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Paleo - Die Steinzeit"diät"

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SALOLOPP hat geschrieben:Kommt drauf an,
wenn er 90 Jahre alt ist ... ja.
wenn er 30 Jahre alt ist ... nein.

:zwinker2:

Hier ein 72 jähriger Veganer. Ernährung: Nüsse, Bohnen, Obst und Gemüse:
POWERFUL, Sexy & Youthful @Over 70 Yrs of Age GOD! BodyBuilding Every Day - YouTube

Nichts für ungut, aber er sieht irgendwie fitter aus als Cordain.

Hier ein jüngerer Veganer: Redirect Notice

und sein Training: Noel Vegan Fitness Star Shows You How To Do It - YouTube

Ich bin selbst kein Veganer (noch nicht mal Vegetarier), aber ich wollte zeigen wie man auf einer rein pflanzlichen kohlenhydratreichen Ernährung aussehen kann. Er trainiert natürlich hardcore, aber wir dürfen nicht vergessen, daß Steinzeitmenschen das auch gemacht haben, also spielte außer Ernährung auch andere Faktoren eine Rolle. Später als die Menschen nicht mehr riesige Kraftakte aufbringen mussten für ihre Ernährung weil sie Getreide anpflanzten, wurden sie auch weniger robust.
teerlunge hat geschrieben:Haha, ohne shorts wär noch interessanter, mich würd eh interessieren, wer in dieser Diskussion am Ende den Längsten haben wird :D
Der Unterschied ist, ich beanspruche garnicht den Längsten zu haben. Ich behaupte nicht DIE Ernährung zu haben, die elitär und die Optimalste ist. Es gibt verschiedene Ernährungsformen, die gesund sein können und es spielen außer Ernährung noch viele andere Dinge eine Rolle: Genetik, Umwelt, Psyche, Sportumfang, Lebenseinstellung. Ich habe gewisse Richtlinien, die für mich immer funktioniert haben(und ich glaube allgemein gültig sind), bzw nicht funktioniert haben, wenn ich mich nicht dran halte.

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pinkpoison hat geschrieben:Mark Sisson ("The Primal Blueprint") - ein anderer "Paleo-Guru" (57 Jahre alt).

Der war allerdings schon immer ziemlich fit (2:18 Marathon und 3. IM Hawaii)...
Köstlich :hihi:
Ulle hat sich auch nur von Müsliriegeln und Apfelschorle ernährt!
-----__o
---_\ <,
--(_)/(_)

klar, das ist unterste schiene - da war aber auch nichts anderes zu erwarten.
mein tip: lesen - abschalten - vergessen
"Vermeiden Sie bei der Kommunikation mit Kindern jegliche Form von Ironie oder Sarkasmus. Kinder können damit nicht nur nicht umgehen, sondern sie verstehen solche Sätze nicht." :rolleyes:

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pinkpoison hat geschrieben:Das ist leider völlig falsch: Die altsteinzeitlichen Männer in Europa erreichten eine Körpergröße von durchschnittlich (!) etwa 1,80 m bei ca. 67 kg Gewicht. Das entspricht etwa der Statur eines Ironman-Champions unserer Tage. Die ersten Ackerbauern waren einen halben Kopf kleiner als die Altsteinzeitler aufgrund ihrer Mangelernährung. Diese Körpergröße wird erst in den letzten Jahren wieder erreicht. Auch das wird als Beleg für den vergleichweise überragenden Gesundheitszustand der Altsteinzeitler gegenüber den Jungsteinzeitlern gewertet, da es auf eine optimale Nahrungsversorgung während der Wachstumsphase des Individuums hindeutet - sprich: Paleo-Nahrung.

Ausführliches dazu hier nebst Quellen
Ich hab mir mal deine Quelle dazu angeschaut ... ich lese das ein bisschen anders ... ich zitiere in Ausschnitten aus deiner Quelle:


"Stature of early Europeans (Michael Hermanussen)

... Pre-glacial maximum Upper Palaeolithic males (before 16,000 BC) were tall and slim (mean height 179 cm, estimated average body weight 67 kg), while the females were comparably small and robust (mean height 158 cm, estimated average body weight 54 kg). Late Upper Palaeolithic males (8000-6600 BC) were of medium stature and robusticity (mean height 166 cm, estimated average body weight 62 kg) ...

... It is not clear whether the morphological changes were due to gene flow or to local evolution, but most studies indicate that the transition between final Palaeolithic and Mesolithic populations was due to local conditions ...

... The reasons for the shortening of body stature during the warming of the European climate are essentially unknown. Various hypotheses have been discussed of which dietary considerations are favoured ...

... Adult longevity, at 35 years for males and 30 years for females, implies fair to good general health during the Upper Palaeolithic ..."


Zu den Daten zu Größe und Gewicht kann ich nichts sagen ... ich gehe davon aus, dass das stimmt.
Zur Ursache schreibt er, dass die Gründe für die Verkleinerung im wesentlichen unbekannt sind ... es gibt verschiedene Hypothesen, dass es mit der Ernährung zu tun hat. Genauso gut könnte es eine Anpassung an Umweltbedingungen sein - wir reden hier von evolutionären Zeiträumen (10.000 Jahre).
Mit anderen Worten - es gibt keinen Beleg, dass die Nahrung beweisbar damit zu tun hat.

Von gesunden Frühmenschen zu schreiben halte ich ebenfalls für weit hergeholt, wenn die Lebenserwartung zwischen 30 und 35 Jahren lag - wie will man da erkennen, welche langfristige Auswirkungen diese Ernährung hat?


Alles in allem bleibt von deinen Argumenten nicht viel Beweisbares übrig - aus deiner eigenen Quelle! Es mag vielleicht so sein ... dann schreib aber nicht in einer Weise, die impliziert, als wäre es tatsächlich so - du vermutest nur.

Gruß,
Achim


PS. Ich bin weder pro noch contra, aber als gelernter Naturwissenschaftler gehört für mich kritisches Hinterfragen dazu.

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DaCube hat geschrieben:Köstlich :hihi:
Ulle hat sich auch nur von Müsliriegeln und Apfelschorle ernährt!
Konnte er ja auch - sein Blut war ja in der Zeit in Spanien ausgelagert :hihi:

gruss hennes

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Abitany hat geschrieben:Alles in allem bleibt von deinen Argumenten nicht viel Beweisbares übrig - aus deiner eigenen Quelle! Es mag vielleicht so sein ... dann schreib aber nicht in einer Weise, die impliziert, als wäre es tatsächlich so - du vermutest nur.
Boah, du hast dir echt die Mühe gemacht, wenigstens eine der Quellen zu lesen und bestätigst, was ich mir zwar gedacht hatte, es aber nicht belegen kann :daumen:

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Abitany hat geschrieben:unbekannt sind ... es gibt verschiedene Hypothesen, dass es mit der Ernährung zu tun hat. Genauso gut könnte es eine Anpassung an Umweltbedingungen sein - wir reden hier von evolutionären Zeiträumen (10.000 Jahre).
Mit anderen Worten - es gibt keinen Beleg, dass die Nahrung beweisbar damit zu tun hat.
Die Zusammenhänge zwischen Ernährungsstatus und Körpergröße sind wissenschaftlich ziemlich eindeutig fundiert. Du gestattest, dass ich WIKIPEDIAdazu zitiere (wichtige Aussagen habe ich fett hervorgehoben):
"Die Körpergröße wird in einem gewissen Rahmen vererbt.

Die tatsächlich erreichte Größe hängt zusätzlich von der Qualität der Ernährung des Menschen, vor allem der reichlichen Zufuhr von Eiweiß ab.
Dabei begrenzt die individuelle genetische Konstitution jedoch die Größe auf ein Höchstmaß.
Lebensstandard

Ein Teilbereich der wirtschaftshistorischen Forschung betrachtet die Körpergröße als wesentliches Maß für den biologischen Lebensstandard und die wirtschaftliche Entwicklung eines Landes. Je wohlhabender ein Gemeinwesen, desto größer sind die Menschen, die darin leben. Dieser Forschungszweig heißt Anthropometrische Geschichte.

(...)
Solange ein Mensch wächst, verwendet der Körper die aufgenommene Nahrungsenergie, die er nicht für die Aufrechterhaltung vitaler Körperfunktionen und Bewegung benötigt, für das Körperwachstum. Bei mangelnder Qualität oder Quantität der Nahrung werden körpereigene Energiereserven abgebaut und die Energiezufuhr für Aktivitäten und Wachstum reduziert. Gleichzeitig schwächt eine mangelhafte Ernährung das Immunsystem, so dass Erkrankungen mit höherer Wahrscheinlichkeit eintreten und die Krankheitsdauer sich tendenziell verlängert. Erkrankungen wiederum verschlechtern den Ernährungsstatus, da sie die Nährstoffaufnahme im Körper vermindern und der Energieaufwand des Immunsystems höher ist als beim Gesunden.

Somit wird die durchschnittliche Körpergröße eines Menschen determiniert durch die Qualität und Quantität von Nahrung, Krankheiten und den Zugang zu medizinischer Versorgung, wobei letztere erst seit dem 19. Jahrhundert eine wichtige Rolle spielte. Diese Faktoren hängen wiederum ab vom Haushaltseinkommen, hygienischen Gewohnheiten, Gesundheitsrisikoverhalten sowie Sanitär- und Trinkwasseranlagen, Impfungen und Medikamenten.

Auf Grund von Unterernährung vermindertes Körperwachstum kann nach medizinischen Erkenntnissen teilweise bis ins späte Jugendalter nachgeholt werden. Die Forscher gehen davon aus, dass die Körpergrößen von Erwachsenen die Netto-Ernährungsqualität während ihrer Kindheit widerspiegeln, wobei die Lebensumstände während der ersten drei Lebensjahre auf die Endgröße von Erwachsenen besonders stark wirken."
10.000 Jahre sind was die Zeitskalen der Evolution angeht ein Wimpernschlag und begründen nach herrschender Meinung die Durchsetzung einer genetischen Mutation, die eine geringere Körpergröße zur Folge hätte nur, wenn sich daraus ein eindeutiger Selektionsvorteil ergeben hätte, der sich dann extrem rasch hätte im gesamten Genom verbreiten müssen(so wie z.B. die Laktosetoleranz in Regionen, in denen die Milchwirtschaft früh entwickelt wurde). Dies wird meines Wissens von keinem einzigen Forscher so gesehen und stichhaltig begründet. Es gibt auch keinen biologisch begründbaren Vorteil kleinerer Statur in Europa und auch die sexuelle Auslese scheidet aus, da beim Homo Sapiens Frauen durchgängig dem größeren Mann mehr zugeneigt sind, als dem kleineren.

Die potenziell erreichbare Körpergröße ist also weniger eine Frage des genetischen Setups, sondern der Nahrungsqualität und Quantität in der (vor allem frühen) Wachstumsphase. Die Menschen der Altsteinzeit schöpften das Potenzial offenbar sehr gut aus und erreichten eine Größe, wie sie heute erst im 21. Jahrhundert im Mitteleuropa erreicht wird. Dieser Schub, den man vor allem in den letzten 3 Generationen sehen kann, ist der stabilen Ernährungslage, vor allem nach dem zweiten Weltkrieg und der generellen täglichen Verfügbarkeit von Fleisch (Eiweiß) seit den 1960er/70er Jahren auf unserem Speisezettel zu verdanken. Auch die ganzjährige Verfügbarkeit frischen Obst und Gemüses trägt zu einer Nährstoffversorgung bei, die uns die bereits in der Altsteintzeit realisierte (genetisch determinierte) Durchschnittsgröße wieder erreichen läßt.

Diese Begründung ist (nicht nur für mich) wesentlich stichhaltiger, als ein zweimaliger, das gesamte Genom des europäischen Homo Sapiens umfassender mutativer Wechsel (einmal von groß auf klein, dann wieder von klein auf groß und das zuletzt in angeblich drei Generationen?!?), den Du vorgeschlagen hast.

Somit ist es wohlbegründet, anzunehmen, dass die Nahrungsgrundlage der Altsteinzeit zu einer hervorragenden Nährstoffversorgung geführt hat - ganz ohne Getreide, Milch und Hülsenfrüchten. Erst deren Einführung auf den Speisezettel und die Verdrängung der traditionellen J&S-Nahrung führte zu einer suboptimalen Nährstoffversorgung und damit einem Nichtausschöpfen des Potenzials an Körpergröße, was in der Wissenschaft generell als Indiz von Mangelernährung gewertet wird.

Somit wäre die Hypothese, dass man ohne Getreide, Milch, Hülsenfrüchten keine vollwertige und den Bedürfnissen des Homo Sapiens gerecht werdende Ernährung gestalten könne, erheblich in Zweifel zu ziehen. Die Hypothese, dass eine Ernährung, die sich schwerpunktmäßig auf Getreide, Milch und Hülsenfrüchte stützt, eine artgerechte und überlegende Ernährung sei, im Lichte der archäologischen Befunde (das ist allerdings nur eine Argumentationslinie von vielen!) m.E. nicht aufrecht zu erhalten.

Unabhängig davon begründet die epigenetische Forschung die Genexpression in Richtung Ausschöpfung des Potenzials durch Ein- und Ausschalten von Genen (sehr vereinfachend ausgedrückt) durfh Ernährungsmangellagen oder Fülle sehr schlüssig auf der Ebene der modernen Epigenetik in diese Richtung.

Gruß Robert

P.S. Zur Ergänzung noch eine Studiezum Thema, die meinen Standpunkt u.a. begründet. Etwas weniger eindeutig - aber immer noch meine Argumenation stützend - diese hier.

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pinkpoison hat geschrieben:Die Zusammenhänge zwischen Ernährungsstatus und Körpergröße sind wissenschaftlich ziemlich eindeutig fundiert. Du gestattest, dass ich WIKIPEDIAdazu zitiere (wichtige Aussagen habe ich fett hervorgehoben):
Sobald es um Wissenschaftliches geht, würde ich Wikipedia nicht mehr als Quelle/Beleg gestatten.
Dabei stört mich auch, dass du (Robert) als "Beleg" gerne eigene Blogartikel angibst, das ist für mich in der Hinsicht auch nicht wirklich seriös zu nehmen.
Inhaltlich bleibt die Paleo-Geschichte aber spannend und den einen oder anderen Anstoss kann man ja immer mitnehmen (zudem muss ich anscheinend auch endlich mal getrocknete Tomaten probieren :zwinker2: )
Bild


Running, on our way

:donotfeedthetrolls:

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SALOLOPP hat geschrieben:Sobald es um Wissenschaftliches geht, würde ich Wikipedia nicht mehr als Quelle/Beleg gestatten.
Dabei stört mich auch, dass du (Robert) als "Beleg" gerne eigene Blogartikel angibst, das ist für mich in der Hinsicht auch nicht wirklich seriös zu nehmen.
Inhaltlich bleibt die Paleo-Geschichte aber spannend und den einen oder anderen Anstoss kann man ja immer mitnehmen (zudem muss ich anscheinend auch endlich mal getrocknete Tomaten probieren :zwinker2: )
Bitte sehe mir nach, dass ich weder Zeit noch Lust habe ausführliche Begründungen zu einem Thema, die ich in meinen Blog-Beiträgen behandelt habe, nochmal neu formuliere. Da verweise ich dann aus Zeitgründen auf den Blog und die dort im Regelfall angegebenen Links zu den Papers, die meinen Standpunkt begründen. Jeder, das sich interessiert, kann sich dann anhand der wissenschaftlichen Studien selbst ein Bild von der Stichhaltigkeit der Argumentation machen. Ich möchte auf möglichst viele Eurer Beiträge angemessen eingehen - und da muss ich mit meiner Zeit ökonomisch umgehen. Ich pflege auch nicht einfach nur Thesen rauszuhauen, sondern ich will diese auch adäquat begründen, sonst ist jeder Diskurs schnell lächerliche Rechthaberei und niemand kann den Standpunkt des anderen prüfen und sachlich würdigen. Schnell landet man dann auf der persönlichen Ebene, auf die Du gerade in Deinem Beitrag ein wenig abgeglitten bist, indem du meine Seriosität in Frage gestellt hast, weil ich auf meinen Blog verweise. Das bringt aber niemanden in der sache weiter, sondern macht höchstens "dem Mob" Freude, der sich am Zoff verlustieren will und sich Nullkommanull für das eigentliche Thema interessiert.

Was WIKIPEDIA angeht, so hast Du freilich recht, dass man das dort Geschriebene manchmal mit Vorsicht goutieren muss. Wenn sich das aber sowohl in der englischen, französischen und deutschen Version nahezu deckungsgleich darstellt und die Literaturbelege dazu kompatibel sind, was WIKIPEDIA inhaltlich behauptet, dann kann man mit einigem Vertrauen auf WIKIPEDIA setzen. Wenn Du zweifelst, dann lies in der Enzyklopaedia Britannica nach oder google zum Thema.

Außerdem steht es jedem frei, eine ebenso an wissenschaftlichen Quellen angelegte Argumentation zu führen, die einen anderen Standpunkt glaubwürdig untermauert. Blose subjektive Mutmaßungen, wie sie z.B. Abitany angestellt hat, reichen da m.E. keineswegs aus, um die Richtigkeit der eigenen Vorurteile, die durch meine Argumentation ins Wanken gekommen sind, glaubwürdiger zu machen. Auch die Studien von Experten ihres Faches, publizietr in angesehenen Fachzeitschriften als nicht gaubwürdig einzustufen, weil sie schlicht nicht mit dem eigenen Glauben kompatibel sind, ist für mich eher ein Zeichen argumentativen Notstandes.

Ab einem bestimmten Punkt sollte man uch in der Lage sein zuzugestehen, dass der eigene Standpunkt, den man bisher für richtig hielt, vielleicht doch nicht stimmt und dass man besser daran tut, sich eines Besseren belehren zu lassen. So halte ich das zumindest - aber ich wäge die Logik der Argumentation desjenigen ab, der seinen Standpunkt vertritt und begutachte die wissenschaftlichen Belege, die er zur Unterfütterung seiner Argumente anführt. Wenn mich seine Argumente (Logik und Belege) überzeugen, dann bin ich froh, dass ich was dazugelernt habe und der letzte, der seinen (irrigen) Standpunkt verteidigen würde.

Bislang überzeugt mich aber zum Thema "Körpergröße/Gesundheitstatus/Altsteinzeit/Jungsteinzeit" keine einzige hier geführte Argumentation so, das sich Anlaß sehen würde, meinen revidieren zu müssen. Viel Glaube, Vorurteil - aber wenig harte Belege für die Vorurteile. Gepaart mit Informationsabwehr. Das übliche Umgehen mit kognitiven Dissonanzen eben, die die Harmonie des eigenen Einstellungsgefüges stören (würde Ludwig Festinger sagen...)

Das ist aber m.E. ein generelles Problem in der Beschäftigung mit der Alt- und Jungsteinzeit: Ein in vielen Punkten weit auseinanderklaffendes Bild von wissenschaftlichem Forschungsstand und Vorstellungswelt in den Köpfen der Menschen. Woher auch immer das kommen mag... mir ging es nicht anders, als ich mich mit dem Thema zu beschäftigen begonnen hatte und Stück für Stück einsehen mußte, dass mein Bild vom Steinzeitmenschen dringend revidierungsbedürftig war.

Gruß Robert

P.S. Weil offenbar manche "Spaßvögel" meinen, das man mich mit dem Thema Tomaten provozieren könne. Ich - sorry, SALOLOPP - zitiere dazu meinen Blogbeitrag "paleo-kompakt: Lebensmittel, die man reduzieren oder streichen sollte":
Kartoffeln (und andere Nachtschattengewächse wie Tomaten, Chillies, Paprika und Auberginen). Begründung: Kartoffeln sind vor allem wegen ihres hohen Stärkegehalts ein Problem. Dazu kommt das Nervengift Solanin, das auch durch Kochen nicht restlos vernichtet wird. Manche Menschen reagieren sehr sensibel schon auf kleinste Mengen.Die Meinungen zu Nachtschattengewächsen sind (mit Ausnahme zu Kartoffeln, die wegen ihrer Stärke gemieden werden sollte, es sei denn man treibt Leistungssport und geht hier Kompromisse ein) in der Fachliteratur sehr unterschiedlich. Ich selbst genehmige mir gelegentlich Tomaten, Paprika, Chillies oder Auberginen, versuche aber die solaninhaltigen Teile der Früchte konsequent auszuschneiden. Fazit: Eine umstrittene Kategorie. Auf dem Speisezettel der Europäer sind sie erst seit dem 16. Jahrhundert - also auf den Skalen der Evolution brandneu. Meine Meinung: Reduzieren, aber nicht unbedingt streichen.
Läßt mich also ziemlich kalt, Leute :-) Bei mir gibts auch gelegentlich mal Tomaten. Frisch oder getrocknet. Vorzugsweise aus heimischem Anbau, wenn sie Saison haben.

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pinkpoison hat geschrieben: ...Du gestattest, dass ich WIKIPEDIAdazu zitiere ...

... 10.000 Jahre sind was die Zeitskalen der Evolution angeht ein Wimpernschlag und begründen nach herrschender Meinung die Durchsetzung einer genetischen Mutation, die eine geringere Körpergröße zur Folge hätte nur, wenn sich daraus ein eindeutiger Selektionsvorteil ergeben hätte ...

... Diese Begründung ist (nicht nur für mich) wesentlich stichhaltiger, als ein zweimaliger, das gesamte Genom des europäischen Homo Sapiens umfassender mutativer Wechsel (einmal von groß auf klein, dann wieder von klein auf groß und das zuletzt in angeblich drei Generationen?!?), den Du vorgeschlagen hast ...
Grundsätzlich halte ich deine Theorie nicht für ausgeschlossen, finde sie aber auch nicht belegt. Im übrigen habe ich nichts vorgeschlagen, sondern nur aus deiner Quelle zitiert.

Wikipedia ist für mich keine wirkliche Quelle ... sie erfüllt nicht die Kriterien überprüfter wissenschaftlicher Arbeiten/Veröffentlichungen.

Eine Veränderung der Körpergröße erfordert keine genetische Mutation, daher ist sie auch in kurzer Zeit durchsetzungsfähig. Durch Einflüsse können einzelne Lebewesen eines Kollektivs einen selektiven Vorteil bekommen, so dass sich dieser in kurzer Zeit durchsetzt, bis das Kollektiv nur noch aus Lebewesen mit dieser Eigenschaft besteht. Dazu ist keine Mutation nötig, da immer eine gewisse Verteilung an Eigenschaften (hier wäre es z.B. die Körpergröße) vorhanden ist.
Ich vermag nicht zu sagen, ob diese Verkleinerung jetzt an der Nahrung liegt oder nicht, dass konnte auch deine Quelle nicht. Dort wird von Umwelteinflüssen gesprochen, aber auch davon, dass man es schlicht nicht genau sagen kann.
Tatsache ist, dass sich die klimatischen Verhältnisse drastisch geändert haben in dieser Zeit ... daher halte ich Selektionsvorteile nicht für abwegig.

Gruß,
Achim

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man fühlt sich an ATP erinnert
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--(_)/(_)

klar, das ist unterste schiene - da war aber auch nichts anderes zu erwarten.
mein tip: lesen - abschalten - vergessen
"Vermeiden Sie bei der Kommunikation mit Kindern jegliche Form von Ironie oder Sarkasmus. Kinder können damit nicht nur nicht umgehen, sondern sie verstehen solche Sätze nicht." :rolleyes:

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pinkpoison hat geschrieben: ... Blose subjektive Mutmaßungen, wie sie z.B. Abitany angestellt hat, reichen da m.E. keineswegs aus, um die Richtigkeit der eigenen Vorurteile, die durch meine Argumentation ins Wanken gekommen sind, glaubwürdiger zu machen...
Ich habe mich seriös mit deiner Quelle auseinandergesetzt. Dann von dir als subjetiv und beladen mit Vorurteilen bezeichnet zu werden, finde ich schon ein starkes Stück ... damit hat sich für mich die ernsthafte Auseinandersetzung mit dir erledigt.
Ich habe keine Vorurteile ... ich bin weder pro noch kontra.

Diese Bemerkung war - im Gegensatz zu deinen bisherigen Ausführungen - echt schwach!

Achim

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DaCube hat geschrieben:man fühlt sich an ATP erinnert
Ja, der war auch Paleo-Anhänger, ist aber zwischenzeitlich ausgestorben.
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unreflektiert nachplappernder ultravorsichtiger Seniorenlaufratgeber

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Abitany hat geschrieben:Grundsätzlich halte ich deine Theorie nicht für ausgeschlossen, finde sie aber auch nicht belegt. Im übrigen habe ich nichts vorgeschlagen, sondern nur aus deiner Quelle zitiert.

Wikipedia ist für mich keine wirkliche Quelle ... sie erfüllt nicht die Kriterien überprüfter wissenschaftlicher Arbeiten/Veröffentlichungen.

Eine Veränderung der Körpergröße erfordert keine genetische Mutation, daher ist sie auch in kurzer Zeit durchsetzungsfähig. Durch Einflüsse können einzelne Lebewesen eines Kollektivs einen selektiven Vorteil bekommen, so dass sich dieser in kurzer Zeit durchsetzt, bis das Kollektiv nur noch aus Lebewesen mit dieser Eigenschaft besteht. Dazu ist keine Mutation nötig, da immer eine gewisse Verteilung an Eigenschaften (hier wäre es z.B. die Körpergröße) vorhanden ist.
Ich vermag nicht zu sagen, ob diese Verkleinerung jetzt an der Nahrung liegt oder nicht, dass konnte auch deine Quelle nicht. Dort wird von Umwelteinflüssen gesprochen, aber auch davon, dass man es schlicht nicht genau sagen kann.
Tatsache ist, dass sich die klimatischen Verhältnisse drastisch geändert haben in dieser Zeit ... daher halte ich Selektionsvorteile nicht für abwegig.

Gruß,
Achim
Mensch Achim...Du bist doch Naturwissenschaftler....

wenn sie keine genetische Mutation erfordert, dann liegt die Expression der genetischen Information im Phänotyp aber selbstverständlich in den Umweltfaktoren begründet. Dass dabei die Ernärhung keine maßgeblich Rolle spielen sollte, sondern graduelle Temperaturanstiege oder was auch immer Du mit "drastische klimatischen Veränderungen" meinst, die in relativ wenigen Generationen ( im Übergang von Alt-zu Jungsteinzeit) einen Verfall um 15 cm zur Folge gehabt haben sollen, das ist - sorry - abenteuerlich. Zudem gibt es reichlich Belege dafür, dass in der Übrgangszeit, die sich über mehrere Jahrtausende erstreckte, "große" Jäger und "kleine" Ackerbauern nahezu zeitgliech unte den identischen Klimabedingungen lebten. Die Neolithische Revolution war kein Umsturz in Windeseile, sondern ein Prozess, der sich über gut 5000 Jahre (!) hinzog. Klimaeinföüsse auf die Körpergröße müssen somit alle gleich getroffen haben udn scheiden somit als erklärende Variable m.E. aus.

Begründe bitte, warum es nicht an der Nahrung liegen kann und warum die versammelte Expertenschaft, die sich mit diesem Thema beschäftigt (ich kann dir gerne noch weitere Quellen von anderen Wissenschaftlern nennen...) diese Ansicht teilt . Du als Naturwissenschaftler solltest mit den Spielregeln vertraut sein: Es ist an Dir meine Hypothese stichhaltig zu falsifizieren- nicht an mir, meine zu verifizieren. ich habe meinen standpunkt hinreichend unterfüttert.
Du hast - ohne Dich damit angreifen zu wollen - außer Deiner subjektiven Haltung, die jeder mit Fakten unterfütterten Argumentation entbehrt, bislang nichts Substanzielles geboten, was die These der herrschenden Meinung des Standes Wissenschaft in Zweifel ziehen könnte. Wenn Du für dich selbst lieber Deine Vorurteile pflegen willst, so ist das Dein gutes Recht, aber eine ernsthafte Auseinandersetzung, die irgendwen weiterbringt wird sich so nicht entfalten können.

Ich würde mich über stichhaltige Argumente für Deine These freuen, weil ich gerne neuen Input annehme - falls Du keine liefern kannst, dann betrachte ich das Thema für erledigt und den Stand der Wissenschaft, den ich dargelegt habe für unwiderlegt und bis auf weiteres gültig.

Herzliche Grüße

Robert

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Abitany hat geschrieben:Ich habe mich seriös mit deiner Quelle auseinandergesetzt. Dann von dir als subjetiv und beladen mit Vorurteilen bezeichnet zu werden, finde ich schon ein starkes Stück ... damit hat sich für mich die ernsthafte Auseinandersetzung mit dir erledigt.
Ich habe keine Vorurteile ... ich bin weder pro noch kontra.

Diese Bemerkung war - im Gegensatz zu deinen bisherigen Ausführungen - echt schwach!

Achim
Schwach finde ich, wenn man lediglich eine von vielen genannten Quellen herauspickt, statt sie in ihrer Gesamtschau zu würdigen. Ich habe den Eindruck, dass Dir nun entgültig die Argumente für Deinen Standpunkt ausgegangen sind und dass Du dich nun auf die persönliche Schiene begibst. Wer Arsch in der Hose hat, kann auch mal zugeben, dass der andere möglicherweise recht haben könnte. dazu wäre ich bereit - wenn Du harte Fakten liefern könntest. Wirst Du aber nicht können. Ich kenne die Literatur dazu recht gut und umfänglich.

Damit klinke ich mich aus einem Gedankenaustausch mit Dir aus, denn das führt zu nichts mehr.

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pinkpoison hat geschrieben:...macht höchstens "dem Mob" Freude, der sich am Zoff verlustieren will und sich Nullkommanull für das eigentliche Thema interessiert. ...
Und wer ist hier gerade mal wieder auf der "persönlichen Ebene" gelandet? :hallo:

Mit freundlichen Füßen
Roland B.
- der diese Diskussion mit Interesse verfolgt, des Themas wegen -

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GastRoland hat geschrieben:Und wer ist hier gerade mal wieder auf der "persönlichen Ebene" gelandet? :hallo:

Mit freundlichen Füßen
Roland B.
- der diese Diskussion mit Interesse verfolgt, des Themas wegen -
Ich habe niemanden persönlich angesprochen und mit dieser Äußerung die Allgemeinheit aller Mitleser und Mitdiskutanten undifferenziert in einen Sack gesteckt. Wer sich angesprochen fühlen sollte: "Getroffene Hunde bellen".

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pinkpoison hat geschrieben:Bitte sehe mir nach, dass ich weder Zeit noch Lust habe ausführliche Begründungen zu einem Thema, die ich in meinen Blog-Beiträgen behandelt habe, nochmal neu formuliere. Da verweise ich dann aus Zeitgründen auf den Blog und die dort im Regelfall angegebenen Links zu den Papers, die meinen Standpunkt begründen.
Kein Stress, war auch wirklich nicht als persönlicher Angriff gemeint, sorry daher.
Bei den Blogs - von denen ich auch einige Beiträge gelesen habe - hatte ich das wohl nicht wahrgenommen, bzw. nicht die gelesen, wo dies der Fall war.
pinkpoison hat geschrieben: P.S. Weil offenbar manche "Spaßvögel" meinen, das man mich mit dem Thema Tomaten provozieren könne. Ich - sorry, SALOLOPP - zitiere dazu meinen Blogbeitrag "paleo-kompakt: Lebensmittel, die man reduzieren oder streichen sollte":
Läßt mich also ziemlich kalt, Leute :-) Bei mir gibts auch gelegentlich mal Tomaten. Frisch oder getrocknet. Vorzugsweise aus heimischem Anbau, wenn sie Saison haben.
Wir hatten das ja bereits, daß du die selber auch eingeschränkt verwendest, nur einer der genannten Spassvögel blökt offensichtlich schon über Threads hinweg von seinen Tomaten und ist der Meinung, damit sei das Thema erschöpfend behandelt. Immerhin ist insofern doch selbst damit konstruktiv was rausgekommen, nur daher der blöde Kommentar von mir.
Ich selber hab schon immer die Angewohnheit mir vieles anzugucken und mir dann meistens das rauszupicken, was überzeugt oder gefällt :zwinker2:
Gerade im Ernährungskontext finde ich es aber darüber hinaus immer wieder spannend, wie da verschiedene Welten aufeinander prallen - ich entsinne mich auch der fatalistischen Einwürfe eines Veganers hier im Threadverlauf... für den ganz normalen Wahnsinn allein liest man schon gerne mit, wenn man darüber hinaus vielleicht auch noch was Nützliches lernt, umso besser...

Also danke dir für den guten Job als Erklär-Bär und danke an einige anderen fürs Mitspielen :popcorn:
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Running, on our way

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pinkpoison hat geschrieben:... habe niemanden persönlich angesprochen ...
Nö,
aber einen tollen Rundumschlag hast Du damit gemacht, fast schon so vorbeugend, wie dein Kommentar hier:
pinkpoison hat geschrieben:Infos über mich:
Für den Fall, dass sich jemand durch mich ignoriert fühlen sollte: Ich freue mich über sachliche Diskussionen und antworte auch gerne auf sachliche Fragen mit sachlichen Argumenten. Wird die sachliche Ebene allerdings verlassen und die persönliche Ebene angesteuert, ignoriere ich sowohl den Beitrag bzw. die Frage und künftig auch denjenigen, der die Sachebene verlassen hat. Das Leben ist zu kurz, als dass man sich es mit sinnlosen Streitereien mit Profilneurotikern versauen sollte.
Da fiel es mir schwer, deinen Wiedereinstieg im Laufforum ohne Vorbehalte zu sehen.

Schön, dass ich noch nicht auf deiner Ignore-Liste stehe :)

MfF
R. Blumensaat, wer sonst?

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SALOLOPP hat geschrieben:Kein Stress, war auch wirklich nicht als persönlicher Angriff gemeint, sorry daher.
Bei den Blogs - von denen ich auch einige Beiträge gelesen habe - hatte ich das wohl nicht wahrgenommen, bzw. nicht die gelesen, wo dies der Fall war.
(..)
Also danke dir für den guten Job als Erklär-Bär und danke an einige anderen fürs Mitspielen :popcorn:
Keine Sorge - ich nehme Dir nichts krumm. Du bist ja auch einer derjenigen, der - so zumindest mein Eindruck von Dir - im allgemeinen um eine konstruktive Diskussion bemüht ist und der sachliche Argumenten gegenüber offen ist und diese auch einzuordnen weiß. Mit Leuten wie Dir, macht es daher auch richtig Freude, "um des Kaisers Bart" zu diskutieren ;-)

:hallo: Robert

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GastRoland hat geschrieben:
Schön, dass ich noch nicht auf deiner Ignore-Liste stehe :)

MfF
R. Blumensaat, wer sonst?
Dazu sehe ich auch keinen Anlaß. Ich habe die leidenschaftlichen Debatten mit Dir bei lauftreff.de noch in vager Erinnerung und kann mich auch noch an Deinen Namen erinnern (den man sich aber auch gut merken kann ;-) ).

Ich hatte übrigens mal Verwandte in der Schlaunstraße in Mögeldorf.... :hallo:

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Können die erwähnten Veränderungen in der Körpergröße und dem Gewicht nicht auf einen Selektionsdruck zurückgehen, der für die Jagd eher große, schlanke, nennen wir es einmal athletische Körper bevorzugt hat? Als Bauer wären diese körperlichen Faktoren nicht mehr der auschlaggebende Faktor und deshalb würde es bezüglich der genannten Punkte eben keinen Selektionsdruck mehr geben.
Gruß Thorsten

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Rennsemmel84 hat geschrieben:Können die erwähnten Veränderungen in der Körpergröße und dem Gewicht nicht auf einen Selektionsdruck zurückgehen, der für die Jagd eher große, schlanke, nennen wir es einmal athletische Körper bevorzugt hat? Als Bauer wären diese körperlichen Faktoren nicht mehr der auschlaggebende Faktor und deshalb würde es bezüglich der genannten Punkte eben keinen Selektionsdruck mehr geben.
Vielleicht tatsächlich ein gestiegenes Vorhandensein von Nahrungsmitteln. Da war bei den Steinzeitfrauen nicht mehr der Hunger oder Aussicht auf Teilhabe an Jagdbeute ausschlaggebendend, mit wem sie sich gepaart haben. Es kam eine Geschmacksveränderung ans Laufen - weg vom großen Muskelprotz zum feingliedrigen, schmalbrüstigen Künstler, dem leichthändig diese wunderbaren Wandgemälde von der Hand gingen :liebe: . Am Ende dieser Entwicklung standen dann Typen wie dieser hier.

Knippi
Die Stones sind wir selber.

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pinkpoison hat geschrieben:Und welche waren das, die Du mit seriösen Studien auf Basis archäologischer Funde eindeutig belegen kannst? Mit Ausnahme von gebrochenen Knochen und darauf aufsetzenden Infektionen oder eingeschlagenen Schädeln als Resultat von kriegerischen Auseinandersetzungen? Ich meine Krankheiten, die es in der Altsteinzeit gegeben hat, aber in der Jungsteinzeit aufgrund anderen Lebenstils nicht mehr? Das würde ich gerne wissen, denn dazu hab ich noch nichts gelesen.

:hallo: Robert
Wie wär`s auf die Schnelle damit:

Krankheiten der Urmenschen

Steinzeit- spezifische Krankheiten gibt es nicht, was kein Beweis für die gute Gesundheit der Steinzeitmenschen ist.

Ich halte wenig davon, sich in Diskussionen gegenseitig mit Studien zu "bewerfen," um zu beweisen, daß man Ahnung hat. Wie schon gesagt kann mit Studien fast alles bewiesen werden was man will.
Die wenigsten sind wirklich unabhängig und seriös aber das ist ein komplett anderes Thema..

Allein schon die Annahme, die Steinzeit wäre ein Paradies mit hoher Lebenserwartung und wenig Krankheiten gewesen ist romantisch eingefärbt und völlig unsinnig.

Warum hätte die Menschheit tausende von Jahren in den Aufbau von Zivilisation und Bildung investieren sollen, wenn bereits in der Steinzeit das Leben maximal erfolgreich in Bezug auf Lebenserwartung, Anzahl der Nachkommen, Gesundheit und "Lebensqualität" im weitesten Sinne gewesen wäre?

Sucht der Mensch, wie alle Lebewesen, nicht immer die maximale Ausnutzung aller Resourcen zur Verbesserung seiner biologischen Fitness (Darwin)?

Hat der Steinzeitmensch das schon geschafft?
Wenn ja, warum leben wir nicht mehr in der Steinzeit?

Die biologische Fitness, die Anzahl der wieder zur Fortpflanzung gelangenden Nachkommen ist seit der Steinzeit ständig gestiegen.

Warum gibt es wohl so viele Menschen auf der Erde?
Warum waren die Populationen der Steinzeitmenschen so klein?
Hatten sie vieleicht schon die Pille?

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Keiner streitet ab, daß DIE Lebensmittel, die bei Paleo erlaubt sind gesund sind. Was ist an Gemüse, Obst, Nüsse, Samen, Eier, mageres Fleisch, Fisch, und alles möglichst Bio-Qualität ungesund?
Es geht lediglich darum ob Getreide, Hülsenfrüchte, Nachtschattengewächse und/oder Milchprodukte ungesund sind bzw zu diversen Krankheiten führen können.

Wenn man ein und die selbe Person klont und die eine Person würde sich rein nach Paleo ernähren und die andere sich identisch nur zusätzlich mit den genannten Lebensmittelgruppen, wer würde länger und gesünder leben? Darum es es doch.

Als Grund, daß die Steinzeitmenschen nur um die 30-40 wurden, wird die mangelnde Hygäne, nicht vorhandene Medizin(bei Infekten zB), Tierangriffe, hohe Kindersterblichkeit, schlechtere Wohnbedingungen, Umwelteinflüsse und vieles mehr angegeben, was auch stimmt. Selbst vor 100 Jahren starben viel mehr Kinder bevor sie das erwachsene Alter erlangten. Trotzdem wurden einzelne Menschen auch 90 vor tausenden Jahren.
Die Frage ist, wie alt und gesund man tatsächlich mit Paleo wird. Gleichzeitig ist die Frage wieviel besser man sportlich gesehen wird, OHNE Kohlenhydrate wie Getreide wird. Die bewiesene Völker, die am längsten und gesündesten leben haben einen hohen Kohlenhydratenanteil mit sehr viel Pflanzenkost, siehe zB Menschen in Okinawa. Sie beweisen, daß man mit sehr viele Kohlenhydrate, wie Getreide und Hülsenfrüchte, und eine begrenzte Menge an Kalorien schlank, gesund und über 100 wird.

Paleo-Anhänger müssen ihre Behauptungen erstmal beweisen. Sie müssen beweisen, daß man mit Paleo wesentlich älter als zB die Menschen auf Okinawa wird, wesentlich gesünder dabei bleibt, wesentlich schlanker und muskelöser wird und man nebenbei sportlich wesentlich erfolgreicher ist(ist schliesslich "auch" ein Sportforum hier).
Im Moment sind alle führenden Sportler NICHT auf einer Paleo(oder Low carb) Ernährung. Auf den Spitzenrängen sind keine Paleoanhänger. Es gibt die Ernährungstheorie noch nicht lange genug um zu beweisen, daß man damit länger und gesünder lebt, als mit Getreide, Kartoffeln und Hülsenfrüchte. Bis dahin bleibt es alles nur blanke Theorie.

180
GastRoland hat geschrieben:Vielleicht hab' ich's ja übersehen in dem Faden, aber hier nochmal der Link zu einer interessanten Sendung zum Thema:
"Das Steinzeitrezept: Wie wir unsere Zivilisationskrankheiten besiegen"

MfF
Roland B.
Sehr interessante Reportage, dankeschön :daumen:

Kartoffeln stehen da allerdings mit auf der Einkaufsliste des Schweden und sind nicht bei den anderen (Getreide, Reis) aufgeführt, die (implizit so verstanden: im Gegensatz zur Kartoffel?) es "erst seit ein paar 1000 Jahren" auf dem Speiseplan gibt.

@Elguapo - das ist genau der Punkt, wo ich mich auch frage - die Argumentation per se ist schon einleuchtend, aber deswegen muss aus meiner Sicht die "Schädigung" durch die neuen Lebensmittel nicht zwangsläufig folgen. Irgendwann waren vielleicht auch Gurken, Äpfel, Orangen, oder Kiwis neu etc. etc.
Allerdings muss ich mir auch noch die entsprechenden Informationen durchlesen, was die schädlichen Stoffe betrifft...
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:donotfeedthetrolls:

181
Zunächst einmal möchte ich meine Sympathie bezgl. des Paleo-Ernährungskonzepts bekunden. Ich finde, die Logik hat etwas. Wir sind an Paleo-Ernährung evolutionsbedingt genetisch gut adaptiert. Von der Grundtendenz stimmt das, was jedoch nicht heisst, dass diese Ernährung grundsätzlich gesundheitlich die beste ist. Das wäre ein voreiliger Schluss entsprungen aus Monokausallogik.

Beispiel: Wenn die Steinzeitmenschen besonderes Jadgglück hatten, gab es sicherlich einen oder auch ein paar Tage lang eine fast reine Fleischkost -- bis zum Abwinken. Umgekehrt gab es bei ausbleibendem Jadgglück das, was ersamelt werden konnte und sonst nix. Ähnliche Schwnkungen gab es den Jahreszeiten entsprechend für unsere unmittelbaren eiszeitlichen Vorfahren. So gut wie kaum Pfanzennahrung über Monate -- woher auch nehmen?

pinkpoison sprich von emulieren, nich adaptieren. Gut, aber nach welchen Kriterien?
Wieso keine Milchprodukte, wieso keine (niedrigglycämischen) Getreideprodukte?

Klar, weil es dem Dogma widerspricht, nur das zu essen, was die Steinzeitmenschen auch schon hatten.
pinkpoison hat geschrieben:Begründe bitte, warum es nicht an der Nahrung liegen kann und warum die versammelte Expertenschaft, die sich mit diesem Thema beschäftigt (ich kann dir gerne noch weitere Quellen von anderen Wissenschaftlern nennen...) diese Ansicht teilt . Du als Naturwissenschaftler solltest mit den Spielregeln vertraut sein: Es ist an Dir meine Hypothese stichhaltig zu falsifizieren- nicht an mir, meine zu verifizieren. ich habe meinen standpunkt hinreichend unterfüttert.
da muss ich doch widersprechen. Derjenige, der eine Behauptung aufstellt, muss es auch stichhaltig belegen, sonst ist es vom wissenschftlichen Standpunkt nichts Wert. Es kann nicht Aufgabe eines Skeptikers sein, jede Hypothese falsifizieren zu müssen -- so fuktioniert Wissenschaft nicht.

In anderem Kontext hat Bertrand Russell das sehr schön ausgedückt (siehe auch R. Dawkins in "Der Gotteswahn"):
"Viele strenggläubige Menschen reden so, als wäre es die Aufgabe der Skeptiker, überkommene Dogmen zu widerlegen, und nicht die der Dogmatiker, sie zu beweisen. Das ist natürlich ein Fehler. Würde ich die Ansicht äußern, dass eine Teekanne aus Porzellan zwischen Erde und Mars auf einer elliptischen Bahn um die Sonne kreist, so könnte niemand diese Behauptung widerlegen, vorausgesetzt, ich füge ausdrücklich hinzu, die Teekanne sei so klein, dass man sie selbst mit unseren stärksten Teleskopen nicht sehen könne. Würde ich dann aber behaupten, weil man meine Behauptung nicht widerlegen könne, sei es eine unerträgliche Überheblichkeit der Vernunft, daran zu zweifeln, so würde man mit Recht sagen, dass ich Unsinn rede. Würde die Existenz einer solchen Teekanne aber in antiken Büchern bestätigt, jeden Sonntag als heilige Wahrheit gelehrt und den Schulkindern eingetrichtert, so würde jedes Zögern, an ihre Existenz zu glauben, zu einem Kennzeichen von Exzentrik, und der Zweifler würde in einem aufgeklärten Zeitalter die Aufmerksamkeit von Psychiatern erregen, in einer früheren Zeit dagegen die der Inquisitoren."
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Was ist Folding@home?:geil: Mach doch mit in unserem Folding@home-Team!:geil:

Wer aufhört besser zu werden, hat aufgehört gut zu sein.
14.11.´10 Tenero M: 2:58:06 :)
13.11.´11 Tenero HM: 1:23:02
29.7.´12 Radolfzell 10k: 37:33

182
Übrigens finde ich das hier noch ganz interessant: Menschen mahlten Getreide schon vor 30.000 Jahren
Steinzeit: Menschen mahlten Getreide schon vor 30.000 Jahren - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Wissenschaft
runningdodo hat geschrieben:In anderem Kontext hat Bertrand Russell das sehr schön ausgedückt (siehe auch R. Dawkins in "Der Gotteswahn"):
"Viele strenggläubige Menschen reden so, als wäre es die Aufgabe der Skeptiker, überkommene Dogmen zu widerlegen, und nicht die der Dogmatiker, sie zu beweisen. Das ist natürlich ein Fehler.
Wundert mich nicht. Das Prinzip von Religionen und Ernährungsglauben(oder andere Produkte) ist identisch.

183
runningdodo hat geschrieben:..."...die Ansicht äußern, dass eine Teekanne aus Porzellan zwischen Erde und Mars auf einer elliptischen Bahn um die Sonne kreist, so könnte niemand diese Behauptung widerlegen...":
Flying Teapot
:wink:

MfF
Roland B.

184
Elguapo hat geschrieben:...Das Prinzip von Religionen und Ernährungsglauben(oder andere Produkte) ist identisch.
Stimmt.
Nur dass die Ernährungsgläubigen versuchen, ihren Glauben wissenschaftlich zu begründen,
die Religiösen nicht.

MfF
Roland B.

185
GastRoland hat geschrieben:Nur dass die Ernährungsgläubigen versuchen, ihren Glauben wissenschaftlich zu begründen,
die Religiösen nicht.
Hast du je mit fundamentalistischen Christen diskutiert? Demnach ist die Wiederaufstehung von Christus wissenschaftlich bewiesen, die Existenz Christus ist historisch mehr belegt als die Existenz von Julius Caesar, alle Menschen stammen von einem Paar ab: Adam und Eva, die Welt ist keine 10,000 Jahre alt und Saurier lebten mit Menschen zusammen bis sie in der großen Sinflut umkamen. Evolution ist übrigens falsch. Es gibt Wissenschaftler, die das alles "beweisen" und es wird mit ähnlichen Thesen, wie die der Ernährungs-Gurus argumentiert. Man erkennt garkeine Unterschiede in der Diskussionstaktik.

186
Elguapo hat geschrieben:Hast du je mit fundamentalistischen Christen diskutiert?...
Das vermeide ich, seit ich erkannt habe, das diese Diskussionen für mich keinen "Nährwert" haben.

MfF
Roland B.

190
GastRoland hat geschrieben:Ich stelle mir gerade Robert auf allen Vieren im Regensburger Stadtpark vor :zwinker2:
:hihi:

Immerhin verdient der Typ im Video 5000$ die Woche mit seinem Überlebungstraining im Centralpark. Die Fortgeschrittene Form ist dann Nachts alleine durch den Central Park zu laufen :D

Vielleicht bietet Robert demnächst auch Kurse in der preisklasse an und lacht sich Abends bei einem guten Glas Rotwein und Geldzählen ins Fäustchen.

191
GastRoland hat geschrieben:Ich stelle mir gerade Robert auf allen Vieren im Regensburger Stadtpark vor :zwinker2:
Aber ansonsten: interessante Reportage! :daumen:
MfF
Roland B.
Wenngleich das mit den "Neandertalern" mE ein wenig den mir immer präsenten VHS (oder Vorschul)-Charakter von Galileo unterstreicht.
Aber trotz allem lustig und gut gemacht :daumen: - hoffe mal, das fällt in meinen Laufregionen noch keinem ein, stelle mir das schon etwas erschreckend vor, gerade wenn da nachts ein paar so Gesellen aus dem Nichts an dich ransprinten oder nebendran in tiefster Gangart durchs Gehölz brechen.
Insbesondere, wenn man selber gerade eher meditativ durch den Wald schlurft :zwinker2:
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193
SALOLOPP hat geschrieben:Wenngleich das mit den "Neandertalern" mE ein wenig den mir immer präsenten VHS (oder Vorschul)-Charakter von Galileo unterstreicht.

Wenn der Rücken nach dem Schuss der Hexe am Wochenende mitmacht, werde ich wieder im "Neandertal" laufen (direkt an der Fundstelle vorbei).
Ganz ohne Paleo, mir liegt eher die Bier-Diät.
-----__o
---_\ <,
--(_)/(_)

klar, das ist unterste schiene - da war aber auch nichts anderes zu erwarten.
mein tip: lesen - abschalten - vergessen
"Vermeiden Sie bei der Kommunikation mit Kindern jegliche Form von Ironie oder Sarkasmus. Kinder können damit nicht nur nicht umgehen, sondern sie verstehen solche Sätze nicht." :rolleyes:

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DaCube hat geschrieben:Wenn der Rücken nach dem Schuss der Hexe am Wochenende mitmacht, werde ich wieder im "Neandertal" laufen (direkt an der Fundstelle vorbei).
Ganz ohne Paleo, mir liegt eher die Bier-Diät.
Wenn du da ne Quelle hast, bin ich sofort dabei :zwinker2:
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195
SALOLOPP hat geschrieben:Wenn du da ne Quelle hast, bin ich sofort dabei :zwinker2:

ne guten Kasten Tucher Weihnachtsbier und ne paar Kannen Paulaner Oktoberbier und ne paar abgelaufene HB Münchner Sommer bei der Frau am Ende des Tales
-----__o
---_\ <,
--(_)/(_)

klar, das ist unterste schiene - da war aber auch nichts anderes zu erwarten.
mein tip: lesen - abschalten - vergessen
"Vermeiden Sie bei der Kommunikation mit Kindern jegliche Form von Ironie oder Sarkasmus. Kinder können damit nicht nur nicht umgehen, sondern sie verstehen solche Sätze nicht." :rolleyes:

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Die Ernährungspyramide mit den KH als Basis ist jedenfalls eine Erfindung der US-Administration im Auftrag der Agrarlobby. Die Genalogie der Kartoffel? Preussens Untertanen hatten nichts zu beißen, das Jagdrecht nur für den Adel. Da schenkte der Preussenkönig dem Volk die Kartoffel. Den Rücken krumm machen und im Dreck wühlen waren sie schließlich gewohnt. :teufel: Bis heute ist die Kartoffel in allen Variationen das Unterschichtengericht.
Täuschen wir uns nicht! Die Laufjacke gehört zu den kulturellen Zwangsjacken.

198
Plattfuß hat geschrieben:Wie wär`s auf die Schnelle damit:

Krankheiten der Urmenschen

Steinzeit- spezifische Krankheiten gibt es nicht, was kein Beweis für die gute Gesundheit der Steinzeitmenschen ist.

Ich halte wenig davon, sich in Diskussionen gegenseitig mit Studien zu "bewerfen," um zu beweisen, daß man Ahnung hat. Wie schon gesagt kann mit Studien fast alles bewiesen werden was man will.
1)Die wenigsten sind wirklich unabhängig und seriös aber das ist ein komplett anderes Thema..

2)Allein schon die Annahme, die Steinzeit wäre ein Paradies mit hoher Lebenserwartung und wenig Krankheiten gewesen ist romantisch eingefärbt und völlig unsinnig.

3)Warum hätte die Menschheit tausende von Jahren in den Aufbau von Zivilisation und Bildung investieren sollen, wenn bereits in der Steinzeit das Leben maximal erfolgreich in Bezug auf Lebenserwartung, Anzahl der Nachkommen, Gesundheit und "Lebensqualität" im weitesten Sinne gewesen wäre?

4)Sucht der Mensch, wie alle Lebewesen, nicht immer die maximale Ausnutzung aller Resourcen zur Verbesserung seiner biologischen Fitness (Darwin)?

Hat der Steinzeitmensch das schon geschafft?
Wenn ja, warum leben wir nicht mehr in der Steinzeit?

5)Die biologische Fitness, die Anzahl der wieder zur Fortpflanzung gelangenden Nachkommen ist seit der Steinzeit ständig gestiegen.

Warum gibt es wohl so viele Menschen auf der Erde?
Warum waren die Populationen der Steinzeitmenschen so klein?
Hatten sie vieleicht schon die Pille?
Sehr intressanter Link - aber fast alle Beispiele die da angeführt sind betreffen nicht den Homo Sapiens, sondern andere Menschenarten, die alle längst ausgestorben sind - also leider nicht als Beleg für Deine These tauglich. Wir reden heir über die relative Gesundheiten einer Art im Vergleich ihrer Lebenstile und nicht von einem Vergleich zweier zwar verwandter, aber genetisch nicht gleicher Arten. Erst ab hier im Text sind wir bei den relevanten Fällen:
Die nach dem rätselhaften Verschwinden der Neandertaler vor etwa 35000 Jahren in Europa auftauchenden ersten Jetztmenschen blieben ebenfalls nicht vor Krankheiten verschont. Das zeigt der Fund eines vor etwa 32000 Jahren in der Vogelherdhöhle bei Stetten in Baden-Württemberg gestorbenen, mindestens 40-jährigen Mannes. Er hatte eine Kiefergelenkanomalie, Bandscheibenschäden und Fehlbiss.

Spuren von Geschwülsten, die von Gehirntumoren oder Zysten herrühren könnten, beobachtete man am Schädel eines 20-jährigen Mannes aus der erwähnten Vogelherdhöhle und am Schädel einer 50-jährigen Frau aus Kelsterbach bei Frankfurt am Main. Beide lebten ebenfalls etwa vor 32000 Jahren. Unter dem frühesten schiefen Gesicht litt eine mindestens 50 Jahre alte Frau aus Binshof bei Speyer, die vor etwa 22000 Jahren existierte.

Einer der frühesten Wasserköpfe kam in der Höhe Hohlenstein-Stadel bei Asselfingen in Baden-Württemberg zum Vorschein. Dabei handelt es sich um den Schädel eines zwei- bis vierjährigen Kindes, der dort zusammen mit den Schädeln einer Frau und eines Mannes geborgen wurde. Die drei Menschen repräsentierten vielleicht eine Familie, die vor mehr als 7800 Jahren starb.

Spektakuläre Nachweise von Krankheiten sind auch aus der Bauern- oder Jungsteinzeit vor mehr als 7000 bis etwa 4000 Jahren geglückt. Aufsehen erregten beispielsweise die zahlreichen Fälle von Krebs im Gräberfeld vom Viesenhäuser Hof bei Stuttgart-Mühlhausen. Dort litt vorüber 7000 Jahren offenbar jeder Fünfte der hier Bestatteten an einem bösartigen Tumor.
Interessant ist vor allem der letzte Absatz, den ich als Beleg für meine These werte, dass die Gesundheit der Ackerbauern schlechter war, als die der Jäger und Sammler, zumal ich ein "schiefes Gesicht" mal großzügig nicht als lebenstilbedingt, sondern wahrscheinlich einer Geburts unter Komplikationen entsprungen einordne. Wohl auch "Wasserköpfe" - aber da kenn ich mich nicht aus.... .

Zu den anderen Punkten:

ad 1) Völlig abwegige und unfaire Unterstellung den angesehenden Paläoantropologen gegenüber. Bitte belege mir, inwieweit die von mir zitierten Studien "interessengeleitet" sein sollten. Das sind wohlfeile Anschuldigungen, wenn man selbst keine anständigen Belege für seine Thesen hat und dann die Seriosität der Belege der anderen Seite herabsetzt. Ich glaube auf solche Scheinargumente fällt hier niemand rein, der was im Kopf hat.

2) Hat niemand behauptet - ich schon gar nicht. Ich habe nur die herrschende Meinung der Wissenschaft einer relativ zur Jungsteinzeit besseren (und sogar an der Körpergröße und Knochenbeschaffenheit gemessen ausgezeichnten) allgemeinen Gesundheit und höheren Lebenserwartung der Altsteinzeitler verteten. Den Beleg des Gegenteils bist Du nach wie vor schuldig geblieben. Es muss doch Studien geben, die Deine These unterstützen, dass dem nicht so ist, wie ich behaupte??? Oder doch nicht?

3) Teleologische Auslegen, dass "die Menschheit" seit Anbeginn irgendeinen Fortschrittsplan verfolge, Unfug-sorry. Kannst Du höchstens Erich von Däniken dafür begeistern.

4) Da hast du Darwin mißinterpretiert - oder was soll "maximale Ausnutzung aller Ressourcen" bedeuten? Gerade von den Jägern und Sammlern Nordamerikas wissen wir sehr zuverlässig, dass sie eine klare Idee davon hatten, dass es darauf ankommt seine Ressourcen nicht überzustrapauieren. Heute nennen wir das "nachhaltig" wirtschaften. "Gier" und das Anhäufen von Eigentum und Besitz (das es erst durch die Neolithisierung gab) war den Jägern und Sammlern weitgehend fremd.

Wir leben nicht mehr in der Steinzeit, weil diese seit einigen tausend Jahren vorbei ist. Die Einordung der Zeiten wird nach dem für Werkzeuge verwendeten Material vorgenommen. Ein Messer aus Eisen ist eben effektiver (auch zum zerlegen von Wild, als eine Steinklinge und zudem haltbarer).
Außerdem ist die Geschichte der Menschheit auch davon geprägt, dass sie viele saudumme Fehler gemacht hat... ich zähle die Konzentration der Nahrung auf Getreide usw. statt einer Vielfalt an Obst, Gemüse, Fleisch usw. zu einem grandiosen Fehler. den können wir individuell heuet leicht korrigieren. Darum geht es mir. Keiner muss heute bei uns das Zeug essen, das einen wahrscheinlich krank macht... .

5) Die wachsende Weltbevölkerung ist die Säge am Ast, auf dem wir alle sitzen. Das als Fortschritt zu deklarieren ist mehr als amüsant und zeugt von mangelndem Problembewußtsein um die Lage der Welt. Es ist ein Indiz für einen wahrscheinlich unumkehrbaren Fehler, den unsere Ahnen vor etwa 10.000 Jahren - ohne sich dessen bewußt zu sein! - begangen haben und der uns nun für massivste Probleme ökologischer, sozialer und wirtschaftlicher Art stellt. Ein saudummer Fehler eben... .

Die Anzahl der Nachkommen ist kein alleiniges Indiz für "biologische Fitness", sondern für eine höhere Geburtenzahl pro Frau. Insekten, die eine höhere Nachkommenzahl haben wie der Mensch sind ebenso "fit" (angepasst an ihr Umfeld) wie der Mensch, sonst gäbe es sie nicht mehr. Die Nachkommenzahl sagt da gar nichts aus. Es geht nur um das Aufrecherhalten der Art in die nächste Generation. Auf Wachstum der Population kommt es nur nachrangiger Hinsicht an.

Durch die Kohlenhydratmast verändern sich die hormonellen Zyklen der Frau und sie wird früher geschlechtsreif. Du abstrahierst dabei u.a.von den Ursachen der Verdrängung der Jäger und Sammler, die in weiten Teilen der Welt nicht freiwillig, sondern gewaltsam stattfand. Ich sage nur: Indianer.

Auch werden Frauen durch KH-Mast schneller wieder empfängnisbereit. Die Säuglingssterblichkeit war in der Jungsteinzeit massiv höher, was zu einem Absinken der Lebenserwartung ab Geburt von 33 auf 20 Jahre führte. Tut mir leid - ich kann da wenig "Fortschritt" im biologisch-medizinische Kontext für das einzelne Individuum im Übergang von Alt- zu Jungsteinzeit erkennen. Nur um diesen Zeitraum geht es hier zunächst mal.

"Fortschrittsdenken" ist im übrigen ein Kind der späten Aufklärung und war bis dahin als Paradigma gar nicht existent. Die Geschichte mit einem Paradigma zu erklären, das sie gar nicht angetrieben haben kann, ist nicht sehr zielführend und nützlich.

Gruß Robert

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pinkpoison hat geschrieben:Interessant ist vor allem der letzte Absatz, den ich als Beleg für meine These werte, dass die Gesundheit der Ackerbauern schlechter war, als die der Jäger und Sammler, zumal ich ein "schiefes Gesicht" mal großzügig nicht als lebenstilbedingt, sondern wahrscheinlich einer Geburts unter Komplikationen entsprungen einordne. Wohl auch "Wasserköpfe" - aber da kenn ich mich nicht aus.... .

Zu den anderen Punkten:

ad 1) Völlig abwegige und unfaire Unterstellung den angesehenden Paläoantropologen gegenüber. Bitte belege mir, inwieweit die von mir zitierten Studien "interessengeleitet" sein sollten. Das sind wohlfeile Anschuldigungen, wenn man selbst keine anständigen Belege für seine Thesen hat und dann die Seriosität der Belege der anderen Seite herabsetzt. Ich glaube auf solche Scheinargumente fällt hier niemand rein, der was im Kopf hat.
Mit dieser Art der Argumentation kannst Du auch behaupten, die Erde sei eine Scheibe.

Ich ziehe die Seriösität Deiner Behauptungen in Zweifel und werde den Teufel tun 100erte andere, wahrscheinlich ebenso unseriöse Studien als Gegenbeweis anzuführen.

Wenn Du mir dann unterstellst, ich würde lediglich mit Scheinargumenten und Unterstellungen arbeiten, drehen wir uns im Kreis..
Den Beleg des Gegenteils bist Du nach wie vor schuldig geblieben. Es muss doch Studien geben, die Deine These unterstützen, dass dem nicht so ist, wie ich behaupte??? Oder doch nicht?
Gib`dich doch mit meinen Argumenten zufrieden. Echte Belege hast Du auch nicht.
3) Teleologische Auslegen, dass "die Menschheit" seit Anbeginn irgendeinen Fortschrittsplan verfolge, Unfug-sorry. Kannst Du höchstens Erich von Däniken dafür begeistern.
Wer hat von Theologie gesprochen?
4) Da hast du Darwin mißinterpretiert - oder was soll "maximale Ausnutzung aller Ressourcen" bedeuten? Gerade von den Jägern und Sammlern Nordamerikas wissen wir sehr zuverlässig, dass sie eine klare Idee davon hatten, dass es darauf ankommt seine Ressourcen nicht überzustrapauieren. Heute nennen wir das "nachhaltig" wirtschaften. "Gier" und das Anhäufen von Eigentum und Besitz (das es erst durch die Neolithisierung gab) war den Jägern und Sammlern weitgehend fremd.


Das halte ich für absurd. Von Evolutionsbiologie hast Du keine Ahnung.
Wir leben nicht mehr in der Steinzeit, weil diese seit einigen tausend Jahren vorbei ist.


:hihi: :hihi:Sehr stichhaltige Argumente. Sind die durch Studien belegt? :D
Die Anzahl der Nachkommen ist kein alleiniges Indiz für "biologische Fitness", sondern für eine höhere Geburtenzahl pro Frau. Mehr nicht. Durch die Kohlenhydratmast verändern sich die hormonellen Zyklen der Frau und sie wird früher geschlechtsreif. Du abstrahierst dabei u.a.von den Ursachen der Verdrängung der Jäger und Sammler, die in weiten Teilen der Welt nicht freiwillig, sondern gewaltsam stattfand. Ich sage nur: Indianer.
Wie gesagt: von Evolutionsbiologie hast Du keine Ahnung. Ich bin mir sicher, daß Du auch diese haarsträubende These durch "Studien" belegen kannst.
"Fortschrittsdenken" ist im übrigen ein Kind der späten Aufklärung und war bis dahin als Paradigma gar nicht existent. Die Geschichte mit einem Paradigma zu erklären, das sie gar nicht angetrieben haben kann, ist nicht sehr zielführend und nützlich.
Dann sollten wir also alle wieder zur steinzeitlichen Lebensweise zurückkehren?

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Plattfuß hat geschrieben:Wer hat von Theologie gesprochen?
pinkpoison meint doch Teleologie ? Wikipedia . Finde ich berechtigt, sein Argument.

Das Problem mit Aussagen über den (angeblich so guten) Gesundheitszustand von Steinzeitmenschen ist halt, dass man nicht oder nur äußerst eingeschränkt Aussagen über Krankheiten machen kann, die keine Spuren am Skelett hinterlassen und keine Erbkrankheiten im engeren Sinne sind. Da stößt die "Paleo-Pathologie" einfach an Grenzen, da kein zu untersuchendes Substrat (z.B. innere Organe) mehr vorhanden ist.

Da kann man trefflich spekulieren, aber Behauptungen, alt gewordene Urmenschen wären außergewöhnlich gesund gewesen, sind ziemlich substanzloses Wunschdenken -- ich nenn es mal Paleo-Romantik.
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Was ist Folding@home?:geil: Mach doch mit in unserem Folding@home-Team!:geil:

Wer aufhört besser zu werden, hat aufgehört gut zu sein.
14.11.´10 Tenero M: 2:58:06 :)
13.11.´11 Tenero HM: 1:23:02
29.7.´12 Radolfzell 10k: 37:33

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