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So traurig

So traurig

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Ich habe langsam den Eindruck ich bin der einzige Mensch der laufen will und nicht kann.
Vor 6 Jahren habe ich den ersten Versuch gestartet: nach 90 sec (!) hatte ich starke Schmerzen an Schienbein und Wade, habe es noch 'ne Weile in der Gruppe probiert, dann aber alleine weitergemacht weil ich alle anderen aufhielt. Ich bin durch den Wald gelaufen solange ich die Zähne zusammenbeißen konnte, habe mich dann hingesetzt und massiert und bin weiter. In der Mitte der 7.Woche merke ich plötzlich nanu, keine Puste mehr, gucke zur Uhr und war 16 min ohne Schmerzen gelaufen. Dann konnte ich mich auf eine halbe Stunde steigern, war stolz wie Bolle und dann: kleiner häuslicher Unfall ( Katze zwischen den Füssen, Piruette gedreht und Knie dabei vergessen ), bis zur Diagnose und OP vergingen 12 Wochen.
Sobald ich wieder durfte bin ich wieder los, ging noch besser als ich dachte, es war Sommer und das Laufen anstrengend aber toll.
Als nächstes Zecke, Borreliose, Antibiotika und anschliessend platt wie 'ne Flunder.
Im nächten Jahr nach 6 Wochen Training ein entzündeter Fersensporn, ein Jahr drauf erst Husten ( der Enkel hat mich angesteckt )
daraus wurde eine Bronchitis und dann eine Lungenentzündung.
All das passierte immer dann wenn ich mich mühsam wieder auf 30 min gekämpft hatte.
Und ich habe es nochmal probiert, wieder in der Gruppe, bin wieder auf 30 min, habe mich durch die Hitze gekämpft und nun das:
die Schmerzen imMuskel neben dem Schienbein, die ich vor Jahren hatte, sind wieder da, manchmal wieder so übel dass ich nicht weiterlaufen kann.
Was zum Teufel sperrt sich in meinem Körper nur so, ich trainiere langsam, regelmässig, überlaste mich bestimmt nicht und dauernd ist irgentwas.
Weiss jemand Rat was ich mit dem Schienbein machen kann ( außer abschrauben und zerhacken ) ?
Aufgeben ist definitiv keine Option !

LG

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omahoch2 hat geschrieben: Weiss jemand Rat was ich mit dem Schienbein machen kann ( außer abschrauben und zerhacken ) ?
Feststellen lassen, was und warum es schmerzt, ausheilen lassen, Ursachen bekämpfen.
Profis sind berechenbar, die Amateure sind wirklich gefährlich. E.A. Murphy

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Und hinterher nicht wieder ein Jahr bis zum Neubeginn warten. Auch im Herbst/Winter kann man mit dem Laufen anfangen, ist nicht so angenehm, aber es geht... Und wenn du schon Dauerläufe von 30 Min. in der kalten Jahreszeit drauf hast, ist es nur eine Frage der Kleidung.
mein Sportblog : Endurange | road - trail - bike

WK-Planung Run:

22.03.2015 - 10K - Citylauf Dresden / 12.04.2015 - HM - Obermain Marathon / 03.05.2015 - HM - Weltkulturerbelauf Bamberg / 10.05.2015 - 10,5K - Maisels Fun Run / 20.06.2015 - 36km - Zugspitz Basetrail XL / 27.09.2015 - MRT - Berlin Marathon

WK-Planung Bike:

17.05.2015 - 70km - Rund um die Altstadt Nürnberg / 31.05.2015 - 300km - Mecklenburger Seenrunde / 26.07.2015 - 170km - Arber Radmarathon / 02.08.2015 - 165km - Frankenwald Radmarathon

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Hallo omahoch2,
also erst einmal: Du bist definitiv nicht die Einzige! Es häuft sich bei Dir auffällig, aber mir z.B. werden seit zwei Jahren auch ständig Knüppel zwischen die Beine geworfen. Und auch mir ist das Laufen zu wichtig, als dass ich es aufgeben würde. Ich gehe dann halt nach jedem Rückschlag frühzeitig, aber sanft wieder an den Start, fange wieder mit Geh-Lauf-Einheiten an, die ich langsam ausweite, irgendwann kommt der erste reine Lauf... und vorgestern hatte ich dann erstmals 50 Minuten am Stück - ein pures Glücksgefühl! Auch ich bin immer wieder auf Null zurückgeworfen worden. Sieh es als Chance, saubere Grundlagen zu legen, was z.B. die Laufhaltung angeht, frühzeitig auch die Füße und den Rumpf mit zu trainieren etc.
Ich bin durch die ganze Geschichte genügsamer geworden und freue mich über jeden kleinen Erfolg. Der Druck ist bei mir weg, die Freude umso mehr und intensiver da.
Ich wünsche Dir viel Durchhaltewillen und Geduld!

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omahoch2 hat geschrieben:
Weiss jemand Rat was ich mit dem Schienbein machen kann ( außer abschrauben und zerhacken ) ?

LG
Ja - mit sicherheit wird dir ein Orthopäde weiterhelfen können.

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Julas hat geschrieben:Ja - mit sicherheit wird dir ein Orthopäde weiterhelfen können.
Klar, und der lässt dich dann nie mehr los.:-)

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Hallo,

ja, es ist nervig, wenn man will und der Körper nicht kann. Du hast aber etwas ganz entscheidendes: Wille! :daumen:

Seit, wenn ich es richtig verstanden habe, 6 Jahren startest du immer wieder von vorne. So unverhältnismäßig häufig finde ich deine Ausfallzeiten gar nicht, wenn man die 6 Jahre berücksichtigt.

Wie sieht es aus mit deinen Schuhen? Hast du diese in einem wirklich guten Fachgeschäft mit Laufbandanalyse gekauft?
Lauftagebuch


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"Herr Ringel meint, dass Max schlechter gerungen hat, als im Training und befürchtet Wettkampfangst."

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Ergänzend zur Lokalisierung des Schmerzes, hierbei Feststellung durch den Orthopäden, zusätzlich Laufbandanalyse und ggf. andere Laufschuhe fällt mir dann nur noch ein, dass du vl. auf lockeren, weichen Waldboden oder in Parkanlagen läufst. Keinen Asphalt oder anderen harten Untergrund in nächster Zeit. Achtest du auf einen sauberen Laufstil? Vl. solltest du es mit Dehnen probieren. Versuch macht kluch.

Herumexperimentieren würde ich jedoch nicht. Das ist eine Sache des Orthopäden, wenn Schmerzen an gleicher Stelle immer wieder kommen. Trainieren in den Schmerz würde ich auch nicht.

Ich musste auch 2x längere Pausen einlegen nach Knie-Op's. Einmal 1 Jahr und dann später noch einmal 8 Mon. Konnte mich auch immer wieder aufrappeln. Wichtig ist, dass du dran bleibst und die Lust und Geduld nicht verlierst. Kopf hoch! LG
Highlights bisher:
16.+17. Juni 2018 - 24 h Burginsellauf = 121,74 km
03.10.2021 SIX STAR Finisher
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Feuerfalke hat geschrieben:also erst einmal: Du bist definitiv nicht die Einzige! Es häuft sich bei Dir auffällig, aber mir z.B. werden seit zwei Jahren auch ständig Knüppel zwischen die Beine geworfen. Und auch mir ist das Laufen zu wichtig, als dass ich es aufgeben würde. Ich gehe dann halt nach jedem Rückschlag frühzeitig, aber sanft wieder an den Start...
Auch ich bin immer wieder auf Null zurückgeworfen worden.
reihe mich hier ein.
bin ebenfalls verletzungsanfällig und wurde immer und immer wieder zurückgeworfen. meist gerade dann, wenn es super lief und ich mehr wollte. dann wieder monatelange pausen und mühsames wiederaufbauen der kondition.
letztendlich hilft nichts als geduldig warten, bis alles ausgeheilt ist und dann LANGSAM rangehen.

zu Deinem schienbein problem: ich konnte probleme in füssen, v.a. aber im knie mit dem wechsel der SCHUHE beheben.
wichtig ist ein guter laufladen, der Dich berät, ausgiebig testen und auch benutzte schuhe umtauschen lässt.

alles gute!

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Hallo omahoch2,

deine Pleiten-Pech-und-Pannen-Serien-Story rührt sicher jeden Läufer. Nur nützt dir das überhaupt nichts. Auch verständliches Selbstmitleid (da drin bin ich auch gut, deswegen darf ich das auch so offen aussprechen) bringt dich absolut nicht weiter. Vergiss was war und konzentriere dich auf die aktuelle Situation. In der hat sich nach Laufbeginn ein Schmerzstand in der Muskulatur neben der Schienbeinkante eingestellt. Du gehörst sicher eher nicht zu den robusteren Läufertypen. In so einem Fall halte ich es für gewagt sich einer Laufgruppe anzuschließen. Die Laufgruppe nötigt die meisten LäuferInnen zu einem Tempo, das nicht ihrem entspricht. Für einige in der Gruppe ist das Tempo vielleicht zu langsam, für andere zu schnell. Letzteres könnte bei dir eine Rolle spielen, bzw. könnte nun ursächlich für das neuerliche Aufflackern der Schienbeinschmerzen sein. Also ein "einfacher" Überlastungszustand, den man mit Laufpause und moderaterem Wiederbeginn bekämpfen könnte.

Natürlich sind auch andere Ursachen denkbar über die ich hier jedoch nicht spekulieren möchte, weil eben auch Spekulationen dich keinen Laufschritt weiter bringen. Wenn schon beim Laufeinstieg (oder Wiedereinstieg) Schmerzzustände dem Erwerb von Ausdauer wehren, dann empfehle ich gerne eine Bewegungsanalyse. Die wird von orthopädisch geschulten Fachkräften (z.B. im Sanitätshaus, bei Orthopäden oder anderen Instituten) durchgeführt. Oberflächlich betrachtet sieht das aus wie die Betrachtung, die man beim Kauf von Laufschuhen im Laufladen anstellt. Also Laufen auf dem Band, Videoaufzeichnung und anschließende Auswertung. Nur ist die Bewegungsanalyse (auch Laufbandanalyse genannt) viel umfangreicher, genauer und eben auch nicht umsonst zu haben. Man muss dafür 50 bis 100 Euro auf den Tisch legen. Wenn unerklärliche Schmerzen einem das Laufen verleiden ist es nicht verkehrt sich Sicherheit über den eigenen Laufapparat zu verschaffen. Ob da statisch (Knochengerüst, Stellung der Knochen) und dynamisch (einfwandfreier Bewegungsablauf? Pronation? Supination?) alles "rund" läuft bzw. in Ordnung ist. So lange einer keine Probleme hat oder solche, die sich durch Trainingsfehler bzw. Überlastung eindeutig erklären lassen, kann man darauf gut verzichten.

Vielleicht ist das ein gangbarer Weg auch für dich.

Der Laufeinstieg funktioniert trotz medialer Reizüberflutung (Internet, Foren, Bücher) und massenweise Technikkram (Herzfrequenzmesser, GPS-Empfänger, Apps fürs Smartfon und diverse andere tolle Erfindungen, die vom Wesentliche ablenken können) heute noch genauso wie ehedem: Rausgehen, Loslaufen! In aller Regel wird das zum Erfolg führen, weil der Einsteiger merkt, wie schnell er laufen kann, oder besser: wie langsam er laufen muss. Und irgendwann merkt er normalerweise, dass er müde wird und hört auf. Am nächsten Tag hat er schlimmstenfalls einen Muskelkater und weiß: Das war jetzt fürn Anfang doch ein bisschen happig. Nächstes Mal korrigiert er seinen Fehler. Vielleicht spürt er auch gar nichts und gibt sich nächstes Mal ein wenig mehr Strecke ... Hunderttausende - von denen wir hier nie was lesen - haben sicher so angefangen und zu ihrem Laufhobby gefunden. Es gibt aber auch andere, die gravierende Fehler machen, oder deren Körper leichtere Fehler nicht so einfach verzeiht. Menschen, die kein Gespür dafür haben, was sie falsch machen. In solchen Fällen wäre es sinnvoll sich von einem Laufkundigen oder Trainer anschauen zu lassen. Vielleicht ist das auch für dich notwendig. Wenn du in der Gruppe gelaufen bist: Hat da nie jemand etwas zu deiner Art zu laufen gesagt? Möglicherweise bringt es dich weiter, dich einem Verein anzuschließen und einen Trainer zu fragen, wie du laufen sollst. Das ist natürlich auch wieder rein spekulativ und muss nicht unbedingt zum Erfolg führen. Denk einfach mal drüber nach.

Ich wünsche dir baldige Erfolgserlebnisse. :daumen:

Alles Gute

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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Hallo und danke für all die Antworten.
Zu meinen Schuhen, die habe ich im Laufgeschäft nach Beratung/Analyse bei einem laufenden Verkäufer, der hier in der Gegend einen guten Ruf unter Läufern hat, gekauft. ich habe sie seit Mitte Mai und bis vor ein paar Tagen auch keine Probleme, also denke ich damit passt es schon.
Zu dieser Jahreszeit laufen wir nur auf gut ausgebauten Waldwegen
@Udo
klang wohl echt etwas mitleidheischend, war aber so nicht gemeint. ich musste mit wohl bloß mal den Frust von der Seele schreiben.
Die "Gruppe" muss ich wohl noch erklären: das ist keine Lauftreffgruppe sondern wir haben im April zusammen angefangen, unter Leitung einer Lauftherapeutin. Wir sind acht Leute, unter anderem eine Rheumatikerin, ein Diabetiker, zwei Hochdruckpatienten und drei mit recht viel Gewicht.
Unser kurs war Anfang Juli zuende, danach sind wir zusammengeblieben bis es im September wieder im Kurs weitergeht. Und vielleicht liegt genau da der Hase im Pfeffer, denn meine Mitläufer haben mich in Ermangelung unserer Trainerin zur Chefin erklärt. Da laufe ich nun immer vorneweg und will mir natürlich keine Blöße geben. Wahrscheinlich hat sich ohne fachkundigen Blick auch irgendein Blödsinn in den Laufstil eingeschlichen.
Wenn es nach Kursbeginn mit Trainerin nicht besser wird werde ich mich um eine Bewegungsanalyse kümmern, das klingt vernünftig und ist das Geld sicher wert.
Bis dahin verzichte ich besser auf meinen dritten Lauftag ( da laufe ich alleine ) und lasse die anderen mal den Vorturner machen.
Bis September ist ja nicht mehr lange.
LG

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Ja, Udo hat das wirklich sehr gut beschrieben.
@nora2
nein, omchen will nicht walken, auch die schönen Gymnastikangebote für die ältere Generation ( dazu hat mir anfangs ein Arzt geraten als ich 52 war ) interessieren mich nicht sonderlich, höchstens noch der Sitzsport im örtlichen Seniorenheim.
LG

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Ich habe auch mehrere Jahre über versucht ins Laufen zu kommen und es nicht geschafft. Jetzt habe ich bald mein 10jähriges Laufjubiläum, verletzungsfrei. Walken bzw. Spazierengehen würde ich übrigens zum Aufbau des Apparates nicht unterschätzen. Schneller wird man so oder so, die Kunst ist immer nur, sich nicht die Motivation zu verderben (bis sie einmal intrinsisch ankert) und den Apparat die ersten Monate zu schonen.
»Viele Weltmeister sind Alkoholiker geworden, aber ich bin der erste Alkoholiker, der Weltmeister wurde.« / Eckhard Dagge

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@sonrisa
danke für die Aufmunterung. Ich bin ja auch vernünftig genug um zwischendurch zu gehen wenn's denn sein muss. Zwar nicht gerne aber was soll's.
Habe mich mehr am "Omchen" gestört, klang für mich halt herablassend ( was will die Alte laufen wenn sie's nicht kann ).
Um mir die Motivation zu verderben braucht's mehr als so 'nen blöden Muskel.
LG

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omahoch2 hat geschrieben: Habe mich mehr am "Omchen" gestört, klang für mich halt herablassend ( was will die Alte laufen wenn sie's nicht kann ).
Was jammerst denn, hast ja das "Omchen" mit Deinem Nick selber provoziert :D

Während andere in Deinem Alter die 20-30kg Übergewicht mit starken Knochen erklären und sich das dritte Stück Sahnetorte reinschieben (um dann mit der 5. Krankengeschichte über das 10. Medikament anzufangen), gehst Du nach Rückschlägen wieder an den Start. Dafür einfach mal :respekt: :respekt: :respekt:

Wenn ich mir hier am Urlaubsort die ganzen Bier-geformten Figuren so ansehe...die sollen sich da mal `ne Scheibe abschneiden. Ich bin beim Training die ganze Zeit wie ein Alien angeschaut worden :sauer:

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omahoch2 hat geschrieben:Zu meinen Schuhen, die habe ich im Laufgeschäft nach Beratung/Analyse bei einem laufenden Verkäufer, der hier in der Gegend einen guten Ruf unter Läufern hat, gekauft. ich habe sie seit Mitte Mai und bis vor ein paar Tagen auch keine Probleme, also denke ich damit passt es schon.
ok,

falls Du einen gestützen schuh läufst und die schmerzen bleiben vielleicht trotzdem mal einen neutralen probieren.

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omahoch2 hat geschrieben: Habe mich mehr am "Omchen" gestört, klang für mich halt herablassend ( was will die Alte laufen wenn sie's nicht kann ).
Um mir die Motivation zu verderben braucht's mehr als so 'nen blöden Muskel.
LG
Nee, Omchen, so geht das nun wirklich nicht.
Erst 14 Postings geschrieben und dann den grossen Molli im Forum machen und Spektakel veranstalten.

Kein Zahn im Mund, aber "La Paloma Blanca" pfeifen.

Immer dieses freche Friedhofsgemuese.
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