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Viele Hasen sind des Jägers Wiedergeburt! [Frankfurt 2012]

Viele Hasen sind des Jägers Wiedergeburt! [Frankfurt 2012]

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I've got a feeling '21 is going to be a good year. –Den Who-Song aus Tommy kann ich guten Gewissens umschreiben in 2012 has been a good year. Alles, was nach dem Hunderter Anfang Oktober noch folgt, sind Ausklangstöne. Einer davon sollte der Marathon in Frankfurt sein, denn dafür hatte ich letztes Jahr einen Freistart gewonnen.

Aber plötzlich war ich mir gar nicht mehr sicher, ob ich das machen wollte. 3 Wochen nach flott gelaufenen 100 km sind arg kurz für die Regeneration. Dann stellte ich noch fest, dass als Alternative 1 Woche später die erste Deutsche Meisterschaft im 6 h-Lauf in Frage käme, das wäre 33% mehr Regeneration. Ich kam ins Grübeln.

Fixum bei meinen Grübeleien war, dass ich erstmal von Kampf, Anstrengung und Quälerei genug hatte. Locker und flockig-leicht sollte es sein. Beide Alternativen hatten da ihre Nachteile. Bei den 6 Stunden würden als langer Trainingslauf gut 72 km heraus kommen, im Wettkampf halt etwas schneller, also mit Anstand so 74 oder 75 km. Dummerweise hatte ich mal nach Rekorden gegooglet und diesen für meine AK mit 77 km plus Zerquetschte verortet. Das war nun so eine Zahl, die in Reichweite war, und ich fürchtete, dass mich der Hafer stechen und ich dann doch ein 4:40-er Tempo versuchen würde. Das widersprach aber meinem Vorsatz: Much fun, no pain!

Für Frankfurt hingegen war die Regenerationszeit knapp, aber dafür Distanz und Laufzeit deutlich kürzer, und ich brauchte keine unangebrachten Ambitionen zu befürchten: positionsmäßig nicht, denn es hatten mehrere starke Konkurrenten gemeldet, und zeitmäßig auch nicht. 3:30 - 3:20 h wäre lockeres Laufen; ob dann sogar 3:15 oder 3:10 rauskommen würde, wäre wurscht. Die magischen 3 h waren angesichts des Hunderters in den Beinen jedenfalls illusorisch, so dass ich wohl eher mit „much fun“, aber „no pain“ laufen würde. Das gab dann Mitte der Woche den Ausschlag für Frankfurt.

Statt mir ein Zimmer zu suchen – ich war ja spät dran -, beschloss ich, mit dem Zug anzureisen: Aufstehen kurz vor 5, Abfahrt 5.20 Uhr, Ankunft in Köln kurz vor 6. Das Parkhaus hatte ich bereits heraus gesucht. Verflucht, das Scheißnavi will mich in die Einbahnstraße schicken. Was nun? Keine Ahnung, wo ich hin muss! I-c-h w-i-l-l k-e-i-n-e-n S-t-r-e-s-s!!!

Naja, Parkhaus doch noch gefunden.

Wo ist denn hier die Schranke? Bin ich richtig? Bestimmt nicht! Doch, muss ein Ticket lösen. Oh nein! Wie geht denn das hier? Kann’s nicht lesen. Schnell zum Auto, Lesebrille holen. Mannomann, schon 6 Uhr, in 10 Minuten fährt der Zug. Wie geb ich denn bloß mit Kreditkarte die Parkzeit ein?I-c-h w-i-l-l k-e-i-n-e-n S-t-r-e-s-s!!!

Tja, das war kein lockerer Einstieg in diesen Tag, sondern die erste Adrenalinpackung. Dann wusste ich nicht, in welche Richtung ich gehen musste, der Bahnhofseingang war nicht zu sehen, aber letztendlich landete ich doch noch rechtzeitig im Zug und packte dort erstmal mein Frühstück aus.

Als ich meine Startunterlagen abgeholt hatte, kam ich wieder ins Grübeln: Es war saukalt und der Wind draußen vorm Messegelände schneidig. Ich hatte die kurze Tight angezogen, aber sicherheitshalber die lange mitgenommen und sogar eine dünne Jacke dabei. Der Test draußen verhieß nichts Gutes. Ach komm! Du läufst ja keine Bestzeit heute. Frieren bei ’nem lockeren Lauf ist Mist! Also: lange Tight an. Dafür ließ ich aber die Jacke weg. Als Schutz hatte ich ein altes Hemd über Unterhemd und T-Shirt gezogen.

Ich gab den Kleiderbeutel ab, drückte mich in den warmen Messehallen herum, hatte ein kleines Pläuschchen vor dem Klo mit aghamemnun und bewegte mich so etwa 15 min vor Start in Richtung Startblock. Dann nahm das Schicksal seinen Lauf…

Vor den Absperrgittern standen mehrere Zuschauerreihen Spalier. Ich sah den Eingang nicht und eierte hin und her. Verdammt! Irgendwie muss ich da doch reinkommen! Vor mir wälzte sich einer durch die Zuschauer und kletterte über das Gitter. Ha! Die Gelegenheit! Hinterher! Uups, wo bin ich? Das ist ja Niemandsland! Ich war tatsächlich im Niemandsland gelandet, nämlich in der freien Fläche zwischen Elitefeld und erstem Startblock, dem Asics-Block. Ich schlüpfte unter dem von Ordnern gehaltenen Absperrband unterdurch, stand nun vorne in der ersten Reihe und fühlte mich unwohl, sehr unwohl. Gerne wäre ich nach hinten durchgegangen, aber das Feld stand so dicht gedrängt, dass das unmöglich war.

Ich kam mir deplatziert und blöd vor. Wenn bei einem größeren Volkslauf eine etwas fülligere Dame oder Herr, gerne noch mit Gelgürtel und Trinkflasche bewaffnet, sich in erster Reihe eingefunden hat und klar ist, dass diese Person sich als bewegliches Hindernis erweisen wird, dann schaue ich leicht indigniert. Hier nun drohte ich selbst zu eben diesem Hindernis zu werden, wollte ich in dem geplanten Anfangstempo von leicht unter 5 min/km loslegen, denn dies hier waren die 2:30 und 2:40 Läufer, vielleicht auch noch schneller. Das kannst du nicht machen. Sonst hältst du immer den Kant’schen Imperativ hoch, und nun bist du der Bremsklotz und Depp dieses Laufes.

Nein, so ging das nicht. Ich würde halt schneller als geplant starten und mich dann sukzessive zurück fallen lassen. Der Startschuss fiel, ich lief flott los, wurde überholt, aber erst nach und nach. Na, das war ja noch mal gut gegangen. Doch nicht der Depp des Laufes! Wär’ ja auch noch schöner. Und was noch besser war: Das lief sich im Moment richtig gut, locker, leicht. Und noch eins drauf gesetzt: es war auch noch gut gegen die Kälte. Klar, mir war immer noch kalt, aber die Bewegung tat gut, und von innen her wurde mir wohler.

Nach 2 km schaute ich auf die Uhr: Ei, pardauz! Das war ja noch unter 3 h-Tempo. Nun aber etwas rausnehmen. Nach wie vor wurde ich links und rechts überholt. Klar, ich war ja ganz vorne gewesen, und nun kamen die 2:50, die 2:55, die 3 h-Läufer, die sukzessive vorbeizogen, viele Frauen dabei, die sich am Ende wohl ziemlich weit vorne im Frauenfeld wiederfinden würden. „Ein schickes Hemd hast du da an“, lästerte ein Läufer im Vorbeilaufen. „Brauch ich auch, is’ ja saukalt heute.“ – Nach 4 oder 5 km war es aber allmählich an der Zeit, das olle Ding auszuziehen und wegzuwerfen. Prompt wurde mir wieder etwas kühler, aber es gab ja ein Gegenmittel: etwas schneller laufen. Denn saukalt war es nach wie vor – und blieb es auch, bis auf einige sonnige, windgeschützte Abschnitte, bis zum Ende hin.

10 km lagen hinter mir. Leicht irritiert registrierte ich, dass ich nach wie vor im 3 h-Tempo unterwegs war. Das war zu schnell, das würde ich nicht durchhalten können; jetzt schon, ja, da lief es sich noch leicht, aber am Ende würde ich bezahlen müssen. Doch mittlerweile war der Zug schon abgefahren. Nun abbremsen ging irgendwie nicht mehr, da war ein innerer Widerstand, nun musste ich so weiterlaufen. Na gut, dann sollte es eben so sein. Dann würde ich halt irgendwo nach 25, 30 km oder so zwangsweise runterschalten müssen, und am Ende dürfte es dann so in Richtung 3:05, 3:10 enden.

Vorher hatte ich mich freiwillig nach hinten durchreichen lassen, wobei die Relativbewegung immer langsamer wurde. Nun war der Nullpunkt erreicht, d. h. ich schwamm im Hauptstrom. Immer mal wieder tauchte von hinten was Schnelleres auf und zog vorbei, aber einzelne vor mir fingen auch schon an zu schwächeln und wurden überholt. Seit einer ganzen Weile bereits lief ein jüngerer Läufer mit rotem Shirt vor mir. Unbewusst hatte sich ein kleines Hasenrennen entwickelt. Ich war immer mal wieder dichter herangekommen, sogar mal vorbei gegangen, dann lief er wieder etwas schneller, so dass wir die ganze Zeit dicht beieinander lagen. Als mir das bewusst auffiel, hing ich mich mit Absicht dran und wollte mich, solange es ging, ziehen lassen.

Die Halbmarathonmarke war erreicht. Das war unter 1:30, nein sogar unter 1:29 h. Und nun schlich sich erstmalig der Gedanke ein: Könnte es gelingen, heute eventuell doch unter 3 Stunden zu bleiben? Ich war unsicher, ob die Kraft reichen würde, war aber jetzt da gelandet, wo ich vor dem Rennen partout nicht hingewollt hatte, nämlich im Kampfmodus. Ich würde es versuchen. Zu verlieren hatte ich ja nichts. Wenn es nicht reichen sollte, naja, dann eben nicht. Bei diesen Gedanken, wir waren jetzt bei 22, 23 km, bemerkte ich, dass mein persönlicher Hase, an dem ich vor einigen Metern vorbei gegangen war, nicht mehr aufschloss. Weg, abgehängt!

Doch ich hatte meinen Folgehasen bereits gefunden: Ein luftig bekleideter Jüngling in grün mit irgendeiner Aufschrift hatte sich vor uns geschoben, kam aber nicht richtig weg. Ich hing mich dran. Das gleiche Spielchen begann. Manchmal schien er zu enteilen, aber dann wurde er doch wieder langsamer oder aber ich schneller. Jedenfalls hatte ich einen Fixpunkt, an dem ich mich orientieren konnte. Als ich am km-Schild 24 vorbei lief, fiel mir ein, dass ich im letzten Jahr kurz dahinter Herzrhythmusstörungen bekommen hatte. Das blieb mir diesmal erspart. Nach 27 km hatte ich meinen zweiten Hasen abgehängt. Nach 29 km traf ich wieder auf den „Bewunderer“ meines Hemdes, dem ich im Vorbeilaufen zurief, dass ich es nun weggeworfen hätte. Er erkannte mich wieder und empfahl mir, mich zwecks weiteren Tempogewinns auch meiner Handschuhe zu entledigen. Dieser Empfehlung folgte ich nicht. War auch besser so!

Dann lag der dritte Zehner hinter mir. Es war anstrengend, ich musste kämpfen, aber ich war noch nicht platt, noch war Kraft vorhanden, und: ich lag immer noch auf 3 h-Kurs. Nein, ich lag 2 Minuten drunter. Nun sah ich erstmalig eine realistische Chance, heute mal wieder unter 3 h zu bleiben. Ich überschlug, welchen Tempoabfall ich mir leisten konnte, und das sah sehr gut aus. Während der Körper Schwerstarbeit leistete, um ein gutes Ergebnis einzufahren, fing der Motivationsschalter im Kopf schon an, eine neue Herausforderung durchzuspielen: Ich hatte in der Marathon-Bestenliste dieses Jahres gesehen, dass erst 4 Läufer meiner Altersklasse unter 3 h geblieben waren. Platz 1 und 2 waren weit weg, aber 3 und 4 waren Zeiten über 2:58 h. Ich lag momentan 2 Minuten unter 3 h. Hmm! Wär’s möglich, auf den letzten km exakt im 3 h-Tempo zu bleiben, sprich 4:16 min/km?

Als km 32 passiert war, lag noch ein Zehner vor mir. Ich hatte wenigstens einen psychologischen Vorteil, denn wenn man vor 3 Wochen 10 Runden à 10 km gerannt ist, ist eine letzte verbliebene 10-er „Runde“ überschaubar. Das Rennen wurde noch härter, aber ich hatte meinen nächsten Hasen gefunden: ein blau gekleideter, auch nicht mehr ganz junger Läufer aus Rosenheim, wie sein Trikot auswies. Zwischendurch dachte ich schon mal, er hätte mich abgehängt, und dann ein paar Hundert Meter weiter, ich wäre ihm entwischt, aber dann waren wir doch wieder beieinander.

Wir liefen jetzt zum letzten Mal die Schleifen in der Innenstadt. Jeden Kilometer zählte ich herunter. Bei km 36 dachte ich an stormbringer, dem ich etwa hier im letzten Jahr begegnet war. 38 km: das Rennen war nun richtig, richtig hart geworden. Mein Rosenheimer befand sich hinter mir. Ein vorbei sprintender, dann langsamer werdender Wuschelkopf wurde mein nächster Hase. Meine Beine waren nun am Ende, da war einfach keine Kraft mehr drin. Ich hatte den Eindruck, dass die normalerweise beim Laufen gebrauchten Muskeln ihren Dienst komplett verweigerten, und versuchte, andere heranzuziehen, die noch etwas Bewegung generieren konnten. Heraus kam ein mechanischer Schiebeschritt statt eines auch nur halbwegs flüssigen Laufstils.

Irgendwie konnte ich trotz dieses Handicaps den Tempoabfall noch einigermaßen klein halten. Auf den letzten km hatte ich eine ganze Reihe derer wieder überholt, die zu Beginn des Rennens an mir vorbei gezogen waren, darunter auch viele Frauen, die, weil sie nicht ganz so zahlreich vertreten sind, natürlich eher auffallen. Kurz vor km 40 passierte ich eine Frau mit einem Trikot aus Herzogenrath: Das erinnerte mich ein zweites Mal an den guten stormy.

Als ich die 40 km-Matte überlaufen hatte, dachte ich spontan: „Endlich! Nur noch 2,2 km“ und erschrak, denn bereits der Gedanke blockierte mich, jetzt noch ganze 2,2 km laufen zu müssen. Das Einzige, was mich voran trieb, war die Standfestigkeit im Kopf. Die durfte ich nicht gefährden und lenkte den Gedanken sofort um: „km 41. Erstmal bis da. Lauf diesen nächsten km. Der ist lang, aber das schaffst du!“

Auch mein wuschelköpfiger Hase war mittlerweile zurück geblieben. Als ich das 41 km-Schild passiert hatte und auf die letzte lange Schlussgerade eingebogen war, roch ich förmlich das Ziel und lief darauf zu wie ein Tier in der Wüste, das sich halb verdurstet gerade noch zu einem Wasserloch schleppt. Die Beine waren bereits seit einigen Kilometern saftlos, kraftlos, groggy gewesen, aber mittlerweile war da gar nix mehr und ich wunderte mich selbst, wieso die eigentlich noch weitermachen konnten.

Dann war endlich die Halle erreicht. Wie auch im letzten Jahr fand ich die Luft dort drin einfach nur stickig. 2 oder 3 Läufer liefen noch an mir vorbei, reckten ihre Arme nach oben, ich aber war froh, endlich die Matten zu überqueren und die Beine nicht mehr quälen zu müssen. Es war vorbei. Ich beeilte mich, aus der Halle heraus zu kommen, würgte zwei- oder dreimal Magenflüssigkeit heraus und erholte mich dann erstaunlich schnell. Die Beine waren schmerzfrei, und während ich andere die Treppen hinunterhumpeln sah, machte mir das gar nichts aus. Muskelkater bekam ich am nächsten Tag in der Wadenmuskulatur, in den Oberschenkeln dagegen ist gar nichts zu spüren.

Zwei der angemeldeten starken Konkurrenten sind gar nicht angetreten, so dass ich mit der Endzeit von 2:57:22 h den dritten AK-Platz gewann. Mit dem positiven Split von 51 Sekunden bin ich hoch zufrieden und bin selbst überrascht, dass ich das Tempo so kurz nach dem Hunderter über die gesamte Strecke durchbringen konnte. Der dritte Platz beschert mir erneut einen Freistart für 2013. Mal sehen, was ich dann mache! Auf keinen Fall werde ich mit der Vorbelastung eines 100 km-Laufes an den Start gehen.

Bernd
Das Remake
Infos zum Laufen und Vereinsgedöns gibt's auf www.sgnh.de

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...die Frage, die mich ja schwer beschäftigt ist, was passiert wäre, wenn Du Dir Streß gemach hättest... :D

Wie immer: großartig!! Deine Leistungen und in welche wunderbaren unterhaltsamen Berichte Du sie verpackst! :beten: Super!
Obwohl... die 78km wären ja auch toll gewesen!! :teufel:

Alles Gute und ich freue mich auf das nächste Abenteuer!

Grüße,
Sanne

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Hallo Bernd,

da hast Du ja 3 Wochen nach Deinem grandiosen Hunderter in Frankfurt noch mal eine Superzeit abgeliefert! :daumen: Meinen Glückwunsch und meine Anerkennung für diese Leistung, auch wenn Du dabei - zum Ärger der Tierschützer - einige Hasen verschlissen hast. :hihi: Danke auch für Deinen wieder mal unterhaltsamen Bericht!

Ich wünsche Dir eine gute Erholung und frage mich: Machst Du jetzt wirklich mal eine Erholungspause, oder bist Du demnächst schon wieder irgendwo am Start, z.B. beim 6 h Lauf... ?
Tschüss, sportliche Grüße aus dem Bergischen Land

Eckhard :winken:

"Radsport ist Mannschaftssport, 60 km/h und 30 cm Abstand zum Vordermann" (Robert Bartko)

Auch 2014 und danach wird weitergelaufen! :zwinker2:

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Hallo Bernd,

ich kann hellsehen!!!! Als ich deine Bemerkung gelesen hatte, dass die 3h illusorisch seien, dachte ich mir schon dass es anders kommen wird, als du gedacht hattest ... :D ... aber wenn ich mir nur die Zeit vor Augen führe, dann kann ich nur ungläubig den Kopf schütteln ... Wahnsinn!!!! Gratuliere dir zu dem tollen Ergebnis!!!! Schmunzeln musste ich dann über deinen Verschleiss an Hasen ... und über "Ich hatte den Eindruck, dass die normalerweise beim Laufen gebrauchten Muskeln ihren Dienst komplett verweigerten, und versuchte, andere heranzuziehen, die noch etwas Bewegung generieren konnten. Heraus kam ein mechanischer Schiebeschritt statt eines auch nur halbwegs flüssigen Laufstils." ... einfach köstlich!!!!
Und ich habe so leise den Verdacht, dass du die 6-Stunden auch laufen wirst ... und dass du da nicht langsam laufen wirst .... du wirst mich doch nicht enttäuschen :D ???

Viele Grüße
Andrea

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Hallo Bernd,

Du hältst die Qualitätsmesslatte fürm Laufberichte weiter hoch - auch dieser ist wunderbar zu lesen.
Glückwunsch zur tollen Leistung und Platzierung!

Gruss
meissner

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Das war jetzt richtig schön, zum Feiertags-Frühstücks-Kaffee einen Burny-Bericht lesen zu können. Und dass das ne sub3 werden würde, war nach den ersten Bemerkungen schon klar. :zwinker2:

Vielen Dank für den Bericht und gratuliere zu der erneut fantastischen Leistung.

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Glückwunsch, alter Fuchs auf Hasenjagd!!!

Wieder mal hast Du Dich als Meister des gepflegten Understatements erwiesen. Von wegen
Ich hatte den Eindruck, dass die normalerweise beim Laufen gebrauchten Muskeln ihren Dienst komplett verweigerten, und versuchte, andere heranzuziehen, die noch etwas Bewegung generieren konnten. Heraus kam ein mechanischer Schiebeschritt statt eines auch nur halbwegs flüssigen Laufstils.
Deine Splits sprechen doch eine ganz klare Sprache: Langsamer bist Du bei alldem so gut wie gar nicht geworden. Eben mal so ganz spontan und ohne Plan eine glasklare sub 3 rausgelaufen - da bin ich bestimmt nicht der einzige, der wünschte, er könnte sowas auch aus dem Ärmel schütteln. Die schönsten Geniestreiche sind doch immer noch die, die man sich selber spielt. Also genieße es!

Und vielen Dank für Deinen Bericht, der mir in etlichen Passagen sehr aus der Seele gesprochen hat!
Дуа кинум йах иди, ту пуц ца бофт тар ту-хез йатов̌!

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D-Bus hat geschrieben:... Burny ist ein Tier ....
Ein Hasen jagendes Tier ... :daumen: :daumen: :daumen:

LG Manfred
2022: erledigt: G1-Grüngürtel, Kölnpfad 100k, Burginsellauf Delmenhorst 24h Staffel(!), Mega Marsch Köln (63k) ... geplant: nix

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Herzlichen Glückwunsch zum tollen Lauf und zum immer wieder lesenswerten Bericht dazu!

Mögest du lange gesund und putzmunter bleiben damit wir noch viele davon zu Lesen bekommen

Viele Grüße

Ulli
5K 24:53 / 10K 52:31 / 15K 1:22:11/ HM 1:57:27/ M 4:10:33 / 50K walk 8:26:20

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burny hat geschrieben:Der dritte Platz beschert mir erneut einen Freistart für 2013. Mal sehen, was ich dann mache! Auf keinen Fall werde ich mit der Vorbelastung eines 100 km-Laufes an den Start gehen.
Nein, natürlich nicht! Und wenn, dann nur unter dem Motto: Much fun, no pain! Anders kann ich mir das bei Dir auch gar nicht vorstellen, so fest, wie Du Dich immer an deine Vorsätze klammerst!

Gratuliere zu Leistung und Bericht: beides Klasse!
Gruß vom NordicNeuling

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burny hat geschrieben:Kurz vor km 40 passierte ich eine Frau mit einem Trikot aus Herzogenrath: Das erinnerte mich ein zweites Mal an den guten stormy.
Ja. Das war Eva. Mit ihr trainiere ich zusammen. Sie ist aus meinem neuen Verein.Mit ihr wäre ich wahrscheinlich möglichst lange zusammen gelaufen. Auf 10km läuft sie schon sub 38 und gewinnt viele Läufe. Auf HM hat sie eine 1:25 aus Brüssel mitgebracht. Im Ziel war sie Sonntag in 2:58. Zum ersten mal sub 3. Sie ist super stark. In Bonn versuchen wir es wieder zusammen. Ich tu einfach so als wenn ich die sub 3 schon abgehakt hätte und widme mich nun höheren Zielen. Nach meinen ersten Erfahrungen im neuen Verein ist das nicht unrealistisch.

Aber nun zu Dir: Glückwunsch und erneut den allerhöchsten Respekt vor Deinen Leistungen. Sowohl auf der Strecke als auch vor der Tastatur. Es ist wahnsinnig spannend und unterhaltsam. Und es vielen nie die sportlichen Koordinaten. Bei allem ist es doch das, was uns interessiert: Zahlen Daten Fakten!!! Und die lieferst Du im Akkord! Super!! :respekt2: :beten2:

Liebe Grüße und vielleicht bis zum 17. in Neuss?
Stormy

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Fira hat geschrieben:was passiert wäre, wenn Du Dir Streß gemach hättest... :D
Den Stress hatte ich eher am Morgen, weil ich wirklich unsicher war, ob ich rechtzeitig den Zug erwischen würde...

Rumlaeufer hat geschrieben:bist Du demnächst schon wieder irgendwo am Start, z.B. beim 6 h Lauf... ?
AndreaKA hat geschrieben: Und ich habe so leise den Verdacht, dass du die 6-Stunden auch laufen wirst
Na, da muss ich zu meiner Ehrenrettung sagen: Definitiv nicht! (Die sind da seit 5 Stunden fleißig ohne mich unterwegs - und ich genieße die Wärme der Wohnung, vor allem nachdem ich - ja, zugegeben - bei nasskaltem Wetter einen kurzen Zehner mitgenommen habe.) Nein, kürzere Sachen werde ich weiterhin noch machen, aber die Saison der Langen ist für dieses Jahr vorbei. Das nächste längere Ereignis ist - Hennes wird's freuen - der Marathon ganz in der Nähe, nämlich in Düsseldorf. Bin sogar schon angemeldet.

meissner hat geschrieben:auch dieser ist wunderbar zu lesen.
Gäu-Läufer hat geschrieben:Sie sind immer so gut geschrieben das man sich richtig rein fühlen, mit kämpfen und mit leiden kann.
nachlangerpause hat geschrieben:Herzlichen Glückwunsch zum tollen Lauf und zum immer wieder lesenswerten Bericht dazu!
Danke an euch 3 für die schöne Rückmeldung! Darüber freue ich mich.

Jolly Jumper hat geschrieben:dass das ne sub3 werden würde, war nach den ersten Bemerkungen schon klar. :zwinker2:
Irgendwie bin ich wohl doch ein schlechter Schreiberling, denn ich hatte beabsichtigt, das Ergebnis so lange offen zu halten, wie es mir selbst im Lauf offen geblieben war. - Und meine prognostizierte Endzeit sah ich wirklich lange klar bei über 3 h. Hmm, muss ich also noch etwas üben. :D

aghamemnun hat geschrieben:Eben mal so ganz spontan und ohne Plan eine glasklare sub 3 rausgelaufen - da bin ich bestimmt nicht der einzige, der wünschte, er könnte sowas auch aus dem Ärmel schütteln.
Da reihe ich mich aber ein in die Riege der Ärmelschüttelwünscher. Dies war der 8. Marathon des Jahres. 5 waren lange Trainingsläufe, mal etwas schneller, mal etwas langsamer. Für 2 weitere hatte ich spezifisch trainiert und gemeint, ich hätte die 3- drauf. War aber nix, Föhr (danke auch nochmal für die sprachwissenschaftliche Analyse) mit 3 min und Waldniel mit fast 5 min lagen deutlich drüber. Klar kann man immer Ursachen anführen, aber entscheidend sind immer die Tore, und da war die Chancenverwertung heuer in Frankfurt eben optimal.

MegaCmRunner hat geschrieben:Ein Hasen jagendes Tier ... :daumen: :daumen: :daumen:
Mein zweiter Vorname ist Hugh. :hihi:

NordicNeuling hat geschrieben:so fest, wie Du Dich immer an deine Vorsätze klammerst!
Stimmt. Von denen weiche ich nie nicht ab. :D

Stormbringer hat geschrieben:Das war Eva. Mit ihr trainiere ich zusammen.
...Ich tu einfach so als wenn ich die sub 3 schon abgehakt hätte und widme mich nun höheren Zielen.
Das wird! Ich kenne tatsächlich mehrere, die im Rahmen einer annähernd gleich starken Trainingsgruppe richtige Sprünge gemacht haben, und deine Entwicklung in diesem Jahr sieht sehr gut aus.

Wenn du beim Erftlauf startest, sehen wir uns sicherlich. Ich werde auch dabei sein. Das ist neben Zons der Traditionslauf für mich schlechthin. Da bin ich regelrecht Nostalgiker.

VeloC hat geschrieben:ich muss mir dich jetzt irgendwie ständig mit Fatsuit und Uschigurt als Erstreihenblockierer vorstellen! :hihi:
Ich könnte Tim um Namensänderung bitten: als uschy. :D

Bernd
Das Remake
Infos zum Laufen und Vereinsgedöns gibt's auf www.sgnh.de
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