annasabrina hat geschrieben:Kannst du eventuell welche benennen? Eher die Intervalle oder die Tempodauerläufe?
Eher Intervalle oder Wiederholungsläufe. Es gibt eine bestimmte Einheit, müssten etwa 10 - 15*400 sein mit relativ langer Trabpause in einem sehr schnellen Tempo (so etwa 2000m Tempo). Das packen viele nicht in den angegebenen Zeiten. Greif denkt glaube, dass ginge wegen der relativ langen Pause, aber das funktioniert dennoch für viele nicht. Möglicherweise wird in der Pause genügend Lactat abgebaut, aber das ist ja nicht die Garantie dafür, dass man sich ausreichend erholt.
Es findet sich sicher noch ein Greifianer, der die Einheit erkennt und etwas dazu schreiben kann.
annasabrina hat geschrieben:
Das war mir bisher nicht so eindeutig auf dem Schirm.
Wie gesagt, bviele sehen das auch anders.
Und viele haben so eine seltsame Trainerpädagogik. Da wird bei allen LäuferInnen vorausgesetzt, dass sie viel zu ehrgeizig sind und sich so bald wie möglich und wiederholt ins Übertraining laufen, wenn man sie nicht permanent bremst. Deswegen wird dann ständig der Wert des langsamem Laufens betont. und es werden Gründe wie FSW oder Grundlage dafüpr angeführt. Die Absicht dahinter ist, die LäuferInnen vor zu hartem Training zu bewahren und zu einem höheren Umfang zu animieren (denn bei geringerer Intensität können wir mehr trainieren). Diese Absicht ist ja ehrenhaft, aber was ist wenn man über das Ziel hinausschießt und sich die LäuferInnen dann "zu Tode schonen"?
Im Zusammenhang mit dem Trinken habe ich auf Steve Magness und den von ihm beschriebenen Hype Cycle hingewiesen. Manche solcher Hypes wirken extrem lang nach - das trifft imo auf den FSW-Hype ebenso zu wie auf die Angst vor dem Übertraining. Dahinter stecken schon reale Probleme, nur schlagen die Maßnahmen dagegen dann häufig in ein nicht mehr nützliches Extrem aus.
Für mich sind lockere Einheiten dann nur zu schnell, wenn sie sich negativ auf die Qualitätseinheiten auswirken. Ein langer Lauf ist nur dann zu schnell, wenn danach zu viel Erholung nötig wird. Der Nachteil daran ist, dass man das natürlich nur in der Rückschau merkt, aber zur Orientierung gibt es ja Erfahrungswerte von Trainern und LäuferInnen.
Jetzt zu den Schlüsseleinheiten. Wir gehen vom Marathon aus rückwärts und überlegen, wie wir am besten dafür trainieren. Wir könnten ja einfach einen vollen Marathon so schnell wie derzeit möglich laufen, wäre in der Theorie super Training - spezifischer geht es nicht. Aber das würde zu viel Zeit für die Regeneration danach brauchen.
Also müssen wir es anders machen, aber irgendwie zumindest einen Teil der Belastung simulieren. Alle folgenden Einheiten verbinden "lang" und "schnell" (oder zumindest "lang" und "zügig" . Es gibt auch wichtige kürzere Einheiten, zu denen später:
a) Endbeschleunigung. Langer Lauf inklusive eines Teilabschnitts bei etwa MRT. Die Einheit hat Greif nicht erfunden, ich denke das gibt es schon seit über 40 Jahren, F. Shorter soll schon solche Einheiten absolviert haben.
Bei Greif ist die höchste Stufe ja 20k langsam 15k. Von den Amis kenne ich das als 10 Meilen easy, 10 meilen MRT, also noch etwas längerer MRT Anteil.
b) lange kontinuierliche schnelle Läufe
z. B. 1,5h 100 % MRT, ca 2h bei 98-100% MRT, 2,5h bei etwa 92-95% MRT
c) MRT- "Intervalle"/gestückelte TDLs/
z. b. 3-4*5k MRT, Pause nicht zu langsam laufen
d) Tempowechsellauf.
z. b. 20*1000 wechselnd zwischen MRT und etwas langsamer.
e) lange Crescendo-Läufe. Finden sich ähnlich bei H. Steffny in den Plänen z. B. für 2:59 und 2:45:
Z. B. 10k locker 80-85% MRT, 10k 90% MRT, 5k95% MRT 5k MRT 5k auslaufen
f) voll oder im MRT gelaufene Wettkämpfe 20k, HM, 25k, 30k (bei MRT ähnlich wie b) einzustufen)
g) ab einem gewissen Niveau: Nicht voll gelaufener Marathon als zügiger langer Lauf, auch Überdistanzläufe.
Wenn man a) nicht mag, hat man viele andere Möglichkeiten. Die Liste erhebt keinen anspruch auf Vollständigkeit und die Reihenfolge entspricht nicht der Priorität oder einer optimalen zeitlichen Abfolge im Training.
Ein Großteil dieser Einheiten hat seinen PLatz sehr klar in der spezifischen Phase, also in den letzten 8-12 Wochen vor dem M. Ein voll gelaufener HM z. B. kann imo auch in anderen Phasen eine gute Standortbestimmung sein.
@Christof: Ok, dann habe ich das nicht mitbekommen oder, wahrscheinlicher, wieder vergessen, lese den Newsletter eigentlich auch meistens. Da bin ich dann ganz bei Greif, Anzahl der Trainingseinheiten erhöhen ist sehr oft ein gutes Mittel.
Gruß
C.