
Geplant war ursprünglich der Marathon, aufgrund einer fast dreiwöchigen Trainingspause im Februar sowie dem in vier Wochen anstehenden Hermannslauf wurde es dann aber "nur" der Halbe. Da ich derzeit in erster Linie für den Hermann (31 km, 600 Höhenmeter) trainiere, stand bei meinen wöchentlichen Trainingsläufen eher das Berglaufen als gezieltes Training für den HM im Vordergrund. Trotzdem blieben jede Woche etwa 10 -15 km Intervalle oder TDL nahe am geplanten HM-Renntempo. Nach vier harten Trainingswochen passte das Tapering diese Woche nahezu perfekt als Regenerationswoche in meine Planung.
Ziel war primär eine neue Bestzeit (bisher 1:43:17), möglichst dabei unter 1:40 zu bleiben. Da mittelfristig die Joschka-Fischer-Zeit das Ziel sein sollte, schwebte zumindest im Kopf jedoch immer auch die für mich magische 1:37:31 mit.
Dann ging es heute morgen los.
Da ich die letzten beiden Tage etwas Magenprobleme hatte (nervös



Und wie immer ließ ich mich von der Atmosphäre und den schnelleren Läufern mitziehen und startete deutlich schneller als geplant. Bereits nach vier km wunderte ich mich wie angestrengt ich war. Ein Blick auf die Uhr verriet mir dann aber den Grund. Ich war die ersten km mit einer Pace von 4:19 - 4:21 angegangen

Selbst Schuld, also erstmal Tempo etwas raus und weiter. Auf den nächsten km pendelte sich die Pace so bei 4:27 ein. Das war gefühlt weiter fast zu schnell, aber da ich weiß, dass ich ein Tempo relativ gut halten kann, auch wenn es weh tut, dachte ich: "Um so besser, dann kann ich noch ein Polster auf die Fischerzeit herauslaufen, falls ich später einbreche!"

Erstmal klappte das auch ganz gut. Gerade der erste Abstecher in die Altstadt und die Menschenmassen und die Livebands beflügelten und man konnte die Schmerzen in den Beinen, die eh viel zu früh kamen


Etwa ab km 9 oder 10 ging es dann entlang der Dreisam leicht bergauf - kann das sein, entlang dem Fluß bergauf ? - bis zum Badenovastadion des SC Freiburg. Hier brannte die Sonne voll auf die Strecke und es wurde gefühlt echt warm/heiß



Ab km 12 ging es dann leicht bergab zurück in die Altstadt und die Pace gleich wieder hoch. Besonders km 14 mit 4:06 war schnell. Die Quittung erhielt ich dann kurz danach, als es über das Kopfsteinpflaster der Altstadt ging. Trotz fantastischer Atmosphäre, der Menschenmassen, meiner Freundin die dort stand und toller Bands taten mir diese km durch die Altstadt richtig weh und ich fragte mich immer wieder, warum ich mir das eigentlich antue. Die Beine schmerzten und ich bekam Seitenstiche


So ging es also weiter! Etwa bei km 18 wurde mir klar, dass ich selbst auf die Fischerzeit bereits einen Puffer von etwa 2 min. herausgelaufen hatte. Als mir dies klar wurde, gab das sozusagen die zweite Luft. Obwohl ich bereits völlig fertig war, konnte ich die Pace von 4:27 bis zum Ziel halten. Auf den letzten zweihundert Metern konnte ich die Uhr im Ziel sehen und merkte, dass sogar die 1:35 drin sind. Also auch noch einen Schlussspurt angezogen und ins Ziel getorkelt. Kontrolliertes Laufen sieht definitiv anders aus

Meine Uhr blieb dann bei 1:34:55 stehen, was später auch als offizielle Zeit bestätigt wurde.
Die ersten hundert Meter nach dem Ziel - gehend - waren dann noch mal richtig hart, aber dann wurde es besser und nach dem ersten Tannenzäpfle - so hieß das Bier, ging es dann besser. Dann noch einen schönen Joghurt aus der Tube

Nach dem Duschen noch eine große Portion Pasta auf der Nudelparty und zurück ging es mit dem Auto in den Schwarzwald. Noch ganz im Temporausch wurde ich natürlich auch gleich noch geblitzt

Am Titisee gab es dann noch ein schönes Eis im tollen Sonnenschein und etwas aktive Erholung beim 30 minütigen Tretbootfahren

Jetzt sind erstmal 2-3 Tage Erholung angesagt und dann geht das Training für den Hermann weiter.