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Der Sinn von Winterlaufserien

Der Sinn von Winterlaufserien

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Hallo Laufkollegen,

ich befinde mich in der dritten Lauf- und Wettkampfsaison meiner ziemlich späten Läuferkarriere :D (siehe Signatur) und habe zum ersten Mal an einer Winterlaufserie, nämlich der in Hamm teilgenommen, d.h. an den 10 und 15 km, dem HM bin ich momentan noch nicht gewachsen. Wie ich so bei uns im Verein sehen kann, erfreuen sich in meiner Region die Serien in Hamm und Duisburg großer Beliebtheit und erreichen jeweils Starterfelder von 1000 und mehr Teilnehmern. Die Serie in Duisburg ist gar ein halbes Jahr vorher schon ausgebucht.

Bei den 10 km in Hamm herrschten sehr schwierige Bedingungen, da die Strecke bei ca. +5 °C noch fast komplett unter einer sehr rutschigen Schneedecke lag, bei den 15 km war es kalt (-2°C), aber weitgehend schneefrei. Ich war bei beiden Läufen so ca. 4 min. von meiner Bestzeit auf der jeweiligen Strecke entfernt (siehe Signatur). Was kann ich mit solchen Zeiten unter solchen Bedingungen anfangen? Ich habe keinerlei Vergleichswerte, da ich bisher keine Wettkämpfe im Winter bestritten habe. Wenn der Sinn von Winterlaufserien ein zwischenzeitlicher Formcheck ist, wie soll ich denn solche Zeiten bewerten? Wieviel Abstriche muß ich wegen der winterlichen Bedingungen machen? Wieviel Rückstand auf meine Vorjahresform ist im Februar noch vertretbar?

Gruß
Ralf
Jahrgang 1961, Laufstart 2011 in der AK M50, Rücktritt vom Leistungssport 2021
PB: 5 km: 21:21 (10/2014, AK M50) --- 10 km: 44:15 (11/2016, AK M55) --- 15 km: 1:09:32 (12/2014, AK M50); --- HM: 1:50:19 (02/2015, AK M50)

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Leider konnte ich mit meinem fachkundigen Blick mir kein eigenes Bild von den vorherrschenden Bedingungen machen.
Aber wie du sie beschreibst, würde ich beim 10k Lauf etwa 5,584% Laufzeit aufschlagen.

Ich bin mir sicher, dass noch erfahrenere Läufer weitaus genauere Angaben machen können.

LG, dry

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Laufserien über drei Wettbewerbe mit 10km, 15km und HM-Distanz bieten eine gute Orientierung, welche Zeit bei einem anstehenden Marathon im Frühjahr zu erwarten sind.

Natürlich gehen die Zeiten bei Schnee und Eis etwas runter. Beim 10km-Wettkampf relativ gesehen stärker als beim HM. Aber es geht ja auch eher darum, die Größenordnung der M-Zielzeit abzuschätzen. Und da kann es für erfahrene Läufer schon interessant sein, zu erfahren, ob sie dieses Jahr wieder in Richtung 3:30 gehen oder die 3h-Marke doch angreifbar wird, beispielsweise.

Und gute Formtests, im Sinne von wieder Wettkampfluft zu schnuppern und zu schauen, was in einem Wettkampf geht, sind solche Läufe allemal. Im Training quält man sich dann doch eher weniger... ;-)

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Turbito hat geschrieben: Bei den 10 km in Hamm herrschten sehr schwierige Bedingungen, da die Strecke bei ca. +5 °C noch fast komplett unter einer sehr rutschigen Schneedecke lag, bei den 15 km war es kalt (-2°C), aber weitgehend schneefrei. Ich war bei beiden Läufen so ca. 4 min. von meiner Bestzeit auf der jeweiligen Strecke entfernt (siehe Signatur). Was kann ich mit solchen Zeiten unter solchen Bedingungen anfangen? Ich habe keinerlei Vergleichswerte, da ich bisher keine Wettkämpfe im Winter bestritten habe. Wenn der Sinn von Winterlaufserien ein zwischenzeitlicher Formcheck ist, wie soll ich denn solche Zeiten bewerten? Wieviel Abstriche muß ich wegen der winterlichen Bedingungen machen? Wieviel Rückstand auf meine Vorjahresform ist im Februar noch vertretbar?
Wenn du nächstes Jahr wiederkommst, kannst du die Zeiten gut vergleichen. Ich bin hier 3 Jahre hintereinander bei der WL-Serie meines Vereins mit gelaufen und habe davon sehr profitiert.

Bei -2° und guter Strecke solltest du eigentlich nicht zu weit hinter deiner Vorjahresform liegen, also die 15k waren möglicherweise etwas langsam. Vielleicht warst du auch zu dick angezogen, das kostet dann auch etwas.

Über die Jahre kriegst du das in den Griff. Im Zweifelsfall noch ein paar Wk mehr einbauen, die du jedes Jahr absolvierst. Aus einem WK alleine lässt sich bei solchen Bedingungen eben nicht so viel ableiten, wenn man nicht so eine gute Selbsteinschätzung und nicht so viel Erfahrung hat.

Gruß

C

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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Formtest... kaum. Man kann mit den Zeiten nicht viel anfangen und nur etwas erfahrenen Läufer wissen, wie viel sie bei jeweiligen Strecken und Streckenverhältnissen aufschlagen sollen. Dazu kommt das aktuelle Trainingsintensität und Trainingsstand. Wie schon DerC geschrieben hatte, nächstes Jahr kannst Du mehr vergleichen.

Ich hab schon immer die Hammerserie geliebt und bin da immer gerne gelaufen. Komischerweise alle meine PB's über 10, 15 und HM bin ich genau in Januar und Februar im Hamm gelaufen und zwar deutlich. Natürlich nicht bei Schnee und Eis, sondern bei perfekten Wetterverhältnissen, die manchmal auch im Februar herrschen.

Übrigens: Wettkampf ist die beste Trainingseinheit. Auch im Winter.

Gruß
Rolli

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Rolli hat geschrieben: Übrigens: Wettkampf ist die beste Trainingseinheit. Auch im Winter.
Rolli
:daumen: Mich nervts, hier (in Magdeburg) gibt es einfach keine Winterlaufserie!! ich hätte so gerne mitgemacht! Leider gar nichts in der Nähe wo ich hätte mitlaufen können. Sollte man mal selber auf die Beine stellen :peinlich:


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Rolli hat geschrieben:Übrigens: Wettkampf ist die beste Trainingseinheit. Auch im Winter.
Hmmm. Sollte ich am Sonntag doch mal einen WK einschieben? 8 km oder 8 Meilen? Zwei Wochen danach steht ein HM an.


P.S. -2 Grad ist doch fast ideal für einen 15er. Meine HM-PB ist von -4 Grad.
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

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Wie weit man im Winter von den persönliche Bestzeiten weg ist, kann ich nicht sagen. Aber wenn man immer wieder die gleichen WKs läuft, dann kann man sich durchaus mit dem Vorjahr vergleichen. Generell habe ich das Gefühl, dass ich Winter die langsameren Einheiten überproportional langsamer Laufe als die schnelleren Einheiten. Eine Erholungseinheit ist bei mir im Winter sehr langsam.

Ich bin mit meinen Vor-Postern einer Meinung, dass WKs im Frühjahr als gutes, hartes Training zu werten sind. Dementsprechend passe ich mein restliches Training auch viel weniger an den WK an als im Sommer.

Gruss alex

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Erstmal danke an euch alle für eure Antworten.

Wenn ich den ganzen WK mit Vor- und Nachlauf nochmal an meinem geistigen Auge vorbeiziehen lasse, könnte ich mir vorstellen, daß DerC recht hat mit seiner Vermutung, daß ich zu dick angezogen war. Diesen Aspekt habe ich bisher nicht ausreichend beachtet, da ich mich bei Minusgraden so angezogen habe, daß ich vor dem WK nicht friere. Während des WK hatte ich aber, wenn ich nochmal darüber nachdenke, eher Probleme, nicht zu überhitzen. Das war mir aber nicht so aufgefallen, weil mir das aus dem Sommer noch so vertraut war. Es ist halt der erste Winter, in dem ich WKs bestreite. Und da unterlaufen einem Anfänger vielleicht auch Anfängerfehler.

Jetzt verstehe ich auch langsam, warum ich meine PB allesamt bei 8-10 °C erzielt habe. Weil ich da lt. Trainingstagebuch immer in kurz/kurz gelaufen bin. Weil das gerade so die Grenze war, wo das nach meinem Eindruck ging. Ich habe sogar einen 10 km-WK im Mai 2012 gefunden, da bin ich frühmorgens bei 6°C in kurz/kurz gelaufen. Warum auch immer, ich weiß es nicht mehr. Da habe ich am Start gefroren wie ein Schneider und auch bis km 2 etwa war mir noch kalt, ich habe aber danach meine PB pulverisiert (über 1 min schneller), und die neue PB hat ein halbes Jahr gehalten.

Danke für den Hinweis! Ich denke, ich weiß jetzt, wo das Problem liegt.

Gruß
Ralf
Jahrgang 1961, Laufstart 2011 in der AK M50, Rücktritt vom Leistungssport 2021
PB: 5 km: 21:21 (10/2014, AK M50) --- 10 km: 44:15 (11/2016, AK M55) --- 15 km: 1:09:32 (12/2014, AK M50); --- HM: 1:50:19 (02/2015, AK M50)
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