Domborusse hat geschrieben:Aber (wie immer ein "Aber"

) finde ich es schwer, als betroffender Laie(das unterstell ich Klummi mal) die Reizhierarchie ohne begleitende Unterstützung selbst aufzustellen. Zum zweiten muss eine Entspannungstechnik wie progressive Muskelentspannung o.ä. erst erlernt werden (ist ja nicht zwangsläufig schon vorhanden!).
Wie ich schon schrieb: bei Phobien oder generalisierten Angststörungen KANN das ein Ansatz sein. In diesem gegebenen Fall sehe ich aber die Schwierigkeit der Umsetzung (wenn sie unbegleitet durchgeführt werden soll!)
(Und ich denke, du kennst auch sicherlich die Kritik wie z.B der Verschiebung der Ängste usw.)
Daher habe ich auch ausgeführt, dass es schwierig ist, von einem Forum aus ein Allheilmittel zu empfehlen.
Keineswegs habe ich das als Allheilmittel empfohlen! Es ist eine Variante, die versucht werden kann (wie du selbst ja auch schreibst). In diesem Zusammenhang gilt es eben auch herauszufinden, ob man mit dieser Methodik zurecht kommt. Und das beginnt - wie ich ebenfalls schrieb - mit dem Erlernen einer Entspannungstechnik. Allein das kann schon dazu beitragen, Ängste abzubauen - und da brauchen wir noch nicht mal die Hierarchisierung.

Ich spreche da aus eigener Erfahrung. Ich habe in früher Jugend mit Entspannungsmethoden Ängste ablegen können, die mich bis dahin kaputt gemacht haben. Da ich keine Methodik konnte, habe ich meine behandelnde Therapeutin als anleitende Person gehabt.
Beim Erlernen als Laie sehe ich absolut keine Schwierigkeit, wenn man den Willen hat, so etwas zu erlernen. VHS-Kurse gibt es jede Menge und wenn man es in Kursen nicht möchte, helfen sogar die üblichen CDs. Wichtig ist die Regelmäßigkeit und das sich Einlassen, nicht ob die Anleitung vom Band oder von einer "realen" Person kommt. Der Vorteil beim Erlernen von "Angesicht zu Angesicht" ist ganz klar der, dass man den Anleitenden noch mal befragen kann, wenn was nicht klappt. Damit machen in Rehazentren die Patienten gute Erfahrungen. Aber ca. 50% der "psychisch labilen" Personen haben Entpsannungsmethoden schon mal allein erlernt - ohne Probleme.
Über die Kritik kann man streiten. Was wird in der Psychologie nicht kritisiert?

Meine persönliche Erfahrung ist, dass ich die Ängste nicht verschoben sondern beseitigt habe. Insofern habe ich nicht reine Theorie einfließen lassen, sondern eigene Erfahrung. Da kann kritisieren wer möchte, was klappt, das klappt. Man muss es nur herausfinden!
Zum Thema Hierarchisierung: es ist ganz klar nicht einfach. Aber mit der entsprechenden Muße kann man das bei der beschriebenen Problematik sicherlich allein. Und der schöne Nebeneffekt ist, dass man sich dabei mit sich selbst beschäftigt. Dieses Beschäftigen ist meines Erachtens ein ganz wichtiger Faktor und die Basis aller Veränderungen. Wenn man erkannt hat, was die Probleme sind, kann man sie auch ordnen (exemplarisch: langsam Gehen auf ebenem Boden = keine Angst, im Gelände gehen = vllt leichte Angst, Laufen auf ebenem Boden = mittelschwere Angst, Laufen auf unebenem Boden = schwere Angst). Wir sprechen ja hier von keiner psychischen Störung, sondern von einer Änglichkeit. Die Bestimmng einer leichten Angst oder einer schweren Angst kann man für sich allein schon herausfinden. Vielleicht geht es nicht von jetzt auf gleich, aber ich bin sicher, dass jeder, der mal über sich nachdenkt auch einordnen kann, was für ihn nur unangenehm ist oder was für ihn direkt eine Panik auslöst.
Wir reden hier also nicht aneinander vorbei, wir haben vielleicht einfach nur andere Erfahrungen und ich wollte meine hier unterstützend für Klummis Problem mal anführen. Wenn es allein als Denkanstoß reicht, dann ist schon einiges erreicht!