Rajazy hat geschrieben:Sehr schön und sehr stark Simon, Glückwunsh!!
Wie bist du mit dem "Feld" mitgelaufen?
Der Vorteil bei dem Wettkampf war, dass alle Altersklassen und auch Männer und Frauen zusammen gelaufen sind und die Läufe nur nach Meldezeiten aufgeteilt wurden. Im reinen AK Lauf wäre ich hinten alleine gelaufen.
Ein ehemaliger Vereinskollege war so nett und ist mir die ersten 600m vorgelaufen. Er kommt aus einer langen Verletzung und kann noch nicht voll Gas geben, daher hatte er sich als "Pacemaker" angeboten. Das war natürlich top :-)
Im Rennen ist er dann irgendwie als Pacemaker für alle gelaufen^^
Ich kann ja mal kurz das Rennen skizzieren:
Start: zumeist zu zweit auf einer Bahn, war neu für mich. Meinen Nebenmann habe ich vor dem Rennen kurz angesprochen. Er ist eigentlich Sprinter und lief die 800m zum ersten Mal. Den habe ich beim Start mal vor mich gelassen ;-)
100m: relativ weit vorne eingereiht, müsste so 3. Position gewesen sein, wobei einer schon weit weg war. Alle anderen waren zusammen in einer Gruppe.
200m: bei ca. 31 Sekunden durchgegangen. Etwas schneller als geplant, aber ich wollte nicht zu weit hinten im Feld sein sein. War im Nachhinein eine gute Entscheidung.
400m: bei ca.65,6 durchgegangen.
500m: direkt nach der Kurve habe ich auf der Geraden angefangen einen Läufer ("den Sprinter") zu überholen.
600m: der erste Läufer ist stark eingebrochen und wir, das Feld, kamen von hinten angerast. In der anschließenden Kurve haben wir dann angefangen ihn zu überholen.
700m: direkt am Anfang der Zielgeraden kam der Sprinter von hinten an und hat mich sehr zügig überholt. Da hat mich zugegebenermaßen etwas überrascht ;-)
Ich merkte, dass hinter mir mindestens eine Läuferin anzog und mich überholen wollte. Ich habe dagegen gehalten und wir konnten ncoh ein paar Meter auf den "Sprinter" wiedergutmachen.
Im Ziel hatte er dennoch eine Sekunde Vorsprung auf mich. Die Läuferin kam ca. eine halbe Sekunde hinter mir ins Ziel.
Positiv ist, dass ich zügig angelaufen bin um mich vorne einzureihen ohne dann aber das Tempo bei 200m rauszunehmen (so wie ich es beim ersten 800er leider aus "Angst" gemacht habe)
Dass ich mich getraut habe bei ca. 500m den Vordermann zu überholen war auch gut. Also nicht passiv geblieben sondern aktiv versucht voran zu kommen und eine gute Zeit zu laufen.
Ohne mich selbst loben zu wollen, aber ich glaube ich habe mich nicht versteckt sondern bin das Rennen prinzipiell aktiv und positiv angegangen.
Auf soetwas wie den Überraschungsangriff vom "Sprinter" war ich leider nicht vorbereitet. Das hat mich für eine kurze Zeit etwas "gelähmt". Ich denke, dass man soetwas einfach mal im Wettkampf erlebt haben muss um es beim nächsten Mal kontern zu können und sich bestimmte "Renntaktiken" aneignet. Mein Kopf hat irgendwie gedacht, dass ich da eh nicht mehr rankomme. Beim nächsten Mal wäre es gut, wenn ich sowas als Anreiz nehmen würde um mich dranzuhängen :-)