Hobbyjoggerin hat geschrieben:
Ich bin bei etwas über 30 g, normaler Bewegung, wieder aus der ketose rausgeflogen.
Das kann passieren. Und zwar wahrscheinlich weil du mehr Eiweiß gegessen hast als du brauchst. Bei Glukosemangel macht die Leber aus bestimmten Aminosäuren Glukose und gibt sie ins Blut ab.
Hobbyjoggerin hat geschrieben:
Das "Notfallprogramm" sieht eben vor, daß Fett über die Leber in Glykose verwandelt wird. (Ketogene Reaktion.) Wie gesagt, unser Hirn kann nicht ohne Glykose.
Nein. In der Ketogenen Reaktion wird Fett in der Leber in Ketokörper gespalten. Die haben mit Glukose (Glykose gibt es nicht) nichts gemeinsam. Und unsere Körperzellen die kein Fett verstoffwechseln können (Nervenzellen und rote Blutkörperchen) nutzen Glukose oder eben Ketokörper.
Dies ist ehrlich gesagt das ganz normale Fastenprogramm des Körpers, das können alle Tiere, und der Mensch hat dieses "Notfallprogramm" nicht in seiner Evolution entwickelt, sonder die die es verloren haben sind wohl ausgestorben.
Hobbyjoggerin hat geschrieben:
Zu viel Salz, da die Sachen sonst oft Fade schmecken. Dazu kommen oft noch verarbeitete Fleisch- und Käseprodukte.
Die Leber hat heute viel mehr Arbeit, als noch bei unseren Vorfahren. Und damit meine ich nicht den Alkoholkonsum, sondern grundsätzlich unsere Nahrung und Umwelteinflüsse. Ob es sinnvoll ist, ein Organ hochtourig zu beanspruchen, ohne wirklich medizinischen Druck zu haben, weiß ich nicht. Ob es ein Risisko ist und ob es dann wert wäre, es einzugehen, daß sollten die, die es wissen wollen, besser mit einen Mediziner besprechen als sich das in einem Forum absegnen lassen zu wollen. Es gibt jedenfalls Zeiten wo ich heilfroh bin, gute Ärzte um mich herum zu haben und hier nicht selbst rumdoktern muss. Mir hat die ketogene Diät sehr geholfen und Gewicht habe ich auch noch reichlich verloren, was ich natürlich super finde. Aber empfehlen würde ich das Niemanden ohne ärztliche Begleitung.
Salz ist kein Problem. Im Gegenteil, gerade in der Ketose sollte man dafür sorgen das man gut hydriert ist, und das lässt sich mit leicht erhöhter Salzaufnahme gut regulieren.
Die Leber hat bei "Atkins" nicht mehr zu tun wie bei einer Ketogenen Ernährung. Warum auch, ist ja genau das Gleiche. Klar muss sie etwas Fett aus dem Blut aufnehmen und in Ketokörper umwandeln. Eventuell auch etwas Eiweiß. Dafür muss sie keine Fruktose verarbeiten, in Fette umwandeln und ins Blut abgeben. Auch keine Glukose.
Aber arbeitende Enzyme belasten die Leber nicht. Eine Fetteber dagegen leidet schon. Genauso wie eine von einem Alkoholiker.
Unsere Leber hat definitiv weniger Arbeit als bei unseren Vorfahren. Unsere Nahrung ist weitgehend frei von Giften. Glaubst du unsere Vorfahren haben nur die frischen Beeren und Obst gegessen, oder auch die angefaulten? Das gejagte Fleisch direkt frisch aufs Feuer, oder auch 3 Tage später noch davon gegessen? Sauberes Wasser getrunken oder bakteriel belastetes? Die Hauptbelastung für unsere Leber kommt von Giftstoffen, von Schimmelpilzen, Bakterien etc.. Unser Essen ist meist relativ steril.
Plattfuß hat geschrieben:Fett kann nicht in KH umgewandelt werden.
Doch. Als Glycogen.
Dann versuch damit mal die 100000 kcal zu speichern, die du für einen langen Winter ohne viel Nahrungsvorräte brauchst ;)
Fettzellen haben ca. 7000 kcal / kg, Glycogen ist viel schlechter in der Speicherdichte, da nur mit Wasser vorliegen kann. Nicht umsonst speichert unser Körper maximal 2000 kcal an Glycogen, aber beliebig viel an Fett.
Plattfuß hat geschrieben:
Das Fett wird direkt verstoffwechselt oder (als braunes Fettgewebe) für die Wärmeerzeugung genutzt. Glucose für das Hirn muß aus (Muskel) Protein gewonnen werden (Gluconeogenese).
Stimmt, aber wenn alle Glukose aus Glukoneogenese stammen würde wären 0,5 kg Muskeln / Tag weg wenn man fastet. Der Großteil der Energie fürs Hirn kommt beim Winterschlaf aus der Ketose.
Plattfuß hat geschrieben:Eigentlich ging es ja um einen Bodybuilder, der wenig KH ißt und daher beim Laufen Leistungseinbußen hat. Wer wenig KH zu sich nimmt, muß halt aufpassen daß er nicht viel Muskelmasse verliert (Gluconeogenese).
Bei ketogener Diät muß man sich bewußt sein, daß der Körper bei Hunger nach und nach alle Reserven abbaut um lebenswichtige Organe (Gehirn) auf Kosten anderer Körperteile zu erhalten.
Nein. Es gibt genug Bodybuilder die sich über gewisse Zeiträume ketogen Ernähren. Wenn sie es nicht tun dann liegt das eher daran, das Insulin gewisse Anabole Effekte hat, und man in der sogenannten Bulkingphase (hier wird zugenommen, dadurch baut man leichter Muskeln auf) meist high Carb isst.
Wenn man sich Ketogen ernährt wird zwar immer etwas Glukoneogenese laufen, aber dafür wird nicht extra Körpereiweiß abgebaut, da man ja Eiweiß isst. Nur wenn man dauerhaft fastet endet es zwangsläufig in Abbau von Körpereiweiß.