Verpflegungsstelle, vom Rennen gestellt) blieben da Schmerzen da, wurden aber trotz Weiterlaufens nicht schlimmer.

1, 2, und 3 sind einige Jahre her. Weder die Knie- (waren nach ca. 3 Wochen weg) noch die Fußschmerzen (waren am nächsten Morgen weg) sind jemals wiedergekommen.

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Ich muss da differenzieren:
- Akute Verletzung oder Beschwerden: Ich musste zum Glück noch nie was nehmen, kann mir aber gut vorstellen, dass ich nach gutem Aufbau und dann einer kurzfristigen Verletzung (oder z.B. Zahnschmerzen) was nehmen würde. Also, bei einer akuten Verletzung (Prellung z.B.) wirken Schmerzmittel, da finde ich den Einsatz auch sinnvoll.
- Dann haben wir chronische Verletzungen oder Schmerzen. Das betrifft jetzt nicht nur Läufer - fragt einmal ein bisschen in eurem Bekanntenkreis herum, chronische Schmerzen (in erster Linie Kreuz/Rücken) sind ziemlich weit verbreitet und werden breitflächig auch mit Schmerzmitteln behandelt. Meine bessere Hälfte z.B. ist Krankenschwester, in dem Beruf wirft allermindestens jeder 2. regelmäßig was ein (regelmäßig = mehrmals im Monat). Beim Laufen und speziell Marathonvorbereitung haben wir zusätzlich die Übertrainierer, denen die Absolvierung des Trainingsplans wichtiger ist als ihre Gesundheit - da komme ich nicht ganz mit, ist wohl aber teilweise eine Graugrenze zu den akuten Beschwerden - erst glaubt man, das ist akut und geht mit paar Eisbeuteln und Voltaren schon weg, und dann nimmt man's plötzlich nach jedem Lauf. Da muss man wachsam sein, da betrügt man sich gern selbst.
- Und komplett unsinnig sind dann die "prophylaktischen" Schlucker. Die gehen offenbar davon aus, dass Marathon weh tut oder sogar tun muss. So wie die Leute, die glauben, blaue Zehennägel oder Blasen gehören zu einem Läufer. Nö, tun sie nicht, und bei guter Vorbereitung tut einem beim Marathon auch nichts weh.
Wenn man diese drei Gruppen zusammenzählt, dann mag man schon auf 60% kommen; wirklich hirnlos finde ich aber nur die Prophylaxe-Schlucker. Bei den anderen kann man für und wider argumentieren, und aus Erfahrung weiß ich, dass man immer versuchen wird, einen Marathon, für den man gemeldet, bezahlt und trainiert hat, auch in irgendeiner Weise zu laufen - auch wenn's medizinisch vielleicht nicht das Klügste ist.
"Only that day dawns to which we are awake." - H.D.Thoreau
Meine Wettkämpfe in der km-Spiel Tabelle
Meine Lauf-Fotoalben (mit vielen Tiroler Laufstrecken)

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... ich bin am Sonntag einen Marathon in den USA gelaufen, und interessanterweise gibt es dort im Zielbereich neben Wasser, Verpflegung, und sonstigen Aktionen auch einen "Tylenol-Stand", an dem eben solches (Wirkstoff in EU als Paracetamol bekannt) verteilt wird. ... ich dachte mich trifft der Schlag.
PB:
10km 45:00; 06.02.2011
HM 1:38:20: 19.09.2010
M: 3:32:03 am 10.10.10

PB 2013:
5k: 22:29
10k: 47:19
HM: 1:40:35
M: 3:36

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@RennFuchs: Einen Ultrakäufer hätte ich gerne mal in der Apotheke!!! :zwinker5:
Ich bin noch nie einen Marathon gelaufen, würde es aber gerne mal irgendwann tun. Von Beruf Apothekerin habe ich natülich viel mit Schmerzmitteln zu tun. Egal ob Sportler oder nicht: Schmerz ist ein Warnsignal des Körpers und jeder sollte die Ursachen für die Schmerzen erforschen. Hat der Mensch dies getan, so kann es durchaus sinnvoll und gut sein ein Schmerzmittel einzusetzen, um die Ausbildung des sognannten Schmerzgedächtnis zum Beispiel zu verhindern, um Schonhaltungen zu vermeiden usw. Ich finde es nicht gut Schmerzen zu unterdrücken und dann einen Marathon zu laufen, aber ich bin vor kurzem mit Schienbeinschmerzen 10km gelaufen...irgendwie hirnrissig und deshalb kann ich und will ich niemanden verurteilen. Ein Restrisiko bleibt immer bei der Einnahme von Medikamenten. Ich mache jetzt erst mal Pause und wende die guten alten Hausmittel an...Kühlung, Franzbranntwein .Mal schaun. VlG vom TT

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Moin.

Natürlich steht es jedem erwachsenen Menschen frei, welche Medikamente er einwirft. Bestimmte Schmerzmittel und manchmal auch,bestimmte Dosierungen sind nicht ohne Grund verschreibungspflichtig. Aber auch bei den frei erhältlichen Dosierungen hilft ein Beratungsgespräch durch den Arzt oder Apotheker wenig bis nichts. Manche Menschen sind nun mal beratungsresistent.

Schmerzmittel sollten niemals leichtfertig über einen längeren Zeitraum eingenommen werden. Sucht ist das seltenere Problem. Gewöhnung des ZNS das größere und häufigere. Der Körper gewöhnt sich an die Medis und braucht dann mehr für denselben Effekt. Von möglichen Organschäden durch nicht dachgerechte, zu lange, zu häufige oder zu hohe Einnahme nicht zu reden.

Selber habe ich eine zeitlang Schmerzen im Knie mit Ibu bekämpft. Erfolgreich, aber nicht zufriedenstellend in dem Sinne, dass ich es als Dauerlösung ansah.
Seit ich wieder konsequent laufe habe ich keine Schmerzmittel wieder genommen. Und wenn Muskeln oder Gelenke nach einem harten Lauf, z.B. Wettkampf, schmerzten, habe ich es als Zeichen meines Körpers angesehen, ein paar Tage kürzer zu treten.

Ich habe dieses Jahr mit dem Laufen schließlich wieder angefangen, weil ich etwas für meine Gesundheit tun wollte, nachdem ich jahrelang sportlich pausierte und sich dies auch in meinem Gewicht niederschlug, bis ich mich einfach nicht mehr wohl fühlte in meiner Haut.

Die Erfolge der letzten Monate dann möglicherweise mit Medikamenten zunichte zu machen, weil ich während des Trainings oder Wettkampfs Warnsignale nicht mitkriege, fände ich blöd. Eher würde ich einen Marathon in 6 Stunden beenden als mich vollzupumpen. ;-)

Grüße
Andreas

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Ich glaube dieser Umfrage schlicht und einfach nicht, sondern gehe vielmehr davon aus, dass der Untersuchende sein Ergebnis schon vorher im Kopf hatte und sich dafür dann die Bestätigung gesucht hat. Dafür spricht dann auch dieser nicht objektive Text. Wahrscheinlich geschah das in guter Absicht, ist doch verkehrt. Nie im Leben haben 2 Drittel aller Läufer am Tag des Wettkampfes Schmerzmittel genommen!

Ich selbst habe einmal vor einen Marathon wegen einer Rückenverspannung/-entzündung 2 Diclo genommen. Davon bin ich doch tatsächlich nicht sofort tot umgefallen und war auch nicht "vollgepumpt". Ob es viel geholfen hat weiß ich nicht, weil ich ja nicht weiß, wie es ohne glaufen wäre, das weiß man beim Medikamenteneinsatz ja aber eh nie.

Im Prinzip versuche ich aber immer Medikamenteneinsatz zu vermeiden, ebenso wie Arztbesuche und lieber auf die Selbstheilungskräfte des Körpers zu vertrauen, was meistens ausreicht. Ich würde allerdings auch in Zukunft wieder Schmerzmittel vor einem wichtigen Wettkampf einsetzen, wenn mir das als sinnvoll/hilfreich erscheint. Wie bei vielen anderen Dingen im Leben (z.B. beim Alkoholkonsum) versuche ich auch hier einen gemäßigten, undogmatischen Zwischenweg zu finden.
PBs: 5 km: 19:56min (Darmstadt Juni10) 10km: 41:17min (Wolfskehlen Mai13) HM: 1:31:27h (Griesheim April13) M: 3:27:50h (Kandel März 13) Ironman: 11:36h (FFM Juli 12)
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