Und täglich grüsst das…
Na, da hat sich aber wieder einiges getan.
„Willkommen im Forum und meinen Glückwunsch zum Entschluss es mit laufen zu versuchen.“
„ist doch super das du mit laufen beginnen möchtest. Ich denke mir da auch nichts groß bei.“
Danke vielmals!
„Die TE war ja nun schon einige Tage Off. Wäre schön, mal zu hören was in der Zwischenzeit so gegangen ist.“
Da bin ich wieder. Es tut mir leid, dass ich manchmal etwas auf meine Antwort warten lasse, aber an meinen freien Tagen steht der Computer meist ganz weit hinten auf meiner Prioritätenliste.
Mir fällt es inzwischen schon wesentlich leichter mich auch tagsüber beim Laufen „erwischen“ zu lassen. Das liegt zum einen daran, dass ich mich wirklich sehr über meine Fortschritte freue und zum anderen daran, dass ihr mir hier offenes Feedback gegeben habt. Ich war schon immer zuversichtlich, dass ich das was ich mir vornehme auch durchziehen werde, aber ich werde immer zuversichtlicher, dass ich das nun auch ohne Peinlichkeiten tun kann.
„ich werde mich damit aber nicht intensiver auseinandersetzen, denn das hier ist für mich ein Spaß- und Freizeitforum - nicht mehr und nicht weniger. […]weil Deine Ansätze Lichtjahre von der Realität entfernt sind.“
Gut, damit hätte ich ehrlich gesagt auch nicht gerechnet. Inwieweit meine Einschätzung nun der Wahrheit entspricht, kann ich natürlich nicht beurteilen. Aber wahrscheinlich liegt die Realität irgendwo zwischen deinem und meinem Erleben. Es soll ja nicht so sein, dass man sich ausschliesslich auf die Eindrücke anderer verlässt wenn es darum geht sein eigenes Verhalten zu beurteilen, es aber gänzlich zu ignorieren wäre etwas naiv.
Ich sähe es im Übrigen genauso wie du; das hier ist ein Freizeitforum, das uns allen Spass machen sollte. Es wäre also schön, würden alle ihren Teil dazu beitragen und sich davon entfernen sich auf Kosten anderer zu amüsieren. Vielleicht würde es deine Einstellung bereichern, wenn du dich etwas vertiefter mit Nietzsches Übermenschen beschäftigen würdest. Ginge man von dieser Philosophie aus, würde man sich mit Sicherheit nicht über Walker belustigen, sondern sie lediglich gleichgültig zu Kenntnis nehmen (und sich insgeheim darüber erfreuen, dass man wieder jemanden überholen konnte).
„Entspannt euch Leute... wir alle (oder fast alle) kennen Daniela.“
„es wäre schön wenn man sich wieder aufs ursprüngliche Thema konzentriert und in angemessener Art und Weise antwortet!“
„Ich mache mir immer Sorgen, ob das Laufen für übergewichtige Laufanfänger (darum meine Einleitung) die richtige Sportart ist, ob walken nicht besser wäre um abzunehmen […] Ich habe es zu meinen "schlimmsten Zeiten" mit walken versucht, es macht mir aber kein Spaß.“
Das ging mir genauso. Aus diesem Grund habe ich, als ich nach der Operation wusste nun endlich abnehmen zu können, mit sanfteren Sportarten begonnen, bzw. schon früher solche Sport-Hobbies gehabt. Ich schwimme und reite seit langem und habe mit Yoga begonnen. Ab und an kommen andere Sportarten dazu, die ich aber eher als Freizeitbeschäftigung ansehe und dementsprechend locker angehe.
Mit dem Laufen habe ich erst begonnen, als mein BMI gut unter 30 war und nachdem ich meinen Arzt dazu konsultiert hatte. Dieser versicherte mir, dass meine Muskulatur die Belastung abfangen kann, da ich ja auch vor meiner Operation nicht gerade komplett unsportlich war und daher nicht bei Null anfangen musste.
„Das ist richtig“
Nun gut… Als ich gestern durch den Wald rannte und mich schon auf die nächste Gehsequenz freute, begegneten mir einige Jugendliche die mich etwas verwirrt anblickten. Und siehe da, kaum wurde ich langsamer für meine Gehsequenz, hörte ich leises Gekicher hinter mir… Doch zu meinem Erstaunen war mir das vollkommen… egal.
Das war das erste Mal, dass ich eine etwas negativere Reaktion erlebte und ich hätte erwartet, dass mich das viel mehr stört. Vielleicht lag es auch nur daran, dass man Jugendliche allgemein nicht sonderlich ernst nimmt (blabla Gehirnentwicklung blabla ^^), dennoch bin ich stolz auf mich, dass ich mich nicht hetzen liess und einfach weiter mein Programm durchzog.
„In solchen Fällen freue ich mich, wenn jmd. mit erkennbarem Übergewicht etwas für seinen Körper macht...“
„Laß Dich nicht verunsichern über das was andere über Dich denken KÖNNTEN. […] Behalte den Spaß beim Laufen und halte durch!!“
„Ich drücke dir die Daumen das du gut durchhälst und weniger ist manchmal mehr.“
Danke schön! Momentan habe ich sehr grossen Spass am Laufen und freue mich wahnsinnig über meine Fortschritte. Ich war auch schon immer sehr zielstrebig und ehrgeizig und glaube, dass diese Eigenschaften beim Laufen sicher von Vorteil sein werden. Ich bemühe mich aber auch, mich selbst nicht zu überfordern und bin ehrlich gesagt froh, dass ich zurzeit noch regelmässig zum Arzt muss, der mich ggf. bremsen könnte.
Ich habe mir – um mich selbst zu motivieren – das Ziel gesetzt im nächsten Jahr meinen ersten Halbmarathon laufen zu können und bin mir sicher, dass ich dieses Ziel erreichen werde (wenn ich mich denn nicht verletze).
„Wenig Verständnis habe ich für die wirklich fetten Menschen.“
„In der Beziehung muss ich auch nicht tolerant sein (mit Ausnahme derer, die evtl. krankheitsbedingt übergewichtig sind). Schließlich zahlt die Allgemeinheit für diesen Lebensstil mit und zwar nicht zu knapp. Wenn ich dann noch sehe, wie sich dieses Phänomen schon in den Grundschulen wiederholt, wird mir Angst und Bange um unser Gesundheitssystem.“
Hmm, intuitiv würde sogar ich dir Recht geben wollen. Denn schlussendlich ist es nur ein sehr kleiner Anteil der Übergewichtigen, die tatsächlich krankheitsbedingt darunter leiden. Aber so einfach ist es dann doch nicht.
Natürlich sollte ein vernunftbegabter Mensch einen zumindest einigermassen verträglichen Lebensstil pflegen, doch es ist relativ schwierig dies genau zu definieren. Ein rauchender Sofaliebhaber wird wohl mehr Kosten verursachen, als ein aktiver Nichtraucher. Aber genauso verursacht ein sehr sportlicher Mensch mehr Kosten als jemand, der zwar nicht sportlich ist, aber gutes Erbgut mit sich bringt… Ich möchte da nicht mehr ins Detail gehen aber darauf hinweisen, dass man den Spiess hier durchaus auch umdrehen kann.
Es ist jedoch eine bewiesene Tatsache, dass sozialer Druck auf Übergewichtige das Problem keineswegs mildert, sondern vielmehr verschlimmert. Je mehr sich Übergewichtige ausgestossen oder abgelehnt fühlen, desto mehr leiden sie unter psychosomatischen Erkrankungen und/oder psychischen Problemen die es ihnen schlussendlich erschweren einen gesunden Lebensstil zu pflegen. Wer im Fitnessstudio ausgelacht wird, wird nicht dorthin gehen und wer im Park beim Spazieren mit lästernden Mitmenschen rechnen muss, verbringt seine freien Nachmittage logischerweise lieber auf der Couch… Also, würdest du dir wirklich ernsthaft Sorgen um das Gesundheitssystem machen, dann würdest du einsehen müssen, dass Toleranz schlussendlich doch nachhaltiger ist. Aber du hast Recht, es zwingt dich keiner dazu tolerant zu sein, nur dich so zu verhalten.
„Mir gings ähnlich, vor fast 3 Jahren. Da wog ich fast doppelt so viel wie heute, geschätzte 85-90 kg bei 1,60. Erst rannte ich in aller Herrgottsfrühe (4 Uhr) […] und hätte mich am liebsten in den Büschen versteckt, wenn ein Spaziergänger am Zaun entlang ging […] Als ich mir später erstmals richtige Laufklamotten + Schuhe besorgt hatte, fühlte ich mich wie eine richtige Läuferin und hatte so viel Selbstbewusstsein, dass ich alle Anderen ausgeblendet hatte.
Die Fortschritte kamen, die Zeiten wurden besser, die Ausdauer stieg, etc […] Vielleicht kannst du das auch mal ausprobieren, um zu erkennen, dass du für die meisten nur ein temporäres Element der Landschaft bist.“
„mir war es anfangs auch peinlich, draußen zu laufen. Und ich habe einen niedrigen BMI“
Ich merke, dass es mir auch immer leichter fällt mich meiner Umwelt verschwitzt und rotköpfig zu präsentieren. Ich habe mich, auf dein Anraten hin, mal dazu gezwungen mich auf die Reaktionen dieser Zaungäste zu achten und du hast absolut recht; ein Grossteil der Menschen nimmt mich wahrscheinlich gar nicht, oder nur sehr kurz wahr.
Es stimmt auch, dass man sich mit dem richtigen Lauf-Equipment etwas selbstsicherer fühlt. Allerdings hadere ich deswegen momentan etwas mit mir. Ich würde mir gerne einen Laufrucksack mit Trinkblase zulegen, da ich zum einen keine Lust habe meine Trinkflasche ständig halten zu müssen und ich andererseits keine Bauchtasche/Laufgurt tragen kann (das Ding rutscht ständig weg!). Da scheint mir ein kleiner Laufrucksack die ideale Lösung zu sein, doch irgendwie würde ich mich ein wenig „schämen“ als Laufanfänger so ein Ding zu tragen… Naja, ich werde mir wohl einen zulegen weil ich an meiner Pragmatik festhalten will. Was meint ihr dazu?
„Wichtig ist ja, dass man überhaupt draußen ist. Ohrstöpsel lasse ich weg, die Natur bietet genug Geräusche, alle anderen hat man im Alltag genug."
Eigentlich stimmt das. Aber mir würde die Musik trotzdem irgendwie fehlen…
"Ich bin jetzt bei ca 50-60% Laufanteil und langsam bekomme ich die 40% Gehen auch noch weg.
Startgewicht war 99kg (Uhu-Grenze) und nun sind es 87kg, mein Ziel war 85kg aber da das viel einfacher für mich war als gedacht, will (möchte) ich mal die 79,99kg sehen (BMI 21,5)“
Na dann gratuliere ich erst mal. Ich war auch sehr überrascht wie einfach mir das Abnehmen fiel, obwohl ich nach meiner Operation eigentlich damit hätte rechnen können. Ich bin momentan bei einem BMI von 27,1 und habe schon 30kg runter, yay! Zuerst lag mein Zielgewicht bei 80kg, aber da bin ich nun schon und es geht auf jeden Fall weiter. Aber irgendwie ist es doch schon etwas… seltsam, oder nicht? Mein Leben lang war ich „das fette Mädchen“ und ich habe mir immer vorgestellt wie es wohl sein würde, endlich abnehmen zu können – auch wenn ich das nie zugegeben hätte –. Doch in all meinen Träumereien wäre ich nie auf die Idee gekommen, dass mich meine Gewichtsabnahme irgendwie verwirren könnte… ^^
„Wenn ich eine füllige Läuferin oder einen Läufer sehe, denke ich meist "Eintagsfliege". […] Würde ich dich regelmäßig sehen, würde ich den Hut ziehen."
Das kann ich gut verstehen. Ich selbst kann mir zwar nicht vorstellen, dass ich so eine Eintagsfliege werde, aber ich hätte den Gedanken an deiner Stelle wohl auch.
„Erinnert mich an den Reitsport- nennt sich wohl "stutenbissig"“
Ha! Es mag ein Klischee sein, aber im Reitsport tummeln sich auffällig viele dieser netten Tierchen. ^^
„Wobei es leider immer Idioten geben wird die einem blöde Sprüche hinterherwerfen. Selbst letztens erst erlebt als sich jemand mit Krücken sich durch den Supermarkt schleppte(vermutlich frisch nach einer OP) und von solchen Hirnlosen als "Behindi" beledigt wurde.“
… Es gibt Dinge die gibt es nicht… Ich frage mich immer, wie man in solchen Situationen eigentlich am besten reagieren würde?
So, ich möchte mich bei euch allen herzlich bedanken und nun gehe ich – bei Tageslicht – laufen. Bis zum nächsten Mal und liebe Grüsse
„("Anhalter"-Fan?),“
Tja… So long and thanks for all the fish!