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Zweite Hälfte schneller laufen?

Zweite Hälfte schneller laufen?

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Liebes Forum,

was ist bei einem Halbmarathon empfehlenswerter – der gleichmäßige Lauf oder sollte ich die zweite Hälfte schneller angehen?

Und – es mag vielleicht eine blöde Frage sein, aber – man verliert ja auch ein wenig Zeit, wenn man sich ab und an mal einen Becher Wasser schnappt und versucht, zu trinken. Wie soll man das denn noch sinnvoll einplanen? Wie viel Zeit geht realistisch damit drauf?

Danke!


Peter

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Wenn du es kannst ist schneller werden eine gute Taktik; bei meinem schnellsten HM mit je 7km-Runden wurde ich jede Runde schneller (und die letzte mit den zusätzlichen 95m war dann auch die Schnellste).

Am HM braucht man keine Verpflegung (jetzt mal von extremer Hitze abgesehen); vorher trinken, zwischendurch villt. 1-2 Gels. Wenn du da noch einen Becher Wasser dadzu kippst kostet das ca. 5 Sekunden.

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...und morgens gut frühstücken, dann klappt es ohne Gels :daumen:

Gleichmäßig laufen und die letzten 2 KM raushauen was geht! Dann wird die zweite Hälfte etwas schneller als
die erste..


Gruß
Rudi

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Ich würde gleichmäßig laufen, das hat sich bei mir am besten bewährt. V.a auf den ersten 1, 2 km solltest du sehr darauf achten, kontrolliert anzulaufen und nicht den Fehler machen zu schnell mit der Meute loszurennen. Und dann gleichmäßig durchlaufen. Wenn du dich nach ca. 2/3 der Strecke noch sehr gut fühlst, kannst du ein paar Sekunden pro km beschleunigen.

Was das Trinken angeht: Viel verlierst du mMn nicht. Erstens musst du (je nach Wetter) beim HM ja nicht ständig trinken. Zweitens reichen eigentlich 2, 3 Schluck pro Verpflegungsstation, das geht schnell. Und drittens hab ich auch schon die Erfahrung gemacht, dass ich mich nach Trink-Geh-Pausen um so viel frischer und lockerer fühlte, dass ich vermutlich die verlorene Zeit wieder rausgelaufen bzw. einen Zeitverlust vermieden habe. Ich hab sowas nie mitgestoppt. aber wenn du nicht gerade picknickst, sollte 30-45 Sekunden auf den ganzen Lauf gerechnet sehr großzügig kalkuliert sein.

VG,
kobold

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Danke für eure Antworten. Ich hoffe, dass ich mich am Anfang bremsen kann und nicht auf die blöde Idee komme, mir ein Zeitpolster erlaufen zu wollen.

Ich rechne jetzt einfach mal 45 Sekunden für Trinken etc. ein …

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Meine besten Resultate habe ich mit konstanter Pace geholt. Wenn man dann auf den letzten zwei Kilometern noch alles rausholt, was in einem steckt, ist die zweite Hälfte optimalerweise ganz geringfügig schneller.

Ich verstehe nicht ganz, weshalb Du hier mit Sekunden fürs Trinken zu rechnen beginnst. Becher zusammendrücken, 2-3 Schlucke und weg damit. Zeitverlust: 0. Zu einem Zeitverlust kommt es höchstens, wenn es eng wird wegen den Leuten (sagen wir mal: wenn Du länger als 1:30h brauchst für einen grösseren HM). Das jetzt nicht falsch verstehen: bei solchen Zeiten kommts dann auf die paar Sekunden auch nicht mehr an und falls doch, an einem kleineren HM starten.

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Wer hinten raus noch ein paar Körner zum Beschleunigen hat, hat dann auch eine Menge Spaß beim überholen. Lass dir das nicht entgehen. :daumen:

Grüße,
3fach
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Some say there's no magic formula. I say there is. It's just that the magic is different for everyone. Keith Dowling

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PeterPausenbrot hat geschrieben:Ich hoffe, dass ich mich am Anfang bremsen kann und nicht auf die blöde Idee komme, mir ein Zeitpolster erlaufen zu wollen.

Ich rechne jetzt einfach mal 45 Sekunden für Trinken etc. ein …
Hallo,

das wäre wirklich eine "blöde" Idee. Man kann sich keine "Zeitpolster" erlaufen. Weder beim HM noch bei irgendeinem anderen Wettkampf, bei dem es um Ausdauer geht. Wichtig ist, die vorhandene Ausdauer, oder genauer: die Ausdauer, die man am Wettkampftag realisieren kann, wirtschaftlich einzusetzen. Und die wirtschaftlichste, zugleich auch einfachste Taktik ist nun mal die komplette Distanz im selben Tempo zu laufen. Wer phasenweise überzieht verschwendet Ressourcen. Die Gefahr zu überziehen ist unmittelbar nach dem Start am größten, wie wir alle wissen. Also auf den ersten ein, zwei Kilometern nicht überziehen.

Im Bereich der Spitzen- oder Leistungsläufer mag es Taktiken geben, die von der des gleichförmigen Tempos abweichen. Natürlich hängt das bei wirklichen WETTkämpfen auch vom Rennverlauf ab, da wird sich auch an der Taktik des Konkurrenten orientiert. Und bei Weltrekordversuchen im Bereich Marathon weiß man, dass die Aussicht auf Erfolg am größten ist, wenn der erste HM um 1% langsamer, der zweite um 1% schneller als gleichförmiges Tempo gelaufen wird. Allerdings sind solche Finessen keine Orientierungswerte für Freizeitläufer. Unsereins fällt es schon schwer genug von Start bis Ziel einigermaßen dasselbe Tempo zu laufen.

Ich kann mir darüber hinaus nicht vorstellen, dass du fürs Trinken 45 sec brauchst. Auf der HM-Strecke reicht es zwei, dreimal zu trinken. Und das geht doch im Lauf, bei etwas reduziertem Tempo... Zeitverlust also marginal.

Alles Gute und viel Erfolg :daumen:

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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Nimm dir Zeit für's Trinken! Früher hab ich das auch immer versucht im Laufen zu machen, mit dem Ergebnis: Fast nix getrunken und im schlimmsten Fall Bauchschmerzen, weil zu viel Luft geschluckt.
Lerne lieber schnell zu trinken. Dann ein kurzer Stopp, schnell einen Becher auf Ex hinter und schnell wieder weiterlaufen. Das geht in unter < 10 sek. Wie Kobold schon sagt, ist dieser kleine Stop ein echter Energieschub. Mehr als 1-2 Mal muss man beim HM auch nicht trinken.
Ich würd' bei Kilometer 10 ein Becher Wasser trinken und bei KM 15-18 nochmal was Süßes wie Cola oder Iso. Das gibt dir nochmal 'n kleinen Kick für den Endspurt.

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Stützredli hat geschrieben:Meine besten Resultate habe ich mit konstanter Pace geholt. Wenn man dann auf den letzten zwei Kilometern noch alles rausholt, was in einem steckt, ist die zweite Hälfte optimalerweise ganz geringfügig schneller.

Ich verstehe nicht ganz, weshalb Du hier mit Sekunden fürs Trinken zu rechnen beginnst. Becher zusammendrücken, 2-3 Schlucke und weg damit. Zeitverlust: 0.
+1

Oder gar nichts trinken. Denk dran, dass man schneller wird, wenn man im WK 1-2 Kilo verliert.
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

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U_d_o hat geschrieben: Man kann sich keine "Zeitpolster" erlaufen. Weder beim HM noch bei irgendeinem anderen Wettkampf, bei dem es um Ausdauer geht. Wichtig ist, die vorhandene Ausdauer, oder genauer: die Ausdauer, die man am Wettkampftag realisieren kann, wirtschaftlich einzusetzen. Und die wirtschaftlichste, zugleich auch einfachste Taktik ist nun mal die komplette Distanz im selben Tempo zu laufen. Wer phasenweise überzieht verschwendet Ressourcen. Die Gefahr zu überziehen ist unmittelbar nach dem Start am größten, wie wir alle wissen. Also auf den ersten ein, zwei Kilometern nicht überziehen.
In der Theorie weiß ich das. Ich hoffe, dass ich das in der Praxis so durchhalte. ;-)

Meine »Trinkangst« resultiert aus meinem bisher einzigen Marathon: Dort habe ich mich echt dämlich angestellt und habe tatsächlich beim Trinken viel Zeit verloren und meine Wunschzeit um 2 Minuten verpasst. :D Aber natürlich ist ein HM etwas anderes und da werde ich wohl tatsächlich mit zwei »Stopps« durchkommen.

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PeterPausenbrot hat geschrieben:...aus meinem bisher einzigen Marathon: Dort habe ich mich echt dämlich angestellt und habe tatsächlich beim Trinken viel Zeit verloren und meine Wunschzeit um 2 Minuten verpasst.
Das lässt sich nachher leicht sagen, vielleicht haben dir die Pausen geholfen, das Ziel sicherer zu erreichen. Zwei Minuten mehr oder weniger sollten beim ersten Marathon keine Rolle spielen - erstaunlich, dass du so nahe an deiner kalkulierten Wunschzeit ins Ziel gekommen bist. Andere vertun sich da schon mal um eine Stunde oder mehr...
Grüße von der Baltischen See! Laufen/Wandern barfuß erleben - Zu Fuß - am besten barfuß - hält die Seele Schritt.
Je länger die Strecke, desto unbedeutender die Zeit, da allein die Streckenbewältigung zur eigenen Leistung wird.
:)
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PeterPausenbrot hat geschrieben:Danke für eure Antworten. Ich hoffe, dass ich mich am Anfang bremsen kann und nicht auf die blöde Idee komme, mir ein Zeitpolster erlaufen zu wollen.

Ich rechne jetzt einfach mal 45 Sekunden für Trinken etc. ein …
Wie lange möchtest Du unterwegs sein? Ich denke, bis 1:35 oder 1:40 h ist Trinken außer bei Hitze nicht notwendig.
Die 45 Sekunden holt man nicht mehr rein. Meine besten HMs hatten sehr gleichmäßiges Tempo:
zügig starten, den Mittelteil überstehen und im 3. Drittel alles geben!
Nach 6-8 km habe ich nie damit gerechnet, das Tempo halten zu können. Hat aber doch einige Male geklappt.
Mir ist aber nicht klar, wie heiss Du auf eine Bestzeit bist, wenn man 2 Minuten über seinen Möglichkeiten bleibt, ist es schon angenehmer...

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barefooter hat geschrieben:Das lässt sich nachher leicht sagen, vielleicht haben dir die Pausen geholfen, das Ziel sicherer zu erreichen. Zwei Minuten mehr oder weniger sollten beim ersten Marathon keine Rolle spielen - erstaunlich, dass du so nahe an deiner kalkulierten Wunschzeit ins Ziel gekommen bist. Andere vertun sich da schon mal um eine Stunde oder mehr...
Da hast du natürlich recht. Aber wenn es um die eigenen Zeiten geht, ist man nicht so objektiv. :D
Hermannsläufer hat geschrieben:Wie lange möchtest Du unterwegs sein? Ich denke, bis 1:35 oder 1:40 h ist Trinken außer bei Hitze nicht notwendig.
Die 45 Sekunden holt man nicht mehr rein. Meine besten HMs hatten sehr gleichmäßiges Tempo:
zügig starten, den Mittelteil überstehen und im 3. Drittel alles geben!
Nach 6-8 km habe ich nie damit gerechnet, das Tempo halten zu können. Hat aber doch einige Male geklappt.
Mir ist aber nicht klar, wie heiss Du auf eine Bestzeit bist, wenn man 2 Minuten über seinen Möglichkeiten bleibt, ist es schon angenehmer...
Ich möchte in 1:39 ins Ziel kommen.
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