Hallo Sandrina.
Dieser Thread ist großartig, vielen Dank für deine Mühe!
Nun zu meinem Problem.
Thema: ISG-Blockade, Knickfuß, breite Füße
Zu mir: 24 Jahre alt, ca. 1,75m groß, ca. 70 Kg, männlich.
Sportlicher Hintergrund: Sportlich sehr sehr aktiv. (Sport Leistungskurs in der Schule, Sport und Technik Bachelor, jetzt reiner Maschinenbau Master). Sportarten: 6-11 Div. Mannschaftssportarten, 11-18 Tischtennis, 17-22 Leichtathletik (Mehrkampf).
Problem: Nachdem ich mit 22 mit Leichtathletik aufgehört habe und 3* pro Woche jeweils 45-60 Minuten Joggen gegangen bin, traten nach 3 Monaten Probleme mit dem ISG Gelenk auf (Blockade, ca. Mai 2012). Diese Geschichte begleitet mich seit 2 Jahren. Vorher hab ich nie Probleme gehabt.
Verlauf: Nachdem ich also nach und später auch während des Laufens Schmerzen im unteren Rücken hatte, bin ich zum Orthopäden gegangen. Diagnose: Blockade des ISG Gelenks. Ursache: Beinlängendifferenz. Maßnahme: Einlagen (riesige, klobige Dinger aus KORK-ähnlichem Material). Mit den Einlagen bin ich natürlich überhaupt nicht klar gekommen. Gleichzeitig waren meine damaligen Sportschuhe (noch vom Leichtathletik training) völlig durchgelatscht und ich hab mich auf die Suche nach neuen Schuhen gemacht.
Problem: Ich hab extrem breite Füße (siehe angehängte Fotos).
Ich bin also mit den Einlagen nicht klar gekommen und hab auch keine Schuhe gefunden, in die diese vernünftig reingepasst haben (Hab vorher immer standardschuhe gekauft, meist mit weichem Obermaterial). Das Thema blieb mehr oder weniger liegen (Bin nicht mehr laufen gegangen, hab stattdessen Judo und Jui Jitsu im Unisport gemacht).
8 Monate später, ca. Jannuar 2013 bin ich dann zu nem anderen Orthopäden gegangen. Diagnose: Keine Beinlängendifferenz (war echt totaler Schwachsinn), sondern ein Knick-Senk-Spreizfuß. => Maßnahme: Einlagen.
Diese Einlagen waren besser, hatten aber vorne eine Pelotte mit der ich absolut nicht klar gekommen bin. Gleichzeitig hab ich mir zum ersten mal in meinem Leben Laufschuhe in Extrabreit gekauft (New Balance M1080WB3, Weite 4E (doppelte Überbreite!!!!)). In diese hat dann auch endlich mal die Einlage reingepasst. Hab dann ca. 1 Monat lang die Einlagen ausprobiert (2x pro Woche ca. 30 Minuten Joggen). hab mir auch von New Balance "Straßenschuhe" in Extrabreit gekauft, in die ich das zweite Einlagenpaar für den Alltag reingetan habe. Probleme mit dem ISG hab ich dadurch keine bekommen, aber mein Fuß ist mit der Pelotte absolut nicht klar gekommen. Hatte immer schmerzende Füße.
=> War wieder bedient und hab das Thema ruhen lassen.
Nächster Versuch im Herbst 2013. Als erstes hab ich mir mal vernünftige Lederschuhe von Josef Seibel in Weite K (Extra Weit) gekauft. Glaub meine Füße hat das gefreut. Meine Alltagsschuhe vorher waren ja eher klobige 40€ Turnschuhe von New Balance. Dann hab ich 4 Wochen lang vorsichtig wieder mit Laufen angefangen (ohne Einlagen) => Wieder Blockade des ISG Gelenks.
=> Hab dann hier in einem "Orthofit Schuhtechnik" Zentrum eine Laufanalyse machen lassen (Mit Videoaufnahmen, biom. Bewegungsanalyse, siehe Fotos im Anhang). Gleichzeitig hab ich einen Artikel gefunden, wo der Zusammenhang Knickfuß => ISG BLockade recht eindeutig beschrieben wurde. Hab mir dann von dem Zentrum mein inzwischen 3. paar Einlagen anfertigen lassen. Die waren aber deutlich schlechter als die Einlagen von dem 2. Orthopäden, wo mich nur die Pelotte gestört hat. Die neuen Einlagen haben mein Fuß gefühlt noch mehr abknicken lassen (Beim ausprobieren hats auch im Bereich des Innenknöchels gezogen, zumindest die ersten 5 Minuten).
=> Ich bin wieder zurück zum zweiten Orthopäden und hab mir die Pelotte aus der Einlage entfernen lassen (Hab deren Maßnahmen vorher nicht wirklich in Frage gestellt, sondern dachte immer es liegt an mir). Ging bei den abgebildeten Sporteinlagen, bei den Einlagen für den Alltag aber nicht. Müsste mir dafür nochmal welche verschreiben und neu anfertigen lassen. Würde daher überall die Sporteinlage tragen.
Gleichzeitig hab ich mich weiter zu dem Thema Füße belesen und auch verstärkt im Internet gestöbert. Immer wieder trifft man auf die Aussagen, dass Einlagen bei Fußproblemen eigentlich nicht erste Wahl sein sollten, sondern man lieber durch gezieltes Training der Muskulatur die Probleme in den Griff bekommen sollte. Dem wiederspricht zum Beispiel aber folgender Blogeintrag eines Physios:
wenn´s knackt wird´s schon richtig sein: Unsinn Fußgymnastik bei Senk-, Spreiz- und Knickfuß
Er trifft die Aussage (Fuß ist wie ein Gewölbe, Knochen stützen sich gegenseitig, Muskeln und Bänder/Sehnen sind der Mörtel)
"Diese Einlagen sollten dann mind. 42Tage, besser 3Monate IMMER (außer unter der Dusche und beim schlafen) getragen werden."
Anschließend dann den Fuß kräftigen, um die nun korrekte Position zu festigen.
Daher war mein jetziger Plan:
Einlagen permanent tragen (wie er sagte, außer zum Duschen und beim Schlafen). Hab mir dazu nochmal 2 paar gute Schuhe in Extra Breit bestellt, von denen ich 1 Paar dann nur zu hause trage. Gleichzeitig langsam anfangen den Fuß zu kräftigen. Mit Einbeinständen auf nem Wackelkissen beim Zähnputzen und anschließend meine Waden dehnen (Hab kaum Fuß-Beweglichkeit entgegen der Kontraktion der Wade).
Außerdem würd ich gerne wieder 1-2 mal pro Woche Leichtathletik machen, um dadurch den Fuß wieder zu kräftigen (Mehrkampf, also eine schön abwechslungsreiche Belastung für den Fuß). Außerdem geh ich 1-2 mal pro Woche Schwimmen und hab hier nen Rennrad an der Wand hängen (das ich aber bisher eher sporadisch nutze).
Soooo. Jetzt also meine Frage an dich:
Brauch ich die Einlagen überhaupt? Sollte ich lieber drauf verzichten und direkt konsequent und umfangreich die Füße kräftigen? (Stichwort Barfußlaufen! hab nen gutes Buch dazu. Füße gut, alles gut von Carsten Stark).
Oder nach meinem Plan 3 Monate lang konsequent und überall die Einlagen tragen, währenddessen schon vorsichtig mit Kräftigung/stabi anfangen und dann nach den 3 Monaten umfangreich kräftigen? Sollte ich auch beim Leichtathletik-Training die Einlagen tragen, oder droht dann eher die Gefahr, dass ich meinen Fuß überlaste? Wenn ich die Einlagen beim Leichtathletik nicht trage, droht dann nicht die Gefahr,
dass ich mir wieder das ISG-Gelenk verspanne, was dann womöglich wieder in irgendwelchen Fehlhaltungen resultieren würde usw.?
Im Anhang sind 4 eingescannte Bilder von der Bewegungsanalyse (muss mir das Material nochmal auf CD brennen lassen. Hab dann auch Videos von mir auf dem Laufband Barfuß und mit Schuhen). Zusätzlich der Fußsscan, der beim 2. Orthopäden gemacht wurde (Kommentar: Fuß-Typ: Normalfuß. Merkmale: Belastung gleichmäßig verteilt auf die ganze Fußfläche. Längs- und Quergewölbe sind vorhanden und haben ausreichend Spannung. Versorgungsmöglichkeiten: Alle Arten von Bequemeinlagen zur Erhöhung des Laufcomforts) und ein Bild der Einlagen, die ich tragen würde (Die, wo ich die Pelotte habe entfernen lassen).
Liebe Grüße, Jacob