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"Sprechstunde" bei Sandrina

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grischan hat geschrieben:Noch mal zum Tapen: kann ich zusätzlich noch ein Tape aus Richtung des Großzehengelenkes kleben oder ist das unnötig?
Kannst probieren, allerdings wahrscheinlich eher mit elastischem Tape und nicht mit Leukotape wie auf Knöchelhöhe :)
http://www.sandrina-illes.at/buchprojekt
Trainingsbetreuung und Laufanalysen
BUCHPROJEKT Duathlon
Staatsmeisterin 10 000m (2016/17), Halbmarathon (2016/17), 3000m Halle (2018), Crosslauf (2018), Duathlon (2014-2018)
Duathlon Weltmeisterin Standarddistanz und Europameisterin Mitteldistanz (2018)

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Hallo Sandrina,

ich noch mal... Ich stelle immer wieder fest, wie heute Nachmittag zum Beispiel, dass mein Problemfuß unter Spannung steht und dann wie aus dem Nichts schmerzt. Hast Du eine Idee, was ich dagegen tun kann? Scheint so, als würde sich die Sehne, welche auch immer verkrampfen, anspannen.

Das hatte damals auch schon der Orthopädieschuhmacher, der die sensomotorischen Einlagen angefertigt hatte festgestellt.

Danke!

Gruß Chris

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grischan hat geschrieben:Scheint so, als würde sich die Sehne, welche auch immer verkrampfen, anspannen.

Das hatte damals auch schon der Orthopädieschuhmacher, der die sensomotorischen Einlagen angefertigt hatte festgestellt.
Dein Orthopädieschuhmacher hat eine Sehne entdeckt, die sich verkrampfen kann? Das sollte wohl für einen Nature-Artikel reichen.
Die Laufschule Marburg
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Video-Anleitung zur Selbsthilfe bei Überpronationsproblemen

"Barfuß - das ist ehrlich!" (Zuschauer eines Straßenlaufs in Marburg, während ihn eine Barfußläuferin passiert)

Persönliche Bestzeiten

5.000 m (Bahn) in 21:39 (barfuß) - Bahnlauf des ASC Breidenbach, 6.9.2013
10.000 m (Bahn) in 45:14 (barfuß) - Kreismeisterschaften in Eschenburg-Eibelshausen, 09.10.2015
10 km (Straße) in 46:16 (barfuß) - 31. Marburger Ahrens-Stadtlauf, 29.9.2013
HM in 1:41:53 (barfuß) - 16. Schottener Stauseelauf, 5.10.2013

154
Gueng hat geschrieben:Dein Orthopädieschuhmacher hat eine Sehne entdeckt, die sich verkrampfen kann? Das sollte wohl für einen Nature-Artikel reichen.
149 interessante und teilweise sehr lehrreiche Beiträge hatte dieses Thema. Du hast recht, sowas passt nicht in dieses Forum, es muss endlich gestichelt werden.

155
Das ist ja nun eigentlich Sanderinas Sprechstunde, aber ich will wagen etwas einzuwerfen: Es ist nicht immer eindeutig ein konkretes Problem, oft eher ein Zusammenspiel aus vielem. Den Schuldigen auszumachen und sich um ihn zu kümmern wäre schön und einfach, aber manchmal klappt das nicht, insbesondere bei Überlastungsproblemen. So bekloppt esoterisch das auch klingt: Versuche irgendwie herauszufinden, was gut für dich ist(in dem Fall) und was nicht, und höre dann besser auf deinen Körper, vielleicht löst sich dann alles in Wohlgefallen auf.

In deinem Körper hängt alles irgendwie zusammen(und damit meine ich nicht irgendwelch Eso-Energiebahnen, sondern eher den Muskel-Sehnen-Bänder-Apparat), und dein Orthopäde oder Sanderina hier haben wenig oder vielleicht keine Chancen, den ursprünglichen Grund zu finden, sie sehen nur das Symptom und wissen woher das oft kommt. Bsp: Du hast dir eine neue Matratze gekauft, die leicht härter ist als die alte. Das gefällt nun deinem ISG nicht, weshalb sich im Oberschenkel manche Muskeln leicht verhärten. Das bewirkt wiederum eine minimale Veränderung deines Laufstils, die dann letztendlich zu den Fußproblemen führt. Das Bsp ist bewusst absurd gewählt, aber ich hoffe es kommt rüber was gemeint ist. Der Körper gleicht ohne dass du es merkst manche Misstände aus, aber wenn es irgendwo zuviel wird, ist Ende. Dann schaut man genau dort hin, wo es weh tut, und wundert sich: Da ist doch nix, woher kommt das...
Gruß
pop

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Gueng hat geschrieben:Dein Orthopädieschuhmacher hat eine Sehne entdeckt, die sich verkrampfen kann? Das sollte wohl für einen Nature-Artikel reichen.
:-))) ...dass ich den Fuß unter Spannung halte, der Fuß angespannt ist.
Chr.

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grischan hat geschrieben::-))) ...dass ich den Fuß unter Spannung halte, der Fuß angespannt ist.
Chr.
Das wär ja prinzipiell auch gut, nur gerade das Zusammenspiel der Muskeln und der Wechsel aus Be- und Entlastung, An- und Entspannung ist es, das erzielt werden muss. Sonst kommts zur VERspannung (des Muskels, der dann wiederum an der Sehne zieht).
Ich sehe die sensomotorische/podologische Einlage eigentlich gar nicht in der Behandlung von Fußproblemen, höchstens in Ausnahmefällen, wo man nur noch "probiert", ohne einen echten naturwissenschaftlcihen Background. Kommt Gott sei Dank selten vor. Aber natürlich muss Dir ein Einlagenbauer erklären, warum Du die Einlage brauchst. Seriöserweise gehört ein verspannter Fuß zuerst zum Physiotherpeuten geschickt, der Fuß gelockert, und, wenn überhaupt, DANN erst eine Einlage angepasst. Aber ich verstehe die wirtschaftlichen Beweggründe der Orthopädietechniker natürlich auch. Ob das gut für den Patienten ist - ich denke nicht.

pop hat völlig Recht, aus der Ferne kann ich Dir Behandlungsmethoden gegen Dein konkretes Problem sagen, aber natürlich nicht die Ursache finden. Das kann ich weder messen, noch ertasten, noch sonstwas. Aber ich kann - glaube ich - vielleicht doch einen gewissen Überblick geben und Dir zu weiteren Schritten raten.

Verkrampfung im Fuß entsteht meist, wenn
- die Belastung zu hoch ist (Training)
- sich die Belastung geändert hat (veränderte Fußstellung, verändertes Training, andere Schuhe, Schmerzvermeidung - im Extremfall wäre das "Hinken")
Das geht soweit, dass sich in der Laufpause alles noch mehr verkrampfen kann.
Was kann man tun:
- vom Physiotherapeuten aufmassieren lassen
- Eigenmassage mit Tennisball, Massagerolle (nicht vergessen, viele Fußmuskeln sitzen am Unterschenkel!)
- manchen hilft ein Kompressionsstrumpf
- Herausfinden, welche Schuhe am Angenehmsten sind
- Entlastung durch Tapen, beim Vorfußschmerz hilft auch oft eine Metaleiste (an einer sonst neutralen Einlage) - das ist dann aber schon eine Sache für den Experten
- wenns andauert: Fußfunktion anschaun, ob was am Abrollverhalten ned passt - Vergleich mit Schuhen, ob man vermutet, dass sich hier auch etwas geändert haben könnte, wenn ja und zum Guten: Warten, bis Gewöhnung eintritt, wenn ja, und zum Schlechten: Umlernen.

Liebe Grüße,
Sandrina
http://www.sandrina-illes.at/buchprojekt
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Hallo Sandrina,

Danke, dass Du Dich noch mal meldest!

Klar, es ist eher eine Verspannung. So wie heute den Tag über. Shoppingtour in Brooks Adrenaline GTS (...ja, in denen sollte man eigentlich wohl besser ein Läufchen machen), die sind eher steif und gestützt. Die Schuhe haben vor Wochen sehr gut mit dem Fuß funktioniert.
Seit ein paar Tagen und vor allem heute, hat sich da unten im Fuß alles VERspannt. Zu Hause gleich auf dem Golfball und der Blackroll gerollt, gedehnt und es ist wieder angenehm.

Zu den von Dir genannten Punkten, welche für die Verkrampfungen zuständig sein könnten, bleibt eigentlich nur die unbewusste Schmerzvermeidung und andere Schuhe.

Damals zu Beginn der PF hatte ich nahezu ausnahmslos sehr flache Alltagsschuhe mit dünner Sohle fast ohne Sprengung. Jetzt die letzten Wochen und Monate eher steifere Schuhe mit fester Sohle und Sprengung. Diese scheinen nun aber nicht mehr optimal zu sein. Kann mich an Hennes erinnern, der in Sachen Schuhe ähnliche Erfahrungen gemacht hatte damals.

Das mit dem Anschauen des Abrollverhaltens kann sicher nur ein Physiotherapeut, oder? So wie Du das beschreibst, könnte das zum Beispiel die Erklärung für die neuerlichen Probleme sein. Durch die anderen Schuhe wahrscheinlich irgendwie ein anderes Abrollverhalten. Aber wie lernt man da etwas um? Stelle ich mir schwierig vor. Wird man wohl auch bei einem Physiotherapeuten machen müssen, der sich mit sowas auskennt.

Was sagst Du zu, gegen die Verspannungen einen kleinen kurzen, langsamen Lauf probieren, um das alles da unten mal wieder ordentlich durchblutet zu bekommen?:-)

Gruß Chris

PS: falls Du mal wieder in Sachen Doktorat in Chemnitz sein sollest, ich wohne im Prinzip um die Ecke;-)

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grischan hat geschrieben:Das mit dem Anschauen des Abrollverhaltens kann sicher nur ein Physiotherapeut, oder? So wie Du das beschreibst, könnte das zum Beispiel die Erklärung für die neuerlichen Probleme sein. Durch die anderen Schuhe wahrscheinlich irgendwie ein anderes Abrollverhalten. Aber wie lernt man da etwas um? Stelle ich mir schwierig vor. Wird man wohl auch bei einem Physiotherapeuten machen müssen, der sich mit sowas auskennt.

Was sagst Du zu, gegen die Verspannungen einen kleinen kurzen, langsamen Lauf probieren, um das alles da unten mal wieder ordentlich durchblutet zu bekommen?:-)

Gruß Chris

PS: falls Du mal wieder in Sachen Doktorat in Chemnitz sein sollest, ich wohne im Prinzip um die Ecke;-)
Hi!
"Sehen" kann die Fußfunktion leider nicht (auch, wenn viele Physios wirklich viel Ahnung haben und ihre Arbeit verstehen, aber es gibt eben immer wieder Überraschungen bei der plantaren Druckmessung).
Behelfen kann man sich etwas mit der Hornhautbildung und Schuhabnutzung, aber bei einer kürzlichen Veränderung des Abrollmusters sind das auch keine guten Indikatoren. Außerdem beziehen sich beide (außer bei überwiegend barfuß sich bewegenden Personen) auf das Nutzen von Schuhen. Ich bin der Meinung, man sollte erstmal barfuß messen, denn unterschiedliche Schuhe können unterschiedliche Einflüsse haben.

Umlernen: Mit gutem Physiotherapeuten und (endlich) richtiger Diagnose ist das durchwegs auch noch für sehr viel ältere Personen möglich. Einschränkend sind halt blockierte Gelenke, da muss man das individuelle Optimum finden (zb wird jemand mit einem steifen Großzehengrundgelenk nicht "nach Lehrbuch" abrollen können, das muss man miteinbeziehen!).

Laufen und Verspannung: Jein. Kann funktionieren, der Erfahrung nach würd ich sagen, dass das Durchblutungsargument oft als "Ausrede" für eine wiederum überlastende Laufeinheit genommen wird (der Fuß muss Dein gesamtes Körpergewicht tragen). Besser: Radfahren :)

In Chemnitz bin ich derzeit leider kaum, da das Projekt in Wien läuft.

Liebe Grüße
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Hallo Sandrina,

ich danke dir recht herzlich für deine ausführliche Antwort zu meinem Problem.
Ich werde auf jeden Fall versuchen auf meine körperlichen Signale zu hören und nicht "drüberzutrainieren"
Dehnübungen und Kräftigung der Muskulatur werde ich ebenfalls einbauen und schauen wie es sich entwickelt.

Wenn Du es möchtest, kann ich vom Verlauf berichten ?

Pes Anserinus (Bursitis) persistent seit 4 Monaten

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Hallo Sandrina,
vor gut 2 Monaten hatte ich in diesem Thread schon einmal meinen Fall ein bisschen beschrieben. Damals waren die Fachleute (Arzt Traumatologie) der Meinung ich hätte eine Meniskusentzündung. Ich wurde dann einige Wochen lang auf Meniskus behandelt, sprich, Schonung und einige Übungen zur Stärkung der Knieumgebenden Muskulatur. (>>> Linkes Bein, Schmerzen unterhalb des Knies an Innenseite)

Ich ging ohne Anweisung des Arztes zusätzlich zum Physiotherapeuten. Auch dieser behandelte auf Meniskus, war jedoch immer skeptisch ob es wirklich Meniskus wäre, sagte jedoch, ohne MRT könne man nicht sicher sein dass es wirklich Meniskus ist. Er riet mir zu leichtem Laufen und gehen um auszutesten wo meine Belastungsgrenzen liegen.

Dies führte schließlich dazu dass ich mich überschätzte und, eine Freundin im Krankenhaus besuchend, die Treppen ins 4. Stockwerk zu Fuß absolvierte. 3 Tage später war ich völlig PLATT.

Daraufhin ging zu einem anderen Facharzt, welcher mir sofort sagte "Nix Meniskus!" (absolut sicher kein Meniskusproblem) und ganz klar: Entzündung des Pes Anserinus mit oder ohne Bursitis. Behandlung mit Ruhigstellung so ruhig wie möglich, Salbe mit Capsicain, Etoricoxib 60mg einmal täglich 1 Woche, danach alle 2Tage.

Mittlerweile traten die gleichen Beschwerden am rechten Bein auf!! Trotz Schonung!

Ich bin völlig verzweifelt. Im Prinzip könnte ich im Rollstuhl sitzen. Jedenfalls habe ich exakt so viel Bewegung als würde ich im Rollstuhl sitzen, da ich mich seit mehreren Wochen nicht mehr bewege als zwischen Sofa, Küchenstuhl und Toilette.

Die zweite Physiotherapeutin die ich jetzt konsultiert habe sagte mir etwas von Synovialflüssigkeit aus dem Knie die herunterläuft und die Region des Pes Anserinus reizt.

Ich weiß es ist unmöglich und ich erwarte natürlich keine Ferndiagnose, aber vielleicht fällt dir irgendetwas dazu ein, was hilfreich sein könnte um der Ursache meines Problems auf die Spur zu kommen.

Viele Grüße aus Spanien,
Angela

163
Liebe Angela,

leider ist es in Deinem Fall - wie eh schon von Dir vermutet - nahezu unmöglich, aus der Ferne etwas zu raten. Prinzipiell würde ich aber die Besuche beim Physiotherapeuten weiterverfolgen, vor allem auch Richtung Triggerpunkttherapie arbeiten!
Auch das MRT ist bei Meniskusproblemen oft nicht eindeutig, aber ich würde ohnehin trotzdem erstmal konservativ behandeln.
- Muskulatur konsequent, mindestens wöchentlich, auflockern lassen
- Schmerzende Stelle kühlen
- Entlasten im Alltag soweit wie möglich, ABER wenn schmerzfrei möglich, ganz lockeres Radfahren, wobei der Sattel keinesfalls zu tief sein darf - das lockere Radln kurbelt die Durchblutung an, nachher wieder kühlen - nach dem Kühlen nicht unmittelbar belasten, zuerst sollte sich das Gewebe wiedererwärmt haben
- Evtl. Experimentieren mit Kompression, Tapes, unterschiedlichen Schuhen ...
Mehr kann ich leider wirklich nicht tun für Dich :(
Alles Gute!!!
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Hallo Sandrina.

Dieser Thread ist großartig, vielen Dank für deine Mühe!

Nun zu meinem Problem.

Thema: ISG-Blockade, Knickfuß, breite Füße

Zu mir: 24 Jahre alt, ca. 1,75m groß, ca. 70 Kg, männlich.

Sportlicher Hintergrund: Sportlich sehr sehr aktiv. (Sport Leistungskurs in der Schule, Sport und Technik Bachelor, jetzt reiner Maschinenbau Master). Sportarten: 6-11 Div. Mannschaftssportarten, 11-18 Tischtennis, 17-22 Leichtathletik (Mehrkampf).

Problem: Nachdem ich mit 22 mit Leichtathletik aufgehört habe und 3* pro Woche jeweils 45-60 Minuten Joggen gegangen bin, traten nach 3 Monaten Probleme mit dem ISG Gelenk auf (Blockade, ca. Mai 2012). Diese Geschichte begleitet mich seit 2 Jahren. Vorher hab ich nie Probleme gehabt.

Verlauf: Nachdem ich also nach und später auch während des Laufens Schmerzen im unteren Rücken hatte, bin ich zum Orthopäden gegangen. Diagnose: Blockade des ISG Gelenks. Ursache: Beinlängendifferenz. Maßnahme: Einlagen (riesige, klobige Dinger aus KORK-ähnlichem Material). Mit den Einlagen bin ich natürlich überhaupt nicht klar gekommen. Gleichzeitig waren meine damaligen Sportschuhe (noch vom Leichtathletik training) völlig durchgelatscht und ich hab mich auf die Suche nach neuen Schuhen gemacht.
Problem: Ich hab extrem breite Füße (siehe angehängte Fotos).

Ich bin also mit den Einlagen nicht klar gekommen und hab auch keine Schuhe gefunden, in die diese vernünftig reingepasst haben (Hab vorher immer standardschuhe gekauft, meist mit weichem Obermaterial). Das Thema blieb mehr oder weniger liegen (Bin nicht mehr laufen gegangen, hab stattdessen Judo und Jui Jitsu im Unisport gemacht).

8 Monate später, ca. Jannuar 2013 bin ich dann zu nem anderen Orthopäden gegangen. Diagnose: Keine Beinlängendifferenz (war echt totaler Schwachsinn), sondern ein Knick-Senk-Spreizfuß. => Maßnahme: Einlagen.
Diese Einlagen waren besser, hatten aber vorne eine Pelotte mit der ich absolut nicht klar gekommen bin. Gleichzeitig hab ich mir zum ersten mal in meinem Leben Laufschuhe in Extrabreit gekauft (New Balance M1080WB3, Weite 4E (doppelte Überbreite!!!!)). In diese hat dann auch endlich mal die Einlage reingepasst. Hab dann ca. 1 Monat lang die Einlagen ausprobiert (2x pro Woche ca. 30 Minuten Joggen). hab mir auch von New Balance "Straßenschuhe" in Extrabreit gekauft, in die ich das zweite Einlagenpaar für den Alltag reingetan habe. Probleme mit dem ISG hab ich dadurch keine bekommen, aber mein Fuß ist mit der Pelotte absolut nicht klar gekommen. Hatte immer schmerzende Füße.
=> War wieder bedient und hab das Thema ruhen lassen.

Nächster Versuch im Herbst 2013. Als erstes hab ich mir mal vernünftige Lederschuhe von Josef Seibel in Weite K (Extra Weit) gekauft. Glaub meine Füße hat das gefreut. Meine Alltagsschuhe vorher waren ja eher klobige 40€ Turnschuhe von New Balance. Dann hab ich 4 Wochen lang vorsichtig wieder mit Laufen angefangen (ohne Einlagen) => Wieder Blockade des ISG Gelenks.
=> Hab dann hier in einem "Orthofit Schuhtechnik" Zentrum eine Laufanalyse machen lassen (Mit Videoaufnahmen, biom. Bewegungsanalyse, siehe Fotos im Anhang). Gleichzeitig hab ich einen Artikel gefunden, wo der Zusammenhang Knickfuß => ISG BLockade recht eindeutig beschrieben wurde. Hab mir dann von dem Zentrum mein inzwischen 3. paar Einlagen anfertigen lassen. Die waren aber deutlich schlechter als die Einlagen von dem 2. Orthopäden, wo mich nur die Pelotte gestört hat. Die neuen Einlagen haben mein Fuß gefühlt noch mehr abknicken lassen (Beim ausprobieren hats auch im Bereich des Innenknöchels gezogen, zumindest die ersten 5 Minuten).

=> Ich bin wieder zurück zum zweiten Orthopäden und hab mir die Pelotte aus der Einlage entfernen lassen (Hab deren Maßnahmen vorher nicht wirklich in Frage gestellt, sondern dachte immer es liegt an mir). Ging bei den abgebildeten Sporteinlagen, bei den Einlagen für den Alltag aber nicht. Müsste mir dafür nochmal welche verschreiben und neu anfertigen lassen. Würde daher überall die Sporteinlage tragen.

Gleichzeitig hab ich mich weiter zu dem Thema Füße belesen und auch verstärkt im Internet gestöbert. Immer wieder trifft man auf die Aussagen, dass Einlagen bei Fußproblemen eigentlich nicht erste Wahl sein sollten, sondern man lieber durch gezieltes Training der Muskulatur die Probleme in den Griff bekommen sollte. Dem wiederspricht zum Beispiel aber folgender Blogeintrag eines Physios:

wenn´s knackt wird´s schon richtig sein: Unsinn Fußgymnastik bei Senk-, Spreiz- und Knickfuß

Er trifft die Aussage (Fuß ist wie ein Gewölbe, Knochen stützen sich gegenseitig, Muskeln und Bänder/Sehnen sind der Mörtel)
"Diese Einlagen sollten dann mind. 42Tage, besser 3Monate IMMER (außer unter der Dusche und beim schlafen) getragen werden."
Anschließend dann den Fuß kräftigen, um die nun korrekte Position zu festigen.

Daher war mein jetziger Plan:
Einlagen permanent tragen (wie er sagte, außer zum Duschen und beim Schlafen). Hab mir dazu nochmal 2 paar gute Schuhe in Extra Breit bestellt, von denen ich 1 Paar dann nur zu hause trage. Gleichzeitig langsam anfangen den Fuß zu kräftigen. Mit Einbeinständen auf nem Wackelkissen beim Zähnputzen und anschließend meine Waden dehnen (Hab kaum Fuß-Beweglichkeit entgegen der Kontraktion der Wade).
Außerdem würd ich gerne wieder 1-2 mal pro Woche Leichtathletik machen, um dadurch den Fuß wieder zu kräftigen (Mehrkampf, also eine schön abwechslungsreiche Belastung für den Fuß). Außerdem geh ich 1-2 mal pro Woche Schwimmen und hab hier nen Rennrad an der Wand hängen (das ich aber bisher eher sporadisch nutze).

Soooo. Jetzt also meine Frage an dich:

Brauch ich die Einlagen überhaupt? Sollte ich lieber drauf verzichten und direkt konsequent und umfangreich die Füße kräftigen? (Stichwort Barfußlaufen! hab nen gutes Buch dazu. Füße gut, alles gut von Carsten Stark).

Oder nach meinem Plan 3 Monate lang konsequent und überall die Einlagen tragen, währenddessen schon vorsichtig mit Kräftigung/stabi anfangen und dann nach den 3 Monaten umfangreich kräftigen? Sollte ich auch beim Leichtathletik-Training die Einlagen tragen, oder droht dann eher die Gefahr, dass ich meinen Fuß überlaste? Wenn ich die Einlagen beim Leichtathletik nicht trage, droht dann nicht die Gefahr,
dass ich mir wieder das ISG-Gelenk verspanne, was dann womöglich wieder in irgendwelchen Fehlhaltungen resultieren würde usw.?

Im Anhang sind 4 eingescannte Bilder von der Bewegungsanalyse (muss mir das Material nochmal auf CD brennen lassen. Hab dann auch Videos von mir auf dem Laufband Barfuß und mit Schuhen). Zusätzlich der Fußsscan, der beim 2. Orthopäden gemacht wurde (Kommentar: Fuß-Typ: Normalfuß. Merkmale: Belastung gleichmäßig verteilt auf die ganze Fußfläche. Längs- und Quergewölbe sind vorhanden und haben ausreichend Spannung. Versorgungsmöglichkeiten: Alle Arten von Bequemeinlagen zur Erhöhung des Laufcomforts) und ein Bild der Einlagen, die ich tragen würde (Die, wo ich die Pelotte habe entfernen lassen).

Liebe Grüße, Jacob

166
Lieber Jacob,
bei einer Blockade, sei es LWS oder ISG oder woauchimmer, würd ich VOR einer Einlagenversorgung zum Physiotherapeuten (oder bei mir machts auch mein Sportmasseur) gehen und dort die Blockade lösen lassen - Auswirkung auf Beinlängendifferenz und Schmerzbild beobachten. Wenns immer wieder blockiert, kann man sich sowieso auch noch zusätzlich was überlegen.Aber mit gezieltem Krafttraining und Lösen der Blockaden kann man oft die Differenz so minimieren, dass man keinen Ausgleich mehr braucht.
WENN Ausgleich, dann nie 100% und bei großen Differenzen langsam aufbauen. Eher keine Einlagen, sondern Fersenkeile - Einlagen haben ja in der Regel noch andere Stützfunktionen, die man meist gar nicht braucht/will.
Wenn Deine Blockade verschwunden ist und Du keine Differenz mehr hast, heißt das nicht, dass der Orthopäde Dir Schwachsinn erzählt hat - es ist einfach nicht mehr rekonstruierbar, ob Du damals nicht doch eine Schiefe hattest.
Bei Knick-Senk-Füßen gleich mal Einlagen zu geben lässt den Neuen auch nicht per se vernünftiger erscheinen, aber dazu will ich mich aus der Ferne nicht festlegen. Die Pelotte brauchst mit Deinem Beschwerdebild nicht.
Einlagen sind in erster Linie ein großes Geschäft. In zweiter Linie helfen sie bei bestimmten Fußproblemen - zumindest ergänzend zu anderen Maßnahmen. Bei einem starken Spreizfuß kanns sein, dass man ohne Pelotte nimmer schmerzfrei wird. Ein blockiertes ISG (bzw. immer wieder Blockierendes!) allein über Einlagen zu "therapieren" ist für mich ein Kunstfehler. Allein Deine ganze Muskulatur hat sich schon an das blockierte Gelenk und auch an Deine Fußstellung angepasst, einfach "alles ändern und passt schon" geht selten gut.
Dieses extrem konsequente Einlagentragen mag zb bei einer Sehnenscheidenentzündung am Innenknöchel helfen - wobei man auch da durch Tapes ersetzen kann. Ansonsten hab ich erstens keine Erfahrung damit (es noch nie jemandem empfohlen) und auch der Sinn erschließt sich mir so nicht.
Auch ist Einlage nicht gleich Einlage. Leider kann ich Deine aus der Ferne nicht beurteilen. Interessant war aber schon, dass Du Dich bei denen "mit Analyse" noch viel schlechter gefühlt hast. Und das Körpergefühl stimmt in 95% der Fälle.
Ich würde Dir raten: Geh zum Physio und lass als Erstes Deine Wirbelsäule und Deine ISG-Blockade anschaun. Mach ein Kraft-/Stabi-/Dehnprogramm, das Dir der Therapeut individuell auf Dich zugeschnitten mitgibt. Dabei kann ruhig auch Fußkräftigung dabei sein. Frage ihn nach den Einlagen un ob er eine Fersenerhöhung nach der Behandlung der Blockaden empfehlen würde und wenn ja - wie hoch. Und halte Dich dran :)
Sei sensibel, was Einlagen betrifft. Alles, was Dich stört im Vorfußbereich, muss raus. Ob die Pronation beeinflusst werden sollte, kann ich aus der Ferne nicht beurteilen.
Alles Gute!!!
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Vielen Dank für die schnelle und ausführliche Antwort!

Kurze Nachfrage:

Nach meinem Verständnis ist der Knickfuß (bzw. dass ich wohl links stärker abknicke als rechts) dafür verantwortlich, dass mein linkes ISG-Gelenk blockiert. http://schuh-sesselmann.de/Jurtin.pdf <= Seite 5 (Ist natürlich auch wieder von nem Einlagenhersteller publiziert).

Dass ich links stärker abknicke als rechts führt dann zu der Schiefstellung in der Hüfte ( Was der erste Orthopäde bei mir im Stand!! als Beckenschiefstand auch so erkannt hat. Der zweite Orthopäde hat sich das bei mir im Stehen und im Liegen angeguckt und zur Demonstration im Liegen auf einem Blatt Papier die Position meiner Hacken markiert. Die waren da dann natürlich gleich hoch...Dieser Zusammenhang erschließt sich mir auch jetzt gerade erst ;) ).

Deine Einschätzung dazu ist, mir nen fähigen Physio zu suchen und die ganze Thematik muskulär zu lösen, korrekt? Bzw. wenn Beinlängenausgleich, dann mit Fernsenkeil (falls ich vorher schon wieder Joggen gehen möchte).

Gruß

168
Lieber Jacob,

zugegebenermaßen siehts bei Dir auf den Bildern (rein optisch!) nach einem Knickfuß aus. Dessen Grad und mögliche Auswirkung auch auf Beinachse/etc. möchte ich aber hierüber nicht beurteilen.
Eine direkte (erwiesene!) Korrelation zwischen Knickfuß und ISG-Blockade ist mir nicht bekannt (zumal ein Knickfuß oft auch am längeren Bein vorliegt, um den Schiefstand auszugleichen (!) und damit eigentlich zu einer "Verbesserung" der Schiefe im Becken führt!), unter anderem aus diesem Grunde würde ich mich nicht alleine auf den Knickfuß versteifen. Auch WENN dieser eine zentrale Rolle bei Dir spielt, hatte er bis jetzt schon Auswirkungen auf die gesamte Muskulatur mindestens der unteren Extremität und das isoliert über eine Einlage zu behandel - was ich dazu denke, hab ich eh schon vorhin erläutert.
Ob jetzt bei Dir der Knickfuß auf der einen Seite dann mehr Ausgleich oder Ursache ist, kann ich nicht beurteilen. Die Diskussion zwischen Messung der "Beinlänge" im Stehen oder Liegen ist auch schon uralt, ich messe im Stehen am Beckenkamm, weil im Stehen auch die Belastung des Körpergewichts dazukommt und das für die Bewegung/Belastung in meinen Augen die "relevantere" Befundung ist. Natürlich kann man aber nicht daraus schließen, dass tatsächlich ein Bein länger ist als das andere (knöchern). Es kann genauso ein Knickfuß zu einer Verkürzung führen, ein verdrehtes Becken vorliegen, usw. Nachdem ich aber sowieso ned "einfach" die Differenz über eine Einlage "korrigieren" würde, sondern zunächst empfehle, muskulär was zu tun und das zu beobachten, ist das auch kein Problem, zunächst nicht genau zu wissen, wie lang die Beine ganz exakt sind (dafür müsste man röntgen, sieht das System dann aber eben auch nur in 2D, was bei muskulären Dysbalancen auch ein Problem ist).

Physio - ja.
Laufen mit Fersenkeil - nein, ich würde jetzt nicht auf eigene Faust so ins System eingreifen, zuerst mit Physio besprechen. Meistens ist kein Keil nötig.

Liebe Grüße,
Sandrina
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Hallo Sandrina,

vielleicht kannst du mir ja etwas erklären, was ich bisher von noch keinem Orthopäden oder Chirurgen erklärt bekommen habe.
Vor 9 Wochen wurde bei mir im Knie ein Knorpelschaden 4. Grades auf 1.5cm^2 mit einer Mikrofraturierung behandelt.

Wie verläuft denn da "normalerweise" ein Heilungsprozess?

Nach 9 Wochen bin ich die Gehhilfen noch nicht los. Mein Knie schwillt schon nach kleinen Belastungen (1km spazieren geht nicht). Eine Untersuchung der Gelenkflüssigkeit vor 2 Wochen hat ergeben das keine Keime in der Gelenkflüssigkeit sind. Und nun bin ich stark verunsichert warum das so lange braucht?

Und was passiert da überhaupt im Knie? Warum schwillt das an?
Und wie ist das überhaupt nach so einer Mikrofrakturierung? - Da sollen ja wohl Stammzellen in den kaputten Knorpel sickern und neues Gewebe bilden? Warum sollte das "einsickern" zu einer glatten Knorpeloberfläche führen? Muss sich da nicht irgenwie überstehender Knorpel irgenwie abschleifen....

Nun sind es doch mehr Fragen als eine geworden. Würde ich verstehen was in meinem operierten Knie los ist, wäre ich sicherlich entspannter und geduldiger.

Vielen Danke

Nicolasb

171
Lieber Nicolas,
grob gesagt, das Knie schwillt an, wenn sich einzelne Knorpelzellen "verabschieden". Die Gelenkskapsel ist dann damit beschäftigt, diese abzubauen (vereinfacht gesagt). Wenn Du einen Knorpelschaden hast und das Knie etwas zu sehr belastest, bzw. sich der verbleibende Knorpel an die neue Situation nach der Operation einstellen muss, kann es zu neuerlichen Schwellungen kommen.
Bist Du in physiotherapeutischer Behandlung? Das bringt sehr viel.
Warum sich glatter Knorpel bilden sollte? Eine perfekte Oberfläche wird evtl. nicht entstehen, aber es geht ja vor allem darum, die Risse und Löcher auszufüllen und diese sind weniger belastet als umstehendes Knorpelgewebe (bzw. momentan gar nicht belastet). Die neuen Zellen sollen zu einer Oberflächenvergrößerung führen, welche den Druck auf den verbliebenen Knorpel reduziert.
Was sicher relevant ist: Wie alt bist Du?
Viele Grüße,
Sandrina
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Liebe Sandrina,

danke das du dir Zeit genommen hast für eine Antwort. Damit kann ich mir die Abläufe im Knie schon viel besser vorstellen und mit dem Wissen, das die Schwellung Teil des Heilungsprozesses ist, kann ich das auch besser ertragen.

Ich bin 49 Jahre. Physiotherapie habe ich zur Zeit 2 x die Woche.

Was ist mit Hyalonsäure?
Und Lymphdrainage?
Oder Cortison?
Was davon fördert die Heilung und was ist überflüssig.

Danke für dein Kommentar!

Nicolas

173
Super, dass Du Physiotherapie hast! Macht der Therapeut Lymphdrainage mit Dir? Wenns immer wieder anschwillt, wär das auch meine Vermutung, dass er/sie Dir dahingehend helfen kann.
Cortison kann man mal getrost sein lassen, verbessert die Durchblutung nicht gerade und ist nicht heilungsfördernd (bei Autoimmunerkrankungen, zb Rheuma, aber durchaus wichtig!).
Deine angesprochenen "Knorpelaufbauspritzen" sind umstritten. Es dürfte nach derzeitigem Wissensstand auch jeder bissl anders darauf reagieren. Zum Ersten ist es immer ein Risiko, in ein Gelenk reinzustechen - kein sehr großes Risiko, aber immerhin (Infektionsgefahr).
Bei manchen Personen scheint der Körper dann auch mit einer Verminderung der körpereigenen Produktion von Gelenksflüssigkeit zu reagieren. Auch nicht gut. Andere wiederum haben zumindest subjektiv gute Erfolge.
Ich bin bei solchen Präparaten mit Studien immer vorsichtig, weil man nie weiß, welche Interessen genau dahinterstecken. Aber wenn Du in Physiotherapie bist, kannst Du das alles mit Deinem Therapeuten absprechen, der kennt Dein Knie besser als ich :)
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Staatsmeisterin 10 000m (2016/17), Halbmarathon (2016/17), 3000m Halle (2018), Crosslauf (2018), Duathlon (2014-2018)
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174
Hallo Sandrina!

Jetzt mal eine etwas knifflige Frage:

Da ich einen BMI von 27,5 habe, trainiere ich im Fitnesscenter intensiv die Beinmuskulatur, eine Art profylaktischem Arthrose-Training.
Wenn ich schon mal da bin, auch gleich Bauch-und oberer/unterer Ruecken, man gönnt sich ja sonst nichts.

Durch den Muskelaufbau (3x20 Wiederholungen mit möglichst schwerem Gewicht) bin ich 2,5 kg schwerer geworden - und gleichzeitig schneller.

Wie ist das nun zu bewerten: Ist es besser leichter zu werden, oder ist der Effekt des Aufbaus der Beinmuskulatur fuer die Knie guenstiger?

Ich weiss, dass es dazu keine Studie gibt, nur Deine Meinung ist gefragt.

Gruss,
LS

175
Das Übergewichts-Thema kommt immer wieder - und ich sehe es so, dass es vielmehr auf die Stabilität in der Belastung ankommt, als aufs Gewicht.
Eine schwere Person, die die Muskulatur kräftigt und sich korrekt bewegt wird und den Umfang nicht zu schnell steigert wird ein nur geringes Risiko eingehen.
Überlastung kommt ja nicht nru durchs Gewicht zustande. Sondern durch ein Ungleichgewicht zwischen Belastung und Belastbarkeit (!).
Belastung kann neben dem Gewicht der sportliche Umfang und eine Instabilität sein. Gewöhnt man den Körper langsam an eine Belastung, adaptiert er die Belastbarkeit.
Soll heißen: Wer sehr schnell den Sport steigert oder schnell zunimmt (bei Frauen in der Schwangerschaft ein großes Thema, da kommt es häufig, auch hormonell mitbedingt, zu Fußproblemen) riskiert eher eine Überlastung als ein Übergewichtiger, der Sport betreibt und somit auch im Alltag belastbarer ist.

Weiterhin viel Freude dabei wünsch ich Dir!
:)
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Knie :(

176
Hallo Sandrina,


seit längerem lese ich hier die Beiträge mit und möchte nun selbst deine Sprechstunde nutzen :)


Seit ungefähr zwei Wochen habe ich Schmerzen unterhalb der Kniescheibe im linken Bein. Mit unterhalb meine ich nicht „im Knie drin“, sonder darunter gelegen (ich hoffe, du weisst was ich meine). Quasi da, wo der Schienbeinknochen anfängt.



Einen genauen Zeitpunkt, wann der Schmerz einsetzte, kann ich gar nicht mal benennen. Also, es gab keine Trainingseinheit oder ein besonders langen Lauf während dessen der Schmerz einsetzte.
Jedoch habe ich, bevor die Knieschmerzen einsetzten, dass erste Mal an einem Intervall- bzw. Tempotraining teilgenommen (etwa zwei, drei Tage vorher).

Vor zwei Wochen, das heißt, ein paar Tage nach dem der Schmerz das erste Mal leicht vorhanden war, bin ich nochmal gelaufen. 15 km. (Normaler Wochenumfang 50 -60 km).Während des Laufens und direkt danach hatte ich keine Schmerzen. Erst am nächsten Tag setzte der Knieschmerz wieder ein.


Erst war es ein leichtes stechen, dann fühlte sich das Knie an, wie im Schraubstock. Inzwischen ist es ein starkes Stechen (ohne Belastung vorhanden). Wobei ich das Gefühl habe, dass der Schmerz diffuser wird, nicht mehr so punktuell wie anfangs, und jetzt auch etwas Richtung Knieinnenseite zieht.


Es gibt keinen Druckschmerz. Also wenn ich aufs Knie „drücke“. Im sitzen kann ich das Bein strecken, und es tut Nichts weh. Nur beim gehen, Treppen runter steigen und manchmal „einfach so“, wenn ich sitze.


Seit über einer Woche pausiere ich nun, behandel täglich mit Eis und Voltaren… aber der Schmerz ist nicht mal ein bisschen besser geworden. :(


Weisst du einen Rat? Was könnte es sein? (Patellaspitzensyndrom?), Was kann ich dagegen tun?



Vielen Dank für deine Mühe und diese tolle "Seite" :)

Julas

177
Aufgrund der Lokalisation würd ich jetzt auch auf Patellasehne/Patellaspitzensyndrom tippen - aber such Dir bitte einen Sportphysio, der sich das genauer ansieht. Der kann Dir dann auch die Oberschenkelmuskulatur auflockern, sodass diese weniger an der Sehne zieht. Mit der Massagerolle kannst Du selbst einmal den vorderen Oberschenkel lockern. Dehnen nicht im ganz akuten Zustand, nach ein paar Tagen dafür forciert.
Alles Gute :)
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179
Hallo Sandrina!

Ich hab ein Problemchen, kann in den nächsten 6 Wochen aber leider nicht zum Physio gehen..

Nach ca 45 Minuten Laufen spuere ich einen leichten Schmerz, leicht zunehmend, kann aber trotzdem noch laufen.
Lage: Der Schmerz sitzt ca. 2 cm ueber dem Trochanter major und dann.4 cm nach hinten.

Ohne Ausstrahlung, kein Druckschmerz, auch nicht ueber dem Trochanter. Wenn ich die Stelle massiere sind die Beschweden ca. ½ Minute weg. Beim Gehen bin ich beschwerdefrei.

Ich dehne, indem ich auf dem Ruecken liege, Beine nebeneinander. Dann schlage ich das linke Bein ueber das rechte Bein (Sekretärinnenstellung) und druecke beide Beine nach rechts. Dabei nimmt der Schmerz zu, die vorsichtige Dehnung scheint aber eine Verbesserung zu bringen.

Arthrose und Trokanteritis ist das mit Sicherheit nicht. Aber was mit dem Piriformis vielleicht, oder Ischias ohne Ausstrahlung? Keine Ahnung.

Hast Du einige "Anregungen", Verdacht auf..?

Gruss,
LS

180
Hallo Laufschlaffi,
klingt nach Gluteus-medius-Syndrom für mich - aber in dem Bereich liegen einige Muskelschichten übereinander, sodass da eine zweifelsfreie Diagnose sicher nicht so aus der Ferne möglich ist (wie sies eh nie ist in Wahrheit).
Mit Tennisball selbst im Bereich des Beckenkamms rollen - wär mein erster Tipp. Auch in der tieferen Gesäßmuskulatur (Stichwort Piriformis). Du kannst auch div. per Google auffindbare Dehnübungen für den Beckenbereich austesten und schaun, ob Du die Stelle damit irgendwie "erwischst".
Dazu gehört auch Hüftbeuger wechselseitig (Ausfallschritt) und vorderer/hinterer Oberschenkel. Man wundert sich manchmal, was man für Muskeln bei div. Übungen "mitdehnt", mit denen man gar nicht rechnet - und es ist ja auch höchst individuell, wer wo was spürt - und auf welcher Seite.
Alles Gute!
Im Prinzip hast Du mit dieser "Eigenbehandlung" eh schon begonnen - als Überbrückung bis zum Physiotermin eine mögliche Vorgehensweise.
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181
Hallo Sandrina,

vielen dank, dass du dir hier zeit nimmst, fragen der laufsportbegeisterten zu beantworten!

Seit heuer gehe ich sehr viel barfuß. gleich zu beginn habe ich eine erhöhte mechanische belastung im mittleren drittel des vorfußballens (plantar vom metatarsale III / zehengrundgelenk) gespührt, daraufhin hat sich dort eine leichte hornhaut gebildet.
gestern, nach einer zweistündigen "wanderung" mit schuhen haben mir die füße in diesem bereich weh getan.

habe ein bisserl angst, dass aufgrund zu schwacher fußmuskulatur der knochen / das gelenk zu stark nach unten sackt und dadurch die mechanische beanspruchung zustande kommt.

ich würde jetzt nur gern hören, dass das eh alles physiologisch ist:-)

vielen dank im vorraus und liebe grüße aus tulln!
Markus

182
Hi!
Bist ja quasi ums Eck daheim :D Also mim Radl bin ich oft in Tulln.
Also "normal" ist ein Schmerz nicht, aber nennen wirs "nicht unüblich". Wenn der Körper die Belastung nicht gewohnt ist und langsam adaptiert (was ja auch die Hornhautentwicklung zeigt), wird er einerseits trainiert, andererseits gibts natürlich schon die Gefahr einer Überlastung. Das muss man sensibel beobachten und dem Körper lieber mehr Zeit geben, als zu wenig.
Ich dachte, dass ich aufgrund meines starken Spreizfußes nie Barfußlaufen könnte. Langsam angefangen und speziell auf gute Zehenfunktion geachtet - und es geht (bei mir) gut!
Du brauchst keine Angst haben, dass speziell beim Barfußgehen Deine Muskulatur zu schwach ist, denn genau dabei kräftigst Du sie ja. Also wenn Du einen Spreizfuß hast/bekommst, liegt das wohl mehr an der Veranlagung, als am Barfußgehen. Aber natürlich hilft eine kräftigere Muskulatur.
Viel Spaß weiterhin - und falls doch mal der Vorfuß wehtun sollte, zumindest ein paar Tage mit Metapolster im Schuh gehen, das klingt dann meist ab.
Liebe Grüße aus Wien
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183
Vielen dank für deine rasche und aufmunternde antwort!

meine ehrgeizigen (ungeduldigen) zeiten sind vorbei und ich nehme mir die zeit, wehwechen auskurieren zu lassen.
die hier genannten schmerzen halten nicht lange an, dass nehme ich als gutes zeichen :-)

ich werde nach dir ausschau halten, wenn ich die tullner radwege unsicher mache! :P

Lg

184
Liebe Sandrina,

ich habe ein Problem, was mir diverse Orthopäden, Physios und auch ein MRT nicht weitergeholfen hat:

>>WO GENAU

Das ziehen/brennen/picken (weiss nicht genau das von dem es ist) spüre ich am rechten Oberschenkel zwischen Sitzhöcker und Schambein. Wahrscheinlich der Adductor Magnus, aber ganz tief am Ende der inneren Pofalte.

Zusätzlich spüre ich beim sitzen auf harten Untergründen (z.B. Holzbank, Treppe, Steinstufe) einen leichten Druckschmerz am rechten Sitzhöcker, wenn ich ein wenig nach rechts oder links wippe), hat aber keine direkte Schmerzverbindung zu der anderen Stelle um die es eigentlich geht.


>>WOBEI

Stand heute kann ich es wie folgt hervorrufen:

- Wenn ich jogge beginnt nach ca. 5-10 Minuten ein leichtes ziehen in der genannten Region, welches sich mit der Zeit steigert. Meine 60 Minuten die ich Jogge oder Fussball spiele könnte ich aber noch mit vertretbaren Schmerz/Ziehen machen. Danach ist das rechte Bein jedoch für 1-2 Tage etwas schwerfällig und beim aussteigen aus dem Auto ziehts dort auch.

- Wenn ich mich auf den Rücken lege und mein rechtes bein leicht anwinkel und an die Brust heranziehe, zieht es ebenfalls dort.

- Wenn ich mein rechtes Bein mit Schwung nach oben schwinge, zieht es ebenfalls dort. Zusätzlich geht dieses "ziehen" dann noch ein gefühlt von dort ganz leicht nach oben (quasi beim Piriformis bei der Po-Innenseite, der selber ist es aber nicht. Kann die Position aber nicht genau ertasten während der Provokation)

- Wenn ich einen kleinen Berg/Schräge hochgehe, spüre ich es dort (Treppensteigen ist aber ok, da der Winkel der Beine dabei zu groß ist). Bei einer Anhöhe ist der Winkel nicht so groß und der Bereich wird gezielter gereizt.

- Wenn ich mein Bein auf einen Tisch lege, aber leicht anwinkel und meinen Oberkörper dann nach vorne drücke und damit in die Dehnung des Bereiches gehe.

- Im Alltag habe ich ansonsten keine akuten Schmerzen, ausser ich bringe die Adduktoren durch die oben genannten Punkte auf Dehnung.

- Wenn ich mittlerweile die Muskulatur dort abtaste/drücke spüre ich einzelne Fasern die wehtun, aber auch schnell wieder wegflutschen/verschwinden, schwer zu tasten sind. Aber super klein, weiss nicht ob die damit was zu tun haben.


>>WIE LANGE besteht das Problem schon

Ich habe anfang des Jahres Fussball gespielt und habe ein leichtes ziehen gespürt, welches mein Physio jedoch unter funktionaler Störung abgelegt hatte und meinte, dass ich weiterspielen kann. Nach 1-2 Tagen nach der Belastung war so grundsätzlich alles ok (aber die oben genannten Provokationsmöglichkeiten hatte ich bis dahin noch nicht im Kopf)

Somit spielte und joggte ich trotz dieses ziehens 2x die Woche bis es dann im Mai/Juni plötzlich nicht mehr so schnell wegging. Ich hörte nun Anfang Juli mit Fussball und Joggen auf und ersetze es durch ein Ganzkörperdehnprogramm und intensiverte mein Rumpftraining (Core-Training von Marc Verestegen).


>>Welche subjektiven KORRELATIONEN kann man feststellen (Schuhwechsel, Trainingsumstellung, Laufuntergrund, Tempo, ...)

Dies ist bei mir leider einer etwas längerere Geschichte, die ich bereits hier zusammegefasst habe:
http://forum.runnersworld.de/forum/gesu ... stand.html


>>Was wurden schon dagegen unternommen

- Untersuchung beim Orthopäden (Vermutung: Adduktorenansatzreizung)
- Ich bin bei einem Chiropraktiker/Manuellen Therapeuten der den Bereich nun endlich seit 3 Wochen intensiver massiert (aber nicht im Detail einzelne Fasern, sondern eher insgesamt)
- Stoßwelle die letzten 3 Wochen jeweils 3x
- MRT (offiziell aber ohne Befund). Auf dem MRT-Bild sehe ich in dem Bereich aber schon, dass dort was los ist (siehe Foto anbei).
- Ich nehme seit 2 Wochen Wobenzym, Arnica D6, Pferdesalbe
- Rotlicht (Direkt danach lassen sich die Provokationen fast ohne spürbares ziehen für ca. 20 Minuten danach machen).
- Kühlung mit Eispack
- Als mein manueller Therapolt vorgestern auf meinen Wunsch den Bereich beim Sitzhöcker intensiv bearbeitet hat und ich danach die Provokation gemacht habe, war quasi alles ok. Nur noch minimal, fast kaum spürbar. (Also rechtes Bein nach oben schwingen). Nach ca. 5 Stunden war das ziehen wieder da.


Im Vergleich zu vor 2 Monaten wo ich noch Fussball gespielt habe und beim hochschwingen sofort ein ziehen zu spüren war ist es durch die Pause auf jedenfall deutlich besser geworden. Zumal es z.B. nach Rotlicht oder wie bei der Behandlung des Sitzhöckers dann für einige Zeit quasi weg ist (also 20 Minuten bis einige Stunden).

Heute habe ich mal versucht zu dehen. Nach dem dehnen fühlt sich der Bereich an, als würde sich alles zusammenziehen und richtig verkrampfen. Nach 10 Minuten fühlt es sich wieder lockerer an, aber beim Hochschwingen bleibt immer ein Restziehen.

Ich frage mich nun, was ist das noch. Soll ich da nun reindehnen, oder abwarten und was hat es mit dem Sitzhöcker auf sich dass der beim sitzen auf harten Gegenständen in bestimmten Positionen weh tut (bzw. ggf. die Muskulatur drumherum, aber halt ganz tief an ihm dran).

Hast Du eine Idee dazu?


Anbei einmal zwei Unterschiedliche Sequenzen. Das schwarze Y was ihr seht ist der Bereich linkes Bein/rechtes Bein, oben Genitalbereich. Links ist eine deutliche hellere Struktur zu erkennen als rechts (Adduktoren).

Liebe Grüße & vielen Dank,
Johannes

185
Hi :)

für mich klingt das - aus dem Bauch raus - nach hartnäckigen Triggerpunkten. Arbeitet Dein Therapeut danach? Man kann auch selbst viele probieren, ich mach das in Absprache mit meinem Physio auch immer so.
Das Buch hier ist diesbezüglich genial, finde ich: Arbeitsbuch Triggerpunkt-Therapie: Die bewährte Methode zur Linderung von Muskelschmerzen: Amazon.de: Clair Davies, Amber Davies, Theo Kierdorf, Hildegard Höhr: Bücher
Auch, wenn manche Schmerzbereiche in der bildgebenden Diagnostik (Röntgen, MRT) auffällig sind oder eben gerade nicht, kann es meiner Erfahrung nach mit Triggerpunkten zu tun haben, weil diese kleinen Muskelverhärtungen dann an der entsprechenden Schmerzstelle "zerren".

Ich würde intensiv nach der Methode arbeiten. Sowas kann - wenns chronisch geworden ist - hartnäckig sein und auch nach Tagesverfassung, ohne, dass man weiß, warum genau, im Schmerzbild schwanken. Leider. Da darf man nicht schwach werden und die Therapie aufgeben.

Beim Dehnen ist das so eine Sache. Tausend Studien gibts zu dem Thema, aber ich finde, das ist extrem individuell. Es gibt Muskeln, wenn ich da Triggerpunkte drinnen hab, geben die NULL nach (Hamstrings zb). Da würd ich zuerst "triggern" und dann dehnen. In akute Entzündungen reindehnen ist auch schlecht, aber scheint bei Dir eh ned der Fall zu sein.

Zusammenfassend: Muskel lockern mit Triggerpunktbehandlung, Wärme, langsam Aufwärmen vor Belastung, Eigenmassage, Kompression hilft manchmal, aber die Stelle geht eh ned bei Dir. Die schmerzhafte Stelle würd ich wiederum kühlen, auch bei chronischen Sachen hab ich da bessere Erfahrungen gemacht. Wenn beides nah beinander liegt - sein lassen.
Dehnen nur, wenn Du merkst, dass der Muskel in einer Verfassung ist, dass er nachgibt. Selbst rausfinden, wann das passiert. Evtl. in Absprache mit Therapeut auch Gegenspieler "behandeln" - sei das Dehnen, Lockern, Kräftigen (ist immer individuell, ich seh Dich ja ned vor mir :) )

Viele liebe Grüße,
Sandrina
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186
Hilfe erwartet.
veras hat geschrieben:Nach längerer Pause bin ich wieder mit dem Laufen eingesteigen.
Renne immer so 4-5 km in 20-27 min. Nie mehr, weil ich an Schienbeinkantensyndrom ein Jahr litt und nicht überfordern will.

Jedenfalls tritt bei mir bei jedem Lauf nach ca. 2-3 km Schmerz in den Adduktoren bzw. in der Leiste auf. Er dauert ca. 1-2 Tage an, verschwindet wieder und tritt beim nächsten Lauf wieder auf.

Ich bin mir nicht sicher ob es wirklich die Adduktoren sind. Der Schmerz befindet sich immer an unterschiedlich am rechten o. linken Bein, am Oberschenkelende in der Leistengegend.

Was kann ich tun?
Arztbesuche beim Spezialisten sind leider erst in 2 Monaten zu haben.

Vielen Dank :)
Knippi

187
Hallo ! ;)

Laufe seit 3 - 4 Monaten und hätte zu zwei Weh - Wechen eine Frage! :)

1.) WO GENAU?

- zum einen auf der unteren Innenseite meiner linken Wade (schon recht lange) und jetzt spür ich es auf der rechten Wade auch schon auf der gleichen Stelle, aber nicht so stark.

- zum anderen im rechten Brustbereich

2.) WOBEI

- Am Beginn eines Laufes, aber ich ignorier es und sobald ich 1 km hinter mir hab, gehts ohne Probleme.
Und wenn ich die Muskulatur abtaste, dann spür ich es natürlich ebenfalls :)

- Nur beim Laufen - und zwar nach ein paar Kilometern beginnt das Stechen, hört wieder auf, dann merk ich es kurz wieder .... meistens, wenn ich ganz tief durchatme verschwindet es für einige Zeit :)

3.) WIE LANGE besteht dieses Problem schon?

- uff... um die 2 Monate würd ich sagen

- Noch nicht lange .. erst seit 3 - 4 Wochen.

4.) WAS WURDE DAGEGEN UNTERNOMMEN?

Nun ja ... gar nix .. :P

Ich hoffe, du kannst dir irgendetwas unter meinen Beschreibungen vorstellen - vll hast du eine Idee dazu! :)

Vielen Dank und Liebe Grüße,
Julia

188
juli_riegebauer hat geschrieben:- zum einen auf der unteren Innenseite meiner linken Wade (schon recht lange) und jetzt spür ich es auf der rechten Wade auch schon auf der gleichen Stelle, aber nicht so stark.
Was genau meinst du mit Wade?
Den dicken Muskelboller oben?
Oder ist "untere Innenseite meiner linken Wade" eher so 10 - 15 cm über dem Knöchel?
Wenn letzteres: Schienbeinkantensyndrom.

Das mit dem Atmen ist vielleicht das Zwerchfell. --> Kräftigungsübungen für den Oberkörper
Dunkel, nass, windig, kalt. - "Yeah, let's go!!!"
Never stop.
No.Status.Quo.

189
nein, es is wirklich gut 10 cm über dem Knöchel innen .... okay, ich habs mal gegoogelt und das könnte zutreffen ... :frown:

aber das Stechen ist nicht im Zwerchfellbereich, sondern weiter oben?
Mich irritiert es, dass es auf der rechten Seite ist ...

190
Schienbeinkantensyndrom: So schlimm ist das auch nicht. Wenn es nicht immer schlimmer wird. :)
Im Prinzip ist das eine Anpassungssache. Ich hatte das auch mal eine ganze Weile. Immer schön kräftig massieren, von unten nach oben, und kühlen, im Akutfall. Irgendwann ist es dann weggegangen.

Atmung: Also im Bereich der Rippen?
Vielleicht mal etwas mit der Laufhaltung experimentieren: Aufrecht, Schultern nach hinten, geradeaus gucken, locker.
Und vor dem Laufen den Oberkörper mal gut dehnen.
Dunkel, nass, windig, kalt. - "Yeah, let's go!!!"
Never stop.
No.Status.Quo.

191
Ich möchte, frecherweise, anmerken das Sandrina in Urlaub ist!

Also nicht wundern falls sie, hoffentlich (zwegn an ausspauna warads), nicht antwortet.
Bild
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192
Mhim hat geschrieben:Ich möchte, frecherweise, anmerken das Sandrina in Urlaub ist!

Also nicht wundern falls sie, hoffentlich (zwegn an ausspauna warads), nicht antwortet.
Ja, was mich betrifft is eh scha wurscht, weil ichs eh scha weiß ;)

193
Hi,
nur mal ganz kurz.
Wie geht man am besten mit einer Schulterprellung nach Sturz um?

Danke.
McFit ist wie Urlaub, 30 grad, alle schwitzen, keiner spricht Deutsch und überall liegen Handtücher.
Bild

194
Hey Sandrina, hier nun mein Anliegen:

[INDENT]
Ich habe letztes Jahr für dem Berlin-Marathon trainiert, aber immer wieder wurde ich durch Schmerzen an der selben Stelle zurückgeworfen.

Ich fing an mit Pronationsschuhe, da der Verkäufer der Schuhe eine Laufbandanalyse gamacht hat. Damit hatte ich dann Probleme unter den Innenknöcheln, beide Seiten schmerzen direkt unter den Knöcheln.

Dieses Jahr habe ich mir von einem Sportarzt Einlagen verschreiben lassen, mit diesen laufe ich nun in Normal-Schuhen. Doch das Problem taucht nun wieder auf, speziell seit einer Woche nachdem ich 10km gelaufen bin.Was kann man denn nun noch machen, wenn man schon mit Einlagen läuft? Ich hab sogar schon probiert einmal mit, einmal ohne zu laufen.... Abwechselnde Schuhe habe ich auch schon probiert, ich weiss nun leider nicht mehr weiter.

Sollte ich mich vielleicht sogar komplett von dem Gedanken Marathon verabschieden?

Lieben Gruß aus dem fernen Deutschland.[/INDENT]

195
Lieber Krime,

meinst Du mit "Pronationsschuhen" Schuhe gegen Überpronation (also Schuhe mit einer Pronationsstütze)?
Typischerweise treten Schmerzen am Innenknöchel (zb Tibialis posterior Sehne) bei einer nicht korrigierten Überpronation mit Überdehnung der Sehne auf. Du beschreibst genau das Gegenteil. Möglicherweise handelt es sich bei Dir auch eher um ein Stauchungstrauma durch die Umstellung (manchmal ist biomechanisch gesehen eine Veränderung "besser", aber die Veränderung sollte nicht zu abrupt erfolgen, um dem Körper Anpassungen an die "besseren" Bedingungen auch zu ermöglichen).
Ob tatsächlich eine Stütze nötig ist, kann ich natürlich nicht beurteilen, da ich Dich nicht gesehen habe :)

Welche Stelle hat denn ursprünglich geschmerzt? Oder haben die Schmerzen überhaupt erst mit den Schuhen begonnen?

Einlagen mit medialer Stütze (Innenseite erhaben) sollten Abhilfe schaffen, sofern die Probleme durch die Überpronation entstehen. Allerdings bin ich kein Freund vom langen Tragen solcher Einlagen beim Sport - wenn sichs irgendwie vermeiden lässt. Denn die Dämpfungsfunktion des Fußgewölbes wird dadurch eingeschränkt. Bei "meinen" Sportlern und Patienten versuche ich immer eine Möglichkeit zu finden, langfristig davon wegzukommen.

Ich denke nicht, dass Du Dich vom Marathonlaufen generell verabschieden solltest, denn wenn die Verletzung ausgeheilt ist und Du langsam wieder aufbaust, kann durchaus ein Marathon für Dich möglich sein.
Wettkampfziele würd ich mir aber erst setzen, wenn Du eine solide Laufgrundlage hast und verletzungsfrei bist.

Das Wichtigste ist, dass Du Dir einen guten Sportphysio suchst, der mal eine konkrete Diagnose stellt - welche Struktur ist betroffen. Wenn es die Sehne des Tib Post ist, dann kann der Therapeut den dazugehörigen Muskel lockern, kann Dir zeigen, wie Du selbst vor jeder Sporteinheit diesen Muskel mittels Fascienrolle/Tennisball lockern kannst und dann kannst Du langsam wieder mit dem Laufen starten - jeden 2. Tag mal 10-15min, 2. Woche 15-20min, usw.

Zur Schuhversorgung/Einlagenthematik kann ich nix Konkretes aus der Ferne sagen, das wär unseriös.
Ich kann Dir nur mitgeben - bleib dran, fast jeden Läufer ereilt mal eine Laufverletzung, das sagt nix über die "Marathontauglichkeit" aus.

Ganz allemein aber: Schuhe und Einlagen werden von Läufern oft überbewertet, sehr langsamer, konservativer Laufaufbau nur bei Schmerzfreiheit wird oft unterbewertet (weil unbequemer :) )

Liebe Grüße und alles Gute,
Sandrina
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Spreizfußschmerzen

196
Hallo Sandrina,

schön, mal wieder von Dir zu lesen!

Ich habe auch eine Frage: Habe seit letzten Sommer nun sensomotorische Einlagen, die mit meinem Fuß und vor allem meiner Plantarsehne sehr gut funktionieren. Diese haben mich sogar den Rennsteigmarathon finishen lassen;-) (ich weiß, sicher gleich wieder zu übertrieben).

Leider habe ich seit Ende des letzten Jahres nun mit Spreizfußschmerzen am besagten Problemfuß zu kämpfen. Was meinst Du, kann das von den sensomotorischen Einlagen kommen? Habe sie praktisch ausnahmslos getragen.

Ich habe als erste Maßnahme in den letzten Wochen die Zehengreifübung gemacht (mit den Zehen barfuß nach vorn ziehen...). Irgendwie meine ich, dass dies die Probleme verschlimmert.

Die sensomotorischen Einlagen habe bereits eine Pelotte um die Spreizfußprobleme abzumildern.

Was meinst Du, sollte man diese Greifübung mit den Zehen erst machen, wenn der Fuß schmerzfrei ist? Kann man mit Spreizfußschmerzen trotzdem (moderat) laufen gehen (Du sagst ja immer, nur schmerzfrei laufen...)?

Danke für Deine Hilfe!

Liebe Grüße
Chris

197
Lieber Chris,
bei Spreizfußproblemen hilft Zehentraining + eine ausgeprägte Pelotte oder Metaleiste an der Einlage. Bei podologischen/sensomotorischen Einlagen sind die meist zu gering, kommt aber sehr auf die "Offenheit" Deines Einlagenbauers an.
Wenn "konventionelle" Einlage nur wegen dem Spreizfuß, dann ohne sonstige Stütze (sonst kann das Längsgewölbe wieder nicht einfedern, ...).
Es kann auch sein, dass der Spreizfuß durch eine Instabilität schmerzhaft wird - diagnostizieren + wegtrainieren. Ich hab einen starken, aber (Gott sei Dank!) friedlichen Spreizfuß.
Umstellung auf dünnere Schuhsohlen immer sehr aufpassen, auch beim Laufen auf Untergrund mit spitzen Steinen.
Was Deine Erfahrungen mit der Zehenübung betrifft: Es kann sein, dass durch den Druck nicht nur Schleimbeutel/Knochenhaut gereizt sind, sondern auch die Sehnenscheiden. Dann kanns schon sein, dass die Zehenübung es noch schlimmer macht. Kühlen und erst wenns nimmer akut ist, wieder "auftrainieren". Aber das ist keine allgemeine Empfehlung, den Meisten hilft diese Übung.
Moderat laufen? Jein. Wenns in Laufschuhen bei leichtem Training immer besser wird, kann mans schon riskieren. Gefahr besteht halt immer, dass durch den Schmerz die Belastung verändert wird und dann eine andere Verletzung daraus entsteht - diesbezüglich aufpassen :)
VIele Grüße
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198
Hallo Sandrina,

vielen Dank für Deine Unterstützung!

Meine sensomotorischen Einlagen hatte und habe ich hauptsächlich aufgrund meiner Plantarfasziitis. Nun kamen eben noch die Spreizfußprobleme dazu, sodass die Einlagen zusätzlich eine Pelotte erhielten. Richtig besser ist es aber nicht geworden.

Auch die Plantarsehne meldet sich noch hin und wieder. Wenn ich ehrlich bin, kann ich mich an ein Laufen, ohne Schmerzen im rechten Fuß nicht mehr erinnern :teufel: Wenn die Plantarsehnenprobleme auch sehr stark zurück gegangen sind.

Ich werde das dann besser mit der Zehengreifübung erst einmal lassen und vielleicht besser vorerst kühlen. Ich habe derzeit eher das Gefühl, dass der ganze Fuß schmerzt, es zieht wieder wie damals bei der PF die Wade hoch und im ganzen Fuß!

Am Freitag habe ich einen Termin bei einem sehr guten Osteopathen, der mir vor einem Jahr schon sehr geholfen hatte. Und im September(!) habe ich dann einen Termin beim Orthopäden, um das ganze noch von einem anderen Facharzt checken zu lassen bzw. eine aktuelle Diagnose zu bekommen.

Habe in den letzten Wochen vermehrt das Gefühl gehabt, es mit dem Laufen lieber zu lassen und stattdessen über den Kauf eines Rennrades nachzudenken;-))

LG,
Chris

199
Ich würde bezüglich Plantarfascie der Einlage nicht zu viel Bedeutung beimessen. Wichtiger ist die Lockerung durch Physiotherapie, Selbstmassage, Wadendehnen und Kühlen (und nicht zu viel Belastung, schmerzfrei!).
Wenn eine Einlage gegen die Spreizfußbeschwerden gar nicht (!) hilft, dann ist es nicht die richtige Einlage. Zumindest eine Linderung sollte erzielbar sein.
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200
Liebe Sandrina,

ich habe demnächst einen Termin bei einem anderen Einlagenbauer. Mal schauen, was der gegen die Spreizfußbeschwerden machen kann. Vielleicht lasse ich dort auch einmal so eine Fußdruckmessung bzw. Laufstilanalyse machen.

Bis dahin werde ich es mit den Umfängen erst einmal nicht übertreiben.

LG,
Chris
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