Sind Trainingspläne nur für "Flachlandtiroler"?

Hallo @all.
Hab mal eine allgemeine Frage. Wohne hier im Mittelgebirge, und suche mir ab und an einen Trainingsplan von RunnersWorld raus. Zeit und Distanz ist ja egal. Dann versuche ich natürlich, den Trainingsplan zu befolgen. Klappt aber nicht immer. Ich bin irgendwie immer zu langsam.
In meinen Trainingsstrecken befinden sich logischerweise immer einige Höhenmeter, weil man hier im Mittelgebirge halt keine flachen Strecken findet. Die Zeitvorgaben meiner TP finde ich immer sehr schwierig einzuhalten. Wenn ich es überhaupt mal schaffe, die Zeiten einzuhalten. Meistens bin ich langsamer.
Kann das sein, das die TP immer auf Flaches Land ausgelegt sind???
Oder bin ich einfach nur lahm???
Letztes Jahr hab ich mich auf den Silvesterlauf vorbereitet, und konnte die Zeitvorgaben nur immer mühsam, wenn überhaupt, einhalten. Den Silvesterlauf bin ich letztendlich glaub ich, ca. 2 min schneller gelaufen, als mein TP mir prophezeit hat. Das war eine voll flache Strecke.
Wenn ich das jetzt wüsste, das das immer nur für flache Strecken gilt, dann bräuchte ich mir nicht mehr so viele Gedanken darüber zu machen.
Danke schon mal für Eure Antworten.

Hallo,

selbstverständlich können die Pläne nicht wissen, ob du heute auf deiner normalen Hügeligen Strecke oder auf einer flachen Strecke trainierst. Deswegen kann du dir bei Hügeln ruhig ein wenig mehr Zeit lassen.

LG

MDeus hat geschrieben: Kann das sein, das die TP immer auf Flaches Land ausgelegt sind???

Antwort: Ja
Individuelles Trainingsgelände lässt sich in einem allgemeinen TP schwer berücksichtigen.

LG, dry

Danke für Eure Antworten. Da brauch ich mir ja keine Gedanken mehr über meine mangelnde Geschwindigkeit zu machen. Und lass den Silvesterlauf, für den ich momentan trainiere, mal einfach auf mich zukommen

meines Wissens nach sind die Pläne auch auf den "Durchschnittsgermane" ausgelegt. vielleicht kannst du den Plan selber individuell anpassen.

zB: Zeiten und Strecken (+5%) oder (-5%)

Es gibt auch Software, die dir ein Flachstreckenäquivalent (Norm Graded Pace) ausrechnet. Beispiel: du läufst 10k in 50:00 hast aber 100 Bergaufmeter dabei. Für die 100m mehr brauchst du ja sowieso schon 30s mehr. Aber natürlich rennst du die 100m senkrecht hoch nicht so schnell wie waagerecht, also brauchst du (je nach Verfassung und auch Art der Steigung) eher 2:00 min mehr als ohne Höhenmeter. Wenn du die gleichen Höhenmeter auch wieder runter läufst, ist der Zeitverlust nicht ganz so gross, aber du holst die Bergaufmeter niemals durch Bergablaufen zeitmässig wieder rein.
Daher kann man bspw auch Intervalltraining gut am Berg machen. Das gibt Kraft und man kommt in hohe Belastungszonen, ohne die ganz starke Belastung auf den Gelenken zu haben. ABER es trainiert das Herz und den Kreislauf, nicht aber die Laufökonomie bei hohem Tempo im Flachen.

Zusammengefasst: Wenn man im Gebirge wohnt, ist es auch angeraten diese Rechnung zu machen, weil du sonst deine Belastung nicht richtig einschätzen kannst. Aber man sollte auch aufpassen, sich die Leistung nicht schön zu rechnen.

HTH,
Jens

So einen Umrechnungsdingsbums, wo genau im Web finde ich das?
Würd mich echt mal interessieren, ob ich so im Training weitermachen kann, oder immer noch zu langsam bin.

Bspw: Hhenmeter-Laufstrecken-Umrechner

Aber wie gesagt, das sind nur ungefähre Anhaltspunkte. Wenn du bei Berechnung 2 bspw 10000 in 45:00 mit 100/100 eingibst, errechnet er dir, dass ein Lauf mit 46:48 auf der Strecke der geforderten Belastung entspricht.

Danke für den Link. Hat mir weitergeholfen. Etwas schneller als gedacht bin ich schon. Gott sei Dank.

Bin heute auch mal auf Besuch in deinem Mittelgebirge gelaufen - hab aber eine ebene Strecke gefunden (eine alte Bahntrasse, die nun ein Fahrradrundweg quer durchs Sauerland ist) - kannst du ja vielleicht auch machen, wenn es um Tempodauerläufe oder so geht
(ich hatte eine Strecke: Meschede-Wennemen-Berge-Eslohe)
Grüße
Domborusse

JensR hat geschrieben:Es gibt auch Software, die dir ein Flachstreckenäquivalent (Norm Graded Pace) ausrechnet. Beispiel: du läufst 10k in 50:00 hast aber 100 Bergaufmeter dabei. Für die 100m mehr brauchst du ja sowieso schon 30s mehr. Aber natürlich rennst du die 100m senkrecht hoch nicht so schnell wie waagerecht

das war natürlich Unfug.. zum Teil. 100 Streckenmeter mehr sind es genau dann, wenn man sie senkrecht läuft. Peinlich

JensR hat geschrieben:Bspw: Hhenmeter-Laufstrecken-Umrechner

Aber wie gesagt, das sind nur ungefähre Anhaltspunkte. Wenn du bei Berechnung 2 bspw 10000 in 45:00 mit 100/100 eingibst, errechnet er dir, dass ein Lauf mit 46:48 auf der Strecke der geforderten Belastung entspricht.

Apropos Höhenmeter: Werden bei RunMap und Co die Höhenmeter eigentlich in der Streckenlänge berücksichtigt (denn angezeigt werden sie ja)

JensR hat geschrieben:das war natürlich Unfug.. zum Teil. 100 Streckenmeter mehr sind es genau dann, wenn man sie senkrecht läuft. Peinlich

Macht ja nichts, sind ja schließlich Läufer und keine Mathematiker; außerdem scheint es nur dir aufgefallen zu sein

Domborusse hat geschrieben:Bin heute auch mal auf Besuch in deinem Mittelgebirge gelaufen - hab aber eine ebene Strecke gefunden (eine alte Bahntrasse, die nun ein Fahrradrundweg quer durchs Sauerland ist) - kannst du ja vielleicht auch machen, wenn es um Tempodauerläufe oder so geht
(ich hatte eine Strecke: Meschede-Wennemen-Berge-Eslohe)
Grüße
Domborusse

Ja, den Sauerlandradring gibts ja auch noch. Den fahr ich jedes Jahr mit Rad mind. einmal komplett rund. Zum laufen ist der für mich weniger geeignet, weil:
a) zu viel Asphalt, lauf gern Waldwege
b) zu viele Menschenmassen
c) zu weit weg von meinem zuhause. Ich muss erst mal 3 km laufen, um überhaupt auf den Radring zu kommen. Was eigentlich kein Problem wäre, wenn er nicht grad a) und b) hätte.

Ich lauf gern vor meiner Haustür los, und muss dann meistens 0,5 -1 km Strasse in Kauf nehmen, bevor ich im Wald laufen kann. Und ich bevorzuge Strecken, die relativ einsam sind. Auf dem Radweg bspw. zwischen Schmallenberg und Bad Fredeburg bspw. musst du Sonntags Slalom laufen, und bist am dauergrüssen. Ständig musst du wegen der vielen Leute stehenbleiben, weil die meinen, mitten auf dem Radweg stehenbleiben und ein Schwätzchen halten zu müssen. Tempoläufe? Vergiss das mal besser.
Sauerlandradring zum laufen? Nein danke. Aufregen kann ich mich auch woanders.

RennFuchs hat geschrieben:Apropos Höhenmeter: Werden bei RunMap und Co die Höhenmeter eigentlich in der Streckenlänge berücksichtigt (denn angezeigt werden sie ja)

Nein.
Es gilt aber bei diesen Höhenprofilen vorsichtig zu sein, die zeigen nur die halbe Wahrheit.

Ich als Innsbrucker habe ja auch einiges an Höhenmetern um mich rum und nur selten flache Strecken und habe da schon einige Erfahrung, und das schaut bei mir so aus:
Im Training rechne ich für 50 durchgehende Höhenmeter 500m "flache" Strecke. Das Profil rechnet aber auch die ganzen kleinen Wellen und so mit, die machen meiner Erfahrung nach praktisch keinen Unterschied im Tempo bzw. gleicht sich das aus.
Als Beispiel eine meiner Strecken auf runmap - das Profil zeigt 33,5km und 600hm an. Tatsächlich berücksichtige ich aber nur 500hm: Die 300 vom Start bis km7, die 150 von km11 bis km15, und noch 50 von km18 bis km19. In meiner Rechnung entsprechen dann diese 35,5km + 500hm ca. 40,5 "flachen" Kilometern.
Wenn man's feiner abstimmen will: Steile Anstiege kosten mehr Zeit als wenn ich die selben Höhenmeter flacher überwinde. Das heißt die 150hm zwischen km 11 und 15 sind eigentlich nicht so arg, da rechne ich vielleicht nur 100m und komme so auf 40km. Aber das wird dann schon haarspalterisch, als Daumenregel verwende ich immer 50 durchgehende hm entsprechen 500m flach.

Wenn ich wissen will, wie schnell ich bin, suche ich mir eine flache Strecke und nehme die Uhr mit .

GeorgSchoenegger hat geschrieben:Nein.
Es gilt aber bei diesen Höhenprofilen vorsichtig zu sein, die zeigen nur die halbe Wahrheit.

Ich als Innsbrucker habe ja auch einiges an Höhenmetern um mich rum und nur selten flache Strecken und habe da schon einige Erfahrung, und das schaut bei mir so aus:
Im Training rechne ich für 50 durchgehende Höhenmeter 500m "flache" Strecke. Das Profil rechnet aber auch die ganzen kleinen Wellen und so mit, die machen meiner Erfahrung nach praktisch keinen Unterschied im Tempo bzw. gleicht sich das aus.
Als Beispiel eine meiner Strecken auf runmap - das Profil zeigt 33,5km und 600hm an. Tatsächlich berücksichtige ich aber nur 500hm: Die 300 vom Start bis km7, die 150 von km11 bis km15, und noch 50 von km18 bis km19. In meiner Rechnung entsprechen dann diese 35,5km + 500hm ca. 40,5 "flachen" Kilometern.
Wenn man's feiner abstimmen will: Steile Anstiege kosten mehr Zeit als wenn ich die selben Höhenmeter flacher überwinde. Das heißt die 150hm zwischen km 11 und 15 sind eigentlich nicht so arg, da rechne ich vielleicht nur 100m und komme so auf 40km. Aber das wird dann schon haarspalterisch, als Daumenregel verwende ich immer 50 durchgehende hm entsprechen 500m flach.

Wenn ich wissen will, wie schnell ich bin, suche ich mir eine flache Strecke und nehme die Uhr mit .

mir ging es garnicht um Zeit oder Belastung, ich meinte das (an Beispiel Deiner Strecke) stark vereinfacht folgendermaßen:

Streckenlänge c = (a² + b²)^1/2 = (33500² + 1200²)^1/2 = 33521

werden diese paar m Mehrstrecke, bedingt durch Steigung und Gefälle, berücksichtigt oder nicht? (ist eh marginal)
fürs Training selbst kommt man mit Greif Hhenmeter-Laufstrecken-Umrechner schon gut zurecht.

Nein, da zählt nur die Luftlinie (kannst im Übrigen leicht ausprobieren, einfach die selbe Linie - z.B. das was am Monitor grad noch Platz hat - einmal im Flachen und einmal am Hügel abspeichern). Und ist im Übrigen nicht marginal, bei teilweise 20% Steigung wie's hier in meiner Gegend hat macht das schon einigen Unterschied. Das ist aber bei meiner Daumenregel irgendwie schon dabei, die kommt nämlich schlicht von meinen Laufzeiten. Und da weiß ich eben, dass ich bei einem gemütlichen 30er gleich lang unterwegs bin wie bei einem gemütlichen 25er mit 500 durchgehenden hm.

GeorgSchoenegger hat geschrieben:Nein, da zählt nur die Luftlinie (kannst im Übrigen leicht ausprobieren, einfach die selbe Linie - z.B. das was am Monitor grad noch Platz hat - einmal im Flachen und einmal am Hügel abspeichern). Und ist im Übrigen nicht marginal, bei teilweise 20% Steigung wie's hier in meiner Gegend hat macht das schon einigen Unterschied. Das ist aber bei meiner Daumenregel irgendwie schon dabei, die kommt nämlich schlicht von meinen Laufzeiten. Und da weiß ich eben, dass ich bei einem gemütlichen 30er gleich lang unterwegs bin wie bei einem gemütlichen 25er mit 500 durchgehenden hm.

des Rätsels Lösung (was 10 Sekunden googeln manchmal bringt)

GPSies Blog (echt ein Zufall, das ist erst 2 Wochen alt)