Es ist keine große Überraschung, daß auf einmal Studien auftauchen, welche Pistorius im unerlaubten Vorteil sehen: jedenfalls haben die Experten des CAS ihre Meinung geändert:
Was allerdings nicht viel heißt. In einem halben Jahr dürften wieder andere Studien vorliegen. Wenn man lange genug sucht findet man alle möglichen Argumente dafür und dagegen. Woher die Experten allerdings wissen wollen, daß Pistorius mit gesunden Beinen 10sec. langsamer wäre, weiß der Himmel.
Fakt ist: aussagekräftige Studien (Metaanalysen) wären nur mit einer großen Anzahl vergleichbarer Probanden möglich, die von unabhängigen Wissenschaftlern erstellt würden. Zum Glück gibt es nur relativ wenige Amputierte.
Siegfried hat geschrieben:Vielleicht sind die Sportler einfach zu schwach. Ich würde mal behaupten das P. ohne die Dinger nie und nimmer auf 45 Sekunden käme. Leider wird man das nie ermitteln können.
Pistorius ist vor allem deshalb so stark, weil er Vorraussetzungen erfüllt, welche andere Behinderte nicht haben:
- Alter: bei Behindertenwettkämpfen starten viele Athleten, welche mit 40 oder 50 Jahren den Höhepunkt ihrer sportlichen Leistungsfähigkeit überschritten haben.
-Motivation: Pistorius hat von Kindesbeinen an ohne Unterschenkel viel Sport getrieben und wurde mit Erfolg und Anerkennung belohnt. Viele Behinderte werden ausgegrenzt und trauen sich deshalb weniger zu.
Sportvereine, Olympiastützpunkte und entsprechende Förderung sorgen hingegen dafür, daß die meisten Amputierten mit vergleichbar guten Prothesen an den Start gehen können.
rono hat geschrieben: Die meisten Minenopfer mit weggefetzten Beinen dürften in der dritten Welt leben. Wieviele von denen haben die Möglichkeit, es einem OP gleich zutun? Natürlich Vorsprung durch Technik....
Man muß nicht behindert sein um benachteiligt zu werden. Wer in der dritten Welt lebt hat generell andere Sorgen, als die Teilnahme an Sportspielen. Trotzdem kann gesagt werden, daß behinderte Teilnehmer an internationalen Wettkämpfen vergleichbare technische Vorraussetzungen haben.