Gone with the Wind 
 
  Frühmorgens wurde ich abgeholt und mit den Worten empfangen: „Ich  laufe nicht mit - bin krank, habe mich die ganze Nacht übergeben und  dazu auch noch Durchfall!“ Tja, neben so einem sitzt man gerne knapp ne  Std auf engstem Raum. 
 
  Die Startunterlagen pünktlich abgeholt, schnell noch einen Espresso,  dann ging es zum geschäftlichen Teil. 10 Leute vor mir in der Schlange  vorm Klo. Die Freude, endlich an der Reihe zu sein, währte nur kurz. Ich  erspare Euch die Details – aber wer „Trainspotting“ gesehen hat, weiß  was ich meine.
 
  10er, HM und M starteten gemeinsam um 10 Uhr. Allein am 10er nahmen  über 750 LäuferInnen teil. Nachdem ich mich positioniert hatte und  bemerkte, dass alle anderen TeilnehmerInnen um mich herum eine  andersfarbige Startnummer hatten, fragte ich meinen Nebenmann “Startet  hier der 10er?“, obwohl ich die Antwort schon kannte. Also schwubs rüber  auf die andere Seite: „Tschuldigung..danke..darf ich mal..sehr  freundlich..hab´s gleich geschafft..“
 
 Noch 10 Minuten bis zum Start:
 
  Das Wetter war so beschis…, dass der Moderator meinte: „Ich glaube, es  sind schon alle da! Wollen wir eher beginnen?“ Ein einhelliges „JA!“  ertönte.
 
  „10…9…8…“ … „Ich höre gerade, dass wir nicht eher anfangen dürfen.  Schade.“ Also weiter bibbern. So kann man auch die Spannung aufrecht  erhalten. 
 
 Draußen/Tag/Sturm
 
  Es galt einen Rundkurs von ca. 3,3 km 3x zu umrunden + Zieleinlauf .  Der dritte km des Kurses befand sich auf dem Teilstück, auf welchem man  völligen Gegenwind hatte. Die ersten beiden km waren ok. Beim Einlaufen  war schon klar, dass heute keine Bestzeiten erlaufen werden – so war es  dann auch. Ich blieb knapp ne Minuter über PB.
 
Bin dann   trotzdem wie geplant los: 3:35/3:33/3:44. Beim dritten km  habe ich knapp 10sec verloren, dafür über 10 Läufer überholt. Heftig!  Danach wieder 3:35 (km 4). Hat aber Kraft gekostet. Ich führte eine  Gruppe von 4 Läufern an, die Spitze schon lange auf und davon. Km 5 in  3:40, dann wieder volle Kanne in den Gegenwind (Ein Absperrgitter hatte  sich kurz vor mir selbstständig gemacht!). Ganz übel - 3:51, danach3:43.  Die Luft war raus. Überrundungen bin ich ja gewohnt auf Stadtkursen,  aber reihenweise Gruppen von ca. 20 Leuten zu überrunden, ist schon  abenteuerlich. Dazu ein klitschenasser Boden bedeckt mit rutschigen  Blättern.
 
  Ich erholte mich wieder einigermaßen (3:39), dann zum dritten Mal in  den Gegenwind (3:51). Der letzte km wieder in 3:35, ohne Schlussspurt. 
 
 10 k 36:49 Minuten Platz 15 AK 3
Jan-Hendrik
					
															
										Gone with the Wind - in Oldenburg
1„Wenn man gut durch geöffnete Türen  kommen will, muß man die Tatsache achten, daß sie einen festen Rahmen  haben." (Robert Musil)