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Welche Schuhe bei Wadenproblemen

Welche Schuhe bei Wadenproblemen

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Servus,

bin 25, laufe seit September 2-3 mal pro Woche ( bin eigentlich MTB Fahrer) und ärgere mich des öfteren mit wiederkehrenden Shin Splints rum. Habe seit Anfang Dezember den Brooks Defyance 7, einen Neutralschuh mit relativ viel Dämpfung und 12mm Sprengung. Hatte davor auch einen Asics Laufschuh mit viel Dämpfung/Sprengung. Bin Mittelfußläufer und habe keine Pronation. Außerdem mache ich regelmäßig Core-Training.

Deswegen habe ich meine Laufschuhe im Verdacht, dass sie die Ursache für die Shin Splints sind. Immer wenn ich denke, dass ich sie ein für alle mal los bin, kommen sie wieder zurück. Seit neustem auch am rechten Fuß und somit beidseitig.

Könnte ein leichterer Wettkampflaufschuh, bzw einer mit allgemein weniger Dämpfung/Sprengung bei meinem Problem die richtige Wahl sein? Laufe in der Regel 8-10 km 3 mal pro Woche.


Viele Grüße,
skapi

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Warum so viel Sprengung? Warum so viel Dämpfung? Hast du nur den einen Schuh in Gebrauch? Man sollte mindestens zwei Laufschuhe im Wechsel haben, noch mehr ist besser. Und wenn es geht relativ unterschiedliche. Das verringert die Gefahr von einseitigen Überlastungen.

Was dein Problem betrifft, möglich, dass du es nie richtig auskuriert hast und es daher immer wieder hervor kam. Und durchaus auch denkbar, dass du dich einfach zu schnell gesteigert hast. MTB-Fahren und laufen sind für die Beine völlig unterschiedliche Belastungen. Nur weil du die Kondition hast, sind deine Muskeln, Bänder und Sehnen noch lange nicht aufs lange Laufen eingestellt. Im Zweifel frag nen Arzt oder Sportphysiotherapeuten :)

Gruss Tommi

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skapi hat geschrieben:Servus,

bin 25, laufe seit September 2-3 mal pro Woche ( bin eigentlich MTB Fahrer) und ärgere mich des öfteren mit wiederkehrenden Shin Splints rum. ... viel Dämpfung und 12mm Sprengung. ...mit viel Dämpfung/Sprengung. Bin Mittelfußläufer und habe keine Pronation.
...Laufschuhe im Verdacht, dass sie die Ursache für die Shin Splints sind. Immer wenn ich denke, dass ich sie ein für alle mal los bin, kommen sie wieder zurück. Seit neustem auch am rechten Fuß und somit beidseitig.
Könnte ein leichterer Wettkampflaufschuh, bzw einer mit allgemein weniger Dämpfung/Sprengung bei meinem Problem die richtige Wahl sein?
Ich bin bekennender Shin Splint Leugner und mache mich lustig über Begriffe wie Schienbeinkanten-, Patellaspitzen- oder unzählige andere Läufern zugeschriebene Syndrome, die allenfalls für Scrabble taugen. Früher soll alles anders gewesen sein. Mag sein, jedenfalls spielten so komische Begriffe keine Rolle. Laufen sei gesund und so wurde gelaufen, was das Zeug hielt. Beschwerden, die heute mit obigen Begriffen belegt werden, wurden als Zipperlein abgetan und überlaufen.

Wenn wechselnde Schuhmodelle von Vorteil sein sollen, muss mindestens eines falsch sein. Um Zipperlein zu provozieren, verwende ich ab und zu ganz bewusst zum Laufen ungeeignete Schuhe (wie zum Beispiel Skistiefel) und nenne das physikalische Homöopathie. Tatsächlich gibt es Schuhe, die schon im Stehen wehtun, damit zu laufen oder zu wandern, macht aber einen Gesunden nicht auf Anhieb zum Invaliden.

Den Begriff Sprengung kannte ich bis unlängst noch nicht, obwohl es auch Anfang der Siebziger schon Wettkampfschuhe ohne gab. Wenn schon, würde ich einen solchen Schuh anfangs nur für Distanzen empfehlen, die ohne Beschwerden auch barfuß zurückgelegt werden könnten.

Wenn du MTB auch mit Klickies fährst, würde ich öfter mal ganz bewusst mehr ziehen als treten, das kann Wunder wirken.
Grüße von der Baltischen See! Laufen/Wandern barfuß erleben - Zu Fuß - am besten barfuß - hält die Seele Schritt.
Je länger die Strecke, desto unbedeutender die Zeit, da allein die Streckenbewältigung zur eigenen Leistung wird.
:)
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[Was dein Problem betrifft, möglich, dass du es nie richtig auskuriert hast und es daher immer wieder hervor kam. Und durchaus auch denkbar, dass du dich einfach zu schnell gesteigert hast. MTB-Fahren und laufen sind für die Beine völlig unterschiedliche Belastungen. Nur weil du die Kondition hast, sind deine Muskeln, Bänder und Sehnen noch lange nicht aufs lange Laufen eingestellt. Im Zweifel frag nen Arzt oder Sportphysiotherapeuten :)

Ich denke auch, dass Deine Waden sich an die Belastung noch deutlich langsamer gewöhnen müssen, das wird das Hauptproblem sein, regelmäßig dehnen und über einer Rolle massieren wird sicher helfen,. Bei den Schuhen ist es aber so, dass die Wadenmuskeln bei geringerer Sprengung deutlich mehr arbeiten müssen und man sich dann noch langsamer steigern soll. insofern ist etwas mehr Sprengung für den Anfang gar nicht so schlecht.
Grüße
Farhad

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Danke schonmal für die hilfreichen Antworten.

Meine Schuhe wurden mir im Fachgeschäft nach Laufbandanalyse empfohlen und ich bin mit denen eigentlich auch zufrieden. Man läuft darauf so ein bisschen wie auf "Wölkchen" ohne Bodengefühl. Laufumfang hab ich seit dem neuen Jahr noch nicht gesteigert und werde die Umfänge erstmal so weiterbehalten bis die Plage für alle Zeiten verschwunden ist.

Ich hätte natürlich gleich noch ein weiteres paar Laufschuhe kaufen sollen, als ich etwas öfter zu laufen angefangen habe, aber hinterher ist man immer schlauer. Selber denkt man auch nicht daran, dass man Probleme bekommen könnte von nur einem paar Schuhe, auch wenn mans öfter liest.

Habe mir den Pearl Izumi Road N1 bestellt, da ich günstig dran komme, und werde ihn nach ein paar Tagen Laufpause (Bronchitis) erstmal über kurze Strecken testen. Falls der nicht passen sollte teste ich den Saucony Grid Type 5 oder ähnliches.
barefooter hat geschrieben:Ich bin bekennender Shin Splint Leugner und mache mich lustig über Begriffe wie Schienbeinkanten-, Patellaspitzen- oder unzählige andere Läufern zugeschriebene Syndrome, die allenfalls für Scrabble taugen. Früher soll alles anders gewesen sein. Mag sein, jedenfalls spielten so komische Begriffe keine Rolle. Laufen sei gesund und so wurde gelaufen, was das Zeug hielt. Beschwerden, die heute mit obigen Begriffen belegt werden, wurden als Zipperlein abgetan und überlaufen.

Den Begriff Sprengung kannte ich bis unlängst noch nicht, obwohl es auch Anfang der Siebziger schon Wettkampfschuhe ohne gab. Wenn schon, würde ich einen solchen Schuh anfangs nur für Distanzen empfehlen, die ohne Beschwerden auch barfuß zurückgelegt werden könnten.

Wenn du MTB auch mit Klickies fährst, würde ich öfter mal ganz bewusst mehr ziehen als treten, das kann Wunder wirken.
Ich laufe teilweise auch hindurch, sofern es nicht beim Laufen schmerzt, sondern nur beim draufdrücken. Andererseits kann es keine Dauerlösung sein nach jedem Lauf mit Eis zu kühlen und zu tapen. Deswegen ist jetzt Ursachenbeseitigung dran.

Barfußlaufen hat mit Sicherheit positive Auswirkung, aber das muss man auch wirklich wollen und der richtige Typ dafür sein. Ich würde es einfach nicht auf der Straße probieren wollen und meine Strecke verläuft erstmal auf 1,5km Asphalt bis zum Park. Außerdem muss man die Sache auch langsam angehen und erstmal die Fußsohle an Steinchen und rauen Untergrund etc gewöhnen. Am Strand oder am See über die Liegewiese ist das natürlich was anderes, aber beides liegt nicht vor der Haustür :-) Vielleicht bin ich einfach nicht hart genug und nicht vom alten Schlag ;-p

Ob sich die Leute früher immer einen Gefallen getan haben mit durchbeißen ist die andere Frage, wenn ich mich im Bekanntenkreis meiner Eltern umschaue. Hüft-, Knie-, Achillessehnenprobleme etc. sind weit verbreitet und das bei Leuten die früher sehr sportlich waren.

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skapi hat geschrieben:...Man läuft darauf so ein bisschen wie auf "Wölkchen" ohne Bodengefühl. Laufumfang hab ich seit dem neuen Jahr noch nicht gesteigert und werde die Umfänge erstmal so weiterbehalten bis die Plage für alle Zeiten verschwunden ist.
Genau, einerseits schön, einfach über jeden Grund brettern zu können, andererseits ohne ausreichenden Bodenkontakt, so dass es bei mir zu häufigem Umknicken oder Stolpern mit Stürzen kam. Barfuß ist das nie passiert, das macht stutzig.
Ich hätte natürlich gleich noch ein weiteres paar Laufschuhe kaufen sollen, als ich etwas öfter zu laufen angefangen habe, aber hinterher ist man immer schlauer.
Es ist nichts bewiesen oder passiert, im Grunde bist du kerngesund, das musst du dir immer wieder selbst vorsagen.
Ich laufe teilweise auch hindurch, sofern es nicht beim Laufen schmerzt, sondern nur beim draufdrücken. Andererseits kann es keine Dauerlösung sein nach jedem Lauf mit Eis zu kühlen und zu tapen. Deswegen ist jetzt Ursachenbeseitigung dran.
MTB-Fahrer müssen robust sein, denn da lauern mehr Gefahren als auf Laufwegen. Ich glaube nicht, dass du mit Käufen irgendwelcher Produkte Ursachen beseitigen kannst, die Ursache bist du selbst, hier wesentlich deine Lauftechnik und deine Einstellung zu dir und den Leiden dieser Welt.
Barfußlaufen hat mit Sicherheit positive Auswirkung, aber das muss man auch wirklich wollen und der richtige Typ dafür sein. Ich würde es einfach nicht auf der Straße probieren wollen und meine Strecke verläuft erstmal auf 1,5km Asphalt bis zum Park. Außerdem muss man die Sache auch langsam angehen und erstmal die Fußsohle an Steinchen und rauen Untergrund etc gewöhnen. Am Strand oder am See über die Liegewiese ist das natürlich was anderes, aber beides liegt nicht vor der Haustür. Vielleicht bin ich einfach nicht hart genug und nicht vom alten Schlag.
Da teile ich deine Meinung genau so wie du schreibst. Nicht jeder hat das Paradies mit Feld, Wald und Wiese direkt vor der Haustür, zur Ostsee fahre ich allerdings erst mal 17 km mit dem Rad. Straße barfuß ist mir zu langweilig, etwa so wie RR im Vergleich zu MTB. Da ich von Anfang an, also mit 20, fast immer barfuß in jedem Gelände gelaufen bin, hat sich das einfach so entwickelt, eher Hippie als harter Bursche.
Ob sich die Leute früher immer einen Gefallen getan haben mit durchbeißen ist die andere Frage, wenn ich mich im Bekanntenkreis meiner Eltern umschaue. Hüft-, Knie-, Achillessehnenprobleme etc. sind weit verbreitet und das bei Leuten die früher sehr sportlich waren.
Das ist bedauerlich und macht deine Sicht umso verständlicher, in meinem Umfeld sind alle wohlauf.
Grüße von der Baltischen See! Laufen/Wandern barfuß erleben - Zu Fuß - am besten barfuß - hält die Seele Schritt.
Je länger die Strecke, desto unbedeutender die Zeit, da allein die Streckenbewältigung zur eigenen Leistung wird.
:)
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Hallo,
ich denke, dass du nicht nur deine Verletzung nie wirklich auskuriert hast, sondern auch dass deine Waden einfach noch nicht richtig an die Belastung gewöhnt sind. Ansonsten kann es auch den Schuhen liegen. Hast du denn vor dem kauf eine Laufbandanalyse machen lassen? Das ist wirklich hilfreich und die fragen auch nach irgendwelchen Schmerzen beim oder nach dem Laufen. Erkundige dich dort doch mal.
LG

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barefooter hat geschrieben:Da ich von Anfang an, also mit 20, fast immer barfuß in jedem Gelände gelaufen bin, hat sich das einfach so entwickelt, eher Hippie als harter Bursche.
:D :daumen:

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Ich meld mich mal wieder nachdem ich die letzten paar Tage einige wissenschaftliche Veröffentlichung angeschaut habe (und ziemlich viele Wikipediaartikel um zu wissen welche Muskeln/Sehnen/Knochen jeweils gemeint waren)

Umso mehr ich dann über Shin Splints bzw. das mediale tibiale Stress Syndrom gelesen habe, desto klarer wurde mir, dass man eigentlich nichts dagegen machen kann außer abwarten, abnehmen und nur langsam die Umfänge zu steigern. Es gibt zwar so einige Körperdaten die auf ein größeres Risiko für MTSS hinweisen, aber ändern kann man daran nur wenig.
Bei Pronierern können Einlagen helfen, aber davon bin ich nicht betroffen.

Alle Behandlungsmethoden (kühlen, Bandagen, Einlagen, Ibuprofen, Kräftigungsübungen, leichtes Training, leichtes Training + Kräftigung, Schocktherapien etc.) scheinen keine bessere Wirkung zu haben als zu warten bis der Schmerz von allein vergeht.

Habe aber immerhin schon so einige Kilos abgespeckt (wiege momentan 91kg auf 1,93m; etwa 8kg Wohlstandsspeck abgenommen) und mit meinem leichteren zweiten Paar Schuhe hab ich ein gutes Gefühl und hoffe, dass dieses Thema bald abgehakt werden kann. War aber nach zwei Wochen Pause erst wieder einmal für 4,5km laufen.

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In letzter Zeit gabs ja nicht so viel über Shin Splints im Forum zu lesen, deswegen jetzt der neueste Stand bei mir ;-)

Was habe ich alles versucht:
- Kräftigungsübungen (1-2x pro Woche 30-60min, nach Mark Verstegens Core Performance)
- Kühlen
- Umstieg auf Mittelfußlaufstil
- Kauf von Lightweight Trainingsschuhen (Pearl Izumi Road N1 4 mm Sprengung und 180g circa)
- Schienbeinkräftigung täglich

Ich musste von Mitte Februar bis Mitte März das Training wegen Bronchitis und Prüfungen ausfallen lassen. Also dann im März mit komplett erholten Beinen der etwas mühsame Wiedereinstieg, die Kondition kam aber nach 1-2 Wochen schnell zurück. Genauso wie die Shin Splints, weswegen ich mein Training auf 40 min und jeden 3. Tag begrenzt habe.
Sobald ich es aber mal am 2. Tag versucht habe musste ich jedes mal 1-2 Tage extra pausieren. :frown:

Was jetzt letztendlich wirklich geholfen hat war, dass ich mir die "Laufbibel" zugelegt und verschlungen habe. Vor allem das Kapitel über die richtige Laufbewegung, worüber man online und in Magazinen erstaunlich wenig findet bzw. wird es manchmal auch schlecht oder falsch erklärt.
Mein Laufschritt war zu eng (overcrossing), so dass ich mit den Füßen zu nah an der Körpermitte aufgetreten bin bzw auch manchmal darüber. Nach 3x Gymnastik (Laufabc, Koordination und Stabiübungen aus der Laufbibel) mit Abduktorentraining habe ich meine Wochenkilometer fast verdreifacht und keine bzw. kaum mehr Probleme an der Wade. Mit 4x Training pro Woche freue ich mich jetzt schon auf die nächsten Trainingswochen und die (hoffentlich) kommende Formsteigerung ;-)
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