62
von RonCkarke
Du musst dich in der Phase des Marathontrainings nicht sklavisch an irgendwelche Zeiten halten , sondern kannst dich auf dein Gefühl verlassen , damit man überhaupt solche Faktoren wie eigene Verfassung, Wind - und Streckenverhätnisse usw berücksichtigen kann , er spricht sogar vom gleichen Anstrengungsgrad.
Lydiard empfiehlt aus eigener Erprobung - und er hat wahrlich vieles selbst ausprobiert , wöchentlich etwa 160km knapp unter dem max. Steady state zu laufen, um die bestmögliche Ausdauer zu erlangen , jedoch erlaubt er je nach Belieben des Athleten auch andere gemächlichere Läufe.
Diese Dauerlaufarbeit, von ihm Marathontrainiong genannt , darf nicht so ermüdend ausfallen ,dass man sich nur mühsam davon erholt und das folgende Training stört.
Zu Anfang sollte man den Umfang in Angriff nehmen und danach die Intensität , er meint auch , dass man besser zu langsam als zu schnell laufen sollte , weil dadurch die Form zerstört wird. Die Läufe sollte man pausenlos in einem gleichbleibendem Tempo laufen , fällt das Tempo gegen Ende ab , dann gilt die Aufgabe als nicht gelöst aber statt die zweite Hälfte schneller laufen zu wollen , sollte man lieber auf der ersten Hälfte etwas langsamer angehen.
Dieses Dauerlauftempo steigt automatisch mit der Zeit und Lydiard empfiehlt dieser Periode so viel Zeit zu widmen wie nur möglich.
Bei Ihm gibt es die Perioden des Marathontrainings , der Schnelligkeit und der Schnelligkeitsausdauer ( dazu gehört Hügeltraining) und des Bahntrainings ( Formtraining).
Die Zeittabellen sollten aus dem Durchnitt der sechs besten Läufe der Vorsaison und nicht aus der schnellsten gelaufenen Zeit abgeleitet werden und gelten nur für die Periode des Bahntrainings , wo es auf exakte Zeiten ankommt. Im Marathontraining ist es nicht so wichtig.
Ausserdem galten seine Trainingspläne für Weltklasseläufer und sollten von uns nicht zu streng übernommen werden - ist doch klar , dass ein Trainer ständig auf die Zeiten schielen musste und muss. Auch gibt er in seinem Buch :" Das systematische Mittel- und Langstreckentraining" nur für die letzten 10 Wochen des Formtrainings genaue Trainingspläne an.
In anderen , später erschienen Büchern tauchen auch andersartige Begriffe wie z.B. Koordinationstraining usw auf , was allerdings nur noch eine genauere Unterteilung der Bahnperiode etc . bedeutet.
Es ist eigentlich das Schöne beim Lydiard , dass seine Trainingsmethode nicht zu sehr von Zahlen und Formeln eingeengt wird , wie bei einigen anderen Trainern, sondern uns viele Freiräume lässt.
Gruss Reinhard
5 Km 18:22 10 Km 38:12 HM 1:22:42 bei Rolli in Verl Marathon 2:52:59 in 2009