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Neueinstieg und Muskelkrämpfe

Neueinstieg und Muskelkrämpfe

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Huhu,

nach einer längeren Pause habe ich vor kurzem wieder angefangen, längere Strecken zu laufen.
Ganz aus dem Training war ich nicht, habe weiterhin Sport gemacht, von Schwangerschafts-Rückbildungsgymnastik :D bis hin zum Cardio-Training auf dem Stepper.
Daher bin ich auch gleich wieder mit einer 10 km-Strecke eingestiegen. Erstmal moderates Tempo, natürlich.
Von der Ausdauer her bemerke ich auch keine Probleme, aber ich hab jetzt am Abend/in der Nacht nach dem Training relativ häufig unangenehme Wadenkrämpfe - kein Muskelkater, sondern wirkliche Krämpfe. Das kenne ich so von mir eigentlich nicht.

Könnte es schon reichen, mehr Magnesium zu mir zu nehmen? Oder sollte ich mal meinen Mineralienhaushalt vom Arzt checken lassen? Oder deuten die Krämpfe vielleicht doch eher auf eine Fehlbelastung hin? Meine Laufschuhe sind jetzt nicht die Neuesten...

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Dorea81 hat geschrieben: Könnte es schon reichen, mehr Magnesium zu mir zu nehmen? Oder sollte ich mal meinen Mineralienhaushalt vom Arzt checken lassen? Oder deuten die Krämpfe vielleicht doch eher auf eine Fehlbelastung hin? Meine Laufschuhe sind jetzt nicht die Neuesten...
Zu Magnesium sage ich mal nein. Wenn Du keine großen Wochenumfänge trainierst und Dich einigermaßen gesund ernährst, gibt es in der Regel keinen signifikanten Magnesiummangel. Mit der Mineralienprüfung machst Du damit wohl nur Deinen Doc wegen des Verdienstes happy.

An den Schuhen sollte es mMn auch nicht liegen. Es sei denn, dass die sooo ramponiert sind, dass damit ein normales Laufen nicht mehr möglich ist. Und das ist ziemlich unwahrscheinlich.

Der Knackpunkt liegt wohl in der Aussage "daher bin ich auch gleich wieder mit der 10km-Strecke eingestiegen". Ich habe vor einigen Jahren mal längere Zeit unsere Kreisoberligafussballer als Mannschaftsbetreuer begleitet. Da gab es auch immer die gleichen Spezis, welche nach 70 Minuten wegen Krämpfen kaum noch laufen konnten. Und siehe da: diese Kicker waren auch die Trainingsfaulsten. Was will ich damit sagen? Ich glaube, die Krämpfe sind eine Auswirkung des noch ungewohnten Laufens in Zusammenarbeit mit zu hohen Umfängen.

Daher mein Tipp: Manchmal ist weniger mehr. Probiere es einfach mal aus.
Grüße
Martin :hallo:

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Hallo Dorea, ich bin auch erst vor kurzem wieder eingestiegen, davor hatte ich wegen einer Verletzung ca. 9 Monate nicht trainieren können. Das ist beim Laufen schon eine lange Zeit finde ich. Natürlich konnte ich im Gegensatz zu dir überhaupt keinen Sport machen, das kam dann noch erschwerend hinzu. Ich bin dann mit 5 km wieder eingestiegen und selbst das hat mich am Anfang schon ganz schön gefordert. Also mach lieber erst mal kleinere Etappen und wenn du merkst, dass es dir damit gut geht, kannst du dich ja weiter steigern.

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Dorea81 hat geschrieben:Huhu,

nach einer längeren Pause habe ich vor kurzem wieder angefangen, längere Strecken zu laufen.
Ganz aus dem Training war ich nicht, habe weiterhin Sport gemacht, von Schwangerschafts-Rückbildungsgymnastik :D bis hin zum Cardio-Training auf dem Stepper.
Daher bin ich auch gleich wieder mit einer 10 km-Strecke eingestiegen. Erstmal moderates Tempo, natürlich.
Von der Ausdauer her bemerke ich auch keine Probleme, aber ich hab jetzt am Abend/in der Nacht nach dem Training relativ häufig unangenehme Wadenkrämpfe - kein Muskelkater, sondern wirkliche Krämpfe. Das kenne ich so von mir eigentlich nicht.

Könnte es schon reichen, mehr Magnesium zu mir zu nehmen? Oder sollte ich mal meinen Mineralienhaushalt vom Arzt checken lassen? Oder deuten die Krämpfe vielleicht doch eher auf eine Fehlbelastung hin? Meine Laufschuhe sind jetzt nicht die Neuesten...
das liegt an magnesiummangel. kauf dir ma bei aldi braussetablette das hilft!

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Hallo,

Rückbildungsgymnastik ... also warst du schwanger. :D Hast du gestillt?

Eine SS und darauf folgendes ist ja durchaus anstrengend für den gesamten Körper und zehrt ordentlich was weg. Wann ist denn dein Zwerglein geboren?
Lauftagebuch


Bild


"Herr Ringel meint, dass Max schlechter gerungen hat, als im Training und befürchtet Wettkampfangst."

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Die Muskeln waren wohl einfach überlastet. Ein paar Tage ausruhen und dann mit weniger Km pro Einheit und dafür häufiger in der Woche und das Thema sollte der Vergangenheit angehören. 10 Km aus dem Stand nach Monatelanger Laufpause, da hätte ich wohl auch gehörige Probleme ;)

Gruss Tommi

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Ok, habe ich mich also wahrscheinlich doch überfordert?
Gut, ich versuche es jetzt mal mit 5 statt 10 km und schaue mal, ob ich heute abend einen Unterschied bemerke.

@Irisanna: das Zwerglein ist schon 1,5, die Geburt also schon ein bisschen her, das Stillen auch.

Achso, und die Laufschuhe sind zwar schon durchaus benutzt, haben aber noch keine Schäden oder so :wink:
Neue werde ich mir dennoch mal nächste Woche anschaffen, schaden kanns ja nicht.

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Was die Laufschuhe anbetrifft, so gibt es die Vertreter der Dämpfungsphilosophie und die Minimalisten, die davon gar nichts halten. Aus diesem Streit halte ich mich raus, muss jeder für seine Füße entscheiden. Wann und wie stark die Dämpfung nachlässt, auch da scheiden sich die Geister. Das geht von 600 Km los und endet über 1000. Und ist sicher auch von Hersteller zu Hersteller unterschiedlich. Das hat mit Schäden nichts zu tun, das sieht man eher nicht. Meine Lieblingsschuhe haben nun fast 2000 Km unter der Sohle und ich laufe mit denen noch problemlos Ultras. Ist auch ne Frage des Tempos und des Untergrundes.

Übrigens neue Schuhe können durchaus schaden, wenn es die falschen sind. Lass mindestens eine Laufbandanalyse im Schuhladen machen. Fühlst du dich unsicher bei der Beratung oder ist der Verkäufer zu stark auf einen bestimmten Hersteller fixiert, lass lieber die Finger weg.

Gruss Tommi

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Hallo,
kürzere Strecke....und schön l a n g s a m ....und nach dem Lauf natürlich das Dehnen nicht vergessen...

Und dann.. trinkst du noch ne Magnesium...und gönnst deinen Beinen/Dir eine schöne Wechseldusche...oder Bad...

Du kannst deine Beine und Muskel auch noch schön massieren...gibt da so ein " Pferdebalsam"...das hilft... :)

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dicke_Wade hat geschrieben:
Übrigens neue Schuhe können durchaus schaden, wenn es die falschen sind. Lass mindestens eine Laufbandanalyse im Schuhladen machen. Fühlst du dich unsicher bei der Beratung oder ist der Verkäufer zu stark auf einen bestimmten Hersteller fixiert, lass lieber die Finger weg.

Gruss Tommi
Hi Tommi,

das mit der Laufbandanalyse hatte ich vor. Ich weiß, wie wichtig es ist, dass die Schuhe zu den eigenen Füßen und dem eigenen Laufstil passen. ;-)

Gestern bin ich dann mal nur die halbe Strecke gelaufen, hab danach schön gebadet - und hatte tatsächlich keine Krämpfe.
Ok, dann muss ich es wohl wirklich langsamer angehen lassen und etwas runterschrauben....

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Hallo dorea81,

zunächst solltest du nicht an eine Unterversorgung mit irgendwelchen Mineralien denken. Erstens ist der einmalige Verlust bei einem 10km-Lauf recht niedrig, zudem durch spätere Nahrungsaufnahme/Getränke auch rasch wieder ausgeglichen. Zudem hätte dir das auch zuvor bei anderem Ausdauersport schon einmal passieren müssen. Trotzdem als Hinweis: Mit Magnesium beugt man etwaigen Krämpfen nicht vor und steuert auch nicht mit diesem Mineral dagegen, wenn sie schon da sind. Da genügt einfaches Kochsalz. Man kann eine "Winzigkeit" davon (Messerspitze auf einen Liter Wasser etwa) ins Sportgetränk geben, wenn man weiß, dass man intensiv schwitzen wird. Das schmeckt man dann nicht einmal. Entsprechendes gilt auch für das Getränk nach dem Sport. Es genügt aber auch eine Mahlzeit nach dem Sport bei der man den Salzstreuer nutzt, auch wenn das ein wenig einfach oder merkwürdig klingen mag. Einfach auf den Körper hören. Meiner sagt nach langen, schweißintensiven Läufen (z.B. Marathon) "das schmeckt fad" und lässt mich nachsalzen ... Aber noch einmal: Mineralienverlust bzw. -mangel halte ich nicht für die Ursache deiner Krämpfe. Dafür spricht eben auch, dass du sie abends oder nachts in Ruhe bekommst und nicht WÄHREND der Belastung beim Laufen selbst. Also dann, wenn der mögliche Mangel schon wieder größtenteils ergänzt wurde.

Über die Schuhe denken "wir" jetzt überhaupt nicht nach. Wenn sie älter als 4 Jahre sind: Neue kaufen! Schuhe altern auch durch rumstehen. Das Material der Schuhe verändert seine Festigkeit auch wenn die Schlappen in irgendeiner Ecke rumdämmern. Außerdem sollte man als LäuferIn zwei paar Laufschuhe besitzen. Erstens hat man dann beim nächsten Training ein paar trockene Treter zur Verfügung, wenn sie heute klatschnass wurden. Schuhe brauchen schon mal mehr als zwei Tage um durchzutrocknen, vor allem weil man Laufschuhe auf keinen Fall auf die Heizung stellen darf oder auf vergleichbare Weise malträtieren. Das quittieren die durch eine Verkürzung der Lebensdauer. Gleiches gilt übrigens für Laufschuhe, die man in die Waschmaschine steckt ... Ein weiterer Grund für ein zweites Paar Schuhe liegt darin, dass Schuhe nie zu 100% zu den eigenen Füßen passen. Beim Laufen werden die Füßen aber mehr als bei jeder anderen Tätigkeit belastet. Der zusätzliche "Stress", den die nicht zu 100% passenden Schuhe auf die Füße bringen, kann man mindern indem man bei jedem Lauf den Schuh wechselt. Vielleicht stresst das andere Paar den Fuß auch, aber eben ein wenig anders. Damit ist klar, dass man sich keine identischen zwei Paar Laufschuhe anschaffen sollte.

Vermutlich ist aber auch dein Schuh nicht die Ursache der Krämpfe (wofür Laufschuhe so alles herhalten müssen - die armen). Wenn jemand von null auf 10 km zu laufen beginnt, dann braucht er sich doch nicht zu wundern, dass sein Körper - in welcher Form auch immer - darauf mit "Protest" reagiert. Die Tatsache, dass du durch anderen Sport über eine passable Ausdauer verfügst, hat dich diesen Fehler begehen lassen. Einen Fehler, den die meisten Laufeinsteiger gar nicht begehen können, weil sie nach ein paar Minuten schon müde sind. Wenn Thomas Lurz - um ein personalisiertes Beispiel zu nennen - der Freiwasserschwimmer und Weltmeister über die 25 km-Distanz (4:47:27 h dieses Jahr) plötzlich einen Marathon liefe, dann käme der mit Sicherheit von seiner Ausdauer her auch ins Ziel. Aber dabei oder danach litte er genauso unter Schmerzen oder gar Verletzungen, wie du nach plötzlich dramatisch gesteigertem Laufumfang (natürlich geht mein Beispiel davon aus, dass T. Lurz keine längeren Strecken im Training läuft, was ich nicht ausschließen kann). Der Bewegungsapparat ist muskulär ausdauernd, aber sportartspezifisch, also fürs Laufen, nicht angepasst. Jede Bewegungsform braucht im Bereich der Muskeln, mehr noch was Sehnen und Gelenke angeht, eine der jeweiligen Belastung entsprechende Anpassung. Und die erreicht man nur, wenn man vorsichtig steigert.

Die Empfehlung kann also nur lauten: Runter mit dem Laufumfang und langsam wieder steigern. Auch wenn deine Muskeln 10 km zulassen, wäre es mit gesundheitlichen Risiken verbunden, wenn du dabei bleibst und das Problem einfach ignorierst. Die sportmedizinische Forschung hat übrigens die sprunghafte Steigerung des Laufumfangs in einer kurzen Zeit als eine der Hauptursachen für Sportverletzungen herausgefunden. Betrachte also die Krämpfe als das, was sie vermutlich sind: Ein Warnsignal deines Körpers nach Überlastung.

Alles Gute :daumen:

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h
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