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Der erste Marathon unter 3:00:00 h - die richtige Strategie während des Rennens

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@Simba:
Mich würde aber mal interessieren inwiefern eine bewusste Veränderung (Verstärkung?) des Kniehubs dafür erforderlich ist.

Ich bin zwar letztes Jahr auch auf Vorfuß umgestiegen, aber weit von deinem Leistungsstand entfernt. Deshalb weiß ich nicht ob dir meine Erfahrungen etwas bringen. Den Erwähnten Muskelkater in den Waden bekomme ich jedenfalls (bei schnellen Sachen) immer noch.
was willste machen, nützt ja nichts

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RennFuchs hat geschrieben:@Simba:
Mich würde aber mal interessieren inwiefern eine bewusste Veränderung (Verstärkung?) des Kniehubs dafür erforderlich ist.

Ich bin zwar letztes Jahr auch auf Vorfuß umgestiegen, aber weit von deinem Leistungsstand entfernt. Deshalb weiß ich nicht ob dir meine Erfahrungen etwas bringen. Den Erwähnten Muskelkater in den Waden bekomme ich jedenfalls (bei schnellen Sachen) immer noch.
Hier ist eine Literaturquelle, mit Sicherheit gibt es noch bessere:

Der Kniehub: Welche Läufer profitieren vom Kniehub? | Joggen Online

:prof: (...)"Wie sieht die Kniehubtechnik nun genau aus? Im Grunde ist es ganz einfach: Beim Schritt nach vorne wird das Knie bewusst angehoben - mehr als Sie dies natürlicherweise tun würden. Der Unterschenkel bleibt näher am Körpermittelpunkt, sodass der Fuß anschließend körpernäher wieder aufsetzen kann. Schwerpunkt beim Aufkommen ist nun nicht mehr die Ferse, sondern der Vorderfuß. Durch ein kräftiges Abdrücken wird der Schritt nach hinten lang gemacht - nicht wie bei der herkömmlichen Technik nach vorne." (...)

Wenn man sich wie ich im Bereich nahe der persönlichen Leistungsgrenze befindet, dann könnte das Erlernen eines ökonomischeren Laufstils noch einen Leistungsschub bringen, besonders dann, wenn der bisher praktizierte Laufstil zu kraftaufwändig und damit unökonomisch ist. An meinem Laufstil werde ich jetzt arbeiten. Gezieltes Training der Beinmuskulatur im Fitnessstudio hilft mir dabei.

Simba



Persönliche Bestleistungen:
10km in 37:31min
Stundenlauf: 15109m
HM in 1:25:52h
Marathon: 3:01:xx

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Simba1966 hat geschrieben: Wenn man sich wie ich im Bereich nahe der persönlichen Leistungsgrenze befindet, dann könnte das Erlernen eines ökonomischeren Laufstils noch einen Leistungsschub bringen, besonders dann, wenn der bisher praktizierte Laufstil zu kraftaufwändig und damit unökonomisch ist. An meinem Laufstil werde ich jetzt arbeiten. Gezieltes Training der Beinmuskulatur im Fitnessstudio hilft mir dabei.
Ich weiß nicht, ob man sowas wie Laufstilökonomie bewusst erlernen kann. Klingt toll, aber es sind und bleiben Anpassungsprozesse. Der Laufstil passt sich den Belastungen an, nicht umgekehrt. Also sollte man mMn nicht den Laufstil aktiv ändern, sondern die Vorgaben. Laufe viel und schnell. Dazu Bergsprints. Ich laufe mittlerweile Mittelfuß/Vorfuß, komme damit sehr gut zurecht. Aktive Arbeit daran hat nichts genützt. Kam irgendwann von alleine, als der Körper es für sinnig hielt. Dann habe ich mir das passende Schuhwerk besorgt.

Wenn Dein Ziel eine Verbesserung der M-Zeit ist, würde ich erst recht keine aktive Laufstiländerung vornehmen. Aber das ist nur meine bescheidene Meinung. Wenn Dein Trainer das meint, ok. Versuch macht klug. Allerdings sehe ich großes Verletzungspotential.

Als ich mir dann Schuhe mit minimalistischer Dämpfung geholt habe, hatte ich zuerst mega Muskelkater in den Waden.

Gruß
Jan
„Wenn man gut durch geöffnete Türen kommen will, muß man die Tatsache achten, daß sie einen festen Rahmen haben." (Robert Musil)

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Ethan hat geschrieben:Ich weiß nicht, ob man sowas wie Laufstilökonomie bewusst erlernen kann. Klingt toll, aber es sind und bleiben Anpassungsprozesse. Der Laufstil passt sich den Belastungen an, nicht umgekehrt. Also sollte man mMn nicht den Laufstil aktiv ändern, sondern die Vorgaben. Laufe viel und schnell. Dazu Bergsprints. Ich laufe mittlerweile Mittelfuß/Vorfuß, komme damit sehr gut zurecht. Aktive Arbeit daran hat nichts genützt. Kam irgendwann von alleine, als der Körper es für sinnig hielt. Dann habe ich mir das passende Schuhwerk besorgt.
finde ich interessant. Wobei ich ein kleines Problem mit dem "je schneller das Tempo desto vorfußlastiger" habe. Obwohl ich mittlerweile sowohl langsame, als auch schnelle Läufe ausschließlich Vor/Mittelfuß laufe, halte ich Wettkampftempo (oder schneller) nach wie vor nur paar km durch. So muss ich z.B. bei Intervallen (gerade bei längeren) in den alten raumgreifenden Fersenstil zurück wechseln (erst wenn ich kurz vor Sprinttempo bin gehe ich wieder "nach vorne"). Es fehlt mir also entweder schlichtweg an Kraft oder ich laufe (vielleicht auch durch den Kraftmangel) extrem unökonomisch (wobei Laufökonomie bei mir nicht im Vordergrund der Umstellung lag)

Mir stellt sich jetzt die Frage, ob ich das einfach als noch nicht abgeschlossenen Anpassungsprozess werten kann.

@Simba: danke für den Link. Unter dem Gesichtspunkt Laufstiländerung hatte ich den Kniehub nie betrachtet
was willste machen, nützt ja nichts

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RennFuchs hat geschrieben: [...] halte ich Wettkampftempo (oder schneller) nach wie vor nur paar km durch. So muss ich z.B. bei Intervallen (gerade bei längeren) in den alten raumgreifenden Fersenstil zurück wechseln (erst wenn ich kurz vor Sprinttempo bin gehe ich wieder "nach vorne"). Es fehlt mir also entweder schlichtweg an Kraft oder ich laufe (vielleicht auch durch den Kraftmangel) extrem unökonomisch [...]
Aus der Ferne betrachtet würde ich das auch auf Kraftmangel zurückführen. Bei mir ist es umgekehrt - je länger die IV-Einheit, desto besser mein Laufstil. Die Koordination kommt nach und nach.

(wobei Laufökonomie bei mir nicht im Vordergrund der Umstellung lag)
Nicht anfüttern! Was war der Grund?
Mir stellt sich jetzt die Frage, ob ich das einfach als noch nicht abgeschlossenen Anpassungsprozess werten kann.
Wenn es am Anfang geht, aber am Ende nicht mehr, spricht viel dafür.
„Wenn man gut durch geöffnete Türen kommen will, muß man die Tatsache achten, daß sie einen festen Rahmen haben." (Robert Musil)

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Ethan hat geschrieben:Aus der Ferne betrachtet würde ich das auch auf Kraftmangel zurückführen.
ich mache deshalb jetzt auch vermehrt Krafttraining (früher als Fußballer hatte ich ein wesentlich günstigeres Verhältnis von Beinkraft zu Körpergewicht, damals konnte ich "Pistol Squats" was ich heute nicht mehr schaffe)
Ethan hat geschrieben: Nicht anfüttern! Was war der Grund?
ursprünglich mal die ShinSplints loszuwerden (aber die kamen bei mir wie ich mittlerweile vermute hauptsächlich durchs Seilspringen). Und dann habe ich einfach generell Gefallen daran gefunden (besonders mit Schuhen ohne oder geringer Sprengung)
was willste machen, nützt ja nichts

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Simba1966 hat geschrieben:In der Verbesserung der Laufökonomie liege noch ein größeres Potential brach, so mein Trainer.
Entschuldige bitte, wenn ich einfach mal blöd frage. Also, dass am Beginn einer Laufkarriere beim Laufstil noch einiges zu holen ist, das ist wohl naheliegend. Aber hat dein Trainer ungenügenden Kniehub als Ursache für schlechte Ökonomie diagnostiziert? Wenn nicht wirklich deine punktuelle Schwäche beim Kniehub ist, sondern einfach generell noch Entwicklungsmöglichkeiten im Bereich Stil/Ökonomie vorhanden sind, dann wäre es eventuell überlegenswert einfach viel Lauftechniktraining zu machen, aber ohne isolierte/bewusste Technikänderung wie Kniehub. Der Kniehub ist ja nicht das Ziel an sich, sondern nur eine Variable auf dem Weg zum Ziel.

Genauso ist es mit Fersen- gegenüber Mittelfuß- oder Vorfußlauf. Letzteres sollte nicht ein Ziel an sich sein, sondern ist u.U. Konsequenz einer sauber ausgeführten Lauftechnik bei höheren Geschwindigkeiten/Schrittfrequenzen.

Lass dich nicht vom Hype um den Vorfußlauf anstecken. Es kann gut sein, dass es ausreicht, deinen bisherigen Laufstil, der mit deiner Anatomie gut zu funktionieren scheint, kontinuierlich weiterzuentwickeln. Du bist nämlich schon sehr schnell.

PS: "Einfach" (richtig gemachtes) Unterdistanztraining ist auch oft hilfreich bei der Entwicklung der Lauftechnik.

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gatschhupfer hat geschrieben:Entschuldige bitte, wenn ich einfach mal blöd frage. Also, dass am Beginn einer Laufkarriere beim Laufstil noch einiges zu holen ist, das ist wohl naheliegend. Aber hat dein Trainer ungenügenden Kniehub als Ursache für schlechte Ökonomie diagnostiziert? Wenn nicht wirklich deine punktuelle Schwäche beim Kniehub ist, sondern einfach generell noch Entwicklungsmöglichkeiten im Bereich Stil/Ökonomie vorhanden sind, dann wäre es eventuell überlegenswert einfach viel Lauftechniktraining zu machen, aber ohne isolierte/bewusste Technikänderung wie Kniehub. Der Kniehub ist ja nicht das Ziel an sich, sondern nur eine Variable auf dem Weg zum Ziel.

Genauso ist es mit Fersen- gegenüber Mittelfuß- oder Vorfußlauf. Letzteres sollte nicht ein Ziel an sich sein, sondern ist u.U. Konsequenz einer sauber ausgeführten Lauftechnik bei höheren Geschwindigkeiten/Schrittfrequenzen.
Danke für die vielen Hinweise. Lauf-ABC mit Skippings und Anfersen, Wechselsprüngen, etc. mache ich jetzt fast täglich, dazu Kraftausdauertraining, später Maximalkrafttraining der Beine, und wenig Wochenkilometer, das wird helfen.
gatschhupfer hat geschrieben: PS: "Einfach" (richtig gemachtes) Unterdistanztraining ist auch oft hilfreich bei der Entwicklung der Lauftechnik.
Die Unterdistanzen trainiere ich mit dann wieder höheren Wochenumfängen ab Januar, dann geht es zweimal pro Woche auf die Tartanbahn dazu 2 Läufe im oberen GA1-/GA2-Tempo, dann klappt es hoffentlich auch irgendwann mit dem Laufstil.

Bist Du nicht den München-Marathon gelaufen? Kann ich Dir gratulieren?

Gruß
Simba

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gatschhupfer hat geschrieben:, aber ohne isolierte/bewusste Technikänderung wie Kniehub.
+1

Bewegungen sind ganzheitlich zu betrachten. Man kann den Bewegungsablauf nicht zerstückeln, Einzelteile isoliert trainieren und am Ende wieder zusammensetzen. Ein vollständiger Bewegungsablauf ist mehr als die Summe seiner Einzelteile.
gatschhupfer hat geschrieben:
Genauso ist es mit Fersen- gegenüber Mittelfuß- oder Vorfußlauf. Letzteres sollte nicht ein Ziel an sich sein, sondern ist u.U. Konsequenz einer sauber ausgeführten Lauftechnik bei höheren Geschwindigkeiten/Schrittfrequenzen.
+1
gatschhupfer hat geschrieben: Lass dich nicht vom Hype um den Vorfußlauf anstecken. Es kann gut sein, dass es ausreicht, deinen bisherigen Laufstil, der mit deiner Anatomie gut zu funktionieren scheint, kontinuierlich weiterzuentwickeln. Du bist nämlich schon sehr schnell.
gatschhupfer hat geschrieben: PS: "Einfach" (richtig gemachtes) Unterdistanztraining ist auch oft hilfreich bei der Entwicklung der Lauftechnik.
+1
Ich rate Dir zu vielen Wiederholungsläufen, Lauf-ABC, Steigerungen/Bergsprints und Gymnastik. Der Rest kommt von alleine.
„Wenn man gut durch geöffnete Türen kommen will, muß man die Tatsache achten, daß sie einen festen Rahmen haben." (Robert Musil)

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Simba1966 hat geschrieben:später Maximalkrafttraining der Beine
Simba1966 hat geschrieben:zweimal pro Woche auf die Tartanbahn
Also ich möchte wirklich nicht dein ganzes Training hinterfragen, und habe großen Respekt vor deinen Leistungen, aber es gibt wahrscheinlich Dinge die mehr nützen fürs Laufen als Maximalkrafttraining. Läufst du auf der Bahn mit Spikes? Wenn nicht, dann wäre das eventuell überlegenswert, schnelle Läufe mit Spikes sind einfach ein sehr starker Trainingsreiz. Außerdem Hügelsprints, vielleicht sogar auch abwärts (aber vorsichtig herantasten). Das sind Wege um die Kraft auf eine sehr laufspezifische Weise zu trainieren.

Im Nachwuchstraining wird ja eine viel breitere athletische Basis entwickelt, z.B. mit Hürdenlauf, Weitsprung, Stabhochsprung etc, auch prädestinierte Läufer¹ machen das durch. Ich weiß zwar nicht ob du diesbezüglich Möglichkeiten hast, aber ein wenig Sprint- und Hürdentraining würde ich sicher den Vorzug gegenüber Maximalkraftübungen geben.
Simba1966 hat geschrieben:Bist Du nicht den München-Marathon gelaufen? Kann ich Dir gratulieren?
Mein Marathon ist erst im April. Ja ich find auch dass ich dafür schon ganz schön viel schwafle, hier ...

¹ Man könnte auch so lesen dass ich für nichts als Laufen Talent hatte, und in allen anderen leichtathlethischen Disziplinen ziemlich mies war.

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gatschhupfer hat geschrieben: (...) es gibt wahrscheinlich Dinge die mehr nützen fürs Laufen als Maximalkrafttraining. Läufst du auf der Bahn mit Spikes? Wenn nicht, dann wäre das eventuell überlegenswert, schnelle Läufe mit Spikes sind einfach ein sehr starker Trainingsreiz. Außerdem Hügelsprints, vielleicht sogar auch abwärts (aber vorsichtig herantasten). Das sind Wege um die Kraft auf eine sehr laufspezifische Weise zu trainieren.
Das Krafttraining im Allgemeinen ist, ich denke das ist allgemeiner Tenor, ein Muß für ambitionierte Läufer. Kniebeugen, Ausfallschritte, Kichbacks, Beinpresse, Latzug, usw sind Standartübungen (Kraftausdauer mit geringen Gewichten). Maximalkrafttraining ist nur ein weiterer Baustein und eine Variation. Natürlich gibt es immer verschiedene Ansätze. Bergaufsprints habe ich auch schon gemacht, das ist eine gute Sache. Sicherlich ist es wichtig, das Training abwechslungsreich zu gestalten.

Auf der Bahn mache ich Intervalltraining: 12 x 200m, 12 x 400m, 8 X 800m, 8 x 1000m, Lauf-Pyramide. Das Intervalltraining hat mir bisher in Bezug auf die Schnelligkeit am meisten gebracht. Aber das ist für Dich bestimmt ein alter Hut.

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Simba1966 hat geschrieben:Das Krafttraining im Allgemeinen ist, ich denke das ist allgemeiner Tenor, ein Muß für ambitionierte Läufer. Kniebeugen, Ausfallschritte, Kichbacks, Beinpresse, Latzug, usw sind Standartübungen (Kraftausdauer mit geringen Gewichten). Maximalkrafttraining ist nur ein weiterer Baustein und eine Variation. Natürlich gibt es immer verschiedene Ansätze. Bergaufsprints habe ich auch schon gemacht, das ist eine gute Sache. Sicherlich ist es wichtig, das Training abwechslungsreich zu gestalten.
wenn es dir wirklich um Schnelligkeit geht (also losgelöst von der evtl dadurch zu steigernden Laufleistung) ist Maximalkraft wesentlich mehr als nur ein Baustein - Sie ist das Fundament davon (auch das der Kraftausdauer)!
Aber das Problem für den Läufer ohne richtige Kraftsporterfahrung ist mMn, dass man sich mit Maximalkrafttraining (egal ob Kniebeugen oder Kreuzheben) einem sehr großen Verletzungsrisiko aussetzt. Man muss auf jeden Fall sehr behutsam an die Sache rangehen (aber so wie du es beschrieben hast tust du das auch).
was willste machen, nützt ja nichts

Das erste Training im Verein nach dem Berlin-Marathon

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Beim gestrigen Training lag der Schwerpunkt auf Technikübungen zur Verbesserung des Laufstils. Ohne jetzt zu sehr auf die theoretischen Grundlagen einzugehen, sollte bei allen Übungen darauf geachtet werden, den Fuß unter der Körpermitte aufzusetzen (nicht vor der Körpermitte) und die Fersen anzuheben. Folgende Übungen waren zu absolvieren:

30m-Sprints mit Fallstart, Skippings, Skippings mit einem Bein (das andere Bein bleibt passiv), Sprungläufe, Wechselsprünge, Hopserlauf, Hocksprünge, Steigerungsläufe mit Fallstart, 4 x 400m in 1:40 - 1:45min (in den Pausen zwischen den Intervallen Übungen zur Körperkräftigung: Kniebeugen, Liegestütz, Ausfallschritte, Burpees u.a.).

Das wird ein hartes Stück Arbeit, bis alle Bewegungsabläufe sitzen, es dauere 8 Wochen, so der Trainer, erst danach nimmt das Training wieder an Fahrt auf, aber die Mühen werden sich lohnen, davon bin ich überzeugt.

Das ist ein hartes Stück Arbeit...

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Es gestaltet sich schwieriger als gedacht, meinen Laufstil, begleitet von Krafttraining (3 x pro Woche), Intervalltraining (3 x pro Woche 10 bis 12 x 200m) und Technikübungen, vom Rückfuß- auf den Vorfußlaufstil umzustellen. Mittlerweile kann ich 13 km in ca. 5min/km ohne Schmerzen in den Waden in der für mich neuen Technik zurücklegen und die Umstellung funktioniert immer besser. Am Sonntag findet dann der erste Wettkampf über 10km statt.

Mal sehen, was passiert...

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Simba1966 hat geschrieben:Intervalltraining (3 x pro Woche 10 bis 12 x 200m) und Technikübungen, vom Rückfuß- auf den Vorfußlaufstil umzustellen.
Warum so häufig Intervalle? Wozu die Stilumstellung?
Дуа кинум йах иди, ту пуц ца бофт тар ту-хез йатов̌!

Muskuläre Probleme...

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Heute lief es das erste Mal richtig rund, ich konnte 11km in 4:44min/km laufen bei einer für mich moderaten Herzfrequenz von 145 Schlägen/min. So kann es weiter gehen.
aghamemnun hat geschrieben:Warum so häufig Intervalle? Wozu die Stilumstellung?
Warum so häufig Intervalle? Da müßtest Du meinen Trainer fragen, aber wahrscheinlich, weil man bei Sprints auf dem Vorfuß läuft und es Ziel ist, genau diesen Laufstil einzuüben, dazu gleich mehr. Natürlich sind meine Kilometerumfänge zur Zeit drastisch reduziert. Leider habe ich zur Zeit ein paar muskuläre Probleme, so dass ich das Intervalltraining etwas runterfahren muß.

Wozu die Stilumstellung? Ich habe es mir so erklären lassen: Beim Abrollen über den Rückfuß verpufft zu viel Energie in vertikaler Richtung, man springt hoch, landet, bremst ab, springt wieder hoch, usw. Auch mit diesem Laufstil lassen sich durchaus schnelle Zeiten laufen. Wenn man aber, so wie ich, das letzte aus sich herausholen möchte, bei mir wäre das eine Zeit deutlich unter 36min über 10km, dann sollte man so ökonomisch wie möglich laufen. Und ein technisch sauberes Abrollen über den Vorfuß/Mittelfuß ist nun mal ökonomischer, als der Rückfußlauf, weil die Bewegungsenergie mehr in horizontaler Richtung wirkt. Man möge mich verbessern, wenn ich falsch liege.

Natürlich darf wegen der Verletzungsgefahr eine Laufstilumstellung nur behutsam erfolgen, begleitet von Krafttraining und natürlich unter der Aufsicht eines Trainers, sonst kann das in die Hose gehen.

Zur Laufstilumstellung gibt es auch kritische Stimmen: Der ehemalige deutsche Langstreckenläufer und stellvertretende Chefredakteur der deutschen Ausgabe von Runner’s World Martin Grüning warnt davor, eine verallgemeinernde Aussage zu treffen und Läufern allgemein ein Umsteigen auf den Vorfuß-Laufstil nahe zu legen. Hier sind die Links:

Ratgeber: Ist Vorfußlaufen gesünder? - RUNNER’S WORLD
Laufstil Fersen- oder Vorfußlauf: Der richtige Laufstil - RUNNER’S WORLD

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Simba1966 hat geschrieben:Man möge mich verbessern, wenn ich falsch liege.
Es ist halt eine sehr ideologische Debatte, dadurch wird der Sachlichkeit nicht unbedingt Vorschub geleistet. Hier z.B. eine Studie die das Gegenteil behauptet:
Rearfoot Striking Runners Are More Economical than Midfoot S... : Medicine & Science in Sports & Exercise

Leider ist es generell oft so, dass extreme Ansichten in einer Diskussion oftmals stärker verteidigt werden, und beim Laufstil ist es nicht anders. Es liegt ja auch in der menschlichen Natur, sich zu einfachen Patentrezepten hingezogen zu fühlen. Wenn aber kein ursächliches Problem am Laufstil auszumachen ist, wäre oftmals wahrscheinlich eine graduelle Weiterentwicklung gegenüber einer Umstellung vorzuziehen.

Und falls ich noch meine persönliche unwissenschaftliche Meinung kundgeben darf: Wenn es denn schon ein singuläres Konzept sein muss, dann würde ich empfehlen, sich auf aktiven Abdruck zu konzentrieren, nicht auf welchem Teil des Fußes gelandet wird. Das hat mehr unmittelbare Auswirkungen auf den Bewegungsablauf. Die Waden sind mehr vorgespannt, der Unterschenkel schwingt dadurch besser hoch, dadurch geht auch das Knie schneller/weiter nach vorne, und dann ist schon wieder super angerichtet für den nächsten Schritt.

Wie auch immer, wünsche viel Erfolg, und dass die Umstellung hält was der Trainer verspricht.

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Simba1966 hat geschrieben:Man möge mich verbessern, wenn ich falsch liege.
Lauftechnik hängt von Zielen ab. Ab Mittelstrecke ist Vorfußlaufen bei fast allen Läufern notwendig, aber für lange Distanzen? Da würde ich mich fragen, ob das noch sinnvoll ist. Vielleicht sollte man lieber eine Mittelfußvariante vorziehen. Ausnahmen gibt es dabei auch einige.

Die Aussage, dass Vorfuß ökonomischer als Mittelfuß ist, ist mit Vorsicht zu genießen. Ja, Vorfuß ist kraftvoller, man erreicht damit höhere Geschwindigkeiten. Das bedeutet aber auch, dass man dafür mehr Kraft benötigt. Viel mehr Kraft. Und diese Tatsache disqualifiziert die Technik als Mass aller Dinge. Vor allem auf Distanzen ab 5km nicht mehr. Und da ist noch das deutlich erhöhte Verletzungsrisiko nicht zu unterschätzen. Vor allem für Läufer, die mit Achilles Probleme haben.

Vielleicht meint Dein Trainer eine Umstellung auf Mittelfuß, wo der Fuß flach aufgesetzt wird, rollt die Außenkante über und drückt sich über die Zehen ab, was sehr vielen als Vorfuß bezeichnen.

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Rolli hat geschrieben:Lauftechnik hängt von Zielen ab.

Die Aussage, dass Vorfuß ökonomischer als Mittelfuß ist, ist mit Vorsicht zu genießen. Ja, Vorfuß ist kraftvoller, man erreicht damit höhere Geschwindigkeiten. Das bedeutet aber auch, dass man dafür mehr Kraft benötigt. Viel mehr Kraft. Und diese Tatsache disqualifiziert die Technik als Mass aller Dinge. Vor allem auf Distanzen ab 5km nicht mehr.
+1. Hier noch mal ein Bild der ersten drei des Marathons der Olympia 2012. Der Olympiasieger Stephen Kiprotich(und anschließend auch Weltsieger) ist ein klarer Fersenläufer.
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

Zur Erklärung: Was meine ich mit Vorfußlauf?

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Rolli hat geschrieben:Vielleicht meint Dein Trainer eine Umstellung auf Mittelfuß, wo der Fuß flach aufgesetzt wird, rollt die Außenkante über und drückt sich über die Zehen ab, was sehr vielen als Vorfuß bezeichnen.
Hier eine ideologische Debatte zu führen, ist nicht mein Ding, aber ich erkläre an dieser Stelle noch einmal, was ich mit Vorfußlauf meine.

Im Vergleich zu meiner bisherigen Lauftechnik hebe ich die Knie etwas höher an, setze mit dem Fußballen auf und federe bis zur Ferse durch, um mich dann erneut abzudrücken. Die Ferse berührt dabei den Boden, deshalb ist es wahrscheinlich richtiger, von Mittelfußlauf zu sprechen, das Aufsetzen und Abrollen erfolgt aber über den Vorfuß. Die Füße werden unter der Körperachse aufgesetzt, die Schrittfrequenz ist erhöht (bei mir 190 Schritte pro Minute), die Schrittlänge verkürzt, nicht nur die Knie, auch die Fersen werden stärker angehoben. Der Schritt wird nach hinten lang und nicht nach vorne. Die Muskulatur übernimmt die Dämpfungsarbeit, die Belastung von Muskulatur, Sehnen und Bändern ist demzufolge höher als beim Fersenlauf (deshalb ist zusätzliches intensives Krafttraining, später auch Maximalkrafttraining zur Verbesserung der Muskelkoordination ein Muß), dafür sind die Gelenke entlastet. Der Körper ist deutlich ruhiger, es gibt kaum eine Bewegung in der Vertikalen, die Bewegungsenergie ist überwiegend nach vorne gerichtet. Und dieser Effekt wird den Zeitgewinn liefern, den ich mir über alle Distanzen erhoffe. Habe ich etwas vergessen?

Vorfußlauf/Mittelfußlauf ist der natürliche angeborene Laufstil (sagen einige Experten, nicht alle natürlich), und man kann ihn auch häufig bei älteren Läufern beobachten. Damals waren gedämpfte Schuhe unbekannt. Wer ist schon einmal barfuß gelaufen und hat dabei über die Ferse abgerollt? Die Schmerzen müssen fürchterlich sein. :zwinker5:

Aber noch einmal: ich möchte an dieser Stelle keine polemische (ideologische) Debatte führen. Sicherlich gibt bei den unterscheidlichen Laufstilen kein richtig oder falsch, sondern ein für und wider.
Deshalb bitte ich, mich nicht zu :steinigen:

LG Simba

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Aktuell versuche ich zurückzurudeln und von Vorfuß auf Mittelfuß umzustellen.

Ich würde mich auf eine andere Technikkorrektur konzentrieren: die radähnliche Beinbewegung, die mit dem leicht angewinkelten Bein in der Kniekehle schon in der Luft mit deutlichen Rückwärtsbewegung auf dem Boden setzt. Und das allerwichtigste ist die nach vorne gekippte Hüfte, die durch ihre Flexibilität um bis zu 5cm längeren Schritt ermöglichten kann.

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Simba1966 hat geschrieben:Im Vergleich zu meiner bisherigen Lauftechnik hebe ich die Knie etwas höher an, setze mit dem Fußballen auf und federe bis zur Ferse durch, um mich dann erneut abzudrücken. Die Ferse berührt dabei den Boden, deshalb ist es wahrscheinlich richtiger, von Mittelfußlauf zu sprechen, das Aufsetzen und Abrollen erfolgt aber über den Vorfuß.
Das ist schon Vorfußlauf (Ballenlauf) - es geht ja um den Moment der Landung. Wäre das Mittelfußlauf, weil während der Landephase einmal Vorfuß und Ferse zugleich den Boden berühren, gäbe es ja überhaupt keinen Fersenlauf (weil da ja automatisch während der Landephase einmal Vorfuß und Ferse zugleich den Boden berühren).
Simba1966 hat geschrieben:Vorfußlauf/Mittelfußlauf ist der natürliche angeborene Laufstil (sagen einige Experten, nicht alle natürlich), und man kann ihn auch häufig bei älteren Läufern beobachten. Damals waren gedämpfte Schuhe unbekannt. Wer ist schon einmal barfuß gelaufen und hat dabei über die Ferse abgerollt? Die Schmerzen müssen fürchterlich sein. :zwinker5:
Ich kann auch barfuß und schmerzfrei über die Ferse abrollen. Dass ein kenianisches Naturvolk natürlich barfuß über die Ferse abrollt, haben wir doch hier in deinem Faden schon im Oktoberdiskutiert:
A group of researchers from George Washington University in the United States studied the Daasanach, a Kenyan people who run barefoot. “The Daasanach people grow up without shoes and continue to spend most of their lives barefoot,” said Kevin Hatala, the studies’ co-author from the school’s department of Hominid Paleobiology.

This new research has revealed that the majority of the Daasanach are in fact not fore-foot strikers. “We were surprised to see that the majority of Daasanach people ran by landing on their heels first,” Hatala indicated in a statement. “This contradicts the hypothesis that a forefoot strike characterizes the ‘typical’ running gait of habitually barefoot people.”
D.h. die sind erstens keine Schuhe gewohnt (natürlicher geht's kaum), und zweitens mehrheitlich barfuß Fersenläufer.
Simba1966 hat geschrieben:Aber noch einmal: ich möchte an dieser Stelle keine polemische (ideologische) Debatte führen. Sicherlich gibt bei den unterscheidlichen Laufstilen kein richtig oder falsch, sondern ein für und wider.
Deshalb bitte ich, mich nicht zu :steinigen:
Kein Steinigen, aber Messergebnisse zeigen halt, dass diese deine ideologische Aussage hier schlicht und einfach falsch ist:
Vorfußlauf/Mittelfußlauf ist der natürliche angeborene Laufstil
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

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D-Bus hat geschrieben:+1. Hier noch mal ein Bild der ersten drei des Marathons der Olympia 2012. Der Olympiasieger Stephen Kiprotich(und anschließend auch Weltsieger) ist ein klarer Fersenläufer.

[ATTACH=CONFIG]16929[/ATTACH]
Habe mir in der Nachtschicht ein paar Videos von Kiprotich angeschaut.
Holger, ich glaube Du irrst. Er ist kein Fersenläufer und das Foto ist eine optische Täuschung. Sein Fußgelenk ist so beweglich, dass er (wie auf dem Foto) die Zehen sehr hoch anhebt und dann noch kurz vom aufsetzen, schon in der Rückwärtsbewegung, absenkt und landet flach auf dem Mittelfuß. Das sieht etwas komisch aus, als ob die Füsse auf dem Boden klappern würden. Ich denke, dass seine Schuhe im Fersenbereich kaum abgenutzt sind.

Wenn ich etwas Zeit habe, schneide mir die Bilder auseinander.

Ich bestehe aber nicht auf Richtigkeit meiner Aussage.

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D-Bus hat geschrieben:Das ist schon Vorfußlauf (Ballenlauf) - es geht ja um den Moment der Landung. Wäre das Mittelfußlauf, weil während der Landephase einmal Vorfuß und Ferse zugleich den Boden berühren, gäbe es ja überhaupt keinen Fersenlauf (weil da ja automatisch während der Landephase einmal Vorfuß und Ferse zugleich den Boden berühren).



Ich kann auch barfuß und schmerzfrei über die Ferse abrollen. Dass ein kenianisches Naturvolk natürlich barfuß über die Ferse abrollt, haben wir doch hier in deinem Faden schon im Oktoberdiskutiert:


D.h. die sind erstens keine Schuhe gewohnt (natürlicher geht's kaum), und zweitens mehrheitlich barfuß Fersenläufer.



Kein Steinigen, aber Messergebnisse zeigen halt, dass diese deine ideologische Aussage hier schlicht und einfach falsch ist:

Holger, entspann Dich, mir geht es nicht darum, zu argumentieren, welcher Laufstil der Richtige ist, sondern welcher Laufstil für mich der Richtige ist. Ein richtig oder falsch gibt es sowieso nicht, sondern nur Vor- und Nachteile. Mein Laufstil belastet die Muskulatur stärker, aber Muskeln kann man trainieren. Der Fersenlauf belastet stärker die Gelenke als der Vorfußlauf. Zu dem Thema gibt es genug Literatur (Stichwort Kniehubtechnik, in diesem Faden gibt es schon mehrere Beiträge dazu).

Mir geht es ferner darum, meine Erfahrungen im Verlauf meiner Laufstilumstellung, die nicht ohne Risiko ist (meine muskulären Probleme beim Intervalltraining sprechen für sich und sind ein Signal, dass ich noch behutsamer vorgehen muß), zu schildern und mich mit anderen auszutauschen, die vielleicht gerade jetzt ähnliches versuchen.

In meinem Verein, einem Triathlon-Verein aus der 2. Liga, wird dieser Laufstil propagiert und von vielen Mitgliedern auch erfolgreich umgesetzt, auch die Laufstilumstellung. Ich bin 47, trainiere seit 3 Jahren und komme jetzt mir einer 10km-Zeit von 37:30min und einer Marathonzeit von 3:01:00h langsam an meine Grenzen. Da mein bisheriger Laufstil sehr unökonomisch ist, liegt es nahe, hier den Hebel anzusetzen. Meine Laufstilumstellung erfolgt unter der Aufsicht eines Trainers und sehr behutsam und es ist mein Weg. Vielleicht gelingt es mir in 2 bis 3 Jahren eine 35:30min über 10km und eine 2:52:00h über die Marathondistanz zu laufen, das wäre ein Traum.

LG Martin

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Simba1966 hat geschrieben:Holger, entspann Dich,
Wie kommst du darauf, dass ich nicht entspannt bin? Habe ich zuviele Kraftausdrücke und Ausrufezeichen verwendet?

Inhaltlich bzgl. der Verbesserung des Laufstils liegen wir im übrigen gar nicht so weit auseinander. Nur gewisse ideologische, m. E. falsche, Behauptungen wollte ich nicht unbeantwortet so stehen lassen (s. auch die Antworten von gatschhupfer + Rolli dazu):
Simba1966 hat geschrieben:Und ein technisch sauberes Abrollen über den Vorfuß/Mittelfuß ist nun mal ökonomischer, als der Rückfußlauf, weil die Bewegungsenergie mehr in horizontaler Richtung wirkt.
Simba1966 hat geschrieben:Der Körper ist deutlich ruhiger, es gibt kaum eine Bewegung in der Vertikalen, die Bewegungsenergie ist überwiegend nach vorne gerichtet. Und dieser Effekt wird den Zeitgewinn liefern, den ich mir über alle Distanzen erhoffe.

Vorfußlauf/Mittelfußlauf ist der natürliche angeborene Laufstil (sagen einige Experten, nicht alle natürlich), und man kann ihn auch häufig bei älteren Läufern beobachten. Damals waren gedämpfte Schuhe unbekannt. Wer ist schon einmal barfuß gelaufen und hat dabei über die Ferse abgerollt? Die Schmerzen müssen fürchterlich sein. :zwinker5:
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

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Rolli hat geschrieben:Habe mir in der Nachtschicht ein paar Videos von Kiprotich angeschaut.
Holger, ich glaube Du irrst. Er ist kein Fersenläufer und das Foto ist eine optische Täuschung.
Möglich. In der Tat sind Landebilder von der Seite aussagefähiger, aber hier scheint die Ferse doch schon sehr deutlich den Boden zu berühren, wie auch der Schatten anzeigt.

Bei den Movies besteht ja immer das Problem der zeitlichen Auflösung; wenn man da den genauen Zeitpunkt der Landung (im Hunderstelsekundenbereich) verpasst, sind ein sanfter Fersenläufer wie ein Mittelfußläufer aus.
Ich denke, dass seine Schuhe im Fersenbereich kaum abgenutzt sind.
Das ist bei mir auch so, obwohl ich eindeutig Fersenläufer bin.
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

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gatschhupfer hat geschrieben:Aber wieso sind die Haare so viel grauer wie aufm Avatarbild?
Wie, graue Haare? Ich muss den falschen Holger verlinkt haben.

Wie auch immer, das eine ist eher von der Seite, das andere von vorne. Beim Avatarbild täuscht zudem auch der Schnee auch ein bisschen.
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

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D-Bus hat geschrieben:Wie kommst du darauf, dass ich nicht entspannt bin? Habe ich zuviele Kraftausdrücke und Ausrufezeichen verwendet?

Inhaltlich bzgl. der Verbesserung des Laufstils liegen wir im übrigen gar nicht so weit auseinander. Nur gewisse ideologische, m. E. falsche, Behauptungen wollte ich nicht unbeantwortet so stehen lassen (s. auch die Antworten von gatschhupfer + Rolli dazu):
Du solltest dann aber auch begründen und belegen, was Du an meinen Literaturzitaten für falsch und warum Du sie für ideologisch hältst. Jeder soll doch nach seiner Fasson glücklich werden. Und es gibt immer mehrere richtige Wege,Die nach Rom führen.

Aber jetzt ist auch genug zu dem Thema gesagt.

LG

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Simba1966 hat geschrieben:Du solltest dann aber auch begründen und belegen, was Du an meinen Literaturzitaten für falsch und warum Du sie für ideologisch hältst.
Die Begründungen stehen doch alle hier im Faden auf den letzten zwei Seiten. Du hast allerdings gegen keine einzige davon argumentiert...

Um genau zu sein: welche deiner Äußerungen, nicht Links, ich für falsch und ideologisch halte, habe ich hier im Faden in #166 aufgezeigt.

Argumente mit Links, warum die falsch sind, findest du hier in #158 von gatschhupfer, unterlegt mit Messergebnissen publiziert in diesem Jahr in Medicine & Science in Sports & Exercise, und in #163 von mir, unterlegt mit Messergebnissen publiziert in diesem Jahr in PLOS One. Du bist darauf allerdings nicht eingegangen.

Warum ideologisch? Siehe z. B. hier:
"Die Abgrenzung von der Ideologie wurde im Zuge der Aufklärung zu einem Bestandteil der Wissenschaften, die sich im Gegensatz zu Ideologie und Glauben darum bemühen, wertfrei, neutral und intersubjektiv vorzugehen und die Gültigkeit ihrer Theorien und Hypothesen anhand empirischer Erfahrungstatsachen zu überprüfen"

Tja, und die Vorfußideologen ignorieren halt offensichtlich die empirischen Erfahrungstatsachen, wie z. B. die oben aufgezeigten, sowie auch dass die Mehrheit der Eliteläufer selbst im Halbmarathon Fersenläufer sind (klick, und beachte die diversen Links darin). Stattdessen kommen sie mit schönen, aber irrelevanten Bezeichungen daher (der Laufstil ist "natürlich"), die obendrein nicht haltbar sind (siehe die Daasanach). Irrelevant ist diese Bezeichung, da du ja nicht zurück zur Steinzeit willst, sondern möglichst schnell in diversen Wettkämpfen von 10 - 42,2 km sein willst.
Simba1966 hat geschrieben:Aber jetzt ist auch genug zu dem Thema gesagt.
Dann solltest du mir aber auch nicht vorwerfen, meine Meinung nicht begründet zu haben.

Hast du denn deinerseits Quellen zu Messergebnissen, nach denen der Vorfußlauf ökonomischer ist? Oder ist das nur die von dir verlinkte Meinung des mir nicht bekannten Herrn Kollmar auf joggen-online, die ohne Quellenangabe auskommt?
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

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Hallo Simba,

mir ist es egal, wer wie läuft. Das mal vorab. Was ich nicht ganz verstehe, ist, wieso du dich so früh auf eine - in meinen Augen nebensächliche - Sache konzentrierst.
Simba1966 hat geschrieben:Ich bin 47, trainiere seit 3 Jahren und komme jetzt mir einer 10km-Zeit von 37:30min und einer Marathonzeit von 3:01:00h langsam an meine Grenzen. Da mein bisheriger Laufstil sehr unökonomisch ist, liegt es nahe, hier den Hebel anzusetzen.
Wenn ich das richtig gelesen habe, dann bist du vor Ewigkeiten mal Marathon gelaufen und nach Wiedereinstieg gerade mal 2, wobei du beim zweiten die 3 h-Marke nur knapp verfehlt hast. Es ist ziemlich klar, dass du bei weiterem kontinuierlichem Training dich weiter verbesserst, und es müsste mit dem Teufel zugehen, wenn du nicht demnächst unter 3 h landest, wahrscheinlich sogar einiges drunter. Wenn du nun dabei bist, an einer ganz wesentlichen Schraube etwas komplett zu ändern, gehst du dabei doch ein Risiko ein. Unter dem Motto "Never change a winning team" oder übertragen "never change a winning strategy" kann ich das nicht so ganz nachvollziehen. Gut, muss ich auch nicht, ist ja dein Lauf, aber äußern kann ich es ja mal.

Nebenbei: Haile Gebrselassie, nicht ganz erfolglos, hat seinen Vorfußlauf, der ihm bei den Rennen über 5.000 oder 10.000 m sehr geholfen hat, beim Umstieg auf die Marathonstrecke genau umgekehrt geändert, nämlich zum Mittelfußlauf hin, weil er mit dem Vorfußlauf Achillessehnenprobleme hatte.

Bernd
Das Remake
Infos zum Laufen und Vereinsgedöns gibt's auf www.sgnh.de

183
burny hat geschrieben:Hallo Simba,

mir ist es egal, wer wie läuft. Das mal vorab. Was ich nicht ganz verstehe, ist, wieso du dich so früh auf eine - in meinen Augen nebensächliche - Sache konzentrierst.



Wenn ich das richtig gelesen habe, dann bist du vor Ewigkeiten mal Marathon gelaufen und nach Wiedereinstieg gerade mal 2, wobei du beim zweiten die 3 h-Marke nur knapp verfehlt hast. Es ist ziemlich klar, dass du bei weiterem kontinuierlichem Training dich weiter verbesserst, und es müsste mit dem Teufel zugehen, wenn du nicht demnächst unter 3 h landest, wahrscheinlich sogar einiges drunter. Wenn du nun dabei bist, an einer ganz wesentlichen Schraube etwas komplett zu ändern, gehst du dabei doch ein Risiko ein. Unter dem Motto "Never change a winning team" oder übertragen "never change a winning strategy" kann ich das nicht so ganz nachvollziehen. Gut, muss ich auch nicht, ist ja dein Lauf, aber äußern kann ich es ja mal.

Nebenbei: Haile Gebrselassie, nicht ganz erfolglos, hat seinen Vorfußlauf, der ihm bei den Rennen über 5.000 oder 10.000 m sehr geholfen hat, beim Umstieg auf die Marathonstrecke genau umgekehrt geändert, nämlich zum Mittelfußlauf hin, weil er mit dem Vorfußlauf Achillessehnenprobleme hatte.

Bernd
Danke Bernd,

genau solche Kommentare helfen mir weiter. Natürlich habe ich auch meine Zweifel, aber ich vertraue meinem Trainer und bisher lag er goldrichtig. Es kann auch von Vorteil sein, 2 Techniken im Repertoire zu haben. Im Mai weiss ich mehr.

@Holger: Mir geht es nicht darum, wer von uns beiden Recht hat, denn es gibt immer mehr als einen Weg, der zum Ziel führt. Aber ich werde recherchieren und Dir die gewünschten Quellen liefern, denn es gibt wenigstens einen bekannten deutschen Sportmediziner (?), der den in meinem Verein favorisierten Laufstil propagiert, dazu später mehr.
LG Martin

184
Simba1966 hat geschrieben:Hier eine ideologische Debatte zu führen, ist nicht mein Ding.
OK. Dann lassen wir das.
Im Vergleich zu meiner bisherigen Lauftechnik hebe ich die Knie etwas höher an, setze mit dem Fußballen auf und federe bis zur Ferse durch, um mich dann erneut abzudrücken. Die Ferse berührt dabei den Boden, deshalb ist es wahrscheinlich richtiger, von Mittelfußlauf zu sprechen, das Aufsetzen und Abrollen erfolgt aber über den Vorfuß. Die Füße werden unter der Körperachse aufgesetzt, die Schrittfrequenz ist erhöht (bei mir 190 Schritte pro Minute), die Schrittlänge verkürzt, nicht nur die Knie, auch die Fersen werden stärker angehoben. Der Schritt wird nach hinten lang und nicht nach vorne. Die Muskulatur übernimmt die Dämpfungsarbeit, die Belastung von Muskulatur, Sehnen und Bändern ist demzufolge höher als beim Fersenlauf (deshalb ist zusätzliches intensives Krafttraining, später auch Maximalkrafttraining zur Verbesserung der Muskelkoordination ein Muß), dafür sind die Gelenke entlastet. Der Körper ist deutlich ruhiger, es gibt kaum eine Bewegung in der Vertikalen, die Bewegungsenergie ist überwiegend nach vorne gerichtet. Und dieser Effekt wird den Zeitgewinn liefern, den ich mir über alle Distanzen erhoffe.
Na dann ist ja gut. Erübrigt nervige Diskussionen.
Simba1966 hat geschrieben: Habe ich etwas vergessen?
Nur noch, die Theorie in die Praxis umzusetzten. Ich weiß, im Mai sind wir schlauer.
Vorfußlauf/Mittelfußlauf ist der natürliche angeborene Laufstil
Nein, ist er nicht. Aber ich möchte hier keine ideologische Debatte führen.
Wer ist schon einmal barfuß gelaufen und hat dabei über die Ferse abgerollt?
Ich. Sogar täglich.
Die Schmerzen müssen fürchterlich sein. :zwinker5:
Nein, sind sie nicht.
Aber noch einmal: ich möchte an dieser Stelle keine polemische (ideologische) Debatte führen.
Ist mir zu polemisch.
D-Bus hat geschrieben: Ich kann auch barfuß und schmerzfrei über die Ferse abrollen. Dass ein kenianisches Naturvolk natürlich barfuß über die Ferse abrollt, haben wir doch hier in deinem Faden schon im Oktoberdiskutiert:
(...)
D.h. die sind erstens keine Schuhe gewohnt (natürlicher geht's kaum), und zweitens mehrheitlich barfuß Fersenläufer.
+1
Ob wohl wirklich jemand ernsthaft glaubt, dass der Mensch einen natürlichen Laufstil hat? Ich dachte immer, dass die Evolution (Veränderung der vererbbaren Merkmale) abhängig von der Umwelt ist.
Simba1966 hat geschrieben:Holger, entspann Dich, (...)
Ich finde, dass Holger sehr entspannt ist. Davon könnte ich eine Portion gebrauchen. Deine Art auf Kritik zu reagieren finde ich nämlich sehr unangemessen. Ein wenig (mehr) Demut täte Dir gut. Das war die entspannte Variante.
gatschhupfer hat geschrieben:Top Foto, volle Konzentration!
Aber wieso sind die Haare so viel grauer wie aufm Avatarbild?
Wahrscheinlich denkt er gerade über seinen Laufstil nach...
Simba1966 hat geschrieben: (...) Jeder soll doch nach seiner Fasson glücklich werden. Und es gibt immer mehrere richtige Wege,Die nach Rom führen.
Richtig! Nur manche sind eben kürzer als die anderen :)
Simba1966 hat geschrieben: Aber jetzt ist auch genug zu dem Thema gesagt.
Na gut.

185
gatschhupfer hat geschrieben:Als Tangente zur Kohlenhydratzufuhrdebatte -- es würde mich interessieren, ob auch die Kohlenhydrataufnahme unter hoher Belastung trainiert werden kann. Es können ja fast alle (leistungsbezogenen) Körperfunktionen durch geeignetes Training bis zu einem gewissen Grad optimiert werden.
Die Frage liegt zwar schon ein Weilchen zurück, aber nachdem ich zu diesem Thema was gefunden habe möchte ichs hier verewigen.
Carbohydrate ingestion during exercise: effects on performance, training adaptations and trainability of the gut.
Es scheint Hinweise zu geben, dass der Verdauungstrakt auch "trainiert" werden kann.
Bitte jetzt aber nicht als Pro-KH Beitrag auffassen, diese Debatte hatten wir ja schon.

186
D-Bus hat geschrieben:Hast du denn deinerseits Quellen zu Messergebnissen, nach denen der Vorfußlauf ökonomischer ist? Oder ist das nur die von dir verlinkte Meinung des mir nicht bekannten Herrn Kollmar auf joggen-online, die ohne Quellenangabe auskommt?
Es gibt mit Sicherheit eine Vielzahl an wissenschaftlichen Untersuchungen, die sich mit dem Thema Lauftechnik befassen und bestimmt liefern einige dieser Untersuchungen Ergebnisse, die einander widersprechen. Das lasse ich jetzt mal so im Raum stehen.

Aber auch die Literatur dazu ist reichhaltig. Erfolgreiche Trainer wie Arthur Lydiard haben da klar Stellung bezogen, weiterhin Dr. Nicholas Romanov (the pose method of running) oder das Buch von Christopher Mc Dougall: Born to Run, hierzulande auf jeden Fall Dr. Matthias Marquardt (Die Laufbibel), Dr. André Albrecht und sicher einige mehr. Ein paar Links auch mit Literaturangaben habe ich für Dich, Holger, kopiert, aber nur zur Info. Mir geht es nicht darum, Dir zu belegen, dass Du vielleicht falsch liegst, auch Du hast recht. Jeder soll nach seiner Fasson glücklich werden.

http://allsystemsgo.info/pdf/barefoot_run.pdf
Nicholas S. Romanov - Athletics Wiki - Athlepedia

Auf Wunsch liefere ich Dir gerne noch weitere Literaturquellen, jetzt fehlt mir allerdings ein bisschen die Zeit dazu.

LG Simba

187
Ethan hat geschrieben:OK. Dann lassen wir das.


Na dann ist ja gut. Erübrigt nervige Diskussionen.


Nur noch, die Theorie in die Praxis umzusetzten. Ich weiß, im Mai sind wir schlauer.



Nein, ist er nicht. Aber ich möchte hier keine ideologische Debatte führen.


Ich. Sogar täglich.


Nein, sind sie nicht.


Ist mir zu polemisch.



+1
Ob wohl wirklich jemand ernsthaft glaubt, dass der Mensch einen natürlichen Laufstil hat? Ich dachte immer, dass die Evolution (Veränderung der vererbbaren Merkmale) abhängig von der Umwelt ist.



Ich finde, dass Holger sehr entspannt ist. Davon könnte ich eine Portion gebrauchen. Deine Art auf Kritik zu reagieren finde ich nämlich sehr unangemessen. Ein wenig (mehr) Demut täte Dir gut. Das war die entspannte Variante.



Wahrscheinlich denkt er gerade über seinen Laufstil nach...



Richtig! Nur manche sind eben kürzer als die anderen :)



Na gut.
Hallo Jan,

Du hast Dich mal wieder treffend und mit Wortwitz nach meinen Beitrag zu Wort gemeldet. Da muß ich schmunzeln, natürlich hast Du Recht und Asche auf mein Haupt.

LG

188
Simba1966 hat geschrieben:Es gibt mit Sicherheit eine Vielzahl an wissenschaftlichen Untersuchungen, die sich mit dem Thema Lauftechnik befassen und bestimmt liefern einige dieser Untersuchungen Ergebnisse, die einander widersprechen. Das lasse ich jetzt mal so im Raum stehen.
Wirklich? Das war ja eben die Frage, ob es da auch andere Messungen gibt. Du hast keine gefunden, und Romanov und McDougall zitieren auch keine.

Bei McDougall und Co. geht es auch mehr um Verletzungsanfälligkeit als um Marathon-PBs.
Leider übertreiben diese Leute maßlos, z. B. hier aus deinem pdf, und idR ohne irgendwelche Nachweise:
an injury-proof, evolution-tested way to place one foot on the ground and pick it up before the other comes dow
Sehr injury-proof, als ob sich Vorfußläufer nie verletzen.

Als "Beweis" kommen nur Anekdötchen, z. B.
Back in the ’60s, Americans “ran way more and way faster in the thinnest little shoes, and we never got hurt,” Amby Burfoot, a longtime Runner’s World editor and former Boston Marathon champion, said during a talk before the Lehigh Valley Half-Marathon I attended last year. “I never even remember talking about injuries back then,” Burfoot said. “So you’ve got to wonder what’s changed.”
Zusammenfassend: Dass es Vorfußfans wie Marquardt und McDougall gibt, streite ich gar nicht ab. Dass Vorfußlaufen auf kurzen Strecken schneller ist, glaube ich. Dass Vorfußlaufen ökonomischer ist, bestreite ich. Dass Vorfußlaufen zu weniger Verletzungen führt, bezweifle ich.

Zur Verletzungsanfälligkeit gibt es in der Tat widersprüchliche Untersuchungen, was wohl daran liegt, dass die Unterschiede so klein sind, dass das Pendel je nach Vorgehensweise mal in die eine, mal in die andere Richtung ausschlägt.

Zu guter Letzt: ich will dir auch nichts ausreden. Dein Experiment finde ich interessant.
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

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[quote="D-Bus"]Hast du denn deinerseits Quellen zu Messergebnissen, nach denen der Vorfußlauf ökonomischer ist? Oder ist das nur die von dir verlinkte Meinung des mir nicht bekannten Herrn Kollmar auf joggen-online, die ohne Quellenangabe auskommt?[/quote]

Hier ist noch ein Link, in dem die von mir beschriebene Lauftechnik des Vorfuß-Laufens in einem Video von Dr. André Albrecht anschaulich erklärt wird (damit wir nicht aneinander vorbei reden):
[/size][/font]
Besser Laufen - Die richtige Lauftechnik - YouTube

Warum ziehst Du Dich denn immer an irgendwelchen Meßergebnissen hoch? Es gibt eben verschiedene Schulen und jede "Glaubensrichtung" hat Vor-und Nachteile. Aber wenn Du mal einen Vorfußläufer im Sinne von Marquard, Albrecht, Lydiard und[/size]McDougall beobachtest, wird Dir auffallen, dass sich der Oberkörper kaum in der Vertikalen bewegt, das kann man auch in dem Video beobachten und es bedeutet eine Einsparung von Energie, weil die Bewegungsenergie mehr in die horizontale Richtung wirkt, ich wiederhole mich da.

Und noch ein Link mit zahlreichen Literaturangaben, vielleicht findest Du hier Deine gewünschten Meßergebnisse, also, ich gebe mir nun wirklich Mühe:

https://ejournals.unm.edu/index.php/jor ... /3102/2543LG Simba

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D-Bus hat geschrieben:Hast du denn deinerseits Quellen zu Messergebnissen, nach denen der Vorfußlauf ökonomischer ist? Oder ist das nur die von dir verlinkte Meinung des mir nicht bekannten Herrn Kollmar auf joggen-online, die ohne Quellenangabe auskommt?


Hier ist noch ein Link, in dem die von mir beschriebene Lauftechnik des Vorfuß-Laufens in einem Video von Dr. André Albrecht anschaulich erklärt wird (damit wir nicht aneinander vorbei reden):

Besser Laufen - Die richtige Lauftechnik - YouTube

Warum ziehst Du Dich denn immer an irgendwelchen Meßergebnissen hoch? Es gibt eben verschiedene Schulen und jede "Glaubensrichtung" hat Vor-und Nachteile.

Und noch ein Link mit zahlreichen Literaturangaben, vielleicht findest Du hier Deine gewünschten Meßergebnisse, also, ich gebe mir nun wirklich Mühe:

https://ejournals.unm.edu/index.php/jor ... /3102/2543

Natürlich werde ich weiter von meinem Experiment berichten.

LG Simba

191
Simba1966 hat geschrieben:Warum ziehst Du Dich denn immer an irgendwelchen Meßergebnissen hoch? Es gibt eben verschiedene Schulen und jede "Glaubensrichtung" hat Vor-und Nachteile.
Weil ich als experimenteller Chemiker Messungen eher traue als Anekdoten.

Die eine "Schule" hat Energieverbrauchsmessungen und Hochgeschwindigkeitskameras und Druckmessungen auf ihrer Seite, die andere kommt mit Postulaten bzgl. Natürlichkeit daher.
Simba1966 hat geschrieben:Und noch ein Link mit zahlreichen Literaturangaben, vielleicht findest Du hier Deine gewünschten Meßergebnisse, also, ich gebe mir nun wirklich Mühe:

https://ejournals.unm.edu/index.php/jor ... /3102/2543
Die Mühe gibst du dir in der Tat, vielen Dank! Aber auch da geht es (spekulativ!) um Verletzungen, nicht um Laufökonomie.

Macht es dich denn gar nicht misstrauisch, dass du trotz deiner Mühe keinen Link gefunden hast, der auf irgendwelche Messungen bzgl. Energieverbrauch o. ä. verweisen kann?
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

192
@Simba: ich kann mittlerweile mehrere km <4:30min/km FFS laufen (schätze mal 5 oder 6, allerdings ist das bei mir längst GA2) aber hab erst diese Woche beim Intervalltrainig mal wieder zwischen den Stilen gewechselt und war bei subjektiv gleicher Belastung im HS ca 5 sec schneller auf 600m (obwohl ich erklärter Forfuß Fan bin und so gerne damit auch schneller wäre) :sauer:
Ist jetzt nicht gerade eine Wissenschaftliche Erkenntnis aber es bestätigt zumindest (m)eine schlechtere Laufökonomie.
was willste machen, nützt ja nichts

193
Hallo Martin,

wir sind doch hier alle viel näher beieinander als es auf den ersten Blick den Anschein haben mag:

Wir sind alles Hobby-Läufer und möchten im Rahmen unserer Möglichkeiten schneller werden und uns dabei möglichst nicht verletzen. Daher finde ich Dein „Experiment“ - die Frage nach dem individuell geeigneten Laufstil - auch spannend.

Problematisch finde ich – sportartübergreifend – die Idealbewegungen (kann es überhaupt eine Idealbewegung geben?) der Profis auf Hobbysportler zu übertragen, da wir andere – dazu noch unterschiedliche - Voraussetzungen haben. Prinzipiell sind Bewegungen ganzheitlich zu betrachten. Es ist wenig zielführend (gibt es keine Idealbewegung, kann es folglich kein richtig oder falsch geben), einen komplexen Bewegungsablauf zu zergliedern, (die) Einzelteile zu verbessern und anschließend wieder zusammenzusetzten. Ganzheitliche Bewegungen sind mehr als die Summe ihrer Einzelteile.

Damit sage ich nicht, dass es keinen Sinn macht, Bewegungsabläufe separat zu trainieren. Eine der wichtigsten Voraussetzung zum erlernen „neuer“ Bewegungsabläufe ist, dass man ein Problembewusstsein entwickelt, weshalb die eigene Bewegung nicht optimal ist. Da kann die Bewegungslösung der Profis helfen (Aha-Effekt), sollte aber nicht als Maßstab dienen.

Der „Körper“ kann allerdings nur auf Möglichkeiten zurückgreifen, die ihm auch zur Verfügung stehen. Um sein Bewegungs-Repertoire (die Bezeichnung deinerseits finde ich sehr treffend, auch wenn sie suggerieren könnte, dass es sich um eine rein bewusste Wahlmöglichkeit handelt) zu erweitern, eignen sich Gegensatzerfahrungen, die man gut spielerisch ins Training integrieren kann.

Metaphern sind auch eine beliebte Variante: Mache ganz große Schritte, dann ganz kleine. Lasse die Arme am Körper – schwinge extrem mit dem Armen. Lässt sich beliebig fortsetzten. Das Lauf-ABC in seiner ähnlichen Form ist auch ein probates Mittel.

Kurzer Exkurs:

Mein ehemaliger Prof. (der Sportwissenschaft) hat, ob Turmspringen/Turnen/Trampolin und sogar bei der Segelexkursion, nie eine Bewegung vorgemacht, von Tutoren vormachen lassen oder Bilder gezeigt! Es sah eher so aus (Trampolin): “springt und macht euch so groß ihr könnt, anschließend so klein es geht. Springt so laut ihr könnt ins Trampolin, landet so leise, dass man es kaum hören kann.“ (Einstieg/Gegensatzerfahrung).

Später zielgerichteter : „Du springst so und so - wenn Deine Füße dann den kalten Nebel berühren, der einen Meter über der Weichbodenmatte ist, ziehst Du sofort die Knie an, so kalt ist der Nebel und lässt Dich…usw. (sehr gute Metaphern finden sich in Agha´s Faden, die auch rein laufspezifisch sind)

Die Reflexion basierte nur auf der eigenen Wahrnehmung, was zu einer unglaublichen Bewusstmachung des Bewegungsablaufes führt(e).

Laufen: Beispiel

Der Kniehub kann sogar separat trainiert werden. Aber immer unter der Prämisse, der Proband stellt selbst fest, was nicht gut läuft und sieht im separaten Training eine Ansatzmöglichkeit, um neue Lösungsmöglichkeiten zu finden.

Jetzt mal ganz grob skizziert, aber mein Punkt dürfte klar sein.

Gruß,
Jan

Endlich - die Laufstilumstellung funktioniert!

195
Heute hatte ich mein erstes Aha-Erlebnis, ich habe das erste Mal feststellen können, wie locker und leicht es sich im Vorfußlauf laufen lässt. Das erste Mal hatte ich keine Schmerzen in den Wadenmuskeln. Heute waren es 6km im GA1-Tempo in 4:35min/km bei einer Herzfrequenz von 148. Das Tempo war schneller und der Puls niedriger als sonst.

Was habe ich bei meinen ersten Gehversuchen falsch gemacht?
Zu Beginn bin ich fast ausschließlich auf den Fußballen, bzw. dem Vorfuß gelaufen, ohne bis zur Ferse durchzufedern. Die Folge waren schon nach wenigen Trainingseinheiten ein Dauermuskelkater in den Waden, später gesellte sich, besonders bei Sprints ein stechender Schmerz in der rechten Kniekehle hinzu, so dass ich zeitweise mein Training einschränken und nur noch joggen konnte. Dieser Fehler wurde kürzlich von meinem Trainer korrigiert und jetzt läuft es. Natürlich wurde mir anhand dieser Erfahrungen deutlich, wie schwierig ein solches Unterfangen ist - eine Laufstiländerung ist aus meiner Sicht nur bedingt zur Nachahmung zu empfehlen. Bei mir könnte es klappen, weil mein Training von einem Trainer überwacht wird und ich begleitend ein intensives Krafttraining der Beine und des Oberkörpers absolviere.

Noch einmal: Ich möchte hier nicht darüber debattieren, ob meine Vorgehensweise falsch oder richtig ist, es geht mir einfach darum, meine Erfahrungen zu schildern und mich gegebenenfalls mit anderen austauschen, wie es schon per persönlicher Nachricht geschehen ist. Diesen Weg gehe ich, um in 1 bis 2 Jahren meine persönlichen sportlichen Ziele (35:30min über 10km und 2:50 bis 2:52h über die Marathondistanz) erreichen zu können. In meinem Alter und nach nur 3 Trainingsjahren in den Beinen sind das ambitionierte Ziele. Ich schreibe es noch einmal: viele Wege führen nach Rom.

Hier ist noch einmal der Youtube-Link, der die Technik des Vorfußlaufens anschaulich abbildet:
Besser Laufen - Die richtige Lauftechnik - YouTube






Persönliche Bestleistungen (alle 2013):

10km in 37:31min
Stundenlauf: 15109m
HM in 1:25:52h
Marathon: 3:01:xx

mein erstes Rennen mit der Lauftechnik Vorfußlauf/Mittelfußlauf

196
Euch allen ein frohes neues Jahr! :prost:

Die neue Lauftechnik funktioniert endlich reibungslos ohne muskuläre Probleme in der Wadenmuskulatur. Beim gestrigen Silvesterlauf bin ich auch gleich mein bisher zweitschnellstes Rennen aller Zeiten gelaufen (bezogen auf die Durchschnittsgeschwindigkeit pro km). Leider war der Kurs nicht amtlich vermessen. Nach einem Uhrenvergleich mit mehreren Läufern ergab sich eine zurückgelegte Distanz von 10,3km, meine Zeit. 39:03min, Durchschnittsgeschwindigkeit pro km: 3:47min). Und das bei nur 320 km Trainingsstrecke in der Zeit von Oktober bis Dezember.

In diesem Jahr soll jetzt endlich die 3 über die Marathondistanz fallen, am besten, es wird gleich eine 2:55:00h, träumen muß erlaubt sein. Jetzt fängt auch endlich die harte Vorbereitung auf die Wettkampfsaison an. Prost!
LG









Persönliche Bestleistungen (alle 2013):
10km in 37:31min
Stundenlauf: 15109m
HM in 1:25:52h
Marathon: 3:01:xx

Saisonstart

198
Woche vom 13.1.-19.1.(65km)
Mo Krafttraining 01:00
Di 15km Lauftraining 01:30, Einlaufen, Technik, 3x50m Sprint 3 STL. 6x1000m GA 2
Tempo 3:58min., Pause 400m= 2:10min., 15min Auslaufen
Mi 7km ruhiger DL 00:35, Tempo nach Puls bis 142, 3 STL
Do Krafttraining 01:00
Do 9km DL mittel 00:45 niedrig ruhig beginnen, dann Tempo von 4:55 bis 4:35min/km
steigern
Fr 15km GA1 TWL 01:10 GA 1 DL Gestaltung nach Puls bis 152 oder nach
Tempo (4:50-4:30). Pro km 1min Tempo bis 4:30
ziehen, Fokus auf der Technik, dann im etwas
ruhigeren GA 1 Tempo weiterlaufen. 3 STL
Sa nix
So 19km langer DL 01:30 niedrig ruhiger DL Puls 130-145 (Tempo 5:00-4:40) Alle
10min einen STL ca. 80-100m einbauen (kein
Sprint! Fokus: Lauftechnik!) 3 STL

Jetzt gehts los!

199
Bin auch wieder da.Bis gestern schon 179Km(VJ Januar komplett 124Km).Also läuft gut an und 2LL hab ich auch schon weg,die sind ja mein Manko.Gruss
10km 36:40,Hm 1:19:29,M 3:04:48
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