Sophie66 hat geschrieben:Denn je nachdem, wie und wo man läuft, sieht ein Schuh vielleicht noch ganz gut aus, aber die Dämpfung ist nicht mehr so gut. Da dies allmählich passiert, spürt man es auch nicht. Wenn man dann aber ein neues Paar anprobiert, spürt man sofort den Unterschied! Ich denke, es ist wichtig, auf seine Füße und Gelenke zu achten - dafür kann man m.E. die Schuhe gar nicht hoch genug einschätzen ;-) !
Da sich die Experten nicht einmal einig sind, ob Dämpfung nun gut oder schlecht ist (aktuell ist der Konsens ja eher "schlecht", das kann sich aber je nach Trendlage morgen auch schon wieder um 180 Grad drehen) tendiere ich dazu auch die Regel "800 km oder 1 Jahr dann weg damit" anzuzweifeln. Ich habe nur ein Paar, das diese beiden Kriterien erreicht hat und da ist eher das Innenfutter so abgenutzt, das man den Schuh ersetzen muss. Ob der noch so dämpft wie zu Anfangs, weiß ich nicht...ich habe aber weder mehr noch weniger Probleme mit diesem Schuh als vor einem Jahr. Ich bleibe dabei - so lange man sich in einem Schuh wohlfühlt, kann man den vermutlich auch laufen.
Bei mir ist es ganz sicher so, dass Dinge wie Stretching (mache ich aber nur konkret bei Problemen), Krafttraining, Untergrund und Belastungshäufigkeit (z.B. Überlastungssituation) einen viel größeren Hebel haben als der Schuh. Ich habe mich mit diesem Thema (vermutlich wie alle Anfänger) sehr intensiv auseinandergesetzt und besitze aktuell 6 Paar (drei Paare Neutralschuh mit wenig, mittlerer und starker Dämpfung, Ein Paar mit Pronationsstütze nach Runnerspoint Laufbandanalyse, ein Paar mit Pronationsstütze nach Laufmagazin-Empfehlung, ein Paar Trail Running Schuhe). Mein Fazit: Manche fühlen sich besser an, manche weniger gut. Manche haben bei schlechtem Wetter einen besseren Griff, andere sind luftiger. Ich kann bis heute
keinerlei Korrelation zu Beschwerden herstellen. Im Gegenteil: Wenn ich zwei bis drei Wochen z.B. im Urlaub nur 1-2 Paare dabei habe, ist's auch nicht schlechter oder besser als wenn ich zu Hause bei jedem Lauf wechsle.
Wie gesagt, aus meiner Sicht wird der ganze "passive" Kram wird überschätzt, weil der Gedanke so schön verlockend ist: Ich kaufe den richtigen Schuh/Socken/Einlage und alles ist paletti. Ich weiß nicht wie's Euch geht, aber die "aktive" Komponente (Stretching, Rumpfstabi, Kräftigungsübungen) wird von mir immer erst dann verfolgt, wenn ich Probleme habe - weil's nervt und anstrengend ist. Ich werde zwar sicher nicht zur Barfußfront überlaufen (ist mir eigentlich zu alternativ und nach bald 40 Jahren Fußdomestizierung und verkürzter Sehnen durch "Dauersprengung" sicherlich auch nicht wenig belastend), aber ich werde sicher die eine oder andere Barfußeinheit ab Frühjahr einstreuen...es klingt für mich einfach überzeugend, dass hierdurch die Muskeln gekräftigt und der Laufstil positiv beeinflußt wird.
Grüße
Tom