Seit dem hat sich viel verändert im Leben der sogenannten „Ossis“ und „Wessis“.
Sicherlich waren nicht alle Veränderungen positiv, doch was unser Hobby Laufen betrifft, dürfte es fast nur positive Veränderungen gegeben haben.
Keine Grenze durchtrennt Deutschland mehr. Ostdeutschland und Westdeutschland sind zusammengewachsen, sind jetzt ein Deutschland. Auch in der Läufergemeinde.
Viel mehr Möglichkeiten bieten sich nun. Für „Wessis“ ist es zum Beispiel kein Problem mehr am Rennsteiglauf im Thüringer Wald teilzunehmen, „Ossis“ können jetzt problemlos bei den Marathons in Köln und Hamburg an den Start gehen.
Und wer hätte sich vor vielleicht 22 oder 23 Jahren träumen lassen, dass Läufer aus beiden Teilen Deutschlands im Rahmen von Deutschlands größtem Marathon nun gemeinsam durch die ehemals geteilte Stadt Berlin laufen können?
Viele haben sicher schon Läufe im ehemals anderen Teil Deutschlands dazu genutzt, diesen Teil kennen- und vielleicht auch lieben zu lernen.
Und wenn internationale Leichtathletik-Meisterschaften oder olympische Spiele sind, drücken „Ost“ und „West“ jetzt gemeinsam unseren Sportlern die Daumen. Die Trennung in DDR und BRD ist Geschichte. Wir sind ein Land, wir sind eine Sportnation.
Meine „Laufbekanntschaften“ sind zwar aufgrund meines Wohnortes hauptsächlich aus dem Westen der Republik, aber ich bin dankbar dafür, dass ich auch Läufer aus der früheren DDR kennenlernen durfte.
Nicht zuletzt dank des Internets, denn auch die virtuelle Läufergemeinde kennt keine Grenzen mehr und knüpft Kontakte, die es früher nicht gegeben hätte – auch im realen Leben.
Deutschland einig Läuferland.
