Ich habe mir vor Jahren mal vor einem Halbmarathon Voltaren auf das noch leicht schmerzende Knie geschmiert. War auch nicht cleverer, als da überhaupt an den Start zu gehen, und hat auch nichts gebracht. Seitdem nichts mehr.
Allerdings muss ich mal einwerfen (sic!), dass es in anderen Sportarten wesentlich heftiger zur Sache geht. Ich bin früher (bis das schöne Studium vorbei war) sehr aktiv und leistungsorientiert Rennrad gefahren (und sogar mal fast in die B-Klasse aufgestiegen

). Da gehörte es für viele auch aus meinem Team zur ganz normalen Startvorbereitung, sich einen Mix aus Koffeintabletten und diversen Analgetika reinzuhauen und sich auch die Trinkflaschen entsprechend zu präparieren. Von einigen weiß ich auch, dass noch Ritalin oder andere Amphetamingeschichten dabei waren.
Im Radsport kommt eben noch der Faktor dazu, dass man das Auftreten von Schmerzen im Rennen nicht selbst "steuern" kann, da man häufig auf den Rennverlauf reagieren und das Tempo wechseln muss. Und natürlich ist auch Angst und der Umgang damit (bei fiesen Amateurrennen mit engen Kurven, nassem Kopfsteinpflaster und übermotivierten Mitfahrern) ein Thema...
Genau das habe ich beim Laufen dann fast als Luxus empfunden: Die "normalen" wettkampfbedingten Schmerzen bauen sich langsam auf und man kann gut damit umgehen. Ich kann mein eigenes Tempo laufen, werde nicht zu Attacken gezwungen und (ich persönlich) muss gar nicht erst darüber nachdenken, ob ich im Rennen was reißen kann im Hinblick auf Platzierungen.
