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10km Trainingsplan Chaos

10km Trainingsplan Chaos

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Moin,

normalerweise schreibe ich ja nur im Starter Faden, aber das Thema gliedere ich jetzt mal aus. Wie im Starter-Faden schon angedeutet, herrscht bei mir gerade absolutes Trainingsplan-Chaos. Aber erstmal die Ausgangsdaten:

Weiblich, 27 Jahre
Eigentlich im Radsport zu Hause, geht aber gerade aufgrund einer Verletzung am Arm nicht
Immer aber auch "nebenbei" gelaufen, wenn das Wetter fürs Rad zu schlecht war oder das Wetter morgens zu schön war, um vor der Arbeit im Bett zu liegen :zwinker2:
1,65, ca. 62 kg
Bin im Sommer durch die Verletzung mehr gelaufen, da ich ja nicht Rad fahren konnte; seit Oktober laufe ich jetzt nur noch
Ziel: Eine möglichst gute 10km Zeit in 2013, wenn es möglich ist sub 45
Wettkämpfe: Hannover Marathon 10k im Mai; Gold Coast Marathon 10k im Juli; Hamburg Alsterlauf im September; Berlin Grand 10 im Oktober

Bis jetzt bin ich alle Läufe einfach nur easy gelaufen, Ziel war es, den Wochenumfang zu steigern. Ich bin mit einem Umfang von ca. 35 km angefangen und die letzten Wochen waren so um die 60km (verteilt auf 4-5 Läufe). Jetzt möchte ich langsam anfangen, etwas mehr System und Qualität in mein Training zu bringen und suche nach einem geeigneten Trainingsplan und da fängt die Verwirrung an. Zur Auswahl habe ich gerade einen Plan von Herbert Steffny, einen von Runnersworld, einen von Jack Daniels und nicht zu vergessen der Plan, den mein Freund mir erstellt hat. :D

Zu Steffny: Hier sind die Pläne jeweils für die letzten 6 Wochen vor dem Wettkampf, also für den Feinschliff quasi. Die erste Woche des 6 Wochen Plans für 10km in 44 min sieht einen langen langsamen Lauf vor, einen ruhigen Dauerlauf und zwei Tempoeinheiten (einmal 3x1000 in 4:24/k mit 400m Trab, einmal 7km in 4:55/k); Wochenkilometer sind 52. Problem ist hier, wie ich die Zeit vor den Wettkampfplänen gestalten soll; soll ich einfach einen langsameren Plan machen und dann quasi Plan an Plan packen?
Zu Runnersworld: Hier ist der Plan für die letzten 12 Wochen vor dem Wettkampf; auch hier zitiere ich mal Woche 1: ein längerer langsamer Dauerlauf, ein ruhiger Dauerlauf mit Steigerungsläufen, ein zügiger Dauerlauf und ein Intervalltraining mit 7x3min "schnell" mit 2min Trabphase.
Zu meinem Freund: Montag 30min easy, Dienstag 2x2km bei 5:00/k mit 5min Trabphase (+Ein/Auslaufen), Mittwoch 60min easy, Donnerstag 3min bei 4:30/k, 3min Trab, das so weiter bei 2/2, 1/1, 1/1, 2/2, 3/3 (+Ein/Auslaufen), Freitag frei, Samstag 30min easy, Sonntag 16-20km easy (also 6 Tage die Woche bei ca. 60km, der Plan würde aber quasi jetzt anfangen und nicht erst vor dem Wettkampf und würde dann entsprechend angepasst werden, zumindest, wenn ich nett bin... :wink: )
Zu Jack Daniels: Ist sehr schwer nachzuvollziehen, aber das, was ich zu verstehen meine, hört sich auf jeden Fall auch nicht nach Lambada tanzen an... Wenn ihr meint, dass das DER Plan sei, dann würde ich mich da wohl noch etwas einarbeiten.

Soweit so gut. Morgen wollte ich mir noch mal einen Plan von Arthur Lydiard anschauen (vielleicht kennt den jemand); mein Kopf ist aber so voll von Tempi, Wochenkilometern, Intervallen, etc., dass totales Chaos herrscht und das Laufen fast schon der erholsame Teil ist... :zwinker2:

Geplant ist eine "Gewichtsoptimierung" auf ca. 55kg (das war das Gewicht, das ich hatte, als ich noch Rad fahren konnte...), das dürfte ja auch schon etwas bringen; ebenso werde ich mich mal mit dem Lauf-ABC auseinandersetzen, damit ich meinen natürlich bereits schon gazellengleichen Laufstil noch verbessern kann... :peinlich:

Es wäre total super, wenn der ein oder andere das Chaos etwas lichten könnte, damit ich wieder ruhig schlafen kann. :zwinker2:

Ahoi, Haven

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Hm.... je mehr Pläne, desto mehr Chaos? :zwinker4:
Im Grunde genommen beinhalten alle Pläne dieselben Elemente (Langer langsamer Lauf, Tempodauerlauf, Intervalle), nur der Schwerpunkt ist unterschiedlich.
Wenn es bei Trainingsplänen darum geht, neue Reize zu setzen, wäre es nicht prinzipiell sogar egal, welchen du nehmen würdest (sind ja alle "was neues" :wink: ), sofern er von deiner "Gewohnheit" abweicht? :gruebel:
Wo sind denn all diejenigen hin, die sich damit auskennen? :abwarten:
Challenge:
:megafon: 100 Liegestütze am Stück || 25 im Moment || nur noch 75 fehlen
:rock2:

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Hm.... je mehr Pläne, desto mehr Chaos? :zwinker4:
So sieht's aus! :confused:

Vielleicht ist es wirklich egal, aber ich finde es ganz schön gruselig, mich so komplett in die Hände von einem Plan zu begeben, ohne dass man zumindest schon einmal Erfahrungen oder Einschätzungen von Leuten gehört hat, die sich damit auskennen.
Wo sind denn all diejenigen hin, die sich damit auskennen? :abwarten:
Noch im Winterurlaub? Oder in den 20 Freds mit Leuten, die gerade mit dem Laufen angefangen haben und am liebsten gleich einen Marathon laufen wollen... :zwinker5:

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Hallo Haven,

also, ich würde mich gerne genauer zu Deinen obig genannten Trainingsplänen äussern, wenn Du Anfänger mit dem Ziel - sagen wir mal - 10 km in 60 min wärst. Das ist so meine "Welt".

Doch leider (bzw. zum Glück für Dich) läufst Du in einer ganz anderen Liga als ich, so dass ich mich als Ratgeber für eine sub 45 nicht eigne.

Nur ein Tip: Ich versuche meine (bescheidenen) Ziele aus einem Mix aus Steffny, Tips aus dem Forum (U_d_o, der C, Hennes u.a.) und eigenen Trainingserfahrungen zu erreichen. Ich laufe allerdings nur drei mal die Woche, in Vorbereitung auf die Wettkämpfe einmal Intervall/Fahrtspiel, einmal TDL und einen längeren langsamen Lauf, also mal Tempo und mal Schnecke, zwischendrin immer ausreichend Regeneration. Wie Mimimiie und schon viele andere aus dem Forum schrieben, ist es glaube ich sehr wichtig, Reize setzen, um schneller zu werden. Und das ist ja Dein Ziel.
Oder in den 20 Freds mit Leuten, die gerade mit dem Laufen angefangen haben und am liebsten gleich einen Marathon laufen wollen...
Irgendwann hört dieser Spuk vielleicht wieder auf und ich hoffe, die kompetenten Mitforis werden sich dann auf Deinen Thread stürzen. Bis dorthin musst Du ihn nur oben festpinnen. :D

Grüsse vom Bubi. :hallo:
PB: 5 km 26:27 (2013) 10 km 54:54 (2013) HM 2:11:xx (2015)

in 2017/2018 gelaufen, geradelt und geschwommen:
04.17 3h-Benefizlauf Seligenporten - 13 Runden -
05.17 RTF 110 km - 4 h -
06.17 Sprinttriathlon Feuchtwangen - 1:31 h -
07.17 Sprinttriathlon Nittenau - 1:25 h -
07.17 Sprinttriathlon Velburg - 1:30 h -
04.18 3h-Benefizlauf Seligenporten - 12 Runden -
05.18 RTF 100 km - 3:45 h -
06.18 Sprinttriathlon Feuchtwangen - 1:31 h -
Sportpause und Geduld seit ca. Ende Juli

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Hallo Haven,

bist Du schon mal einen Wettkampf gelaufen? Falls ja, wie sehen denn Deine Wettkampfzeiten aus?

60WKM ist erstmal schon eine Menge. Was heißt denn "easy" gelaufen? Welche Pace ist das? Wie verteilen sich die 60WKM auf die 4-5 Läufe?

Gewichtsoptimierung bis wann?

Erstmal ein paar Fragen.

Viele Grüße,
Steffen

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Hallo Haven,

mit 60 km/Woche und dem 10km-Ziel 45 Minuten würde ich dich nicht mehr als Anfängerin, sondern als ambitionierte Läuferin bezeichnen :daumen:

Deshalb würde dieser Thread vielleicht besser in das Unterforum "Trainingspläne / 10km" passen - da tummeln sich vielleicht auch mehr Leute, die sich mit Trainingsplanung auskennen :zwinker5:

Da du vier Wettkämpfe (mit immer 1-2 Monaten Abstand) geplant hast, kannst du theoretisch alle 4 Ansätze ausprobieren und sehen, was dir am besten gefällt - dann ist nur die Frage, womit anfangen. Wahrscheinlich wirst du dich mit jedem dieser Pläne verbessern, da du bisher ja noch gar kein Tempotraining gemacht hast.

Zu Steffny: Wenn deine Zielzeit 44 min realististisch ist, wirst du dich mit dem nächst langsameren Plan (sind das 49 min?) vielleicht nicht genügend fordern, um effektive Trainingsreize zu setzen. Bzw. der Sprung vom 49-min-Plan auf einen 44-min-Plan wäre vielleicht etwas heftig. Du könntest vielleicht mit dem 49er-Plan beginnen, dann einen 46:30er-Plan aus den beiden anderen interpolieren, und dann 6 Wochen vor dem Wettkampf mit dem 44er-Plan starten. Könnte aber etwas langweilig werden, weil es fast immer das gleiche Training ist, nur mit anderen Paces.

Alternativ kannst du bis zum Start des 44er-Plans ohne feste vorgaben trainieren, aber schon mal etwas Struktur reinbringen: 1x pro Woche einen "zügigeren" Dauerlauf, 1x pro Woche Fahrtspiel, 1x langen Lauf und 1-2 normale DL.

Beim Runnersworld-Plan kannst du es ähnlich halten.

Zu Jack Daniels: Für mich klingt das so, als ob du dir nur einen Plan aus seinem Buch angesehen hast. Wenn du Zeit und Lust dazu hast, empfehle ich dir, sein Buch zu lesen - dann sind die Trainingspläne auch ganz gut zu verstehen. Und wenn nicht, kannst du hier im Forum ja noch mal nachfragen :zwinker5:

Ich weiß nicht, wie qualifziert dein Freund als Trainer ist :zwinker2: , aber die Trainingswoche klingt ganz vernünftig. Wichtig wäre allerdings, dass nicht jede Woche genauso aussieht, denn um effektive Trainingsreize zu setzen, ist Abwechslung nötig.

Ich würde eine der beiden folgenden Varianten empfehlen:

a) Du besorgst dir die Laufformel von Jack Daniels, liest das Buch und erstellst dir selbst einen Plan bis zum ersten WK im Mai.

b) Du fängst mit dem Plan von deinem Freund an und wechselst evtl. 6 bzw. 12 Wochen vor dem WK auf Steffny bzw. runnersworld. Oder du bleibst bei dem Plan von deinem Freund, und probierst z. B. Steffny für den zweiten WK im Juli aus.

Ich hoffe, das hilft dir weiter - und wünsche dir viel Erfolg, egal mit welchem Plan :winken:

Gruß,
Oli

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Moin,

erstmal danke für die Antworten!
Hallo Haven,

bist Du schon mal einen Wettkampf gelaufen? Falls ja, wie sehen denn Deine Wettkampfzeiten aus?

60WKM ist erstmal schon eine Menge. Was heißt denn "easy" gelaufen? Welche Pace ist das? Wie verteilen sich die 60WKM auf die 4-5 Läufe?

Gewichtsoptimierung bis wann?
Also einen Wettkampf bin ich noch nicht gelaufen, bin ja wie gesagt bis Oktober 2012 eher so am Rande gelaufen und das war immer nur eine Notlösung.
Zu den Zeiten kann ich nur bedingt was sagen, weil ich versucht habe, nicht darauf zu achten, um erstmal den Umfang zu steigern und mich nicht zu sehr zu stressen. Das Problem mit den Radlern ist ja, dass man von der Ausdauer immer mehr könnte, als von den Bändern, Sehnen, etc. und auf eine weitere Verletzung hatte ich weniger Lust. Wenn ich 20km laufe sind die 10km Durchgangszeiten immer knapp unter 55, das ist halt bewusst langsames Laufen. Meine 9,2km "Hausstrecke" bin ich letztens in 47,irgendwas min gelaufen, das war nicht mehr total easy, aber ich bin auch nicht am Anschlag gelaufen. Ich habe aber das Gefühl, dass das bei mir immer sehr von der Tagesform
abhängt.
Gewichtsoptimierung...hmmm... :peinlich: ...also ich wollte so 5kg bis Mitte März weg bekommen und ich denke die letzten Pfunde fliegen dann mit der Wettkampfvorbereitung hoffentlich von allein. Also bis zum Mai sollte das vollzogen sein.
Alternativ kannst du bis zum Start des 44er-Plans ohne feste vorgaben trainieren, aber schon mal etwas Struktur reinbringen: 1x pro Woche einen "zügigeren" Dauerlauf, 1x pro Woche Fahrtspiel, 1x langen Lauf und 1-2 normale DL.
Das klingt eigentlich ganz gut. Letztlich beinhalten ja fast alle Pläne irgendwie diese Elemente. Ich bin mir da nur bzgl. der Zeiten z.B. beim Tempodauerlauf nicht sicher und deswegen finde ich Pläne auch ganz gut. Vor allem, weil man dann auch die Pausentage einhält, die man sonst ja gern mal wegfallen lässt...
Ich weiß nicht, wie qualifziert dein Freund als Trainer ist :zwinker2: , aber die Trainingswoche klingt ganz vernünftig. Wichtig wäre allerdings, dass nicht jede Woche genauso aussieht, denn um effektive Trainingsreize zu setzen, ist Abwechslung nötig.
Ja, die Pläne würden dann durch ihn angepasst. Er ist ein extrem guter Läufer, als Trainer vergisst er immer gern mal, dass der Durchschnitts-Läufer evtl. andere Voraussetzungen als er mitbringt... :motz:
Ich hoffe, das hilft dir weiter - und wünsche dir viel Erfolg, egal mit welchem Plan :winken:
Danke, hat auf jeden Fall geholfen! Dann muss ich wohl doch mal den Daniels durchlesen, der liegt hier schon vorwurfsvoll neben meinem Bett.

Weitere Vorschläge sind natürlich weiterhin herzlich willkommen! :D

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Hallo Haven,

dann melde Dich doch zügig schon mal zu einem 5er oder 10er Wettkampf an und hau mal alles raus, was Du kannst. Wenn Du die 9,2km in 47min läufst, und das noch nicht am Anschlag ist, dann sollten Sub 45 auf 10km im Wettkampf mit strukturiertem Training drin sein.

Mit den ermittelten Zeiten kannst Du Dir z.B. hier entsprechende Trainingsvorgaben, z.B. für Tempodauerläufe, ermitteln.

Wichtig für Dich ist jetzt i.W., dass Du Dich durch übertriebenes Tempotraining nicht abschießt. Also vom Volumen her bei max. 20-30% Deiner Laufleistung auch wirklich auf's Gas gehst. Das reicht ja auch erstmal aus. Plan Dir einen schnellen Lauf pro Woche ein, wechsle da wöchentlich von TDL zu Intervallen und gut ist. Dann noch einen längeren Lauf die Woche mit sagen wir mal 15-17km easy und zwei moderate Läufe von so 8-12km, dann ist das ganz ok. Die entsprechenden Wochen vor dem Wettkampf kannst Du dann in den Plan einsteigen, dann hast Du definitiv genug Grundlage.

Nach dem Wettkampf kalibrierst Du dann wieder entsprechender Deiner Leistung die Trainings-Paces. Und trittst entsprechend auch mal kürzer für eine Woche, das machst Du so alle vier Wochen. Vom Volumen und Tempo runter.

Dann wird das schon, ich bin gespannt.

Viele Grüße,
Steffen

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Danke für den Link, der ist ja sehr hilfreich!
Werde mich dann mal bald bei einem Wettkampf anmelden und mal schauen, was so geht, wenn man nicht nur vor sich hingondelt. :D

Das mit dem nicht Abschießen ist wohl das wichtigste. Verletzungen werfen einen ja doch total im Trainingsplan zurück, wesentlich mehr zumindest als mal eine ausgelassene Tempoeinheit. Heute habe ich zumindest schon einmal den ersten Schritt getan und mir neue Schuhe gekauft und mich von meinen gehassten Wurst-Schuhen getrennt, die ich vom ersten Lauf an gehasst habe.
Dann wird das schon, ich bin gespannt.
Joa, die Zeitvorgabe ich jetzt auch nicht absolut zwingend. Will halt mal sehen, was geht mit einem vernünftigen Training, wenn die 45 aber erst im nächsten Jahr dran ist, fällt mir auch kein Bein ab. Aber Versuch macht klug! :D

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Auch wenn ich mich eher nicht so kompetent fühle und auch selbst langsamer bin geb ich meinen Senf dazu:

Gut laufen wirst du nicht dadurch daß du möglichst viele raffinierte Trainingspläne sammelst und vergleichst, sondern dadurch daß du trainierst. Aus dem Material das du vor dir hast kannst du ja bestimmte Einheiten (ich meine jetzt die Tempo-orientierten Kisten) mal anschauen und ausprobieren. Dann siehst du wie du dich bei und nach einer intensiven Einheit fühlst. Und bekommst vielleicht auch ein Gefühl welcher Plan dir am meisten zusagt.

Nach deinen Angaben schätze ich das die 45 Minuten gar kein großes Problem für dich sein werden.

Und als Bonus gibt es noch meine selbstgestrickteIntervall-Spezialeinheit (mit der ich diesem Sommer meine Wunsch-10er-Zeit erreicht habe)
Und zwar 2000/1600/1200/800/400m schnell, immer 400m Trabpause dazwischen. Tempo: Jedes Intervall immer 6sec/km schneller als das vorige. Tempowahl: Zuerst vorsichtig, bei jedem Training alle Intervalle 3sec/km schneller als beim letzten Mal.
In deinem Fall also z.B mit 4::42/4:36/4:30/4:24/4:18 anfangen.

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Haven hat geschrieben:Soweit so gut. Morgen wollte ich mir noch mal einen Plan von Arthur Lydiard anschauen (vielleicht kennt den jemand); mein Kopf ist aber so voll von Tempi, Wochenkilometern, Intervallen, etc., dass totales Chaos herrscht und das Laufen fast schon der erholsame Teil ist...
Hallo Haven,

das Laufen ist immer der erholsame Teil, zumindest, wenn im Kopf Unordnung herrscht. Während man trainiert ist nur wichtig die aktuelle Laufeinheit zu überstehen und danach ist man ausgeglichen und - hoffentlich - glücklich. Aber nun zu deinem Problem.

Jeder, der tut, was du getan hast, wird, wenn er Einsteiger ist, so verwirrt sein, wie du. Das ist kein Zufall, sondern a) der unterschiedlichen Auffassung von Training geschuldet, die die jeweiligen Autoren der Trainingspläne verfechten. Es ist b) der schon babylonisch anmutenden Begriffsverwirrung zuzuschreiben. Es gibt für ein und dieselbe "Sache", insbesondere die Tempi, unterschiedliche Umschreibungen und - um dem ganzen die Krone aufzusetzen - ein Begriff kann bei jedem Autor etwas anderes bedeuten. Aus diesem Grund ist es nicht sinnvoll zu tun, was du tust. Wegen der teilweise großen Unterschiede (inhaltlich und in der Ausdrucksweise) ist ein Einsteiger kaum in der Lage Trainingspläne miteinander zu vergleichen. Selbst wenn er das jeweilige Vokabular verinnerlicht hat, muss er zuerst über die Lektüre des zum Trainingsplan gehörenden Buches der Auffassung des Autors von Laufausdauertraining nachspüren.

Wenn man wenig Verständnis von Lauftraining allgemein und noch weniger vom Aufbau eines Trainingsplanes hat, sollte man nicht versuchen die Dinger zur "Deckung" zu bringen. Als Einsteiger hat man nur eine Wahl: Man entscheidet sich (meinetwegen auch blind, vielleicht auf Empfehlung) für den Plan eines Autors. Bei dem bleibt man dann und liest sehr intensiv das zugehörige Buch. Dann wendet man den Trainingsplan an und schaut, ob man damit Erfolg hat. Einmaliger Nichterfolg sollte zumindest noch einen zweiten Versuch nach sich ziehen, samt der Überlegung, ggf. Nachfrage, ob man alles richtig verstanden hat. Nochmaliger Misserfolg sollte einen veranlassen sich anderen TP zuzuwenden. Nach einigen Trainingsperioden wird man anfangen zu verstehen, wie der Hase läuft und dann verschwindet auch die Verwirrung ...

Ich hoffe du findest zu einem TP, der dich zufrieden stellt.

Alles Gute :daumen:

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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Hallo Haven,

ich bin ganz beim Udo´s letztem Absatz. Teste vor dem ersten Wettkampf den Trainigsplan, zu dem Du zunächst das meiste Vertrauen hast. Ich würde den von Deinem Freund nehmen:-) So ist Dir seine Unterstützung auf jeden Fall sicher!

In der Vorbereitung wirst Du schnell merken, ob der Plan passt, ob er zu einfach oder zu anstrengend ist. Eventuell musst Du dann Änderungen vom Trainigstempo vornehmen. Nach dem ersten Wettkampf wirst Du dann vermutlich einen anderen Plan testen, bist Du irgendwann, den für Dich besten Plan gefunden hast.

Viel Spaß beim trainieren auf den ersten 10.
Gruß Franzi04

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Ganz wichtig @Haven, dass Du Deinem Freund immer das Gefühl gibst, dass Du nach SEINEM Plan trainierst. Du musst ihm auch mindestens jeden zweiten Tag sagen, dass Du es ohne seine Hilfe nicht schaffen würdest. :D

Ist aber nicht nur lustig gemeint! Stell´ Dir mal vor, wenn es irgendwann etwas zäh wird oder kleine Wehwechen kommen und dann erzählt Dir Dein Herzbube den ganzen Tag: "Du hast ja nicht auf mich gehört!"

Vergiss bei all der Lauferei nicht, dass Du regelmäßige Kräftigungsübungen mit einbaust. Gar nicht mal Muckibude, aber sinnvolle Rumpf-Stabi Übungen. Die findest Du z.B. hier: ....

Suchergebnisse

... und kannst unter "erweiterte" Suche schön die Anforderungen und Hilfsmittel definieren.

Fällt das Radfahren als Ausgleich bei Dir komplett weg?


Ach ja, nimm Deine angepeilten Kilos zur Gewichtsreduzierung nur als Anhaltspunkt. Es kommt sowieso, wie es kommt. Du musst, je nach Intensität Deiner Wochenumfänge, auch ernährungsmäßig gegensteuern. D.h. Deine Energiebilanz sollte schon weitestgehend passen.

HG

Dirk

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@ Chakotay: Das klingt nach einer harten Einheit, werde sie aber gern mal probieren! Ja, ich weiß, dass einfach viel Laufen an erster Stelle kommt, aber man kann das Training ja schon effektiv und weniger effektiv gestalten und wenn man - so wie ich - nicht gerade mit Lauftalent gesegnet ist, versucht man halt zumindest alle anderen Faktoren zu optimieren... :peinlich:

@ Udo: Ja, wahrscheinlich hast du Recht. Ich habe nur absolut ein Problem damit, meine wertvolle Zeit so blind einem Plan anzuvertrauen. Aber je mehr man liest, desto verwirrter wird man letztlich, das habe ich auch schon festgestellt...

@ Franzi: Wird wahrscheinlich auch der von meinem Freund, so kann ich zumindest jemandem die Schuld in die Schuhe schieben, wenn es nicht klappt. :D

@ Essmann: Danke für den coolen Link! Was für Muskeln muss ich denn da trainieren? Das ist ja wirklich super mit den Einstellungen und das kann man ja ziemlich gut an den easy Tagen machen. Das Radfahren fällt momentan komplett weg, ich habe es vor 1 Monat das letzte Mal probiert und da hat der Arm das noch nicht mitgemacht. Auch für den Wiedereinstieg ins Radfahren wären Übungen zur Kräftigung des Rückens nicht schlecht, braucht man die auch fürs Laufen?

Also es wird wohl der Plan von meinem Freund, wie gesagt habe ich da zumindest einen Schuldigen und er wird sich auch freuen (auch wenn ich mir dann - sollte ich das Ziel schaffen - immer anhören darf, dass ich das ja ohne seine Trainingspläne niiiiieeeeeemals geschafft hätte... :sauer: )

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Haven hat geschrieben:...

@ Essmann: Danke für den coolen Link! Was für Muskeln muss ich denn da trainieren? Das ist ja wirklich super mit den Einstellungen und das kann man ja ziemlich gut an den easy Tagen machen. Das Radfahren fällt momentan komplett weg, ich habe es vor 1 Monat das letzte Mal probiert und da hat der Arm das noch nicht mitgemacht. Auch für den Wiedereinstieg ins Radfahren wären Übungen zur Kräftigung des Rückens nicht schlecht, braucht man die auch fürs Laufen?

Also es wird wohl der Plan von meinem Freund, wie gesagt habe ich da zumindest einen Schuldigen und er wird sich auch freuen (auch wenn ich mir dann - sollte ich das Ziel schaffen - immer anhören darf, dass ich das ja ohne seine Trainingspläne niiiiieeeeeemals geschafft hätte... :sauer: )
Rücken - Taille - Hüfte - Schultern/ Nacken

Rücken ist das A und O beim Rennradfahren!

.... und Ja, auch beim Laufen braucht man "Rücken" :D

HG

Dirk

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Haven hat geschrieben:@ Udo: Ja, wahrscheinlich hast du Recht. Ich habe nur absolut ein Problem damit, meine wertvolle Zeit so blind einem Plan anzuvertrauen. Aber je mehr man liest, desto verwirrter wird man letztlich, das habe ich auch schon festgestellt...
Hallo Haven,

grundsätzlich verstehe ich, wenn Menschen ihre Zeit nicht verschwenden wollen ... ich meine, wer will das schon!? Aber nun lass die Kirche mal im Dorf und das genau da, wo sie steht. Worum geht es hier? Schließlich nicht um eine Frage existentieller Bedeutung, sondern lediglich um deine Freizeit. Und in diesem Kontext nicht mal grundsätzlich. Ganz allein um die Frage, von wem/was du dich nun anleiten lassen willst. Ganz gleich nach welchem Plan du trainierst, es wird nicht "umsonst" gewesen sein, das ist doch letztlich die Befürchtung hinter deinen Zeilen. Du hast Angst dich zu verschwenden. In Wirklichkeit wird es lediglich darum gehen, ob du 79, 80, 82 oder vielleicht 86,5 % dessen erreichst, was möglich wäre, wenn du jede Sekunde Trainingszeit "richtig" einsetzt. Vielleicht machst du dir erst einmal klar, dass nichts und niemand auf diesem Planeten dir je wird sagen können, welche Trainingseinheiten (Methode, Dauer, Intensität, Häufigkeit, Regenerationspausen) EXAKT in gegebener individueller Situation die richtigen sind. Es geht hier nicht um eine mathematische Gleichung, die EXAKT eine Lösung hat. Selbst wenn der weltbeste Lauftrainer, samt aberwitzig aufgeblasenem Team sich um dich kümmern sollte: Immer bleibt ein Rest Unsicherheit, ob man augenblicklich gerade richtig trainiert.

Und das noch: Was ist verloren, wenn du ein gestecktes Zeitziel um die berühmte Sekunde oder Minute verfehlst? Hast du dann wochenlang ohne Sinn und Gewinn trainiert? Mir kommt dein "sezierendes" TP-Vergleichen vor, als wolltest du jedes Quäntchen Risiko ausschalten, was einerseits unmöglich ist, andererseits aber auch Chancen auf positive Überraschungen (= Freude, Spaß) vernichtet, je weiter man mit dem Risikominimieren kommt.

Du erwähnst den Plan deines Freundes. Und man rät dir den zu nehmen. Das tue ich nicht. Es gibt zwar keine Garantie für vollen Erfolg bei Anwendung von Plänen renommierter Autoren, wohl aber die Gewissheit, dass ihre Pläne auf einer Menge Erfahrung beruhen (selbst dann, wenn sie gar nicht von dem jeweils Namen-gebenden Promi verfasst worden sein sollten). Was befähigt dein Freund zur Erstellung von Trainingsplänen? Wenn er das kann, okay, dann nimm seinen Plan.

Alles Gute :daumen:

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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U_d_o hat geschrieben:...

Du erwähnst den Plan deines Freundes. Und man rät dir den zu nehmen. Das tue ich nicht. Es gibt zwar keine Garantie für vollen Erfolg bei Anwendung von Plänen renommierter Autoren, wohl aber die Gewissheit, dass ihre Pläne auf einer Menge Erfahrung beruhen (selbst dann, wenn sie gar nicht von dem jeweils Namen-gebenden Promi verfasst worden sein sollten). Was befähigt dein Freund zur Erstellung von Trainingsplänen? Wenn er das kann, okay, dann nimm seinen Plan.

Alles Gute :daumen:

Gruß Udo
Nee, das hast Du falsch verstanden, Udo. Sie soll ihrem Freund nur sagen, dass es SEIN Plan ist :hihi:

Deine Argumentation bzgl. "verschwendeter Zeit" finde ich übrigens Klasse!!

HG

Dirk

18
Essmann hat geschrieben:Nee, das hast Du falsch verstanden, Udo. Sie soll ihrem Freund nur sagen, dass es SEIN Plan ist
Verstehe du "arbeitest" gerne mit Psychotricks :D ... Kann aber nach hinten los gehen. Was, wenn er den Braten riecht und sich beleidigt verkrümelt ... :zwinker5:

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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Rücken ist das A und O beim Rennradfahren!
Ja eben, das wären ja quasi zwei Fliegen mit einer Klappe!

Also ich fasse das mal zusammen: Ich soll mich entspannen und daran denken, dass es wohl mit keinem Trainingsplan schlechter wird. Gut, das werde ich versuchen. Klingt auch eigentlich ganz logisch und vor allem etwas entspannter. :zwinker2:

Ich werde jetzt einfach den Plan von meinem Freund nehmen. Er ist zwar kein Trainer, ist aber ein sehr guter Läufer (10km PB z.B. 29,13), der jahrelang recht professionell trainiert hat und sich daher ein wenig mit den Sachen auskennt. Darin liegt aber gleichzeitig die Gefahr, denn er ist eben - was das Laufen angeht - ein sehr talentierter Mensch, während ich eher weniger mit Talent gesegnet bin, sodass ich da immer aufpassen muss, dass er nicht seine (Trainings)Maßstäbe an mich anlegt und ich bin am Ende abschieße. Aber ich denke, dass ich mich inzwischen einigermaßen gut einschätzen kann und von den 6 Trainingstagen die Woche sind ja auch zwei wirklich easy und einer so halb-easy. So ist er stolz wie Bolle, wenn ich nach ihm trainiere und ich habe meinen Personal Trainer. :D

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Haven hat geschrieben:10km PB z.B. 29,13
:confused: Dann müsste er ja so ungefähr deutscher Meister sein.
Name?
Dunkel, nass, windig, kalt. - "Yeah, let's go!!!"
Live simple, train hard.
Running is a superpower.

22
Er ist Australier, da ist das mit der DM schwierig :D . Und seine "gute" Zeit liegt auch schon über 10 Jahre zurück. Wer den Namen haben will, der sende mir bitte eine PM, ich will hier nicht ohne seine Zustimmung persönliche Dinge ins Internet stellen.
Antworten

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