D-Bus hat geschrieben:Ich hoffe, du unterschätzt die Lauf- und Lernfähigkeiten der Anfänger.
Hallo D-Bus,
ich lasse mich gern überraschen und eines besseren belehren. Insgeheim hoffe ich darauf auch, aber meine Kundschaft beweist mir doch immer wieder das Gegenteil.
Nein, kenne ich nicht, diese Studie. Ich hab mir auch nicht mehr als deine Kernsätze durchgelesen und geschaut aus welchem Jahr sie ist. Der Grund dafür: ich möchte die Wissenschaft hier raushalten. Wir wissen nie wer da alles hinter den Studien steckt und in wie weit mit wissenschaftlichen Tricks gearbeitet wird um Ergebnisse zu verfälschen. Tut mir leid, dass ich mich da so distanziere. Die Wissenschaft ist derzeit noch meine Haupttätigkeit und ich sehe, dass da viel geschummelt und schön geredet wird.
Ich nehme deine Studie zur Kenntnis und werde sie mir zu Gemüte führen, wenn ich Zeit finde. Aktuell muss ich mich aber mit Studien zu unseren Volkskrankheiten und diversen Verletzungen rumschlagen und habe damit ausreichend zu tun. Deine Studie betrachte ich aber von Grund auf mit anderen Augen, denn sie ist aus dem Jahr 2001 und bezieht sich auf Quellen aus den Jahren 1983-2000 (in der modernen Wissenschaft ist alles nicht mehr aktuell, was älter als 5 Jahre ist!). Sie zeigt mir also lediglich, was schon passiert ist, nicht aber was gerade aktuell ist. Da kommen wir zum nächsten Problem der Wissenschaft: Was heute ist, ist morgen wieder anders. Die Studie zeigt mir allenfalls das, was jeder schon weiß. Das bestimmte Schuhe bei einigen Menschen nicht ideal sind. Dies kann aber nicht auf die Gesamtbevölkerung bezogen werden, weil Studien nur einen minimalen Teil der Bevölkerungen untersuchen. Und hier kann die Studie schon verfälscht werden. Zum Anderen sagt sie mir vielleicht, das Barfußlaufen gesund ist.
Nun gebe ich dir Kernsätze einer anderen Studien (was ich ungern tue, weil ich keine Wissenschaftsdiskussionen führen möchte; Theorie und Praxis sind zwei verschiedene Paar Schuhe), die genau das unterstreicht, was ich in Beiträgen vorher schon ausgeführt habe. Veröffentlicht im Juli 2011:
This article presents 2 runners who transitioned from a modern cushionedheel running shoe to a barefoot-simulating shoe without alteration to their running routine or any specific gait training. Both runners developed a stress injury to their second metatarsal shaft. We propose that the alteration from a cushioned-heel shoe to barefoot-simulating footwear without specific gait training may have contributed to their injuries. (Quelle: "Barefoot-simulating footwear associated with metatarsal stress injury in 2 runners". Orthopedics, Volume: 34, Issue: 7
Klar ist, dass das noch nicht repräsentativ ist. Dafür gibt es die Minimalschuhe zu kurz. Sie zeigt uns dennoch eine mögliche Tendenz. Was will ich mit der Studie aber zeigen? Wir können die Schuhentwicklung nicht rückgängig machen und es bringt uns nichts, sich über Geschehenes aufzuregen. Die Schuhe sind nun mal da (übrigens haben sie sich in Sachen "Führung" seit Jahren zum Positiven verändert, weil der Fuß in ihnen mehr arbeiten kann, als noch vor 10 Jahren. Über diese Jahre geht deine Studie leider nicht mehr). Ich wiederhole mich: es liegt am Läufer selbst, was aus ihm wird. Die Studie zeigt, was passiert, wenn man von jetzt auf gleich das Schuhwerk wechselt. Und das wird passieren, wenn wir unsere breite Masse genau so darauf ansetzen. Das Heranführen (über "Zwischenschuhe") ist unabdingbar und auch das "Gehtraining" ist unabdingbar. Den Aufwand betreiben aber aus vorher genannten Gründen eher wenige.
Eine andere Studie, veröffentlicht im September 2011:
There is a difference in tibial rotation in the transverse plane between a motion control running shoe and a neutral running shoe. The results from this study have implications for the use of supportive running shoes as a form of injury prevention. (Quelle: "Effect of motion control running shoes compared with neutral shoes on tibial rotation during running.", Physiotherapy, Volume: 97, Issue: 3
Sie belegt das, was jeder am eigenen Körper sehen kann, wenn er eine Schienbeinrotation ausführt. Nicht wenige erfahren es auch schmerzhaft am eigenen Körper während des Laufens. Der Stabilitätsschuh hat hier im Gegensatz zu anderen Studien auf einmal eine Funktion die Anatomie des Menschen betreffend. Huch!
Du verstehst? Was man sucht, findet man auch in Studien. Da auch Wissenschaftler nur Menschen sind, gibt es auch bei ihnen keine einheitliche Meinung zu bestimmten Themen. Nein, GERADE BEI IHNEN gibt es sie nicht. Jeder Wissenschaftler kann das finden, was er gern möchte. Deshalb stehe ich Studien (sogar denen, die ich dir jetzt hier angegeben habe) sehr sehr kritisch gegenüber. Nicht zum ersten Mal bei den vielen Studien, die ich lese...