Plattfuß hat geschrieben:Warum soll ich einen WK bestreiten wenn ich schon weiß, daß ich Letzter werde?
Wissen tue ich vorher sowieso nix. Also kann ich auch gleich hinfahren, mitlaufen und sehen, was dabei herauskommt. Hinterher bin ich dann schlauer. Mit Betonung auf "Hinterher".
Und um Deine Frage mal weiterzuführen:
Warum soll ich einen WK bestreiten wenn ich schon
weiß, daß ich nicht AK-Sieger werde?
Warum soll ich einen WK bestreiten wenn ich schon
weiß, daß ich nicht aufs Treppchen komme?
Warum soll ich einen WK bestreiten wenn ich schon
weiß, daß Holger Meier schneller ist als ich?
Merkst Du was? Richtig: Wem es zu banal ist, "unser täglich Brot gib uns heute" zu beten, der betet eben "unser täglich Kaviar gib uns heute". Und für jeden bietet ein Wettkampf die Möglichkeit, hinter den selbst gesteckten Zielen zurückzubleiben. Sollen wir jetzt alle zuhause bleiben, nur weil wir wissen, daß wir auch scheitern können und daß diese Möglichkeit gar nicht mal so unrealistisch ist?
Umgekehrt gilt: Man kann letzter werden und trotzdem eine PB gelaufen sein. Oder man trotzt mit seiner Teilnahme einer heimtückischen Krankheit, die einen nach Ansicht des Arztes für jedwede Art von Sport völlig ungeeignet macht; Training ist dabei vielleicht einer der wenigen Lebensräume, in denen ich mich autonom bewegen kann und von Leuten in Ruhe gelassen werde, die meinen, sich meinen Kopf zerbrechen zu müssen, und der WK ist die Krönung dieses Trainings.
Und es gibt noch tausend andere gute Gründe, sich der Herausforderung eines Wettkampfs zu stellen. Die kannst Du gar nicht alle kennen, und deshalb solltest Du Dir auch keine fruchtlosen Fragen dieser Art stellen:
Wo ist da denn die Motivation?