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Bekloppt, oder?

Bekloppt, oder?

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Manchmal, wenn ich so über mich nachdenke, stelle ich mir die Frage, ob ich eine Macke habe. Warum es mir so schwer fällt, etwas, was ich mir vorgenommen habe, einfach sausen zu lassen. Manchmal komme ich mir vor wie ein Computer, der ein einmal gestartetes Programm nicht mehr stoppen kann. (Präziser: wie ein nicht von Microsoft erstelltes Programm :zwinker2: ) Andererseits weiß ich, dass diese Macke nicht nur Teil meiner Persönlichkeit ist, sondern ursächlich verantwortlich für das, was mich auszeichnet und was ich als Erfolg betrachte, privat wie beruflich.

In dem folgenden Artikel werde ich auch, aber weniger über den Ablauf in einem Wettkampf berichten, sondern mehr darüber, wie diese Macke sich wieder einmal durchgesetzt hat. Dazu muss ich etwas ausholen und exakt 4 Wochen zurück gehen…


Hochverehrtes Publikum, nehmen’s Platz, bitteschön!
Werden Sie erleben ein Schauspiel mit Lust und Leid und Leidenschaft.

- Vorhang auf -


Pläne…

2010 beginnt eine neue Altersklasse für mich, die erste, bei der für mich die Betonung auf Altersklasse liegt. Da ich aber mehr nach vorne als nach hinten schaue, lenke ich den Blickwinkel dahin um, dass die relativen Erfolgsaussichten größer sein und eine Reihe AK-Siege winken werden. Es macht mir Spaß, die ersten Wettkämpfe einzuplanen, überwiegend lokale und schon öfter gelaufene. Aber auch einen 100 km-Lauf möchte ich wieder einmal absolvieren, den dann aber mit ganz bestimmter Zielsetzung. Welche das ist, werde ich hier nicht verraten.

Für das laufende Jahr (2009) will ich noch die 2.800 km voll machen, das ist nebenbei bemerkt der weitaus geringste km-Umfang seit 1994. Die Vollendung der 2.800 km im noch laufenden Jahr hat zwar keinerlei Bedeutung, aber ist auch so eine Macke: Runde Zahlen voll machen; lieber ein Intervall mehr als vorgesehen, nie weniger; eher etwas schneller als geplant, keineswegs langsamer. So breche ich denn am 19. Dezember zu einem einstündigen Lauf auf, es ist mit -9° C kalt, nichts Weltbewegendes, andere laufen bei noch größerer Kälte. Der Garmin-Brustgurt rutscht. Ich schiebe die Jacke hinten hoch, und mit klammen Fingern pfriemele ich daran herum, um ihn wieder nach oben zu schieben. Das dauert, und es ist ein Fehler. Mit diesem Fehler mache ich mir kein schönes Geburtstagsgeschenk!


Frust und Absturz

Nach dem Lauf verspüre ich ein ganz leichtes Ziehen links im Rücken. Am nächsten Morgen schreie ich auf, als ich mich zum Waschen nach vorne bücken will. Es geht nicht, ich muss mich aufrecht stehend waschen. Wird wohl ne Art Zerrung sein und ist hoffentlich nach 2 oder 3 Tagen vorbei! Ich rufe meinen Betriebsarzt an und frage, wie ich das am schnellsten weg bekomme. Er tippt auf Blockade und vermittelt mir am selben Tag einen Termin beim Orthopäden. Der bestätigt die Blockade, verrenkt mich etwas, und ich bekomme noch eine Spritze in den Muskel sowie zwei ins Gesäß.

Am nächsten Morgen kann ich mich wieder ganz normal waschen. Allerdings ist da noch ein anderer Schmerz im Rücken, und ich gehe leicht humpelnd. Der „andere“ Schmerz bleibt, Diclofenac fressen hilft nicht, und einen Tag vor Weihnachten bin ich erneut beim Orthopäden. Same procedure as last visit!

Der Schmerz im Rücken ist weiterhin da, und es ist ein heftiger, unangenehmer Schmerz. Er ist nicht immer spürbar. Wenn ich sitze, geht’s; aber ich kenne genau und vermeide die Bewegungen, die ihn hervorrufen. Mein „Isses besser?“-Prüftest sieht so aus: Auf dem Rücken liegen, linkes Bein von mir weg und wieder zurück drücken – geht astrein, dann Versuch mit dem rechten. Der zaghafteste Versuch, das rechte Bein weg zu strecken, verursacht einen Schmerz, wie wenn ein kräftiger Stromstoß durch den linken Rückenmuskel schießt.

Eine Woche fahren wir in Urlaub. Ich habe davon nichts, denn der Schmerz bleibt. Gehen wir irgendwohin, humpele ich herum, um die böse Bewegung weitgehend zu vermeiden. Als wir aus dem Urlaub zurück sind, ist der Schmerz immer noch da. Ich hatte mich auf die insgesamt 2 freien Wochen gefreut, aber der Schmerz hat alles überlagert. Mittlerweile bin ich zutiefst frustriert, habe kaum an etwas Freude, stelle mich gedanklich darauf ein, immer und ewig in meiner Beweglichkeit eingeschränkt zu sein, und hake das Laufen ab, versuche mir einzureden, viele schöne Laufjahre mit einigen Erfolgen gehabt zu haben. Nun ist es aber vorbei, und ich versuche, mir mein Leben ohne Laufen auszumalen.

Zurückgekehrt, bin ich am nächsten Tag wieder beim Orthopäden, 2 Wochen und 2 Tage dauert diese Tortur mittlerweile, der Orthopäde hält das ebenfalls für zu lang und schickt mich zur MRT. Die findet am nächsten Tag statt. In der Röhre liegend und zur Unbeweglichkeit verdammt, bekomme ich fast Panik und bin mit total ausgetrocknetem Hals ständig am Schlucken. Das Ergebnis der Tomographie: Ependymom oder Prolaps - Tumor das Eine (wenigstens gutartig), Bandscheibenvorfall das Andere. Um letzte Gewissheit zu schaffen, werde ich zu einer weiteren Untersuchung geschickt.


Erste Lebenszeichen

Mit am schlimmsten sind die Schmerzen im Liegen, vor allem dann strahlen sie ins linke Bein aus. In der Nacht vor der MRT waren sie so heftig, dass ich nicht schlafen konnte und noch nachts eine Diclofenac einnahm. Tags darauf geht es mir wesentlich besser, ich kann nahezu schmerzfrei gehen. 2 ½ Wochen bin ich nicht gelaufen, habe das auch nicht vermisst, nun aber habe ich ein Verlangen nach Bewegung, will den Körper wieder spüren, und zwar positiv, nicht nur als Schmerzverursacher. Ich habe ein Ergometer im Keller, aber ich hasse diese monotone, langweilige Treterei. Nach kurzer Überlegung steht fest: Heute will ich probieren, ob ich noch laufen kann. Die Klärung beziehe ich auf die Mechanik der Laufbewegung, da ich mich ja die letzten Tage völlig unrund mit eierndem linkem Bein fortbewegt habe. Ermuntert fühle ich mich durch die Orthopädenaussage: Bewegung ist gut, Sport ja, nur nicht gegen den Schmerz!

Ich ziehe mich um und gehe nach draußen, es liegt Schnee. Ich versuche anzulaufen. Die Laufbewegung verursacht kein Drücken auf den Schmerzbereich, im Gegenteil, das klappt erstaunlich gut, besser als im Gehen. Aber das linke Bein scheint mir nicht recht zu gehören. Ich laufe eierig, plumpse mit dem linken Fuß auf den Schnee, muss mich darauf konzentrieren, nicht nach innen aufzusetzen, denn ich habe die Befürchtung, dass ich dann weg knicken könnte. Das Bein, mehr noch der Fuß scheinen angeklebt, gehören mir nicht wirklich, ich habe keine richtige Kontrolle über mein linkes Bein. Aber ich kann mich vorwärts bewegen. Und so humpele ich denn immer in der Nähe meines Ausgangspunktes einige Wege rauf und runter. Nach 13 Minuten und geschätzten 2 km beende ich das Experiment, einerseits froh, dass ich ohne Schmerzen so was wie eine Laufbewegung hinbekommen habe, andererseits verunsichert, weil die Bezeichnung Humpeln heute treffender ist als Joggen, das Wort Laufen wage ich schon gar nicht zu denken.

In der Nacht schlafe ich schmerzfrei durch. Und am nächsten Morgen, von einem Tag auf den anderen, ist der Spuk vorbei. Ich habe keinen Rückenschmerz mehr! Ich mag es anfangs kaum glauben, aber es bleibt so. Keine Schmerzen! Oder praktisch keine, mein „Isses besser?“-Prüftest ergibt einen Unterschied wie Griff in eine 220 V-Steckdose vorher und 1,5 V-Batterie jetzt.

2 Tage später wiederhole ich mein Laufexperiment. Es funktioniert schon deutlich besser, zwar kann ich das linke Bein nach wie vor nicht vollständig kontrollieren, aber die Koordination lässt, sagen wir mal, wenigstens ein flüssiges Humpeln zu, das durchaus laufähnliche Züge trägt. 5 km werden es diesmal. Die größte Beeinträchtigung ist der linke Fuß, der sich nach 2 oder 3 km wie ein Holzklumpen anfühlt und im Quasimodo-Stil auf den Boden plumpst. Aber ich bin leidlich 5 km gelaufen, brauche fast 30 Minuten dafür, aber immerhin. Wieder 2 Tage später der nächste Anlauf, und wieder geht es besser, diesmal gar über 8 km, auch wenn der linke Fuß sich wieder wie ein Klotz anfühlt und ich Muskelkater bis fast zu krampfähnlichen Zuständen bekomme. Meine Theorie ist, dass andere, sonst nicht benötigte Muskeln die eingeschränkte Laufmuskulatur unterstützen und, da untrainiert, schnell abschlaffen.

Dann folgt die Untersuchung beim Neurochirurgen. Der hat nichts mit Chirurgie zu tun, sondern misst, wie viel Strom an den Nervenenden ankommt. Mit an ziemlicher Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit bestätigt er, dass es sich um einen Bandscheibenvorfall handelt, dadurch ist die Nervwurzel in der Wirbelsäule entzündet, einige Nervleitungen partiell unterbrochen und die Muskelfunktion eingeschränkt. Besonders trifft das auf den linken Fußheber sowie einige weitere Muskeln zu. Passt genau zu meinem momentanen Laufempfinden!


Pläne? Nix Pläne! …oder doch?

Als die Schmerzen im Urlaub nicht weggingen und ich mich mental auf ein Leben ohne Laufen eingestellt hatte, hatte ich logischerweise alle geplanten Läufe abgehakt. 100 km-Lauf? Gestrichen! Nordrhein-Crossmeisterschaften? Vergiss es! Winterlaufserie in Nettetal? Hmm! Hmmhhmmm! Letztes Jahr hatte ich den dritten und letzten Lauf ausfallen lassen müssen, weil meine Plantarsehne anriss. Auch das ist wieder so eine Macke von mir: Ist etwas daneben gegangen, brenne ich darauf, es zu wiederholen und es besser zu machen. Das war schon in der Schule so, wo ich mich nach vergeigter Klassenarbeit auf die nächste besonders gut vorbereitete und ihr richtiggehend entgegen fieberte. Folglich hatte ich mich bereits Ende des letzten Jahres für die Serie in Nettetal angemeldet.

Es wurmt mich, dass ich schon wieder gezwungen bin, diese Serie erneut sausen zu lassen. Für den zweiten Lauf im Februar (12,5 km) wäre ich zuversichtlich, eine einigermaßen ordentliche Zeit zu laufen. Im März (15 km) sollte das erst recht gehen. Also ist es nur der verflixte erste Lauf über 10 km. Da bin ich noch nicht so weit!

Was wäre, wenn ich dort, wenn auch langsam, mitliefe? Wenn ich laufe, will ich natürlich auch gewinnen, bezogen auf die Serie. Ich schaue die Zeiten des letzten Jahres an. Mal angenommen, ich würde mit 50 min einlaufen. Das wäre wohl ein Rückstand von 6 – 7 min auf den AK-Ersten. Wenn ich bei den nächsten Läufen wieder vernünftig rennen könnte und jeweils 3 - 4 Minuten herausholte, dann könnte ich noch um den Seriensieg mitlaufen.

Aber halte ich mit diesem Humpelfuß 10 km durch? Jeden zweiten Tag will ich laufen, und ich nutze die nächsten Läufe als Testläufe dafür, was geht. Der erste sagt mir: „Lass es!“ Die Fußmuskulatur ermüdet zu schnell, ich plumpse zu sehr auf, ich fürchte, mit passiv hängendem Fuß nicht durchlaufen zu können. Flottes Laufen bedeutet momentan ca. 5:30 min/km für mich. Kann ich auch eine längere Strecke mit 5 min/km laufen? Noch langsamer würde sich nicht lohnen. Bei einer Zeit über 50 min wäre der Rückstand zu groß. Also probiere ich beim nächsten Mal schnell humpeln. Und siehe da, ich laufe links so ein Zwischending zwischen Vor- und Mittelfußlauf, da kann nicht so viel plumpsen. Geht es doch? Von Mal zu Mal ist es etwas besser, aber die bange Frage bleibt: Macht der Fuß das bei erhöhter Geschwindigkeit und längerer Strecke mit?


Yes, I run!

Samstag, 16. Januar, ich stehe im Startblock. Natürlich, das ging gar nicht anders, der „Start“-Button für das Programm war ja gedrückt! Mir ist entsetzlich kalt. Temperatur so um 0° C, aber nasse Kälte und eisiger Wind, meine Hände spüre ich trotz der Handschuhe kaum. Aufs Einlaufen habe ich verzichtet, wozu auch? Belastet nur den linken Fuß, und allzu schnell kann ich eh nicht laufen. Ich laufe moderat an, nach und nach ziehen Läufer an mir vorbei. Na und? Sollen sie doch! Ich frohlocke: die Strecke ist schnee- und eisfrei…

…zumindest die ersten 1,5 km. Dann kommt liegengebliebener, fester, zu Eis mutierter Schnee. Rutschig! Dennoch zeigt mir der Blick auf die Uhr beim dritten Kilometer, dass ich ganz gut in der Zeit bin: unter 5 min/km, sogar knapp unter 4:50.

Hat da gerade wer nach meinem Fuß gefragt? Ja, dem geht es gut, es ist ein gedämpftes Plumpsen, der Fuß fühlt sich zwar wie ein Klotz an, aber wie ein recht weicher, beweglicher Klotz, und er ist zu spüren, hat Empfindungen. Der Untergrund wechselt zwischen freiem Asphalt, festem Schnee, eisähnlichen Strukturen. Ich habe sogar den Eindruck, dass das gut für mich ist, werden doch jeweils andere Bewegungsabläufe gefordert, andere Muskeln beansprucht. Etwa nach 2 ½ km bin ich es übrigens, der an dem einen oder anderen Läufer vorbeizieht. Der 10 km-Lauf ist zweigeteilt, im zweiten laufen nur Männer ab M45, und - ohne Verrat am eigenen Geschlecht betreiben zu wollen -: die meisten Männer laufen stark an und lassen dann nach, manche stark, manche leicht; wenige nur werden im Verlaufe eines Rennens schneller.

Nach 5 km zeigt die Uhr 23:29 min, das hatte ich nicht erwartet, da die Strecke keineswegs einfach zu laufen ist. Ist aber willkommen, da die in den nächsten Läufen aufzuholende Zeit nicht ganz so groß sein wird. Vorausgesetzt, das Bein spielt weiterhin mit. Vorausgesetzt auch, dass ich in den nächsten Wochen „normales“ Niveau erreiche. Nun geht es in das Waldstück hinein, bergauf zunächst, fester Schnee, Eis, rutschig, manchmal eine freie oder halbfreie Spur zwischendrin, oft aber glatt und anstrengend zu laufen, trotzdem mache ich Position um Position gut. Als ich den Wendepunkt nach 6,8 km umlaufe, bin ich mir so gut wie sicher, dass ich diesen Lauf nicht mehr vergeigen werde.

Das Bergablaufen (wo’s rauf geht, muss es ja auch wieder runter gehen) ist für den Fuß belastender - er kann ja nicht vernünftig abrollen -, trotzdem laufe ich zügig, rutsche manchmal, habe aber dennoch Kraft, weiter zu überholen. Als ich das vorletzte km-Schild passiere, sind alle Vorsätze für einen langsamen und vorsichtigen Lauf endgültig vergessen, jetzt ist Wettkampf, jetzt wird die komplette Restenergie in Vorwärtsschub umgesetzt. Kurz vor dem Zieleinlauf geht mein Blick hoch zur großen Uhr, noch keine 46 min erreicht, und ich laufe tatsächlich mit 45:56 durchs Ziel. Da ich ein Mischwesen aus Macke, aber auch Vernunft bin, fahre ich direkt nach dem Lauf nach Hause, da ich keine erneute Unterkühlung im Rücken riskieren will.


Noch was Beklopptes!

Zuhause werte ich den Lauf aus. Für die 10 km ergibt sich:
Tempo 4:36 min/km
Durchschnitts-HF 172
Gegen Ende des Laufes habe ich gar 181 erreicht, soviel wie lange nicht mehr.
Ich vergleiche: vor nur 7 Wochen bin ich mehr als die 4-fache Strecke gerannt,
Tempo 4:25 min/km
Durchschnitts-HF 154 (!)
Was fehlendes Training plus Handicap, vielleicht auch Kälte, doch ausmachen! (In den 4 Wochen seit dem „fatal run“ bin ich ganze 32 km gelaufen.)

Nun bin ich gespannt, wie viel Zeit ich in den folgenden Läufen aufholen muss. Schon am Abend durchforste ich die Ergebnisliste im Internet, und da haut es mich fast um: Trotz Halbinvalidenlauf gehe ich sogar mit einem Vorsprung von 35 Sekunden in das nächste Rennen. Nur gut, dass dies mein erster Lauf in der M60 und nicht in der M65 war, da wäre ich 5. gewesen und hätte fast 2 ½ Minuten aufholen müssen. Verrückte Läuferwelt!


Verehrtes Publikum!
Wenn hat gefallen dieses Schauspiel,
dann erzählen’s allen Ihren Freunden und Bekannten!

Wenn hat nicht gefallen, na, dann erzählen’s nur mir!

- Vorhang zu -


Bernd
Das Remake
Infos zum Laufen und Vereinsgedöns gibt's auf www.sgnh.de

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Bekloppt, oder?
Ja. Danke für die gute Unterhaltung.

Bernd

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Nicht nur , aber auch ein schöner Bericht von einem schönen und harten Lauf in Nettetal.

Ich bin ja auch gelaufen und Dein Bericht liess einen die Runde förmlich noch mal ablaufen.

Es war eben eine Winterlaufserie.

Ich freu mich jedenfalls auf Teil 2.

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Hallo Bernd,

fällt mir nur eines ein: super und weiter so - im wahrsten Sinne des Wortes!

Grüße,
Jens

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Bekloppt daran ist nur, dass du die 10km in einem "Halbinvalidenlauf" schneller läufst als ich sie ohne Bandscheibenvorfall laufen kann !!! Gratuliere zu dem Ergebnis !!!

War wieder ein sehr interessant geschriebener Bericht !!! Wünsch' dir gute Besserung !!!

Viele Grüße
Andrea

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Das war vermutlich der von deinem Körper inszenierte Knalleffekt, um dir zu melden, dass du jetzt ein echter Senior bist (M30 kann ja jeder! :D ).

Hast du nun offiziell zur Kenntnis genommen, dann kann es also nur noch besser werden. Viel Erfolg beim Ausbau deiner Führung! :daumen:
Helmuts Fahrrad Seiten..............................PresseRad - Der Radfahrer in der Presse

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Na denne! Wenn du schon als Halbinvalide deinen Altersgenossen davon rennst, muss denen ja angst und bange werden, wenn du erst wieder fit bist! Und immer schön aufpassen, dass die Vernunft stärker bleibt als die Macke, ja?
lg,
kobold

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das das Unsinn ist, über den Körper hinweg zu bestimmen was gut für dich ist, weißt du ja allein, schließlich solltest du selbst wissen was gut für dich ist. Was nützen dir schnelle Laufzeiten wenn du später gar nicht mehr laufen kannst. In Erinnerung schwelgen? Wäre nicht mein Ding. Ok ich laufe ja auch in der AK hinten, mit Spaß...
Bin mal gespannt wie sich das bei dir entwickelt, was du dir noch beweisen willst. Wünsche dir aber ein gesundes schmerzfreies Laufen..

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@Laufschnecke,

bald brauchste aber ne extra Seite für deine Sig, oder... :geil:

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foto hat geschrieben:@Laufschnecke,

bald brauchste aber ne extra Seite für deine Sig, oder... :geil:
dafür sind meine Beiträge kürzer :zwinker2:

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Hallo Bernd,

da die einleitende Frage einen rhetorischen Charakter hat, erübrigt sich jede Antwort in Richtung grenzwertig etc. Dies auch vor dem Hintergrund, dass Du mit Deiner Lauf- und Lebenserfahrung weist bzw. wissen solltest, was Du tust. Daher bleibt mir nur, Dir für eine baldige & vollständige Rückkehr der Gesundheit alles Gute zu wünschen :zwinker2: , auf das sich die Kollegen Deiner AK schon mal warm anziehen können :teufel: !
Tschüss, sportliche Grüße aus dem Bergischen Land

Eckhard :winken:

"Radsport ist Mannschaftssport, 60 km/h und 30 cm Abstand zum Vordermann" (Robert Bartko)

Auch 2014 und danach wird weitergelaufen! :zwinker2:

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Hallo Bernd,

schöner Bericht und sehr gute Leistung unter den Umständen!

Wie sieht es denn nun aber mit einer Behandlung aus? Und ob du dir im Hinblick darauf mit dem Lauf wohl einen Gefallen getan hast??

Gute Besserung auf jeden Fall!
Walter
You can only fail if you give up too soon

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burny hat geschrieben:Manchmal komme ich mir vor wie ein Computer, der ein einmal gestartetes Programm nicht mehr stoppen kann.
Das geht ganz einfach - nimm der Anwendung alle Ressourcen weg, dann hängt der Prozess. Offensichtlich hast Du noch zu viele Ressourcen :zwinker2: .
burny hat geschrieben:Ependymom oder Prolaps - Tumor das Eine (wenigstens gutartig)
Tumor ODER Bandscheibenvorfall oder beides :confused: ?
burny hat geschrieben:Gegen Ende des Laufes habe ich gar 181 erreicht, soviel wie lange nicht mehr.
Vielleicht ist das aber auch ein Hinweis darauf, dass Dein Körper derzeit ziemlich belastet ist und Du ihm mal Ruhe und Erholung gönnen solltest? Ich bin ja auch so ein "Laufen geht immer" - "DNF gibt's nicht" - "Geplant ist geplant" - Typ, aber man sollte es nicht übertreiben.
Renn-Schnecke

... von 2 auf 100 in 11 Jahren ...

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viermaerker hat geschrieben: Wie sieht es denn nun aber mit einer Behandlung aus? Und ob du dir im Hinblick darauf mit dem Lauf wohl einen Gefallen getan hast??
Hallo Walter,

Danke für die Glückwünsche und auch für die mahnenden Worte!

Der eigentliche Bandscheibenvorfall ist praktisch ausgestanden. Die Knorpelmasse, die den Nerv einengt, ist offensichtlich genügend ausgetrocknet, so dass wieder hinreichend Platz zur Verfügung steht. Dass ich im Rücken komplett schmerzfrei bin, ist ein Anzeichen dafür.
Zur weiteren Unterstützung bekomme ich Elektrotherapie und Krankengymnastik.

Was wesentlich länger dauert, ist die Erholung der entzündeten Nervwurzel. Dies kann Monate dauern und ist auch nicht großartig zu beschleunigen. Um das zu stimulieren, mache ich mehrmals täglich Sequenzen, in denen ich den linken Fuß anziehe. Wenn ich barfuß versuche, den linken Fuß anzuheben, dann ist mein Eindruck, dass das schon ein wenig besser geht als noch vor einigen Tagen. Ein klein wenig komme ich vorne schon vom Boden hoch.

Die ersten Laufversuche habe ich gemacht, nachdem mir der Arzt bescheinigt hatte, dass das förderlich ist, solange es schmerzfrei erfolgt. (Ganz so Harakiri-mäßig gehe ich da doch nicht ran, denn selbst aufs Ergometer zu setzen, habe ich mich ohne Klärung, ob das für die Bandscheibe schädlich sein könnte, nicht getraut.)

Das größte Problem, auf das ich derzeit achten muss, ist die Vermeidung von Überlastung der anderen Muskeln, die ja ausgleichend arbeiten. Das ist ein Kompromiss aus positiver, förderlicher Bewegung einerseits und Überanstrengung mit Problemen an anderen, jetzt gesunden Stellen. Die Teilnahme am 10 km-Lauf war dabei zugegebenermaßen hart an der Grenze, und ich war mir nicht sicher, ob ich mir nicht eine Überlastung am linken Bein oder auch der rechten Rückenhälfte, die ja mehr arbeiten muss, einhandeln würde. Heute, 2 Tage später, kann ich sagen, dass es gut gegangen ist und Rücken sowie Beine absolut okay sind.
Renn-Schnecke hat geschrieben: Vielleicht ist das aber auch ein Hinweis darauf, dass Dein Körper derzeit ziemlich belastet ist und Du ihm mal Ruhe und Erholung gönnen solltest? Ich bin ja auch so ein "Laufen geht immer" - "DNF gibt's nicht" - "Geplant ist geplant" - Typ, aber man sollte es nicht übertreiben.
Ja, du hast Recht. Meine Planung sieht auch vor, erstmal alle 2 Tage zu laufen, gemütlich, etwa 30 – 40 min. Je nach Erholung des Fußhebers werde ich später anpassen. 4 Wochen Zeit habe ich ja.

Renn-Schnecke hat geschrieben:Tumor ODER Bandscheibenvorfall oder beides :confused: ?
Nur eins von beiden. Die MRT-Ärztin konnte das von den Bildern her nicht ganz genau abgrenzen, daher die anschließende neurophysiologische Untersuchung. Neurochirurg und Orthopäde sagen übereinstimmend, dass der bisherige Verlauf klar für den Bandscheibenvorfall spricht. Um auch den allerletzten Zweifel auszuschließen, wird das in 6 Wochen noch mal nachgemessen (Stromfluss).

Bernd
Das Remake
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„Alter schützt vor Torheit nicht: Mit diesem Wort macht man sich über das Alter lustig und bedenkt nicht, daß gerade die Fähigkeit, noch Torheiten begehen zu können, ein Trost und eine Quelle des Glücks für die Alten ist.“ Jakob Boßhart

Wünsch dir eine sorgenfreies Laufjahr!

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burny hat geschrieben:Neurochirurg und Orthopäde sagen übereinstimmend, dass der bisherige Verlauf klar für den Bandscheibenvorfall spricht.
:daumen: Das hört sich doch gut an! Na dann gute Besserung!
Renn-Schnecke

... von 2 auf 100 in 11 Jahren ...

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laufpapa hat geschrieben:Ich freu mich jedenfalls auf Teil 2.
Die Läufe 2 und 3 sind erfahrungsgemäß wenigstens schnee- und eisfrei. Viel Spaß und gutes Gelingen dabei!
JensR hat geschrieben:weiter so
Naja ich hoffe - und denke auch - , dass es da wieder besser läuft. Zu deiner sig: Kopenhagen hatte ich mir eigentlich auch herausgesucht. Die Bilder auf der Homepage vom letzten Jahr sehen gut aus.
kobold hat geschrieben:Und immer schön aufpassen, dass die Vernunft stärker bleibt als die Macke, ja?
Ich werde das gut beobachten, aber sicher bin ich mir da nicht immer....
Laufschnecke hat geschrieben:Was nützen dir schnelle Laufzeiten wenn du später gar nicht mehr laufen kannst. In Erinnerung schwelgen?
Es kommt der Zeitpunkt, wo man wahrscheinlich nur noch von den Erinnerungen lebt... :zwinker5:
(Im Ernst: Du hast ja nicht unrecht. Aber in Abwandlung des Brecht'schen Ausspruches: Der Mensch lebt nicht von der Vernunft allein...)
cosmopolli hat geschrieben:...für die Alten...
Tati hat geschrieben:"Je oller, desto doller"
Das ist der Weltenlauf. Damit muss ich mich eben abfinden, aber...
murexin2002 hat geschrieben:Mit deinem Ehrgeiz
...ich glaube, wenn es mir reicht, nur noch ruhig zu Hause zu hocken und alte Urkunden zu beschauen, dann ist wirklich Ende der Fahnenstange.

Danke für all eure - kritischen wie auch aufmunternden - Kommentare!

Bernd
Das Remake
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Hey, erst mal gratuliere zum glücklichen Finish des Laufs und alles Gute zum glücklichen Finish der Fußheber-Bandscheiben-wasweißichnoch-Sache!

Gute Besserung dem Körper und bloß keine Besserung dem Geist! Stay crazy (ich denk, Du weißt selbst am Besten, wo Deine Grenzen sind!) :hallo:
http://www.myblog.de/katzie

Schmittcast-Junkie :peinlich:

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