Naja Großtaten ich weiß ja nicht....aber da mein PC grade läuft berichte ich mal vom 24 h Lauf in Karlsruhe.Philippé hat geschrieben: @Anja: Wann gedenkst Du denn hier Deine Großtaten kundzutun? Glückwunsch und Respekt schon mal vorab!
Die Tasche mit sämtlichen Laufklamotten und Fressalien für 24 h Rennen gespickt und um halb 8 in Rutesheim mit Freunden losgefahren.
Das Wetter war bis dahin noch nicht sehr berauschend aber da ich sehr zuversichtlich war das es noch besser würde, hab ich mich mal in kurzer Hose und Trägertop für die ersten km des Laufes gerüstet.
Da es auf der Autobahn gut lief kamen wir auch zeitig an und konnten unser Auto an der Verpflegungsmeile für eventuelle Schlafereien und mit Eigenverpflegung ausstatten. Dann kurz Startunterlagen holen, Bekannte und alte Freunde begrüßen und neue Freundschaften schon mal schließen. Es ging alles sehr locker und föhlich zu.
Die VP der Veranstaltung noch in Augenschein nehmen, die echt der Hammer war. Es gab wirklich alles was man wollte. Cola, sämtliche Teesorten....nein ALLE Teesorten die es gibt. Wasser mit und ohne wumms. Iso. Pellkartoffeln, Kartoffelbrei, sämtliches an Rohkost und Obst. Hefezopf. Honigkuchen, Haferschleim und und und....sogar Kaffee haben sie gemacht. Wurst und Käsebrotschnittchen....ich kann euch sagen ich kann gar nicht mehr aufhören.
Nun ja ganz begeistert von der Auswahl und ohne so recht zu wissen was ich da tue, ging es auch schon zum Briefing und dann kam auch schon der Startschuss. Noch war es kalt und es nieselte, aber schon bald kam mein Verhängnis....es wurde warm, nein fast schon heiß.
Mit Pace 6:30 startete ich meine Lauferei und jetzt im nachhinein hätte ich schneller los sollen denn das langsame Tempo ist nichts für mich.
So zog ich meine Runden....die Runde war 1,2 km lang und Landschaftlich echt nett. Den Fasanengarten kennen all die, die schon den Marathon in KA gelaufen sind. Man sieht beim hochlaufen das Schloß und rennt dann an dem grünen Büscherondell vorbei um das man beim M rennt und wieder zum Schloß zurück wetzt.
Hier vergaß man Raum und Zeit, man trabte seine Runden runter, quasselte mit Mitläufern und ließ es sich gut gehen so gut es ging.
Was soll ich sagen der Spaß hörte bei mir auf, ich weiß nicht mehr wann, denn ich hatte es gewaltig auf dem Magen. Zuviel vom Cola oder von sonst irgendwas am großen Buffett, obwohl ich so viel nicht davon hatte, ich weiß es nicht, der Magen drückte und wollte nicht wie ich es wollte. Egal ich zieh den Mist jetzt durch und mach die 100 km auf jeden Fall voll komme was da wolle. Meine Gedanken galten wie immer Kati...Mensch was sagt die bloß wenn ich mit 50 oder 60 km nach Hause komme....kann mich ja nirgendwo mehr blicken lassen. Nachmittags kamen dann Jochen und seine Gemahlin und feuerten uns an, das gab mir nochmal auftrieb da sie mir tolle Tipps gaben und meinten ich hätte ja 24 h Zeit, da packe ich die 100 km bestimmt.
Also immer brav weiter und nebenbei gescherzt, das einzige was ich noch richtig konnte. Alle 5 km mal für 5 min auf unser Bank gelegen um meinen Magen irgendwie zu entlasten. Bei Einbruch der Dunkelheit konnte ich schon lange nichts mehr festes zu mir nehmen und irgendwie ging auch keine Flüssigkeit mehr. Also Taktig ändern so halte ich nicht lange mehr durch. Zum Glück wurde es mit der Dunkelheit kälter und Flüssigkeit nicht mehr ganz so wichtig. Ein Blick auf die Uhr sagte mir ich habe nur noch 10 km bis zu den 100....ok die mach ich voll und wenn es auf allen vieren ist und dann geh ich aus dem Rennen. Kurz per Liveticker das ok dafür bei Kati abgeholt und die 10 km durchgezogen. Hurra ich kann 100 km laufen, das hätte ich nie für möglich gehalten. Ich legte mich in unseren Bus um meinen Magen zu beruhigen. In meiner Tasche hatte ich noch einen Kaba, den gönnte ich mir jetzt. Schlimmer geht sowieso nimmer. Ein bisschen die Augen zu gemacht und dem irren Regen gelauscht, der da draußen nun tobte. Meine beiden Mitfahrer saßen mit im Bus und warteten das Unwetter ab. Als es etwas besser wurde gingen die Beiden wieder auf die Strecke.
Eh ich wusste was passiert, hatte ich mir meine Regenklamotten angezogen und begab mich wieder auf die Strecke.
Ha was wird Kati sagen wenn ich ihr ein paar km mehr präsentiere.
Da war es wieder...das Tier in mir....lach....und auch wenn der Magen drückte, weniger als vorher....ich lief noch 20 km und dann taten meine Beine weh.
Ok das reicht jetzt, jetzt gehst du entgültig aus dem Lauf.
Handy gezückt und zuhause unter Tränen (die konnte ich jetzt nicht mehr aufhalten) angerufen und meine Leistung kund getan und gesagt das es mir gut geht. Der Chef der VP kam an mir vorbei und fragte ob alles in Ordnung sei? Na klar sag ich....ich freu mich nur.
Er wollte dann wissen ob ich nicht mehr weiterlaufe, hätte doch noch eine Stunde Zeit. Nee sag ich und war schon wieder auf der Strecke. Warum nicht.
Nach 126,407 km fiel dann der Zielschuß und alles mussten stehenbleiben. Dann kamen ein paar Offizielle die, die Restmeter vermaßen. 2 Meter neben mir kippte dann ein junger Kerl um den ich dann mit Cola wieder aufpäppelte und mit noch ein paar anderen auf den Arzt wartete.
Dann endlich duschen gehen und zum Aschlussessen. Es gab Nudeln und selbstgemachte Bolognesesoße und die war wirklich selbstgemacht, das sah man an den großen Karottenwürfeln. Sehr lecker. Es gab auch Reis und Käsesoße und für die Vegetarier eine Bolognesesoße ohne Fleisch. Die Siegerehrung wurde zügig durchgezogen und ich war überrascht das ich 4. meiner AK geworden war....wo doch schon 70 jährige fast 200 km geschafft hatten. Zum guten Abschluss gab es noch Früchtequarkt und liebe Worte und dann ging es ab nach Hause.
Was soll ich sagen. Ich bin happy und auch nicht. Wäre der blöde Magen nicht gewesen hätte ich vielleicht noch meh geschaft, aber meine längste Distanz vorher waren die 80 km also darf ich nicht meckern.
Muskelkater hatte ich keinen und das bestätigt meine Meinung das ich doch länger können hätte....naja das nächste Mal dann...vielleicht...