Klummi hat geschrieben:Da wir unseren Urlaub auf einem bekannten Clubschiff verbringen werden ,
werden die langen Läufe zu einem bzw. Meinem Problem.
Die anderen Einheiten sind auf dem Laufband oder auf dem " Joggingdeck " durchaus machbar, wahrscheinlich
aber an anderen Tagen als vorgesehen.
Vielleicht mache ich mir auch einfach zu viele Gedanken !
Hallo Klummi,
zu viele Gedanken kann man sich natürlich schon machen, aber es ist völlig natürlich sich vor dem ersten Marathon "Blasen ans Hirn zu denken" und in einem Meer aus Zweifeln wie ein Ertrinkender umher zu paddeln

. Das ging mir 2002 vor meinem ersten Marathon in Berlin nicht anders. Zweifel stellen für Läufer generell, für Marathonaspiranten ganz besonders, eine Garantie dar, das Training ernst zu nehmen und Trainingseinheiten nicht das Etikett der Beliebigkeit umzuhängen. Zweifel treiben einen auch dann zum Laufen, wenn man - Ursachen gibt's dafür viele - einfach mal keine Lust hat. Also mach dir Gedanken ... aber lass sie nicht panikartig von dir Besitz ergreifen, dafür gibt es nun wirklich keinen Grund.
Ich helfe dir gern beim Umstellen des Trainingsplans. Irgendwie kriegen wir das schon hin. Zum Glück fällt der Urlaub auf den mittleren Mesozyklus des Trainingsplans und nicht in den finalen vor dem Tapering. Zudem kannst du den ersten Mesozyklus bis zum 10km-Testlauf noch abschließen.
Zu den Trainingsbedingungen an Bord kann ich nur Grundsätzliches sagen, weil ich noch nie eine Kreuzfahrt gemacht habe. Allerdings weiß ich - und das erwähnst du ja im Beitrag -, dass manche Schiffe eine Lauflinie auf einem der Decks haben (so um die 200 m wohl). Was mich angeht, würde mich höchstens eine Windstärke zum Laufen unter Deck auf dem Band zwingen, bei der ich Gefahr liefe von Bord geweht zu werden. Selbst wenn die Kreuzfahrt in hitzigen Breiten stattfindet, hast du frühmorgens und am Abend womöglich erträgliche Temperaturbedingungen. Laufen auf dem Band konnte ich nur zu Testzwecken und aus therapeutischen Gründen ertragen. Länger als 20 min würde mich dran denken lassen, ob es nicht sinnvoller wäre einfach über Bord zu springen ...
Die langen Läufe auf dem Laufdeck zu absolvieren mag schwierig sein, dir aus heutiger Sicht auch vielleicht absurd vorkommen. Allerdings sind LäuferInnen (ich weiß durchaus wovon ich rede) verrückte Zeitgenossen, die noch viel beklopptere Sachen machen, um ein Laufziel zu erreichen. Es gibt ja Leute, die einen kompletten Marathon im Parkhaus laufen oder 24h im kleinen Kreis herum ... Außerdem: Wenn du es schaffst das Laufdeck 100 bis 150 mal zu umrunden, dann kann dir mental absolut nix mehr passieren

. Im Ernst: 150 mal einen Kreis zu drehen und dabei (fast) jedes Mal dasselbe zu sehen muss nicht langweilig sein. Erstens wird dir auf jeder Runde was Neues auffallen, es werden dir Menschen begegnen (manche auch, die ganz komisch oder zumindest mitleidig gucken) und drittens stellt sich irgendwann so etwas wie eine "innere Einkehr" ein. Ein Ort, an dem man vieles mit sich besprechen kann, was man längst mal hätte mit sich erörtern sollen ... Ich will damit nur sagen, dass so etwas weniger besonders, weniger absurd, weniger ausgefallen oder ungewöhnlich ist, als du vielleicht denken magst.
Sofern du auf das Laufband angewiesen sein solltest, bedenke bitte folgendes: Der fehlende Luftwiderstand (man läuft ja auf der Stelle), macht es erforderlich eine Steigung von etwa 1° am Laufband einzustellen, um vergleichbare Bedingungen zu haben. Du solltest, wenn du aufs Schiff gehst, wissen, welche Tempi zu diesem Zeitpunkt deinen jeweiligen Herzfrequenzbereichen entsprechen für DL70, 75, 80. Auf dem Laufband kannst du dich auf die Herzfrequenz erst nach einigen Tests/Erfahrung abstützen. Das liegt im Wesentlichen daran, dass die Luft indoor eine niedrigere Sauerstoffkonzentration hat als draußen, man also bei derselben Belastung schneller atmet und auch eine höhere Herzfrequenz hat.
So viel einstweilen. Den Rest kriegen wir zeitnah hin
Gruß Udo