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Wo ist die Euphorie geblieben ?

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Yin hat geschrieben:[...] Es kommt einfach keine Freude auf beim stundenlangen, alleinen Laufen um die Dörfer aktuell. [...]
Hallo Yin,

ich war nie wirklich ein Freund von Läufen über 30 km, zurzeit sind sie körperlich gar nicht möglich. Um einigermaßen wieder auf Umfang zu kommen, werde ich sehr froh sein, wenn ich regelmäßig jede Woche wieder einen Lauf von 15 - 18 km Länge absolvieren kann. Die Achillessehnenprobleme traten nach einem sehr lockeren 17-km-Lauf auf, dem bisher längsten Lauf im Rahmen meines Master-Plans, immer noch nicht klar, ob dies der Auslöser, Zufall oder eine Verkettung blödsinniger Umstände war; dementsprechend langsam taste ich mich jetzt wieder an den langen Lauf ran.

Gee

152
Hallo

Ich hab gaaaaaaanz viel Euphorie.

Jetzt hat mich der Virus erwischt.
Der Virus des Beklopptseins oder des Wahnsinns oder oder oder.
Heute gab es zum zweiten Frühstück mal einen Mini-Ultra (48 Km incl. 656 Höhenmeter positiv).

siehe hier:https://connect.garmin.com/modern/activity/1066669148

In dieser Woche bin ich bereits dreimal meine grosse Haus- und Hofrunde (Hochspannung) gelaufen. Das waren insgesamt 49 Km incl. ca. 600 Höhenmeter positiv. Bin ich jetzt unter die Kilometerjäger und Höhenmetersammler gegangen? So habe ich diese Woche eine neue Wochen-Km-PB von insgesamt 97 Km erlaufen, bisheriger Rekord waren 90 Km im September 2015 vor meinem ersten Ultra. Den Februar 2016 kann ich also positiv abhaken, auf meinem bekanntlich nicht vorhandenen Plan standen "nur" 275 Km, gelaufen bin ich 297 Km, incl. 1x Trainingsmarathon und 1x Trainings-Mini-Ultra.

FREU FREU FREU !!!

für die Zahlenfreaks, so wie ich:

Woche 1 Februar: 4x gelaufen, 57,01 Km, 5:28:59 h, 640 Hm, 3946 Kal. (3 Tage Pause wegen Durchfall)
Woche 2 Februar: 4x gelaufen, 82,20 Km, 8:14:18 h, 922 Hm, 5639 Kal.
Woche 3 Februar: 4x gelaufen, 60,81 Km, 5:36:56 h, 574 Hm, 4205 Kal.
Woche 4 Februar: 4x gelaufen, 97,02 Km, 9:47:05 h, 1263 Hm, 6669 Kal.

Wie ihr seht, mache ich immer im Wechsel eine Belastungs- und Entlastungswoche. Ist das so in Ordnung? Habt ihr Tipps?

Nicht zu vergessen 2x pro Woche jeweils 20 Km auf dem Hometrainer und 1x pro Woche 1 Km Schwimmen (auch hier werde ich immer schneller, gestern das erste Mal den Kilometer unter 33 Minuten, Brustschwimmen).

Warum das alles? Kleiner Tipp: Ich bin heute 2/3 der Strecke meines Wunschlaufes gelaufen.und ich habe noch knapp drei Monate Zeit zum Kilometerjagen und Höhenmetersammeln.

Mir geht es im Moment saugut, körperlich, geistig hab ich langsam meine Zweifel.

Allen eine schöne Wöche.

Gruss Stefan
Und wieder springe ich über Pfützen oder mitten hinein!!! :-)
Nur diejenigen, die es riskieren, zu weit zu gehen, können herausfinden, wie weit sie wirklich gehen können. -T.S. ELLIOT
http://forum.runnersworld.de/forum/lauf ... athon.html
http://forum.runnersworld.de/forum/lauf ... 017-a.html
forum/threads/131192-Mont-Ventoux

153
geebee hat geschrieben:Ausblick für März: Das wird ein schwieriger Monat, zwei Geschäftsreisen und dann Urlaub geplant mit jeweils ungewisser Aussicht auf geeignete Laufstrecken.
Bleib auf jeden Fall am Ball ! Wenn die widrigen Umstände im März dazu führen, dass du nur langsam wieder Gas geben kannst, nimm's als etwas Positives.
geebee hat geschrieben:Euphoriefaktor: Hauptsache laufen.
Eben. Das wird wieder ! :daumen:

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

155
März (Monat 11/12):

Gewicht:
[INDENT]SOLL: 80 kg
IST März 2016: ??? kg (keine Waage zur Hand), Tendenz: +[/INDENT]

Anzahl Läufe je Woche
[INDENT]SOLL: 3
IST März 2016: 2,7, Tendenz: o[/INDENT]

Umfang je Woche
[INDENT]SOLL: 35 km
IST März 2016: 23 km, Tendenz o[/INDENT]

Langer Lauf
[INDENT]SOLL: 18 km
IST März 2016: 13,5 km
IST Mai 2015-März 2016: 17 km[/INDENT]

Intervall/TDL
[INDENT]SOLL: 10 km incl. 6*1000@4:40 min/km
IST März 2016: Minutenläufe
IST Mai 2015-März 2016: 10 km incl. 6*1000@4:45 min/km, 10 km incl. 10*400@4:26 min/km, 9*400@3:47 min/km (ca. 10 Min. Pause zwischen Wiederholungen), 10 km incl. 4000@5:04 min/km[/INDENT]

Wettkampf
[INDENT]SOLL: 10 km in unter 50:00 min / 50 km in 6 Stunden
IST März 2016: 10 km in 52:3x min
IST Mai 2015-März 2016: 10 km in 49:4x min [/INDENT]

Fazit: Insgesamt 12 Trainingseinheiten, Länge der Einheiten zwischen 5,1 km und 13,5 km. Zweimal "Tempo", einmal im Rahmen eines Volkslaufes, einmal im Rahmen eines Laufkurses, keine Wehwehchen.

Zwei sehr gute Wochen mit fast jeweils 35 km, dann wegen Reiserei mit permanenten Standortwechseln nur noch 5 Einheiten mit wenig Kilometern abgerungen. Über die 10 km robbe ich mich wieder an die sub50 ran.

Ausblick für April: Es bleibt also ein Monat, die gesteckten Ziele zu erreichen. Wie immer: Alles auf den letzten Drücker :wink:

Euphoriefaktor: Nicht unzufrieden.

156
April (Monat 12/12):

Gewicht:
[INDENT]SOLL: 80 kg
IST April 2016: 84,2 kg , Tendenz: o[/INDENT]

Anzahl Läufe je Woche
[INDENT]SOLL: 3
IST April 2016: 3,0, Tendenz: +[/INDENT]

Umfang je Woche
[INDENT]SOLL: 35 km
IST April 2016: 30 km, Tendenz +[/INDENT]

Langer Lauf
[INDENT]SOLL: 18 km
IST April 2016: 15,0 km
IST Mai 2015-April 2016: 17 km[/INDENT]

Intervall/TDL
[INDENT]SOLL: 10 km incl. 6*1000@4:40 min/km
IST April 2016: 10 km incl. 6*1000 m@4:58 min/km
IST Mai 2015-April 2016: 10 km incl. 6*1000@4:45 min/km, 10 km incl. 10*400@4:26 min/km, 9*400@3:47 min/km (ca. 10 Min. Pause zwischen Wiederholungen), 10 km incl. 4000@5:04 min/km[/INDENT]

Wettkampf
[INDENT]SOLL: 10 km in unter 50:00 min / 50 km in 6 Stunden
IST April 2016: 10 km in 52:1x min
IST Mai 2015-April 2016: 10 km in 49:4x min [/INDENT]

Fazit: Insgesamt 13 Trainingseinheiten, Länge der Einheiten zwischen 4,0 km und 15,0 km. Dreimal "Tempo", einmal im Rahmen eines Volkslaufes, einmal im Rahmen eines Laufkurses, einmal Intervalltraining

Sehr guter Monat bezüglich Kontinuität, zweimal die Idealwoche mit 3 Einheiten à 10 km (ad libitum, hügelig) / 10 km (Tempo) / 15 km (langer Lauf), keine Beschwerden. Ein wenig enttäuscht war ich vom Abschluss-10er, da wollte ich eigentlich näher an die 50 Minuten ran, aber an den Tag war die Birne leer, versöhnlich der letzte Kilometer in 4:40 min.

Euphoriefaktor: n/r

Tja, Leute, das war's, Ende des Masterplans. Jetzt werden die in 12 Monaten gesammelten Daten ausgewertet, schon sehr bald gibt es an dieser Stelle das Abschlussfazit.

Gee

157
Hallo Gee

Ich halte mal ein paar Zahlen von mir dagegen.

Wochen - Km - PB: Monats - Km - PB Da fehlt noch der Lauf vom 01.04.16 18 Km gelaufen in 1:46:16 h, macht also insgesamt 402 Km in einem Monat.

Jahres - Km - PB Was heiss denn Euphoriefaktor n/r?
Mein Euphoriefaktor ist jenseits von Gut und Böse, dafür finde ich im Moment keine Worte und auch keine Zahlen.
Vielleicht hilft der folgende Satz um meine Euphorie zu beschreiben:

ICH FREU MICH AUF DEN RENNSTEIG-SUPERMARATHON 2016 (72,7 Km)

Gruss Stefan
Und wieder springe ich über Pfützen oder mitten hinein!!! :-)
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158
Leissprecher hat geschrieben:[...] 402 Km in einem Monat. [...]
Das ist echt 'ne Hausnummer !!!
Leissprecher hat geschrieben:[...] Was heiss denn Euphoriefaktor n/r? [...]
nicht (länger) relevant

Dazu mehr im Jahresfazit.

Gee

159
Hey Gee,

vielen Dank für den Link zu deinem erquicklichen Fred. Werde hier gespannt mitlesen, auf dass ich weise werde und mich nicht zu sehr meiner jugendlichen Naivität hingebe (das meine ich ernst!)
Hast du dir schon mal Gedanken darüber gemacht, Kommunikationskurse anzubieten? Oder machst du sowas etwa schon? :D
Im Laufwahn seit 6/2015 :hurra:
>> Lauftagebuch

Das Programm 2016:
5,8k: 1/2016 * 10k: 3/2016 * 10k: 4/2016 * ...???...
HM: 10/2016

160
Carigos hat geschrieben:[...] Werde hier gespannt mitlesen [...]
Tut mir wahnsinnig leid, aber in wenigen Minuten ist hier Schluss (wenigstens, was meinen Beitrag zu diesem Thread angeht). Vielleicht schreiben wir uns ja im sub50-Faden. :winken:
Carigos hat geschrieben:[...] auf dass ich weise werde [...]
Lass Dich bloß nicht von Untoten der Laufszene runterziehen. :wink:
Carigos hat geschrieben:[...] Hast du dir schon mal Gedanken darüber gemacht, Kommunikationskurse anzubieten? [...]
Lustig, dass Du das fragst. In den Unternehmen, für das ich arbeite, bin ich meistens als Seelsorger und Missionar tätig, bezahlt werde ich aber eigentlich für etwas anderes. :D

Gee

161
geebee hat geschrieben:
Tja, Leute, das war's, Ende des Masterplans. Jetzt werden die in 12 Monaten gesammelten Daten ausgewertet, schon sehr bald gibt es an dieser Stelle das Abschlussfazit.

Gee
Huch...wer lesen kann :haeh: Schade! Aber klar, SuB50 bin ich dabei :D
Im Laufwahn seit 6/2015 :hurra:
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geebee hat geschrieben:
Lustig, dass Du das fragst. In den Unternehmen, für das ich arbeite, bin ich meistens als Seelsorger und Missionar tätig, bezahlt werde ich aber eigentlich für etwas anderes. :D

Gee


Nicht dein Ernst? Ich glaube, DAS (FETT) interessiert mich am allermeisten gerade :hihi:
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163
Schlussfazit

Was bisher geschah

Wiedereinstieg ins Laufen 2013 nach sehr langer Verletzungspause, eher lustlos durch die Gegend gejoggt, im April 2015 im Forum angemeldet und diesen Thread zum Thema „Lasst uns mal über alte Zeiten reden“ aufgemacht, diverse Impulse erhalten und daraus den 12-monatigen Master-Plan ausgeheckt, nach raketenhaftem Start im Mai 2015 das Hauptziel 10 km unter 50 Minuten bereits im ersten Monat erreicht, dann erst gebremst worden durch die Hitze des Sommers 2015, später durch eine Achillessehnenreizung, nach 6 Wochen Rumprobieren und 5 Wochen Laufpause über 2 Monate ganz sacht wieder aufgebaut, ab Januar 2016 wieder so etwas wie Training durchgeführt, mich von Januar 2016 bis heute über 10 km von 57:0n Minuten wieder auf 52:1n Minuten gesteigert, am Ende sicher 3 Trainingseinheiten und 35 km /Woche drauf.

Der Erkenntnisgewinn

Betrachtet man die nackten Zahlen, ist der Plan gescheitert: Ich bin heute ca. 30 Sekunden langsamer über 10 km als vor genau einem Jahr, abgenommen habe ich in dem Jahr nur ungefähr 1 kg. Wenn wir mal den ersten Monat des Master-Plans ausnehmen, platzte im Gegensatz zu vielen Kollegen, die hier auch im Thread mitschrieben, der Knoten nicht, zu keinem Zeitpunkt nach dem magischen Mai 2015 entwickelte sich eine Eigendynamik, es wurde eher zu einem Hürdenlauf über immer neue Hindernisse.

Tatsächlich aber hat mich das Jahr weitergebracht: Nach der verletzungsbedingten Pause und dem quälend langsamen Aufbau Ende 2015 habe ich mit Ausnahme der Trainingseinheiten, die in eine Erkältungswoche und in die Wochen fielen, in denen ich beruflich bedingt in Ländern unterwegs war, wo das Hotel keinen Fitness-Raum hatte und ein Laufen draußen nicht angebracht war, keine geplante Einheit verpasst. Drei Einheiten je Woche sind jetzt fest in einen normalen Wochenablauf am Di, Do und So eingeplant, zum Vergleich: In den ersten vier Monaten des Jahres 2015 waren das nur 2,2 Einheiten/Woche. Darüber hinaus bin ich jetzt wieder imstande, eine Woche mit einer ad libitum-10 km-Einheit, einer 10-km-Tempoeinheit und einem längeren Lauf mit 15 km zu absolvieren. Der Wochenschnitt lag von Januar - April 2016 bei 26 km, im Mai bei 30 km, während ich in den ersten 4 Monaten vor dem Master-Plan über einen Wochenschnitt von 19 km nicht hinauskam. Sollte ich die 10 km/10 km/15 km-Aufteilung dauerhaft gut verkraften, werde ich mal am Samstag eine weitere kurze Einheit einbauen.

Tempo aufnehmen fiel mir wesentlich leichter als die Verlängerung der Laufstrecke, ein Trend, den ich von früher schon kannte. Wirklich Spaß gemacht haben in diesem Jahr wieder die Wettkämpfe und das Bahntraining, auch im Rahmen eines Laufkursus. Das Ziel „6-Stunden-Lauf und 50 km“ trug wesentlich zur Anfangsmotivation bei, aber realistisch gesehen wird in diesem Leben aus mir kein Ultraläufer mehr, selbst nach einem Halbmarathon habe ich zurzeit kein gesteigertes Verlangen. Dafür „sitzen“ die 15 km jetzt wieder, da ist sicher noch etwas Spielraum nach oben, erzwingen werde ich es nicht.

Mein Gewichtsziel 80 kg ? Geschenkt. Von 85 kg ging es fix auf 82 kg runter, dann in der laufarmen Zeit hoch auf 87 kg, zurzeit stehe ich bei 84 kg. Nachdem mich auch die Fastenzeit ohne Fleisch, Schokolade und Alkohol und ein Urlaub, bei dem es tatsächlich manchmal nur eine Mahlzeit am Tag gab, nicht weitergebracht haben, nehme ich mir hier einfach die Freiheit, auf bewusste Selbstkasteiung zu verzichten. Wenn ich schaffe, den momentanen Kilometerumfang beizubehalten, wird auch das Gewicht noch weiter runtergehen.

Wie geht es weiter

Ich laufe natürlich weiter. Ich wäre ein Idiot, wenn ich diese seit Jahrzehnten geübte und nun wieder recht gut etablierte Methode zur Gesunderhaltung nicht nutzen würde. Nachträglich fand ich es ein bisschen schade, dass die erste Forumsreaktion „Lass es“ war. Aber vielleicht hat mich das auch ein bisschen motiviert.

Ziel 1 - Ich nehme mir mal vor zu laufen, bis ich 75 bin, also noch weitere 20 Jahre. Das absolute Minimalziel: 3 Einheiten pro Woche à 5 km, 750 km im Jahr. Solange es geht, laufe ich natürlich mehr, mit den momentanen 35 km/Woche bin ich erst einmal mehr als zufrieden, dauerhaft habe ich das seit dem Ende meines zweiten Läuferlebens nicht mehr geschafft.

Ziel 2 - Solange ich es noch schaffe, möchte ich wenigstens einmal im Jahr 10 km unter 50 Minuten zurücklegen.

Alles Weitere wird sich ergeben: Ob ich noch einmal ein bisschen schneller werde oder doch noch einmal die Distanzen verlängere, planen werde ich es nicht mehr. Noch ein Tropensommer, ein Projekt, für das ich jede zweite Woche in irgendein exotisches Land reisen muss, noch eine dusselige Verletzung, und es hat sich wieder mit der Regelmäßigkeit.

Das ist alles nicht besonders aufregend, vielleicht sind einige von Euch ein bisschen enttäuscht, hätten mehr erwartet.

Für mich ist es eine seelenfriedenstiftende Einsicht in das Machbare. Fokus liegt ab jetzt auf Kontinuität, nicht mehr auf der Hatz nach dauernder Steigerung, eine Hatz, die naturgemäß früher oder später ihr Ende finden muss.

Ach ja, das Euphorie-Thema: Dieses Schlagwort, das eigentlich nur zu einem einigermaßen knalligen Titel herhalten musste, verlor allerspätestens nach der verletzungsbedingten Pause letztes Jahr seine Bedeutung für mich. Natürlich spielte am Anfang des Master-Plans der heimliche Gedanke eine Rolle, irgendwie wieder an frühere Umfänge und Leistungen anknüpfen zu können. Nach der Überwindung des Nullpunktes überwiegt die Dankbarkeit: Einfach dreimal in der Woche ein abwechslungsreiches Training durchführen zu können, bei Volksläufen zumindest im Mittelfeld mitzumischen, wieder eine langfristige Perspektive für das Weiterlaufen zu haben.

Dank an alle, die sich hier die Zeit genommen haben, Beiträge zu lesen oder zu verfassen. Denen, die tatsächlich die Welle der Euphorie reiten, wünsche ich von Herzen, dass dies solange wie möglich anhalten möge.

Allen aber wünsche ich vor allem eins: Den langen Atem.

:winken:

Gee

164
Doch noch einer, bevor ich mich endgültig wieder ins Dunkel meiner Gruft zurückziehe:

Hallo Steif,

wenn Du noch mitliest: Wie ist es Dir in diesem Jahr ergangen ?

Gee

166
geebee hat geschrieben:Aber: Wer hier liest, würde auch hier lesen:

http://forum.runnersworld.de/forum/tage ... te-10.html (ach, hast Du ja schon entdeckt)
Wer meint, er hätte Grund für mangelnde Euphorie, dem möchte ich außer dem o.g. Thread unbedingt auch noch meinen absoluten Lieblingsfaden ans Herz legen:

http://forum.runnersworld.de/forum/tage ... farkt.html


geebee hat geschrieben:http://forum.runnersworld.de/forum/tage ... issen.html (dranbleiben, hier geht es Anfang Juni richtig ab)
Aber hallo ! :daumen:

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

167
Hey, Mr. Gee,

jaja, dieser aufmerksamkeitsheischende Threadtitel und deine gering euphorieanmutende Schreibe bissen sich stets. ;-)

Da stolperte ich immer wieder drüber, wenn ich hier reinklickte. Aber... bleiben wir auf dem Boden, denn: Neuerdings kommt mir hier eher folgendes Zitat in den Sinn: Man kann schon glücklich sein, wenn man nicht unglücklich ist. ;-)

In deinem Abschlussfazit fehlte mir also nicht die Euphorie, sondern ich habe mich über darüber gefreut, eine gewisse Zufriedenheit oder, wie du es sagst, Seelenfrieden zu vernehmen. :-)

Und ich hoffe, doch noch hin und wieder hier von dir zu lesen.

LG Lilly

168
Ein leiser Hauch von Melancholie durchweht das Ende des Threads und wenn man es recht betrachtet, war er vielleicht schon am Anfang zu spüren. Ich ziehe trotzdem eine positive Bilanz. Joschka Fischer hat sein Laufbuch „Der lange Lauf zu mir selbst“ genannt, und wenigstens den Titel finde ich gelungen. Laufen kann vielfältig und vielschichtig sein. Man kann kämpfen oder genießen; man kann sich auspowern oder entspannen; man kann gegen die Uhr oder gegen sich selbst laufen; man kann auch mit sich selbst laufen; oder einfach für sich; oder eben zu sich. Warum man läuft und worin der Sinn liegt, entscheidet jeder für sich selbst. Alles ist möglich. Vielen Dank für die Beiträge und alles Gute für die Zukunft.
______________________________________

Es ist nicht entscheidend, woher man kommt, sondern wohin man geht.

170
Leissprecher hat geschrieben:Hallo Freddy

Deinen Betrag unterschreibe ich. Gefällt mir sehr gut. Von mir beide Daumen hoch.
+1

Freddy hat's wirklich perfekt auf den Punkt gebracht.

Ich hatte ebenfalls den Drang, Gee's Masterplan-Projekt kommentieren zu wollen - war aber etwas ratlos, was ich zu alledem nun eigentlich sagen will. Meine Gemütslage nach meinem eigenen Wiedereinstieg ist zwar völlig anders, aber das hier ist ja wohl kein Euphorie-Contest. Womöglich ist meine Stimmung nur deshalb positiver, weil ich durch meine extrem lange Pause wirklich ganz bei Null anfangen musste. Wäre ich die 9 Jahre durchgelaufen, dann hinge der Vergleich mit vergangenen Loorbeeren vermutlich recht bedrückend über mir. Im Nachhinein kann ich diesem "Reset", mit dem ich schon viel gehadert habe, also auch etwas Positives, nämlich einen Motivationszuwachs abgewinnen.

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

171
FreddyT hat geschrieben:Ein leiser Hauch von Melancholie durchweht das Ende des Threads und wenn man es recht betrachtet, war er vielleicht schon am Anfang zu spüren. Ich ziehe trotzdem eine positive Bilanz. Joschka Fischer hat sein Laufbuch „Der lange Lauf zu mir selbst“ genannt, und wenigstens den Titel finde ich gelungen. Laufen kann vielfältig und vielschichtig sein. Man kann kämpfen oder genießen; man kann sich auspowern oder entspannen; man kann gegen die Uhr oder gegen sich selbst laufen; man kann auch mit sich selbst laufen; oder einfach für sich; oder eben zu sich. Warum man läuft und worin der Sinn liegt, entscheidet jeder für sich selbst. Alles ist möglich. Vielen Dank für die Beiträge und alles Gute für die Zukunft.
Manchmal, wenn ich so völlig am Ende bin bei den letzten Kilometern eines WK im Kampf um eine neue PB, denke ich mir manchmal auch ernsthaft: "Warum bist du nicht einfach Genussläufer? Du kannst dich eh nicht ewig steigern."
Ich mag das Laufen ohne Stress und Druck total, aber der Gedanke hinter meinen Möglichkeiten zu bleiben, ist auch nicht erfüllend.

Ich denke so geht es vielen. Bis ich meine "innere Mitte" gefunden habe, mach ich aber einfach erstmal so weiter.

172
Yin hat geschrieben: Ich mag das Laufen ohne Stress und Druck total, aber der Gedanke hinter meinen Möglichkeiten zu bleiben, ist auch nicht erfüllend.

Ich denke so geht es vielen.
:dito:
Im Laufwahn seit 6/2015 :hurra:
>> Lauftagebuch

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Euphorie? Abwechslung gehört für mich zum Laufen dazu. Irgendwo mehrere Runden am Stück zu laufen wäre mir tödliches Lauflustabtötungsgift, ein Laufband das Allerletzte. Das mindeste bei mir, seit ich mit 25 anfing zu Joggen, war immer, die "gesunde Runde" auf einer meiner Standardstrecken ab und zu zu ersetzen durch einen längeren improvisierten Lauf, um mehr von der Umgebung zu erleben, oder auch mal meine Leistungsgrenzen zu erkunden, jedoch ohne genaue Streckenmessung geschweige den Geschwindigkeits-Check. So ergaben sich ab und zu doch sehr schöne Lauferlebnisse, die mich mit der Welt eins werden ließen, sprich Euphorie. Ganz ohne Wettbewerbe. Dass andere Menschen den Wettbewerb für die Euphorie brauchen erlebte ich, als die deutsche Meisterschaft im 100-km-Lauf bei mir vor der Haustür stattfand und ich die als Zuschauer genoss. Lange Strecken waren damals aber für mich tabu, weil einmal, als die Euphorie mich immer weiter trieb, es zur Sehnen/Bänderüberlastung kam und ich 3-4 Wochen lang buchstäblich nur wackelig auf dem betroffenen Fuß gehen konnte.

Eine Art Verletzungspause ergab sich auf meinem Weg in die Fünfziger, aber eher psychischer Natur, so ein annähernder Burnout durch frustrierende Erfahrungen in einem von einer Heuschrecke aufgekauften Betrieb. Rückzug aus der Welt war eben auch Rückzug vom Laufen, wodurch es mindestens 2 Jahre lang überhauptnicht mehr stattfand. Erschwerend kam hinzu: The Thrill Was Gone.

Nur eine Leidenschaft blieb: Fotografieren, und das führte mich auf der Suche nach neuen Motiven dazu, mit einem Schlauchboot-"Kajak" auf den Altrhein zu gehen, was durch das Paddeln ausnahmsweise mal ein tolles Armtraining war, und ich war wieder durch sportliche Betätigung mit der Welt verbunden. Das Boot hab ich entsorgt, bevor es den Geist aufgab, und um sportlich aktiv zu bleiben nahm ich im vergangenen Spätsommer das Laufen wieder auf. Also, geebee, der dir anfangs in diesem Faden gegebene Tipp, es mal mit nem anderen Sport zu probieren, war auch nicht schlecht. Ich bin über diese Schiene zurück zum Laufen gekommen!

Und nun zur entscheidenden Frage: Ist mir nun mit 54 die Euphorie abhanden gekommen? Nein. Sie trat auch früher nur gelegentlich auf, und tut es nun wieder, gerade weil ich nun, auch durch Anregung aus dem Runner's World Forum, entdeckt habe, dass die einst eingeschliffene Art zu laufen auch ein Fall dafür war, durch Abwechslung bereichert zu werden. Heute habe ich zum wiederholten Male und diesmal genauer gemessen meine beste aktuelle Pace im alten Jogging-Modus (Fersenlaufstil) von 6:00 übertroffen im unter http://forum.runnersworld.de/forum/lauf ... erung.html beschriebenen Mixed-Style (streckenabschnittsweise Fersenlauf, Vorfußlauf oder Ballengangderivat) mit 5:54, und das unterstützt durch ideales Laufwetter heute morgen sogar relativ entspannt. Schon die Tatsache, dass der Lauf morgens um 7:15 losging ist bei mir ein gutes Zeichen, dass die Freude am Laufen, sorry, Joggen wiederhergestellt ist. The Thrill Is Back.
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