Rolli hat geschrieben:Du kokettierst wieder mit Deine angeblichen Sportpausen...
Leider hast Du mir mir zu tun, der genau weißt, dass eine Sprinterin nach 20 Jahren Sportpause mit gerade 2 Jahren MD-Training (und das war kein Zaubertraining, weil sie einfach faul ist) auf Senioren-DM gepuscht werden konnte. Und das ist nur ein Beispiel für die Schläferfähigkeiten des Körpers.
Das ist ein schlechter Vergleich. Ich habe als Jugendlicher extrem viel Sport gemacht und das war definitiv auch für heute sehr, sehr hilfreich. Eigentlich habe ich ab ca. 11 bis 14 jeden Tag zweimal trainiert, Leichtathletik, Fußball, Handball, Boxen, Judo. Und nun mal auf die Talente. Das kann ich ganz passabel schreiben, weil ich Mehrkämpfer war. Ich war ein exzellenter Werfer und obwohl ich es gehasst hatte ein passabler 1500m Läufer (für einen Zehnkämpfer). Hochsprung und Stab war ok. Richtig eingebüßt hatte ich immer auf 100m, im Weitsprung und bei den Hürden.
Die Schnelligkeit, die Du beschreibst kam erst einige Jahre später. Da bin ich gar nicht mehr gelaufen. Durch die extrem schweren Kniebeuge hatte ich einfach eine irre Kraft und Explosivität. Und bei Sprinttest hat man dann das Ergebnis gesehen. Die Kraft basierte natürlich auch in Teilen auf eine deutlich verbesserte Koordination, aber viel mehr auf Hypertrophie. Und ich kenne das ja auch vom Gewichtheben oder von den Kugelstoßern. Im Antritt sind die auf Weltklasse Niveau. Du wirst aus denen aber keine Mittelstreckler oder Langstreckler machen.
Was ich natürlich schon zugeben muss - und hier liegt DoktorAlbern sicher nicht falsch - daß ich eigentlich im Ausdauerbereich ganz talentiert war. Obwohl ich immer Werfer sein wollte, habe ich fast jeden Crosslauf gewonnen. Schade, daß Coe kein Deutscher war. Dann wären vielleicht nicht Ulf Timmermann und Udo Beyer meine Idole gewesen.
Durch die sehr breite sportliche Ausbildung habe ich heute noch eine passable Grundlage. Klar muss ich jetzt mit 48 darüber nachdenken, wie der Verlust an Grundgeschwindigkeit und Maximalkraft auf ein verträgliches Maß schrumpft. Und die Mobilität war auch schon besser.
Trainingstechnisch wäre es sinnvoll gewesen nicht nur auf Ausdauer zu setzen. Damit entkoppelt man sich lfr. von wichtigen Stoffwechselprozessen und verliert die Fähigkeit hoch zu drehen. Das würde ich heute wirklich anders machen. Aber ich würde es nicht wie Du als Hauptfokus ansehen, sondern es immer wieder etwas fordern. Daß der große Teil von Ausdauerleistungen über die Dauerläufe kommt, davon bin ich voll überzeugt.