Original von Meerbuscher:
Hallo BlackDog,
prinzipiell würde ich auch aus den bereits genannten Gründen die Finger - ähhhh Beine - davon lassen.
Aber ... ich kenne einen Meilenläufer, der im Zusammenhang mit dem Aufwärmen vor den Läufen schwere Schuhe und/oder Gewichte getestet hat, um dann zum Lauf selbstverständlich leichte Spikes zu tragen. Der Lauf sei dann "wie fliegen".
@Miler
Vielleicht hast du ja auch entsprechende Erfahrung oder kannst von dieser Methode völlig abraten?
Viele Grüße
Meerbuscher
Also das man zum aufwärmen noch nicht seine schnellen Schuhe anzieht ist eigentlich üblich. Das man dann in Spikes zu fliegen scheint, ist aber ein eher subjektives Gefühl. Die messbaren Zeitunterschiede sind minimal und vor allem auf das bessere Abdruckverhalten zurückzuführen. Bei Läufern über die Langstrecken und über die 1500m/Meile ist ein Laufen mit Gewichten eigentlich unüblich.
Zu groß ist die Gefahr dass sich der Laufstil massiv verschlechtert, oder dass man sich überflüssige Muskeln antrainiert. Es gibt bessere Mittel wie z.B. Bergläufe, oder ein Krafttraining an Geräten, bei dem sich das Training sehr genau kontrollieren lässt.
Bei 800m Läufern sieht die Welt aber schon anders aus. Prominentestes Beispiel ist der Kubaner Alberto Juantorena, dem es 1976 als einzigem Läufer gelang Olympiasieger sowohl über die 400m, als auch über die 800m zu werden. Über die 800m war er in 1:43,44 auch Weltrekordhalter, über die 400m mit 44,26 schneller als jemals ein Europäischer Sprinter.
Er setzte im Training häufig Gewichte ein, sowohl in Form von Hanteln beim laufen, als auch in Form von Gewichtsschlitten, die er im Training hinter sich her zog.
In seiner Olympiavorbereitung 1976 übertrieb er es im Training so stark, das er beim Laufen eine Vorlage hatte, die ihm erst ein extra angeheuerter Trainer wieder abgewöhnen konnte.
Am Ende standen aber zwei Goldmedallien.
Wenn man auf diese Weise trainieren möchte, dann setzt das eine gute Koordination, einen sauberen Laufstil und einen stabilen Rumpf voraus. Begleitend sind Stabilisations- und Koordinationsübungen regelmäßig durchzuführen. Sonst macht man mehr kaputt, als man aufbaut.
Bei Sprintern gehört ein derartiges Training zum Alltag.
Ich selbst habe im Training schon Sprints gemacht, bei denen ich mit einem alten Fahradschlauch um den Bauch von einem Trainingspartner gehalten wurde. Das ist nicht ganz so effektiv aber auch weniger gefährlich als die Arbeit mit einem Schlitten.
Gruß vom Miler!
`... as speed is the name of the game then never get too far away from it in training." Peter Coe