Ich lese hier schon eine Weile mit und hab mir viele Tips geholt. Nun möchte ich auch mal einen Beitrag verfassen.
Nachdem ich schon eine Weile mit dem Gedanken gespielt hatte, habe ich mich (inspiriert durch ein paar Arbeitskollegen) vergangenen April dazu entschlossen mit dem Laufen zu beginnen. Das Ziel war schnell formuliert...ein Halbmarathon sollte es werden und nach Studium der einschlägigen Medien fiel die Wahl auf den Budapest HM am 9. September 2012. Schnell noch bei Zalando Lauschuhe bestellt, die Zielzeit von sub 1:50 festgelegt und los gehts, kann so schwer ja nicht sein...schaffen andere schließlich auch;)
Soweit die Theorie, in der Praxis sah das Ganze dann so aus, dass ich in den vergangenen 4 Monaten im Mittel jede Woche ca. 30km gemacht habe - am Anfang noch ohne großen Plan dahinter aufgeteilt auf 3-4 Einheiten je nach Zeitbudget und Wetter. In der Zeit hab ich mir so ziemlich jede denkbare Laufanfängerverletzung (Schienbeinkante, Achillessehnenentzündung + co) zugezogen aber das war mir egal. Gehört ja schließlich dazu und ich hatte ja ein Ziel vor Augen.
In den letzten Wochen vor dem Rennen habe ich dann längere Läufe (14-16km) mit ein paar Tempoläufen gemischt und mir Beschwerden in der Hüfte zugezogen die ich bis zum Rennen nicht mehr auskurieren konnte.
Dann war er da der Tag des Rennens und voll motiviert lief ich los, konnte die Schmerzen relativ gut unterdrücken - Adrenalin hilft - und die ersten Kilometer liefen super. Ich überholte Läufer um Läufer auf den breiten Straßen und lag zunächst deutlich unter meiner geplanten Pace von 5:13min/km. Und dann nach ca. 10km bin ich ganz kolossal geplatzt. Ich konnte meine Beine nicht mehr vernünftig heben und hatte Schmerzen in der Hüfte. Die gut 34 Grad in der Sonne halfen auch nicht unbedingt. Knapp 2km hab ich mich noch gequält (Pace ca. 6:30min/km und auch das tat weh) und dann bin ich ausgestiegen. 9km ins Ziel zu gehen war mir dann doch zu weit und das Zeitlimit lag bei 2:30.
Die Enttäuschung war zunächst groß und ich konnte anschließend 4 Tage nicht vernünftig gehen und hatte blutige Blasen auf den Zehen.
Fazit: Bin an meinen eigenen (überzogenen) Ansprüchen kläglich gescheitert. Das Ganze hat aber ein „jetzt erst recht“ bei mir ausgelöst. Die ersten km im Rennen und auch das Training dafür haben mir nämlich schon viel gegeben und ich möchte unbedingt weiter machen. Mein neues Ziel ist nun der VCM im April 2013.
Auf den Fotos hab ich dann gesehen, dass ich mit meinem rechten Fuß eine ganz eigenartige Bewegung gemacht habe. Eine Analyse am Laufband hat ergeben dass ich eine ziemlich starke Überpronation auf beiden Füßen habe und darüber hinaus meint der Experte, dass meine Schuhe 2 Nummern zu klein für längere Distanzen waren (das glaub ich ihm mittlerweile

Ausgestattet mit neuen Schuhen hab ich gleich mal eine 10km Runde gedreht und nachdem die so gut lief, habe ich den Entschluss gefasst dieses Jahr noch einen (kleineren) HM zu probieren (im Oktober). Ich möchte einfach wirklich gerne dieses Jahr noch ein Ziel sehen. Diesmal möchte ich es aber richtig machen. Die oberste Prämisse ist daher „ins Ziel kommen“. Wenn dabei dann eine gute Leistung rum kommt dann ist das schön zu viel verschenken mag ich aber trotzdem nicht. Die Sub 1:50 möchte ich erst 2013 wieder attackieren. Ich habe mir daher vorgenommen dieses Mal mit 5:45min/km zu starten und das bis 10km zu halten. In der zweiten Hälfte möchte ich dann sehen was noch geht.
Was meint ihr? Gute Idee? Schlechte Idee? Zuspruch;) Für Tips für die letzten 2 Wochen vor dem Rennen wär ich auch dankbar.
Meine Daten: M34
5km Bestzeit: 23:20
10km Bestzeit: 53:11 (das ist meine Durchlaufzeit aus dem nach 12km abgebrochenen HM)
50:11 (das hab ich mit der GPS Uhr selbst gemessen, es ging relativ leicht daher glaub ich die Zeit nicht)
Have a Nice Weekend.
ksyrium