nora2 hat geschrieben:Beim Durchlesen der Ergebnislisten fiel mir auf, dass ich mit meiner letzten 10 km Zeit, unter 48, weit vorne gewesen wäre.
Aber auch nur, wenn Du geringe Ansprüche hast. Wobei es schon richtig ist, wenn man das unter dem Gesichtspunkt sieht, dass Du relative Anfängerin bist.
Im Vergleich zu den Männerzeiten habe ich das Gefühl, dass die Frauen es ruhiger angehen. Warum?
Also schauen wir mal. Man geht ja gemeinhin von einem biologisch bedingten Abstand von ungefähr 10% bei den Eliteläufern aus. Dass ein biologischer Unterschied besteht, muss man wohl nicht erklären. Damit entspräche eine 48-Minuten-Zeit einer Frau in etwa einer Zeit von 43:30 bei den Männern. Bei den Frauen ergab das Platz 50 von 1059, bei den Männern 280 von 2470. Das ist schon ein Unterschied, die Frau kommt nach einem Zwanzigstel des Feldes an, der Mann noch nicht nach einem Zehntel, für das Zwanzigstel hätte er ungefähr drei Minuten schneller laufen müssen. Da ist also ein merklicher Unterschied, aber wie gesagt, weit vorne ist beides nicht.
Um nach einem Hundertstel ins Ziel zu kommen, war eine 36:47 bzw. 44:12 nötig. Wieder ist der Unterschied wesentlich größer als die besagten 10%. Es stimmt also schon, dass es als Frau leichter ist, in die erweiterte Volkslaufspitze vorzudringen. Und ich glaube auch, dass das unter anderem daran liegt, dass einfach ein größerer Anteil der Männer das Laufen ernsthaft leistungsorientiert betreibt.
Hinzu kommt, aber das ist reine Spekulation, dass ich mir vorstellen kann, dass diese 10% aus der Spitze beim Vergleich im Breitensport vielleicht unfair sind, weil möglicherweise die durchschnittliche Frauenfigur von der laufoptimalen Frauenfigur weiter entfernt ist als die durchschnittliche Männerfigur von der laufoptimalen.
All das ändert nichts daran, dass die Frauen vorne sich meinem Eindruck nach ebenso anstrengen wie die Männer vorne.
Gruß
Carsten