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Laufnachwuchs in Deutschland fördern! Aber wie?

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Chillipfeffer, danke für deinen Beitrag und dass dieses Thema dir sehr am Herzen liegt.

Leider ist es zu häufig der Fall, dass talentierte Läuferinnen und Läufer ab einem bestimmten Zeitpunkt nicht mehr gefördert werden, so wie in deinem Fall und die Kinder dann lange Anfahrtswege in Kauf nehmen müssen. Bei uns im Harz ist dies zum Beispiel auch der Fall. Wir haben viele talentierte Athleten bei uns in der Gruppe, die Fahrtzeiten zum Training von bis zu 30 Minuten haben und somit die Hin- und Rückfahrt eine ganze Stunde beträgt. Vielen Eltern, die wir im Rahmen unserer Sichtungsmaßnahmen angesprochen hatten, war dieser Umstand sehr häufig ein Hinderungsgrund, ihr Kind bei uns anzumelden. Wir versuchen, diesen Umstand ein wenig zu entschärfen, in dem unsere vier Trainingseinheiten in der Woche nicht alle an einem Ort sind, sondern verteilt auf den gesamten Westharz. Auch über ergänzende Heimtrainingspläne versuchen wir eine Kompensation herzustellen, wenn Eltern eine mehrmalige Teilnahme ihrer Kinder nicht gewährleisten können.

Viele Grüße

Süley
Trainer beim Laufnachwuchs

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Moin
gero hat geschrieben:Meiner Meinung nach fängt das Problem schon im Schulsport an.
Beim Schulsport anzusetzen, wäre in der Tat der erste und wichtigste Schritt hier in Deutschland.
An meiner Schule hatte ich seinerzeit einigermaßen Glück, was den Schulsport angeht. Wir hatten eine breite Palette an verschiedenen Individual- und Mannschaftssportarten und die Sportlehrer haben sich neben dem Pflichtanteil auch in Arbeitsgemeinschaften für die interessierten Schüler engagiert. Die Leichtathletik-AG nahm auch regelmäßig an regionalen und bundesweiten Wettbewerben teil. Nur ich nicht, da ich für die Wettbewerbe meiner Altersklasse nie gut genug war.

Von Freunden und Bekannten, und teilweise auch in meiner eigenen Schulzeit selber erlebt, habe ich allerdings so manche Horror-Story, was den Schulsport angeht. "Aufwärmen" war Fußballspielen.

Eigentlich vielmehr: Man gebe einer Horde pubertierender Halbstarker einen Ball und sage ihnen, sie sollen jetzt einfach mal eine viertel Stunde rumbolzen. Überhaupt hatte "Fußballspielen" und "Basketballspielen" während meiner gesamten Schulsportzeit eine gefühlte dominante Stellung, dass ich es so manchem, der genauso gerne wie ich Fußball spielt oder genauso groß ist wie ich, eine unglaublich große Lust am Schulsport mit auf den Weg bekommt.

Der Leichtathletik-Unterricht war ebenfalls sehr stark vom Lehrer abhängig. Es gab Lehrer, die haben sehr gut Technik-Unterricht gemacht. Und es gab andere, die haben "Aufwärmen" mit Fußballspielen gemacht und anstatt erstmal für die verschiedenen Disziplinen der Schulklasse auch vernünftig Technik beizubringen, ging es gleich in medias res und es wurde weitgesprungen, hochgesprungen, geworfen, gelaufen und was auch immer und auf die erbrachte Leistung die Note vergeben. Ist ja auch kein Wunder, wenn von 90 Minuten Sportunterricht, einschließlich Umziehen und Duschen und 15 bis 30 Minuten "Aufwärmen" für Techniktraining nicht mehr viel Zeit bleibt. Lauf-ABC für die Laufdisziplinen? Fehlanzeige. Habe ich selber erst etwas im Zuge meiner eigenen Vorbereitung auf den Marathon gehört...

Ein weiterer Kritikpunkt am Schulsportunterricht meinerseits: Er wird an deutschen Schulen gerne mal stiefmütterlich behandelt. D.h. er fällt auch gerne mal aus, weil der Lehrer krank ist und kein geeigneter Ersatzlehrer zur Verfügung steht. Sportlehrer, zumal gute, sind in Deutschland Mangelware, zumal es ja auch praktisch unmöglich ist, aufgrund der starren Regelungen in Deutschland, ehemalige Spitzensportler nach ihrer aktiven Sportlerlaufbahn in den Schuldienst zu übernehmen, weil sie kein Staatsexamen für das Fach Sport besitzen geschweige denn, das Staatsexamen (oder andere qualifizierende fachliche Voraussetzungen) für ein zweites Unterrichtsfach besitzen.

Und hat es ein talentierter junger Sportler allen Widrigkeiten des Schulsportes zum Trotz und trotz aller Unkenrufe seiner Schulkameraden, die im örtlichen Sportverein in der Fußballmanschaft die "Karriereleiter" seit frühester Kindheit von der F-Jugend bis hin zur A-Jugend heraufgeklettert sind, geschafft in die Sportförderungsprogramme eines deutschen Sportverbandes (bzw. explizit des DLV seitens der Läufer) zu kommen und sportlerische Förderung zu erfahren, wird er dennoch nur schwerlich Karriere als Sportler machen.

Ein Kenianer oder Äthiopier läuft Zeit seines Lebens von frühester Kindheit in Ermangelung von eigener Motorisierung seiner Eltern und fehlender ÖPNV-Struktur in seiner Region zu Fuß zur Schule. Das ist bei den Kindern, die dort zur Schule gehen eine ganz andere Motiviation. Sie WOLLEN zur Schule, weil die Schule für sie die Möglichkeit bietet, zu bescheidenem Wohlstand zu kommen. Während in Deutschland ja mittlerweile nicht einmal mehr ein Hochschulabschluss eine Garantie dafür ist, mehr als nur Hartz-IV zu bekommen oder durch einen Job zu verdienen.
Wenn nun ein Kenianer oder Äthiopier es schafft, einen Talent-Scout auf sich aufmerksam zu machen, dann wird er gefördert, läuft einige Jahre Marathon und von den Preisgeldern kann er nicht nur seinen teurern Manager bezahlen, sondern hat auch noch eine auskömmliche Rente für sich und seine Familie nach seiner, wenn oft auch kurzen, sportlichen Karriere. Vielleicht verdingt er sich noch als Trainer in seiner Heimat. Entsprechenden Ruhm hat er sich ja erworben.

In Deutschland hingegen muss sich ein Sportler neben seiner sportlichen Karriere aber früher oder später auch für eine berufliche Ausbildung jenseits des Sportes entscheiden. Wie gesagt, die wenigstens Leistungssportler haben so gute Sponsorenverträge, dass sie bis ans Ende ihrer Tage davon zehren könnten, selbst wenn sie keinen Beruf erlernt hätten und einer geregelten Beschäftigung nachgingen.
Gerade die talentierten Läufer (und andere Sportler), die sich zur regionalen Elite zählen dürfen und zu den paar hundert oder tausend Läufern in Deutschland gehören, die Topzeiten laufen, können nicht von Luft und Liebe zu ihrem Sport alleine leben. Gute Sponsorenverträge bekommen die wenigsten, bei den meisten dürfte das Sponsoring sich auf Ausrüstung beschränken. Als Sportsoldaten (oder bei der Polizei) werden auch nur die wenigsten und auch nur die besten und härtesten Cracks finanziert. Und somit muss sich ein Sportler in Deutschland immer auch entscheiden: Weltklassesportler mit dem Risiko wegen Verletzung oder mangelndem Erfolg nach dem Sport (oder auch schon während dessen) keine Lebensgrundlage zu haben? Oder berufliche Karriere, dann aber praktisch nur noch freizeitmäßig Sport machen können? Oder alles so larifari nebeneinander und dann bei beidem nicht groß rauskommen zu können?

Sportförderung in den USA hat ein ganz anderes Image als hier in Deutschland. Unternehmen und vor allem Universitäten schmücken sich dort gerne mit den sportlichen Erfolgen der durch sie geförderten Sportler. Ziehen dadurch weitere Talente an und vor allem auch Geldgeber. Nicht nur für die Sportförderung.
Und die Sportförderung in Russland und China steht auf einem ganz anderen Blatt.

Grüße
Andreas

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Andreas, danke für deinen ausführlichen Bericht, in der du auch deine persönlichen Erfahrungen mit einbringst. Auf den Vergleich mit der USA sollten wir vielleicht näher eingehen. Kann jemand von persönlichen Erfahrungen berichten oder kennst sich da jemand sehr genau aus und kann Gemeinsamenkeiten und Unterschiede schildern?

Viele Grüße

Süley

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guter Beitrag!

2 Punkte jedoch:
Albero hat geschrieben:...
Sportförderung in den USA hat ein ganz anderes Image als hier in Deutschland. Unternehmen und vor allem Universitäten schmücken sich dort gerne mit den sportlichen Erfolgen der durch sie geförderten Sportler. Ziehen dadurch weitere Talente an und vor allem auch Geldgeber. Nicht nur für die Sportförderung.
Das stimmt, aber ob das für unsere Gesellschaft erstrebenswert wäre? Dieses übertriebene Ehrgeiz- und Erfolgsdenken wirkt sich nicht unbedingt positiv auf die Sozialkompetenz (und soziale Hierarchie innerhalb der Schule) der Schüler aus.
Zudem gibt es in den Staaten nicht die Vereinskultur wie in Deutschland (Europa) und so konzentrieren sich fast alle sportlichen Aktivitäten zwangsweise auf Highschool und College. Für Menschen außerhalb dieser Einrichtungen existiert ein viel schlechteres Sportangebot als bei uns. Das erklärt auch die extreme Schere zwischen hochgezüchteten Leistungssportlern auf der einen, und dem "sehr untrainierten" Durchschnittsamerikanern auf der anderen Seite. (wir haben im Vergleich dazu immer noch eine relativ fitte/gesunde Gesellschaft)
Albero hat geschrieben:Und die Sportförderung in Russland und China steht auf einem ganz anderen Blatt.
ja, wobei Russland (bzw der komplette ehemalige Ostblock) einfach immer extrem gute Trainer und Trainingsmethodik hatte, auf Gesundheit der Athleten (siehe DDR Dopingopfer) aber wenig Rücksicht genommen hat. China verheizt seine Sportler ja quasi vorsätzlich! (nicht nur deren "Rekrutierungslager" sind mit den Menschenrechten nicht vereinbar)
was willste machen, nützt ja nichts

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RennFuchs hat geschrieben: Das erklärt auch die extreme Schere zwischen hochgezüchteten Leistungssportlern auf der einen, und dem "sehr untrainierten" Durchschnittsamerikanern auf der anderen Seite. (wir haben im Vergleich dazu immer noch eine relativ fitte/gesunde Gesellschaft)
So wie die junge, hübsche, New Yorkerin, die sich bei "heute" freute, dass die U-Bahn wieder fahren würde - sie musste nämlich morgens und abends 5 (!) Meilen gehen, um zur Arbeit und wieder zurück zu kommen. Für dieses Statement hätten die hier in Deutschland wohl nur Oma Krawuttke vor die Kamera bekommen :zwinker5: .

Knippi
Die Stones sind wir selber.

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hardlooper hat geschrieben:So wie die junge, hübsche, New Yorkerin, die sich bei "heute" freute, dass die U-Bahn wieder fahren würde - sie musste nämlich morgens und abends 5 (!) Meilen gehen, um zur Arbeit und wieder zurück zu kommen. Für dieses Statement hätten die hier in Deutschland wohl nur Oma Krawuttke vor die Kamera bekommen :zwinker5: .
i
Glaubst du wirklich? Ich kenne genügend Kollegen, die es für unmöglich halten, die knapp über 2 km von unserer Firma zum Bahnhof zu Fuß zurückzulegen.

tina

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TinaS hat geschrieben:Glaubst du wirklich? Ich kenne genügend Kollegen, die es für unmöglich halten, die knapp über 2 km von unserer Firma zum Bahnhof zu Fuß zurückzulegen.
Diese Kollegen - oder besser Kolleginnen - kenne ich auch. Ist aber auch schwer, wenn man 2km auf hohen "Hackis" laufen muss. :hihi:

@Süley: Deinem Beitrag, stimme ich absolut zu! Kinder brauchen ganz klar das "reale" Leben, "reale" Bezugspersonen und "reale" Bewegung, damit sie sich optimal entwickeln können! Das wollte ich durch meine Erklärung zum Thema (von der Tatsache ausgehend, dass Online-Gaming den meisten hier kein Begriff ist) keinesfalls in Frage stellen. :nick:
Challenge:
:megafon: 100 Liegestütze am Stück || 25 im Moment || nur noch 75 fehlen
:rock2:

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hardlooper hat geschrieben:So wie die junge, hübsche, New Yorkerin, die sich bei "heute" freute, dass die U-Bahn wieder fahren würde - sie musste nämlich morgens und abends 5 (!) Meilen gehen, um zur Arbeit und wieder zurück zu kommen. Für dieses Statement hätten die hier in Deutschland wohl nur Oma Krawuttke vor die Kamera bekommen :zwinker5: .

Knippi
...da muss ich das Mädel aber in Schutz nehmen: Das sind bei schnellem Gehen zusammen gefasst 2:45h (+wahrscheinlich 9-10h Abeit), da hätte ich auch keine Lust drauf!
was willste machen, nützt ja nichts

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TinaS hat geschrieben:Glaubst du wirklich? Ich kenne genügend Kollegen, die es für unmöglich halten, die knapp über 2 km von unserer Firma zum Bahnhof zu Fuß zurückzulegen.
Das glaube ich Dir gerne. Zeit ist Geld und 4 km u.U. 40 Minuten, sollte das bei der jungen Dame aus NY auch so sehen. Vielleicht war der Umschnitt von den Bildern der Häuser an der Küste, die an die nächste Straßenecke umgesetzt wurden oder abgefackelt waren, zu krass.

Knippi
Die Stones sind wir selber.

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RennFuchs hat geschrieben: Zudem gibt es in den Staaten nicht die Vereinskultur wie in Deutschland (Europa) und so konzentrieren sich fast alle sportlichen Aktivitäten zwangsweise auf Highschool und College. Für Menschen außerhalb dieser Einrichtungen existiert ein viel schlechteres Sportangebot als bei uns. Das erklärt auch die extreme Schere zwischen hochgezüchteten Leistungssportlern auf der einen, und dem "sehr untrainierten" Durchschnittsamerikanern auf der anderen Seite. (wir haben im Vergleich dazu immer noch eine relativ fitte/gesunde Gesellschaft)
Philip, da gebe ich dir völlig Recht, dass in den USA der Sport außerhalb der schulischen und universitären Einrichtungen deutlich schlechter gestellt ist als in Deutschland. Jedoch muss das eine nicht das andere ausschließen. Der Königsweg wird denke ich darin liegen, unsere bewährten Einrichtungen im Vereinssport aufrechtzuerhalten und uns zugleich ein Vorbild am Schulsport der USA zu nehmen. Sicher, man kann es nicht eins zu eins übernehmen. Doch es gibt zahlreiche Ansätze, wie man unsere Form der Vereinsstrukturen mit den schulischen Sportstrukturen der USA miteinander verbinden könnte, um Leistungs- und Breitensport gleichermaßen zu fördern...

Viele Grüße

Süley

Trainer beim Laufnachwuchs

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Laufnachwuchs hat geschrieben:Wir haben viele talentierte Athleten bei uns in der Gruppe, die Fahrtzeiten zum Training von bis zu 30 Minuten haben und somit die Hin- und Rückfahrt eine ganze Stunde beträgt. Vielen Eltern, die wir im Rahmen unserer Sichtungsmaßnahmen angesprochen hatten, war dieser Umstand sehr häufig ein Hinderungsgrund, ihr Kind bei uns anzumelden.
Wäre es denn keine Möglichkeit die Kinder alle mit nem Sammeltaxi oder so einzusammeln oder liegen die alle zu verstreut auseinander? Es gäbe natürlich auch die Möglichkeit, jedes Kind einzeln abzuholen und wieder nach Haus zu bringen. Ja, das ist irrer Aufwand und kostet, wo wir wieder beim Geld und der Förderung sind. Aber wenn man sich Talente wodurch auch immer entgehen lässt, ist es klar, warum es so wenig davon gibt.

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bomobo hat geschrieben:Nun, nicht in jeder Kleinstadt kann man Sportler perfekt fördern. Dazu bräuchten wir wohl ein System, in dem Eliten aus Prestigegründen gefördert werden und andere Dinge auf der Strecke bleiben.
Eben, deswegen könnte man Förderzentren ins Leben rufen/nutzen, in denen die besten zusammen trainieren. Die besten aus der Kleinstadt müssen dann in die nächstgrößere Stadt, die aus allen Städten in die Landeshauptstadt etc. Vielleicht wohnen die Kinder dann auch mal wie Woche über in einem Sportinternat oder so. Wie chillipfeffer schon sagt, 20km kommen dann schon zu Stande oder auch mehr und Zeit für anderes bleibt auch nicht mehr. Ob das nun also die Bedürfnisse von Kindern berücksichtigt oder nicht (eher nicht) ist gar nicht der Punkt, hier geht es ja erstmal um die Frage, was man tun könnte, wenn wir diese Frage ohne über ja und aber nachdenken und zu Lösungen kommen, können wir anschließend analysieren, warum diese Lösungen ggf. nichts taugen und darüber kommen wir zur Antwort des Eingangsposts.

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Laufnachwuchs hat geschrieben:Philip, da gebe ich dir völlig Recht, dass in den USA der Sport außerhalb der schulischen und universitären Einrichtungen deutlich schlechter gestellt ist als in Deutschland. Jedoch muss das eine nicht das andere ausschließen. Der Königsweg wird denke ich darin liegen, unsere bewährten Einrichtungen im Vereinssport aufrechtzuerhalten und uns zugleich ein Vorbild am Schulsport der USA zu nehmen. Sicher, man kann es nicht eins zu eins übernehmen. Doch es gibt zahlreiche Ansätze, wie man unsere Form der Vereinsstrukturen mit den schulischen Sportstrukturen der USA miteinander verbinden könnte, um Leistungs- und Breitensport gleichermaßen zu fördern...

Viele Grüße

Süley

Trainer beim Laufnachwuchs
Dann lass doch mal hören....

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hardlooper hat geschrieben:So wie die junge, hübsche, New Yorkerin, die sich bei "heute" freute, dass die U-Bahn wieder fahren würde - sie musste nämlich morgens und abends 5 (!) Meilen gehen, um zur Arbeit und wieder zurück zu kommen. Für dieses Statement hätten die hier in Deutschland wohl nur Oma Krawuttke vor die Kamera bekommen :zwinker5: .
8km lang war ziemlich genau der Weg zur Arbeit, den ich einige Jahre hatte. Natürlich habe ich das problemlos mit dem Rad zurückgelegt. Und natürlich hätte ich das auch gehen können, aber gewollt hätte ich das nicht.

Gruß

Carsten

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TinaS hat geschrieben:Glaubst du wirklich? Ich kenne genügend Kollegen, die es für unmöglich halten, die knapp über 2 km von unserer Firma zum Bahnhof zu Fuß zurückzulegen.

tina
Ich denke, in New York, wie in jeder anderen Stadt auch, gibt es jede Menge 2 km Strecken, die man als junge Frau unmöglich alleine zurücklegen sollte.

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Alexa71 hat geschrieben:Ich denke, in New York, wie in jeder anderen Stadt auch, gibt es jede Menge 2 km Strecken, die man als junge Frau unmöglich alleine zurücklegen sollte.
Da hast Du ja Glück, dass Du aus dem Alter raus bist.

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Laufsogern hat geschrieben:Dann lass doch mal hören....
Weitgehende AG-Pflicht in ganz Deutschland von der 1. bis zur 13. Klasse in allen allgemein bildenden Schulen. Jeder Schüler müsste sich für eine AG jedes Schuljahr verpflichtend entscheiden, es kann eine Sport-AG sein, muss aber nicht. Entscheidet sich ein Kind für eine Sport-AG, kommen die Sportvereine mit ins Spiel.
Mein Vorschlag: Es sollte angstrebt werden, dass AGs weitgehend im Rahmen des Vereinstrainings stattfinden. Dass also der Anreiz für Vereine geschaffen wird, einen der Trainingstage in der Woche für AG-Teilnehmer aus den Schulen offen zu lassen. Wenn die entsprechende Infrastruktur vorhanden ist, könnte dieses Vereinstraining auch in einer schulischen Einrichtung stattfinden. Hier sollten die Vereine offen sein für alle Schulen der Stadt.

Vorteile für die Schule: Die Organisation und Durchführung von Sport-AGs wird an die Vereine übertragen. Können ihren Schülern eine große Auswahl an Sportarten anbieten, sofern viele Vereine aus der Stadt kooperieren.

Vorteile für die Vereine: Haben dauerhaft persönlichen Kontakt zu Sport interessierten Kindern und Jugendlichen. Können Talente besser und schneller entdecken. Können deutlich mehr Kinder in die Sportvereine langfristig anbinden. Würden durch die AG-Teilnehmer vom Kultusministerium finanziell eventuell gefördert werden, da Kosten eingespart werden, da die Schulen selbst die Sport-AGs nicht mehr selbst anbieten.

Vorteile für die Schüler: Können während ihrer Schulzeit kostenlos zahlreiche Sportarten ausprobieren. Ihr Talent wird eher entdeckt und früher gefördert.

Ich habe jetzt stichwortartig nur einige Vorteile aufgelistet. Man würde sicher noch weitere auflisten können.

Dies ist ein Ansatz, der von mir nur ein Gedankenspiel ist und nicht bis zu seinen Einzelheiten zu Ende gedacht ist. Für eine genaue Analyse müsste man sicher noch viele andere Faktoren bedenken. Aber zunächst soll dies im Rahmen dieser Diskussion genügen.

Unser Laufnachwuchs-Team versucht diesen von mir vorgestellten Ansatz umzusetzen, ohne dass es auf einer schulpolitischen Basis unterstützt wird. Seit einem Jahr bieten wir auf einem Gymnasium eine Leichtathletik-AG an. Die AG ist offen für alle Schüler, sodass wir es zugleich auch als vollständiges Vereinstraining anbieten können. Durch diese Art von AG haben wir im Verlaufe der Zeit zahlreiche neue Schüler für unseren Verein gewinnen können. So lag unsere Mitgliederzahl im November 2011 noch bei 70 Mitgliedern und ist nun im November 2012 auf 115 gestiegen, also eine Steigerung um 60 % (siehe Mitgliederentwicklung unseres Vereins). Die Konzeption der AG hatte einen großen Anteil an diesem Erfolg. Eine flächendeckende und systematische Durchführung solcher AGs würde die Förderung des Laufnachwuchses in Deutschland meiner Ansicht nach erheblich verbessern.

Letztlich geht es doch darum, dass man eine Brücke schlagen muss zwischen Schule und Sportverein. Eine AG-Pflicht, in der die Vereine systematisch eingebunden werden, kann eine Möglichkeit hierzu bieten. Die politische Umsetzung meines Vorschlags steht natürlich auf einem ganz anderen Blatt geschrieben. Da würde es viele Barrieren geben.
Sicher kann man meinen Ansatz noch weiter ausbauen, um die Kooperation noch enger zu gestalten. Auch da gibt es viele Wege...

Viele Grüße

Süley

Trainer beim Laufnachwuchs

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Laufnachwuchs hat geschrieben:...Mein Vorschlag: Es sollte angestrebt werden, dass AGs weitgehend im Rahmen des Vereinstrainings stattfinden. Dass also der Anreiz für Vereine geschaffen wird, einen der Trainingstage in der Woche für AG-Teilnehmer aus den Schulen offen zu lassen. Wenn die entsprechende Infrastruktur vorhanden ist, könnte dieses Vereinstraining auch in einer schulischen Einrichtung stattfinden. Hier sollten die Vereine offen sein für alle Schulen der Stadt.
ich finde Deinen Vorschlag wirklich gut. Beim Universitätssport z.B. finden ja auch viele Kursangebote extern in Vereinen statt.
Die "zahlreichen Ansätze" haben sich vorher allerdings angehört, als seien sie bereits kurz vor der Umsetzung (macht die Idee aber nicht schlechter).
was willste machen, nützt ja nichts

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RennFuchs hat geschrieben:ich finde Deinen Vorschlag wirklich gut. Beim Universitätssport z.B. finden ja auch viele Kursangebote extern in Vereinen statt.
Die "zahlreichen Ansätze" haben sich vorher allerdings angehört, als seien sie bereits kurz vor der Umsetzung (macht die Idee aber nicht schlechter).
Danke Philip. Freut mich, dass du die Idee gut findest. Mit "zahlreiche Ansätze" meinte mich, dass es da viele Wege gibt, die man gehen könnte, die mir in den Sinn kommen oder über die ich in der Vergangenheit mal nachgedacht hatte. Ich habe jetzt nur einen Weg herausgegriffen und etwas ausführlicher dargestellt. Wenn das Thema mit der AG-Pflicht und der systematischen Einbindung der Sportvereine in diesem Forumthema diskutiert worden ist, dann kann ich auch einige der anderen "zahlreichen Ansätze" erläutern, wenn dies gewünscht wird. Bevor ich dies mache, lohnt es sich aber sicherlich, über den aktuell geschilderten Ansatz von mir zu diskutieren.

Viele Grüße

Süley

Trainer beim Laufnachwuchs

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rono hat geschrieben:Der DLV hat vor ein paar Jahren eine kleine Broschüre zum Thema aufgelegt:

http://www.blv-sport.de/fileadmin/Bezir ... hs_DLV.pdf
Na prima, sind ja nur 17 Seiten!

Kinder sind sicher gut zu motivieren

Als talentierter Nachwuchsläufer von 17, 18, 19 Jahren würde ich mich aber dann fragen, warum ich 6 Tage die Woche 2 mal rennen und mich allem was Spaß macht, wie Party, Bier, etc. fernhalten soll?

Warum ich konservative Werte wie Leistung, Gehorsam und Konformität vertreten soll, wenn alle meine Kumpels coole Rebellen sind?

Was kann ich denn maximal erreichen?

Deutscher Meister und im Vorlauf der olympischen Spiele Vorletzter werden?

Wovon lebe ich, wenn meine Karriere beendet und mein Name vergessen ist, ich aber erst 35 bin?

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Plattfuß hat geschrieben:Na prima, sind ja nur 17 Seiten!

Kinder sind sicher gut zu motivieren

Als talentierter Nachwuchsläufer von 17, 18, 19 Jahren würde ich mich aber dann fragen, warum ich 6 Tage die Woche 2 mal rennen und mich allem was Spaß macht, wie Party, Bier, etc. fernhalten soll?

Warum ich konservative Werte wie Leistung, Gehorsam und Konformität vertreten soll, wenn alle meine Kumpels coole Rebellen sind?

Was kann ich denn maximal erreichen?

Deutscher Meister und im Vorlauf der olympischen Spiele Vorletzter werden?

Wovon lebe ich, wenn meine Karriere beendet und mein Name vergessen ist, ich aber erst 35 bin?
findest Du denn die diese selbstverliebten BWL-Studenten Olympiateilnehmer (deren Motto "dabei sein is cool fürs Image" ist), die in den Vorläufen ausscheiden, besser bzw. siehst Du Deutschland durch sie bei Olympia würdig vertreten (sportlich, nicht politisch)???
Man muss halt schon früh Prioritäten setzten und verdammt nochmal auchbereit sein gewisse berufliche/finanzielle Risiken einzugehen.

Sich einerseits über wenig Förderung/Unterstützung zu beschweren, aber andererseits kaum mehr Trainingsaufwand als ein motivierter, opferbereiter Amateur zu bringen, ist das wahre Dilemma in der deutschen Leichtathletik (bisschen überspitzt formuliert)
was willste machen, nützt ja nichts

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RennFuchs hat geschrieben:findest Du denn die diese selbstverliebten BWL-Studenten Olympiateilnehmer (deren Motto "dabei sein is cool fürs Image" ist), die in den Vorläufen ausscheiden, besser bzw. siehst Du Deutschland durch sie bei Olympia würdig vertreten (sportlich, nicht politisch)???
Wer Leistungssport betreibt, muß Soldat oder Student sein oder vom Arbeitgeber freigestellt werden um sich nicht beruflich ins Aus zu manipulieren. Laufende Hausfrauen wie Mikitenko können kein Vorbild sein.


Man muss halt schon früh Prioritäten setzten und verdammt nochmal auch bereit sein gewisse berufliche/finanzielle Risiken einzugehen.
Wofür denn?
Für eine Blechmedaille und kurzfristigen Ruhm?
Sich einerseits über wenig Förderung/Unterstützung zu beschweren, aber andererseits kaum mehr Trainingsaufwand als ein motivierter, opferbereiter Amateur zu bringen, ist das wahre Dilemma in der deutschen Leichtathletik (bisschen überspitzt formuliert)
Ein berufstätiger Amateur riskiert beim Training schlimmstenfalls die Gesundheit.

Ein Profi riskiert seine berufliche Existenz, wenn er neben dem Sport nicht studiert oder von der Arbeitsleistung freigestellt ist.

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In Baden- Württenberg gibt es (oder gab es?) die Möglichkeit der Kooperation zwischen Schule und Verein. Gefördert wird/wurde dies z.B. vom württembergischen Landessportbund und in meinem Fall dem württembergischen Pferdesportverband. Dies weiß ich weil ich selber eine AG im Voltigieren geleitet habe. Zwar im Breitensportbereich, aber immerhin ein Anfang. Die Schule hatte somit eine attraktive AG mehr (= Werbung) und andererseits hat der Verein dadurch teilweise neue Mitglieder bekommen. Zusätzlich hat der Verein für die AG von beiden Institutionen eine kleine Summe erhalten, als Motivation sozusagen eine solche Kooperation einzugehen. Wir waren damals auf kleineren Turnieren unterwegs und haben auch Abzeichenprüfungen mit den Mädels abgelegt.
Einziges Manko: Die meisten Kinder kamen aus ärmeren Verhältnissen, blieben also nicht so lange bei der Sache. Zumal sich die Interessen im Grundschulalter noch schnell ändern.

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Laufnachwuchs hat geschrieben: Mein Vorschlag: Es sollte angstrebt werden, dass AGs weitgehend im Rahmen des Vereinstrainings stattfinden. Dass also der Anreiz für Vereine geschaffen wird, einen der Trainingstage in der Woche für AG-Teilnehmer aus den Schulen offen zu lassen. Wenn die entsprechende Infrastruktur vorhanden ist, könnte dieses Vereinstraining auch in einer schulischen Einrichtung stattfinden. Hier sollten die Vereine offen sein für alle Schulen der Stadt.
Es werden bei uns regelmäßig anfragen an die Trainer herangetragen wer denn Zeit hätte in der Nachmittagsbetreuung der Schule etwas Sport anzubieten. Der Vorteil ist klar, dass ich somit als Vereinstrainer auf einmal zugriff auf die Schüler hätte.
Leider sind aber die meisten Trainer berufstätig und aus diesm Grund findet Training erst am Abend statt ..... daher findet sich am Ende doch keiner für die Betreuung an Schulen im Nachmittag ...

_running_

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Kathi81 hat geschrieben:In Baden- Württenberg gibt es (oder gab es?) die Möglichkeit der Kooperation zwischen Schule und Verein. Gefördert wird/wurde dies z.B. vom württembergischen Landessportbund und in meinem Fall dem württembergischen Pferdesportverband.
Kathi, danke für die Schilderung deines persönlichen Beispiels. Bei mir in der Region ist kein ähnliches Beispiel bekannt, in der bei uns der niedersächsische Landessportbund so vorgeht. Ist natürlich klasse, dass es da eine Förderung gab, Kooperationen zwischen Schulen und Vereinen zu fördern. Aber ich denke, es wird langfristig nur dann so richtig fruchten, wenn man eine flächendeckende systematische Lösung anstrebt in ganz Deutschland. Ansonsten ist es der berühmt berüchtigte Tropfen auf dem heissen Stein...

-running- hat geschrieben:Es werden bei uns regelmäßig anfragen an die Trainer herangetragen wer denn Zeit hätte in der Nachmittagsbetreuung der Schule etwas Sport anzubieten. Der Vorteil ist klar, dass ich somit als Vereinstrainer auf einmal zugriff auf die Schüler hätte.
Leider sind aber die meisten Trainer berufstätig und aus diesm Grund findet Training erst am Abend statt ..... daher findet sich am Ende doch keiner für die Betreuung an Schulen im Nachmittag ...

_running_
Ja running, ein echtes Dilemma, dass man gerade als Leichtathletik-Trainer häufig berufstätig ist und dass es zu selten die Möglichkeit gibt, sich hauptberuflich dem Trainerjob zu widmen, sodass man in die Schulen nur eingeschrängt offensiv gehen kann. Ich halte es dennoch nicht für abwegig, dass die AGs gegen Abend im Rahmen des Vereinstrainings in den jeweiligen Vereinsanlagen stattfinden. Man muss es den Schülern nur richtig vermitteln und attraktiv machen. Seitens der Vereine glaube ich nicht, dass es da Bedenken geben würde, AG-Teilnehmer teilnehmen zu lassen, erst recht nicht, wenn es einen kleinen Zuschuss vom Land gäbe. Das größte Hindernis würde in der flächendeckenden politischen Umsetzung liegen, denn nur so würde das Vorhaben langfristig erfolgreich sein und sich etablieren. Auf politischer Ebene wird da meiner Ansicht nach zu selten an einem Strang gezogen...

rono, danke für den Link zur Broschüre des DLV. Ich werde es mir durchlesen und beim nächsten Eintrag dazu etwas schreiben...

Viele Grüße

Süley
Trainer beim Laufnachwuchs

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Also irgendwie kann ich jetzt die adäquate Nachwuchsförderung in deiner Idee nicht finden.
Wenn ich dich richtig verstanden habe, ist deine Idee, dass sich jedes Kind in einem Verein einschreiben muss. Du nennst das AG im Rahmen der Schule.
Auch in dem Verein, in dem meine Tochter aktiv ist, werden sowohl das Turntraining als auch das Volleyballtraining von "Freiwilligen" geleistet. Entweder sind das noch akive Sportler oder ehemalige Sportler.
Ich sehe jetzt nicht, wo da eine aktive Talentförderung stattfinden sollte.
Ich möchte auf keinen Fall die Kompetenz der Trainer im Freizeitbereich in Frage stellen. Aber eine Talentörderung sieht doch anders aus. Das würde richtig Geld kosten. Geld das die meisten Kommunen doch gar nicht haben. In der Regel muss man froh sein, wenn anständige Hallenbäder vorhanden sind oder die Sanitäreinrichtungen in den Schulen bzw. den Sportstätten auf neuestem Stand sind.
Ich weiß auch nicht, wie ein Sportverein mit den zu erwartenden Teilnehmerzahlen zurechtkommen sollte, da die Sportanlagen oder Hallenkapazitäten das gar nicht hergeben.
Ich finde die Idee, dass man Kinder in die Vereine einbinden sollte grundsätzlich richtig....aber echte Talentförderung sieht doch anders aus.
:winken:

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Laufsogern hat geschrieben:Also irgendwie kann ich jetzt die adäquate Nachwuchsförderung in deiner Idee nicht finden.
Wenn ich dich richtig verstanden habe, ist deine Idee, dass sich jedes Kind in einem Verein einschreiben muss. Du nennst das AG im Rahmen der Schule.
Auch in dem Verein, in dem meine Tochter aktiv ist, werden sowohl das Turntraining als auch das Volleyballtraining von "Freiwilligen" geleistet. Entweder sind das noch akive Sportler oder ehemalige Sportler.
Ich sehe jetzt nicht, wo da eine aktive Talentförderung stattfinden sollte.
Ich möchte auf keinen Fall die Kompetenz der Trainer im Freizeitbereich in Frage stellen. Aber eine Talentörderung sieht doch anders aus. Das würde richtig Geld kosten. Geld das die meisten Kommunen doch gar nicht haben. In der Regel muss man froh sein, wenn anständige Hallenbäder vorhanden sind oder die Sanitäreinrichtungen in den Schulen bzw. den Sportstätten auf neuestem Stand sind.
Ich weiß auch nicht, wie ein Sportverein mit den zu erwartenden Teilnehmerzahlen zurechtkommen sollte, da die Sportanlagen oder Hallenkapazitäten das gar nicht hergeben.
Ich finde die Idee, dass man Kinder in die Vereine einbinden sollte grundsätzlich richtig....aber echte Talentförderung sieht doch anders aus.
:winken:
Laufsogern, ich gebe dir vollkommen Recht, dass die Umsetzung meiner Idee sich als durchaus schwierig erweisen kann, da viele Hindernisse vorhanden sind. Aus meinen Überlegungen heraus müssen sich die Schüler nicht in den Vereinen anmelden, sie können es im Rahmen der AG kostenlos nutzen, ohne eine Mitgliedschaft. Die Teilnahme eines Schülers müsste über Umwege durch die Bundesländer finanziert werden, da diese ja Einsparungen haben, wenn die Sport-AGs zur einem großen Teil nicht mehr in den Schulen stattfinden. Das Geld, welches die Vereine durch die AG-Teilnehmer bekämen, könnte auch dazu beitragen, dass mehr Trainer für eine Übungsleiterpauschale eingestellt werden.
Ich gebe dir auch Recht, dass ehrenamtlich eingestellte Trainer häufig nicht die entsprechenden Kompetenzen besitzen. Auf der anderen Seite sind aber zahlreiche qualifizierte und vor allem engagierte Trainer vorhanden, die durch die AGs hinzukommenden Talente fördern könnten.
Bezüglich der Kapazitäten sehe ich weniger ein Problem, wenn alle Vereine einem entsprechenden Kooperationsmodell folgen, was ich vorschlage. Die Schüler würden sich dann doch auf die zahlreichen Vereine verteilen. Wenn in einem Verein aufgrund der Kapazitäten die Nachfrage zu groß ist, könnten Begrenzungen aufgestellt werden, sodass Schüler, die sich zu spät anmelden, eine andere AG wählen müssten.
Ja, echte Talentförderung sieht natürlich anders aus. Da müssen Finanzen anders verteilt werden. Aber meine Idee baut darauf aus, ohne den Einsatz von zusätzlichen finanziellen Mitteln eine Möglichkeit zu finden, mehr Schüler an die Vereine anzubinden. Es ist nur eine Idee von vielen und sicherlich gibt es zahlreiche Ideen, welche in der Umsetzung sinvoller wären. Vielleicht kann jemand, der sich an diesem Diskussionsthema beteiligt, eine Idee vorstellen. Schön wäre, wenn man unterschiedliche Ideen, wie die meiner vorgestellten, miteinander verknüpfen würde. Ich bin gespannt auf eure Ideen!

Viele Grüße

Süley

Trainer beim Laufnachwuchs

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Mimimiie hat geschrieben:Wenn du bei dem Thema an das Klischee der dicken Menschen denkst, die 24/7 in ihrem Zimmer hocken, sich mit Pizza und Cola vollstopfen, Schlaf und körperliche Hygiene vergessen und an nix anderes mehr denken als ihre "World of Warcraft", dann bin ich voll und ganz bei dir.
Das beschreibt aber, wie Du ja auch schreibst, zum Glück nicht alle Gamer.

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mein erster Marathon bei Tim
Start 23:52 am 29.11.2012 Ziel 30.11.2012 um 12:56

Bin ich jetzt Marathoni



sorry wegen verwässern
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