Liebe Foris,
auch ich möchte noch einen Laufbericht loswerden, nachdem ich sehr lange gebraucht habe, um meine Gefühlswelt nach dem Marathon zu sortieren.
Sicherlich hätte ich mein Posting auch unter odies „Warum Marathon?“-Thread setzen können, aber ich glaube bei ihm war die Frage eher rhetorisch gemeint oder heischend nach positiver Bestätigung.
Vorab noch ein kurzer Steckbrief zu mir, da ich bisher fast ausschließlich passiv am Forum teilgenommen habe: ich wohne in der Nähe von Frankfurt, laufe seit 10 Jahren (aber immer nur 1x 10km pro Woche) und wollte mir dieses Jahr, zu meinem 40. Geburtstag den lange gehegten Marathon-Wunsch erfüllen. Zur Vorbereitung nutzte ich gleich zwei 26-Wochen-Trainingspläne, einen für 4:15 und einen für 3:30 und bildete daraus einen Mittelwert bei den Anforderungen, da ich mich leistungsmäßig irgendwo dazwischen einschätzte.
Weiterhin bekam ich als eifriger Leser dieses Forums von Euch die nötigen Tipps, Hilfestellungen und Motivationsschübe fürs Training (Danke dafür!). Auch die ARD Reportage „von Null auf 42“ und das dazugehörige SWR-Forum waren ein zusätzlicher Antrieb.
So, und nun war es soweit: Frankfurt, 31.10.04. Der große Tag. Lange hatte ich darauf hingefiebert. Ich kam mir vor wie ein Kind, das sehnsüchtig auf die Bescherung an Weihnachten wartet:
<Flashback> Ich freue mich schon so sehr auf die gewünschte Carrera-Bahn. Letzte Zweifel kommen auf: War ich denn das letzte (halbe) Jahr folgsam und brav gewesen? Habe ich mich falsch verhalten? Dann wird es heute nichts mit dem wertvollen Geschenk! Und ich hatte mich doch so gefreut; war so aufgeregt, als ich den „Wunschzettel“ ausfüllte. Oder war ich vielleicht zu egoistisch, um so etwas Großartiges zu bekommen? Ich war ja immer nur draußen „spielen“ und habe nur ganz wenig der „Mami“ zuhause geholfen! Hatte ich nicht auch meine Freunde vernachlässigt? Auch in der „Schule“ war ich fauler als sonst!
3-2-1-Peng! – Die Flashback-Seifenblase zerplatzt, das Rennen geht los. Ich tue das, was ich im letzten halben Jahr gelernt habe: Laufen! (Häääh? War das nicht schon vor 39 Jahren?).
Ganz einfach: mit 5:40 loslaufen, dann auf 5:20 forcieren und sehen wie lange der Akku hält.
Wildes Getrommel und Geschreie überall, Geremple und Geschiebe an den Verpflegungsstellen: Ruhe und Einsamkeit kann so schön sein. Ich denke an „meinen“ Wald und „Die Einsamkeit des Langstreckenläufers“.
Eine junge Frau steht mit 2 kleinen Kindern am Rand. Das selbstgebastelte Pappschild feuert Papi an: ich denke an meine beiden Kinder und weine.
Gehende, hinkende, liegende „Sportler“ überall: Haben wir sie noch alle? Was tun wir uns hier an? Egal, ich muß es zu Ende bringen.
Ich laufe in die Festhalle ein – wieder Donner und Getöse – reiße auf der Ziellinie (3:47:39) die Arme hoch, ohne zu wissen wozu und fange an zu weinen.
Ich habe jetzt mein „Geschenk“, aber was soll ich damit anfangen? War wie so oft die Vorfreude die schönste Freude? Der Weg ist das Ziel? Können Marathonläufe Spaß oder gar glücklich machen? „Carrera-Bahn“ zuhause, aber keinen der sich dafür interessiert und mit mir spielt! – Midlife Crisis????
Ich jedenfalls fühle mich jetzt leer! Mein Ziel ist weg – ich brauche ein neues.
Ich freue mich für Euch alle, die Ihr von großen Glücksgefühlen nach dem 1. Marathon schreibt – ich habe sie nicht, eher das Gegenteil. Um eventuelle emotionale Parallelen zu finden (sportliche gab es anscheinend einige) habe ich alle Eure Berichte gelesen (Danke für Eure ungeheuer lebendigen Schilderungen) und nur bei odie die kritische Frage entdeckt: „Warum Marathon?“.
Merkt Ihr, dass zuletzt fast jeder Satz mich „Ich“ anfängt? - Ich bedauere meine Familie für die viele Zeit die ich nur für mich übrig hatte und entschuldige mich dafür.
Liebe Grüße
Clemens
(Startnummer 5194)
Seelen-Striptease nach Ffm-Marathon
2Hallo Clemens,
das ist mal ein ganz anderer Bericht. Hört sich fast an wie eine postnatale Depression
und danach, daß es Dir leid tut, das Wagnis Marathon in Angriff genommen zu haben.
Ich denke mal, ein bißchen ist beim Marathon der Weg das Ziel. Nich zuletzt heißt es ja immer, das Training für einen marathon ist gesund, der Lauf selber nicht.
Vermutlich siehst Du mit mehr Abstand das Ganze doch wieder etwas positiver. Wie sieht denn Deine Familie das?
Christa
man merkt, daß es Winter wird, wenn man morgens im Dunkeln zur Arbeit fahren muß :(
das ist mal ein ganz anderer Bericht. Hört sich fast an wie eine postnatale Depression

Ich denke mal, ein bißchen ist beim Marathon der Weg das Ziel. Nich zuletzt heißt es ja immer, das Training für einen marathon ist gesund, der Lauf selber nicht.
Vermutlich siehst Du mit mehr Abstand das Ganze doch wieder etwas positiver. Wie sieht denn Deine Familie das?
Christa
man merkt, daß es Winter wird, wenn man morgens im Dunkeln zur Arbeit fahren muß :(
Seelen-Striptease nach Ffm-Marathon
3Hallo Christa,
Du magst Recht haben, dass ich etwas Abstand zu dem Event brauche, aber irgendwie fühle ich mich nicht wie ein passionierter sondern wie ein pensionierter Marathonläufer.
Vielleicht hilft es ja, wenn ich gleich meine erste Nach-Marathon-Laufrunde starte.
Die Resonanz aus meiner Verwandtschaft zeugt im übrigen größtenteils von Unverständnis für meinen "Spleen" und meine Frau ist froh, dass es vorbei ist (ist es?).
Gruß
Clemens
Du magst Recht haben, dass ich etwas Abstand zu dem Event brauche, aber irgendwie fühle ich mich nicht wie ein passionierter sondern wie ein pensionierter Marathonläufer.
Vielleicht hilft es ja, wenn ich gleich meine erste Nach-Marathon-Laufrunde starte.
Die Resonanz aus meiner Verwandtschaft zeugt im übrigen größtenteils von Unverständnis für meinen "Spleen" und meine Frau ist froh, dass es vorbei ist (ist es?).
Gruß
Clemens
Seelen-Striptease nach Ffm-Marathon
4Hallo Clemens,
da muss ich doch erst mal schlucken und werde nachdenklich. So ausgeprägt habe ich diese Gedanken noch nicht gehabt. Klar war es immer ein Abwägen zwischen egoistischen "ich muss jetzt laufen" und Zeit mit meiner Frau verbringen. Mehr Familie habe ich (noch) nicht.
Doch wenn ich den Text so lese, hast Du Zweifel oder bist Dir sogar sicher, dass das vertane Zeit war und widersprichst Dir fast selbst, wo Du Dich an die ruhigen Momente im Wald zurücksehnst - waren das vertane Momente? Oder verstehe ich Dich nur falsch und Du meinst damit den Lauf die knapp 4 Stunden am 31.10.2004?
Sicherlich, der Weg ist das Ziel, beim Marathon noch viel mehr. Und dass man nach dem Erreichen sich leer fühlt - ich glaube da stahst Du nicht alleine da, auch wenn ich dieses Gefühl bei mir nicht ausmachen kann.
Was hast Du vom Marathon erwartet? Dass er Dir irgendein Problem löst? Schade, dass Du im Lauf selbst mehr gesucht als gefunden hast. Für mich war es gerade umgekehrt: ich wußte, was Wettkämpfe für mich bedeuten und hatte hier ähnliches erwartet - und wurde überrascht, dass es mehr und intensiver ist.
Das Problem mit den "Ich" Sätzen: hier geht es nun mal um eine doch recht individuelle Leistung. Ich horche in mich hinein, versuche mein Gleichgewicht zu finden, mit mir ins Reine zu kommen. Wenn ich davon berichte, ist der Blick mehr nach innen als nach außen gerichtet. Dass ich damit automatisch "ich" Sätze produziere, ist meines Erachtens nur logisch.
Ist das egoistisch? Ja, klar, aber meiner Meinung gehört auch Egoismus zu einer Person, macht dessen Charakter aus. Wenn dieser fehlen würde, würde mich die Person wahrscheinlich nicht interessieren. Ist der Egoismus überzogen? Kann ich nicht sagen.
Die Frage "Warum Marathon?" ist durchaus nicht rethorisch gemeint, ich habe sie mir immer wieder während der Vorbereitung gestellt. Und weiß immer noch keine Antwort. Doch werde ich wieder laufen. Warum? Ich glaub, weil ich es kann.
Nachdenkliche Grüße,
odie
Mein Marathondebüt Frankfurt City Marathon 31.10.2004
da muss ich doch erst mal schlucken und werde nachdenklich. So ausgeprägt habe ich diese Gedanken noch nicht gehabt. Klar war es immer ein Abwägen zwischen egoistischen "ich muss jetzt laufen" und Zeit mit meiner Frau verbringen. Mehr Familie habe ich (noch) nicht.
Doch wenn ich den Text so lese, hast Du Zweifel oder bist Dir sogar sicher, dass das vertane Zeit war und widersprichst Dir fast selbst, wo Du Dich an die ruhigen Momente im Wald zurücksehnst - waren das vertane Momente? Oder verstehe ich Dich nur falsch und Du meinst damit den Lauf die knapp 4 Stunden am 31.10.2004?
Sicherlich, der Weg ist das Ziel, beim Marathon noch viel mehr. Und dass man nach dem Erreichen sich leer fühlt - ich glaube da stahst Du nicht alleine da, auch wenn ich dieses Gefühl bei mir nicht ausmachen kann.
Was hast Du vom Marathon erwartet? Dass er Dir irgendein Problem löst? Schade, dass Du im Lauf selbst mehr gesucht als gefunden hast. Für mich war es gerade umgekehrt: ich wußte, was Wettkämpfe für mich bedeuten und hatte hier ähnliches erwartet - und wurde überrascht, dass es mehr und intensiver ist.
Das Problem mit den "Ich" Sätzen: hier geht es nun mal um eine doch recht individuelle Leistung. Ich horche in mich hinein, versuche mein Gleichgewicht zu finden, mit mir ins Reine zu kommen. Wenn ich davon berichte, ist der Blick mehr nach innen als nach außen gerichtet. Dass ich damit automatisch "ich" Sätze produziere, ist meines Erachtens nur logisch.
Ist das egoistisch? Ja, klar, aber meiner Meinung gehört auch Egoismus zu einer Person, macht dessen Charakter aus. Wenn dieser fehlen würde, würde mich die Person wahrscheinlich nicht interessieren. Ist der Egoismus überzogen? Kann ich nicht sagen.
Die Frage "Warum Marathon?" ist durchaus nicht rethorisch gemeint, ich habe sie mir immer wieder während der Vorbereitung gestellt. Und weiß immer noch keine Antwort. Doch werde ich wieder laufen. Warum? Ich glaub, weil ich es kann.
Nachdenkliche Grüße,
odie
Mein Marathondebüt Frankfurt City Marathon 31.10.2004
Seelen-Striptease nach Ffm-Marathon
5HI Clemens, schön dass du dich trotzdem darüber freust, dass die meisten anderen ihren High erlebt haben oder noch immer haben.
Antwort auf deine Fragen kann ich dir leider nicht geben. Ich bin ein wenig erschrocken, ob der Aussage dass du dich bei deiner Familie entschuldigst. Hast du das Gefühl sie so sehr vernachlässigt zu haben ?
Könnte es sein dass für dich der Zieleinlauf - oder besser gesagt das erreichen des Ziels Marathon zu laufen - nicht so überwältigend war, als dass es das schlechte Gewissen deiner Familie gegenüber überspielen könnte ?
Ich weiss es nicht - die Antwort musst du selber finden.
Ich bin dir aber dankbar dafür, dass zwischen all den Wettkampfberichten mit den tollen Erlebnissen - meiner inclusive - auch andere Gedanken angesprochen werden.
Ich wünsch dir dass du irgendwann vielleicht doch noch dahinterkommst für was du das gemacht hast.
Lieber Gruss
Sigi
Antwort auf deine Fragen kann ich dir leider nicht geben. Ich bin ein wenig erschrocken, ob der Aussage dass du dich bei deiner Familie entschuldigst. Hast du das Gefühl sie so sehr vernachlässigt zu haben ?
Könnte es sein dass für dich der Zieleinlauf - oder besser gesagt das erreichen des Ziels Marathon zu laufen - nicht so überwältigend war, als dass es das schlechte Gewissen deiner Familie gegenüber überspielen könnte ?
Ich weiss es nicht - die Antwort musst du selber finden.
Ich bin dir aber dankbar dafür, dass zwischen all den Wettkampfberichten mit den tollen Erlebnissen - meiner inclusive - auch andere Gedanken angesprochen werden.
Ich wünsch dir dass du irgendwann vielleicht doch noch dahinterkommst für was du das gemacht hast.
Lieber Gruss
Sigi
Seelen-Striptease nach Ffm-Marathon
6Hallo Clemens,
so etwas ähnliches habe ich schon öfters gehört, es geht dir also nicht alleine so.
Vielleicht hattest du zu hohe Erwartungen. Bei dieser SWR Serie war ja auch eine Frau dabei, die glaubte, dass sich dadurch ihr Leben verändert.
Ich hatte solche Erwartungen nie und hatte mich eher so nebenbei für meinen ersten angemeldet. Vielleicht weil ich keine Erwartungen hatte war es auch mein schönster, mit Tränen in den Augen und allem was dazugehört.
In ein Motivationsloch bin ich danach nicht gefallen eben weil der Lauf für mich selber kein Ziel war sondern nur eine Etappe.
Ich hoffe, du findest den Spaß am laufen wieder.
Viele Grüße
Jo
so etwas ähnliches habe ich schon öfters gehört, es geht dir also nicht alleine so.
Vielleicht hattest du zu hohe Erwartungen. Bei dieser SWR Serie war ja auch eine Frau dabei, die glaubte, dass sich dadurch ihr Leben verändert.
Ich hatte solche Erwartungen nie und hatte mich eher so nebenbei für meinen ersten angemeldet. Vielleicht weil ich keine Erwartungen hatte war es auch mein schönster, mit Tränen in den Augen und allem was dazugehört.
In ein Motivationsloch bin ich danach nicht gefallen eben weil der Lauf für mich selber kein Ziel war sondern nur eine Etappe.
Ich hoffe, du findest den Spaß am laufen wieder.
Viele Grüße
Jo
Seelen-Striptease nach Ffm-Marathon
7Klar - Laufen ist ein ziemlich "egoistischer" Solo-Sport. Es geht viel Zeit drauf, man vernachlässigt durch das Training Familie und Freunde, und es ist kein Mannschaftssport sondern eine ganz individuelle Leistung.
Vielleicht ist Laufen einfach nicht das Richtige für Dich, oder der Marathon ist eine ungeeignete Strecke? Vielleicht liegt Dir der manchmal karnevalsartige Trubel eines großen Stadtmarathons einfach nicht, und Du wirst Deinen ersten Kick bei einem ruhigen, stimmungsvollen Landschaftsmarathon erleben?
Einiges kann ich ein wenig nachvollziehen, da ich ebenfalls kein "emotionaler" Läufer bin. Schmerzen und Beschwerden können durch gezielte Vorbereitung vermieden werden, und wenn sie doch im Wettkampf auftreten, dann sind es einfach Hindernisse, die überwunden werden müssen, aber eigentlich kein Grund um in Tränen auszubrechen.
Die Zielankunft ist sehr befriedigend und auf jeden Fall eine große Erleichterung, aber auch hier ist mir noch kein Wasser in die Augen gestiegen. Warum auch?
Ich finde der M ist eine sehr interessante sportliche Herausforderung, aber mehr nicht. Würde mir auch schwer fallen, daraus eine Art Religionsersatz oder einen Aufhänger für große Emotionen zu machen.
Wenn man den ersten Marathonlauf mit großen Erwartungen in Richtung "selig-machende, sinnstiftende Offenbarung" überfrachtet, dann wird man meiner Meinung nach fast zwangsläufig enttäuscht. Es sind eben "nur" 42,19 Km - spannend zwar, aber kein Heilserlebnis.
Vielleicht ist Laufen einfach nicht das Richtige für Dich, oder der Marathon ist eine ungeeignete Strecke? Vielleicht liegt Dir der manchmal karnevalsartige Trubel eines großen Stadtmarathons einfach nicht, und Du wirst Deinen ersten Kick bei einem ruhigen, stimmungsvollen Landschaftsmarathon erleben?
Einiges kann ich ein wenig nachvollziehen, da ich ebenfalls kein "emotionaler" Läufer bin. Schmerzen und Beschwerden können durch gezielte Vorbereitung vermieden werden, und wenn sie doch im Wettkampf auftreten, dann sind es einfach Hindernisse, die überwunden werden müssen, aber eigentlich kein Grund um in Tränen auszubrechen.
Die Zielankunft ist sehr befriedigend und auf jeden Fall eine große Erleichterung, aber auch hier ist mir noch kein Wasser in die Augen gestiegen. Warum auch?
Ich finde der M ist eine sehr interessante sportliche Herausforderung, aber mehr nicht. Würde mir auch schwer fallen, daraus eine Art Religionsersatz oder einen Aufhänger für große Emotionen zu machen.
Wenn man den ersten Marathonlauf mit großen Erwartungen in Richtung "selig-machende, sinnstiftende Offenbarung" überfrachtet, dann wird man meiner Meinung nach fast zwangsläufig enttäuscht. Es sind eben "nur" 42,19 Km - spannend zwar, aber kein Heilserlebnis.
Seelen-Striptease nach Ffm-Marathon
8Danke odie für Deine Anteilnahme.
Anscheinend habe ich mir die Frage "Warum Marathon?" zu spät gestellt, um rechtzeitig auf der Ziellinie eine Antwort zu haben. Aber auch Du kannst ja scheinbar ohne Antwort darauf leben.
Ich muß nun tatsächlich Schwerpunkte in meinem Leben verlagern, da das Laufen in der Prioritätenliste einige Positionen nach unten gewandert ist.
Weiterhin war bisher jeder Trainingslauf und jeder Wettkampf ein Lauf für den Marathon - wofür sind nun die folgenden Läufe? - Klar, zur Aufrechterhaltung der Fitness, aber wieviel Fitness muss sein?
Es ist eigenartig: obwohl beim Marathon alles bestens geklappt hat und ich mein Ziel ohne (körperliche) Schäden erreicht habe, kann ich es mir nicht vorstellen, noch einen Marathon zu laufen. Ich wüßte nicht wozu!
Gruß
Clemens
Anscheinend habe ich mir die Frage "Warum Marathon?" zu spät gestellt, um rechtzeitig auf der Ziellinie eine Antwort zu haben. Aber auch Du kannst ja scheinbar ohne Antwort darauf leben.
Ich muß nun tatsächlich Schwerpunkte in meinem Leben verlagern, da das Laufen in der Prioritätenliste einige Positionen nach unten gewandert ist.
Weiterhin war bisher jeder Trainingslauf und jeder Wettkampf ein Lauf für den Marathon - wofür sind nun die folgenden Läufe? - Klar, zur Aufrechterhaltung der Fitness, aber wieviel Fitness muss sein?
Es ist eigenartig: obwohl beim Marathon alles bestens geklappt hat und ich mein Ziel ohne (körperliche) Schäden erreicht habe, kann ich es mir nicht vorstellen, noch einen Marathon zu laufen. Ich wüßte nicht wozu!
Gruß
Clemens
Seelen-Striptease nach Ffm-Marathon
9Hi Clemens,
zunächst mal: ich finde deine Ehrlichkeit großartig. Es gehört denke ich viel Mut dazu, sich zu Gefühlen zu bekennen, die so von einem Marathonfinisher nicht erwartet werden. Der Vergleich mit der postnatalen Depression war vielleicht gar nicht so abwegig.
Mir persönlich ist in sehr viel kleinerem Rahmen ähnliches passiert. Ich habe hier soviele begeisterte ja geradezu euphorische Berichte von Volkslaufdebütanten gelesen und war auch selber als Zuschauerin beim Silvesterlauf immer von der Stimmung begeistert. Und ich gebe zu, dass ich zu einem nicht unerheblichen Teil mit Laufen begonnen habe, um sowas mal als Teilnehmerin zu erleben.
Bei meinen bisher zwei Volkslaufteilnahmen habe ich aber nichts dergleichen empfunden, sondern mich nur die ganze Zeit gefragt, was der Quatsch eigentlich soll. :( Ich werde mir noch ein zwei Versuche geben und wenn sich das Gefühl nicht ändert eben weiter alleine vor mich hin laufen.
Du siehst also, einen Rat kann ich dir auch nicht geben, wahrscheinlich kann das niemand. Erfahrungen muss man selber machen und seinen Weg muss auch jeder selber finden. Ich denke auch, dass du dich dafür prinzipiell nicht zu dafür entschuldigen brauchst, dass du einen Versuch gemacht hast, der sich als falsch oder auch nur als nicht ideal herausgestellt hat, das liegt in der Natur von Versuchen. (wobei ich natürlich deine konkrete Situation nicht beurteilen kann)
Ich wünsche dir, dass du deinen Weg findest
Tina
zunächst mal: ich finde deine Ehrlichkeit großartig. Es gehört denke ich viel Mut dazu, sich zu Gefühlen zu bekennen, die so von einem Marathonfinisher nicht erwartet werden. Der Vergleich mit der postnatalen Depression war vielleicht gar nicht so abwegig.
Mir persönlich ist in sehr viel kleinerem Rahmen ähnliches passiert. Ich habe hier soviele begeisterte ja geradezu euphorische Berichte von Volkslaufdebütanten gelesen und war auch selber als Zuschauerin beim Silvesterlauf immer von der Stimmung begeistert. Und ich gebe zu, dass ich zu einem nicht unerheblichen Teil mit Laufen begonnen habe, um sowas mal als Teilnehmerin zu erleben.
Bei meinen bisher zwei Volkslaufteilnahmen habe ich aber nichts dergleichen empfunden, sondern mich nur die ganze Zeit gefragt, was der Quatsch eigentlich soll. :( Ich werde mir noch ein zwei Versuche geben und wenn sich das Gefühl nicht ändert eben weiter alleine vor mich hin laufen.
Du siehst also, einen Rat kann ich dir auch nicht geben, wahrscheinlich kann das niemand. Erfahrungen muss man selber machen und seinen Weg muss auch jeder selber finden. Ich denke auch, dass du dich dafür prinzipiell nicht zu dafür entschuldigen brauchst, dass du einen Versuch gemacht hast, der sich als falsch oder auch nur als nicht ideal herausgestellt hat, das liegt in der Natur von Versuchen. (wobei ich natürlich deine konkrete Situation nicht beurteilen kann)
Ich wünsche dir, dass du deinen Weg findest
Tina
Seelen-Striptease nach Ffm-Marathon
10warum marathon??
einfach weil es ihn gibt!!
über der marathonvorbereitung scheint dir der spass am laufen verlorengegangen zu sein
wenn ich nur aus fitnessgründen laufen würde.....ojeoje, da könnte ich meine klamotten bald einmotten!
wenn du keine lust mehr auf nen marathon hast, kann ich das bei deinem hintergrund gut verstehen....aber ich habe das nach meinem ersten und nach meinem zweiten auch gesagt....der dritte ist jetzt wahrscheinlich im april in hamburg......bin ich bekloppt???
versuch doch einfach mal wieder aus spass zu laufen, ohne trainingsplan, ohne stoppuhr.....erkunde neue trainingsstrecken jetzt im winter am wochenende......nimm deine frau auf dem fahrrad mit.......
du hast ein ziel erreicht, auf das du stolz sein kannst, nicht mehr aber auch nicht weniger ist dein marathon-finish
grüsse
Manzoni
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Manzonis Homepage
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einfach weil es ihn gibt!!
über der marathonvorbereitung scheint dir der spass am laufen verlorengegangen zu sein
wenn ich nur aus fitnessgründen laufen würde.....ojeoje, da könnte ich meine klamotten bald einmotten!
wenn du keine lust mehr auf nen marathon hast, kann ich das bei deinem hintergrund gut verstehen....aber ich habe das nach meinem ersten und nach meinem zweiten auch gesagt....der dritte ist jetzt wahrscheinlich im april in hamburg......bin ich bekloppt???
versuch doch einfach mal wieder aus spass zu laufen, ohne trainingsplan, ohne stoppuhr.....erkunde neue trainingsstrecken jetzt im winter am wochenende......nimm deine frau auf dem fahrrad mit.......
du hast ein ziel erreicht, auf das du stolz sein kannst, nicht mehr aber auch nicht weniger ist dein marathon-finish
grüsse
Manzoni
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Seelen-Striptease nach Ffm-Marathon
11Die Parallele zu Weihnachten finde ich interessant. Die Carrerabahn ist allerdings nicht mit einem Marathon vergleichbar. Die Carrerabahn steht vor Dir und Du bist nur passiver Spieler und die Autos sind die Akteure.
Beim Marathon fährst Du selber auf der Carrerabahn. Du bist das Auto. Das ist doch viel aufregender. Und der Rundkurs ist Grenzenlos. Du bist frei. So viel Carrerabahnen kann man sich gar nicht kaufen.
Die Bahn ist Materiell. Der Lauf ist ein Gefühl. Für die Carrerabahn brauchst Du einen Spielpartner. Laufen kannst Du alleine. Trotzdem braucht jeder Unterstützung und Annerkennung. Besondres für einen Marathon!
Mach einfach mal eine Pause. Und wenn Du läufst, dann laufe ohne Erwartung und Druck. Wenn es der Marathon nicht war. Ja mein Gott. Dann halt nicht. Ist auch nicht schlimm. Vieleicht kommts aber auch erst später in Form einer Erinnerung? Wer weiß.
Das mit dem Ich ist O.K.! Die Leere ist mir auch bekannt. Ich werde dennoch das Gefühl nicht los, dass du ein ganz großes "ICH GRATULIERE DIE ZU DEINEM MARATHON" fehlt. Das waren 42,2 Kilometer! Die bist Du gelaufen. Das machen nicht wirklich viele. Auch wenn das bei einem Legebatterienmarathon ganz anders aussieht. ICH BIN STOLZ AUF DICH!
Viele Grüße, Lars
Beim Marathon fährst Du selber auf der Carrerabahn. Du bist das Auto. Das ist doch viel aufregender. Und der Rundkurs ist Grenzenlos. Du bist frei. So viel Carrerabahnen kann man sich gar nicht kaufen.
Die Bahn ist Materiell. Der Lauf ist ein Gefühl. Für die Carrerabahn brauchst Du einen Spielpartner. Laufen kannst Du alleine. Trotzdem braucht jeder Unterstützung und Annerkennung. Besondres für einen Marathon!
Mach einfach mal eine Pause. Und wenn Du läufst, dann laufe ohne Erwartung und Druck. Wenn es der Marathon nicht war. Ja mein Gott. Dann halt nicht. Ist auch nicht schlimm. Vieleicht kommts aber auch erst später in Form einer Erinnerung? Wer weiß.
Das mit dem Ich ist O.K.! Die Leere ist mir auch bekannt. Ich werde dennoch das Gefühl nicht los, dass du ein ganz großes "ICH GRATULIERE DIE ZU DEINEM MARATHON" fehlt. Das waren 42,2 Kilometer! Die bist Du gelaufen. Das machen nicht wirklich viele. Auch wenn das bei einem Legebatterienmarathon ganz anders aussieht. ICH BIN STOLZ AUF DICH!
Viele Grüße, Lars
Seelen-Striptease nach Ffm-Marathon
12Ich danke Euch allen für die aufmunternden Worte.
Danke Sigi,
ich werde versuchen die Familie stärker in mein Laufen einzubinden.
Die Kinder könnten mich öfters mit dem Fahrrad begleiten und meine Frau möchte ich nächstes Jahr zu einem gemeinsamen 10km-VL "verführen" (sie weiß aber noch nichts davon).
Danke Jo,
Du hast Recht. Durch einen Marathon verändert man nur schwer indirekt sein Leben. Eventuelle Probleme muß man schon etwas gezielter angehen.
Danke Fritz,
im Nachhinein betrachtet merke ich es auch: in der Vorbereitung waren alle Landschaftswettkämpfe klasse (von meinem 30km-Lauf in Garbenteich und meinem HM in Niederrodenbach schwärme ich noch heute), während die Stadtwettbewerbe durchgehend ein Graus für mich waren.
Danke Tina,
da bin ich ja doch nicht ganz alleine mit meine Gefühlen!
Danke Manzoni,
Du hast Recht. Ich muß wieder mehr Spaß am Laufen gewinnen und mich weniger unter Druck setzen (lassen).
Danke Lars,
stimmt, vielleicht hat mir ja nur noch Deine Gratulation zum Glück gefehlt ;-))
Gruß
Clemens
Danke Sigi,
ich werde versuchen die Familie stärker in mein Laufen einzubinden.
Die Kinder könnten mich öfters mit dem Fahrrad begleiten und meine Frau möchte ich nächstes Jahr zu einem gemeinsamen 10km-VL "verführen" (sie weiß aber noch nichts davon).
Danke Jo,
Du hast Recht. Durch einen Marathon verändert man nur schwer indirekt sein Leben. Eventuelle Probleme muß man schon etwas gezielter angehen.
Danke Fritz,
im Nachhinein betrachtet merke ich es auch: in der Vorbereitung waren alle Landschaftswettkämpfe klasse (von meinem 30km-Lauf in Garbenteich und meinem HM in Niederrodenbach schwärme ich noch heute), während die Stadtwettbewerbe durchgehend ein Graus für mich waren.
Danke Tina,
da bin ich ja doch nicht ganz alleine mit meine Gefühlen!
Danke Manzoni,
Du hast Recht. Ich muß wieder mehr Spaß am Laufen gewinnen und mich weniger unter Druck setzen (lassen).
Danke Lars,
stimmt, vielleicht hat mir ja nur noch Deine Gratulation zum Glück gefehlt ;-))
Gruß
Clemens
Seelen-Striptease nach Ffm-Marathon
13Hallo Clemens!
Danke für Deinen Bericht, er hat mich das mit der Euphorie und dem Egoismus nochmal überdenken lassen.
Allerdings komme ich für mich selbst zu keinem anderen Ergebnis. Sowohl das Training als auch der Wettkampf haben mir sehr viel Spaß gemacht - ich mußte mich kein einziges Mal richtig quälen.
Ich habe ebenfalls noch keine eigene Familie - denke aber nicht, daß ich wegen des Trainings die Leute vernachlässigt habe, die mir nahestehen. Meine Freundin ist hellauf begeistert davon gewesen, und ihr hat das Zuschauen und Anfeuern sehr viel Spaß gemacht.
Eine Lebensmaxime von mir ist, sich nicht nur an eine einzige Sache im Leben zu klammern. Viele machen das z.B. mit ihrem Beruf. Und sobald es beruflich bergab geht oder man nicht an das Ziel kommt, das man sich gesetzt hat, fällt man in ein Loch. Andere leben ganz von Liebe und Familie - obwohl das für mich noch am ehesten nachvollziehbar ist, können auch hier Dinge passieren, die einen aus der Bahn werfen oder sogar richtig niederstrecken (Entfernungsbeziehungen, Scheidung, Tod usw.).
Ich versuche deshalb, mehr als einen oder zwei Hauptbezugspunkte im Leben zu haben. Und das ist gut so. Meine Freundin ist vor gut 2 Monaten von Bamberg nach Bremen gezogen. Beruflich und finanziell können wir beide uns es momentan nicht leisten, uns öfter als alle 4 Wochen zu sehen. Da tut mir das Laufen sehr gut und verhindert die meiste Zeit, daß ich vor Sehnsucht in ein tiefes Loch falle.
Aber warum diese Euphorie beim und nach dem Marathon? Das ist sicher bei jedem anders. Bei mir ist sie einfach nur da. Warum sollte ich hinterfragen, warum ich mich gut fühle?
Entschuldige bitte die vielen ich`s, jetzt kommst Du dran:
Deine Haltung zum Thema Marathon kann ich jedoch gut nachvollziehen. Du hast von anderen gehört, wie es ist, und wolltest es auch so erleben. Nur leider war es für Dich nicht so toll wie für die anderen, irgendwie enttäuschend. Da bekommt die ganze Lauferei zur Vorbereitung natürlich irgendwie einen schalen Geschmack. Ob Du dafür nun Deine Familie vernachlässigt hast oder nicht, kannst Du Dir natürlich nur selbst beantworten.
Generell solltest Du nur laufen, wenn es Dir auch Spaß macht. Verfolgst Du mit dem Laufen einen bestimmten Zweck (z.B. Fitneß/Abnehmen) und macht es Dir keinen Spaß, solltest Du Dir überlegen, ob dieser Zweck es Dir überhaupt wert ist, Dich dafür anzustrengen und ob Du ihn nicht auch anders erreichen kannst. Ist er es Dir wert und siehst Du keine andere Möglichkeit, ihn zu erreichen, ist es auch nicht unvernünftig, ohne Spaß zu laufen.
Es würde mich jedenfalls für Dich freuen, wenn Du wieder Spaß am Laufen findest und das ganze in Harmonie zu Deinem restlichen Leben bringst. Allein die Tatsache, daß Du Dir diese Gedanken machst, überzeugt mich davon. Und kein Mensch verlangt von Dir, wieder einen Marathon zu laufen, wenn Du nicht willst.
Lieben Gruß,
Stefan
P.S.: Wir müßten uns auf der Strecke eigentlich ein paar Mal gegenseitig überholt haben (zwischen Kilometer 30 und 40).
Danke für Deinen Bericht, er hat mich das mit der Euphorie und dem Egoismus nochmal überdenken lassen.
Allerdings komme ich für mich selbst zu keinem anderen Ergebnis. Sowohl das Training als auch der Wettkampf haben mir sehr viel Spaß gemacht - ich mußte mich kein einziges Mal richtig quälen.
Ich habe ebenfalls noch keine eigene Familie - denke aber nicht, daß ich wegen des Trainings die Leute vernachlässigt habe, die mir nahestehen. Meine Freundin ist hellauf begeistert davon gewesen, und ihr hat das Zuschauen und Anfeuern sehr viel Spaß gemacht.
Eine Lebensmaxime von mir ist, sich nicht nur an eine einzige Sache im Leben zu klammern. Viele machen das z.B. mit ihrem Beruf. Und sobald es beruflich bergab geht oder man nicht an das Ziel kommt, das man sich gesetzt hat, fällt man in ein Loch. Andere leben ganz von Liebe und Familie - obwohl das für mich noch am ehesten nachvollziehbar ist, können auch hier Dinge passieren, die einen aus der Bahn werfen oder sogar richtig niederstrecken (Entfernungsbeziehungen, Scheidung, Tod usw.).
Ich versuche deshalb, mehr als einen oder zwei Hauptbezugspunkte im Leben zu haben. Und das ist gut so. Meine Freundin ist vor gut 2 Monaten von Bamberg nach Bremen gezogen. Beruflich und finanziell können wir beide uns es momentan nicht leisten, uns öfter als alle 4 Wochen zu sehen. Da tut mir das Laufen sehr gut und verhindert die meiste Zeit, daß ich vor Sehnsucht in ein tiefes Loch falle.
Aber warum diese Euphorie beim und nach dem Marathon? Das ist sicher bei jedem anders. Bei mir ist sie einfach nur da. Warum sollte ich hinterfragen, warum ich mich gut fühle?
Entschuldige bitte die vielen ich`s, jetzt kommst Du dran:
Deine Haltung zum Thema Marathon kann ich jedoch gut nachvollziehen. Du hast von anderen gehört, wie es ist, und wolltest es auch so erleben. Nur leider war es für Dich nicht so toll wie für die anderen, irgendwie enttäuschend. Da bekommt die ganze Lauferei zur Vorbereitung natürlich irgendwie einen schalen Geschmack. Ob Du dafür nun Deine Familie vernachlässigt hast oder nicht, kannst Du Dir natürlich nur selbst beantworten.
Generell solltest Du nur laufen, wenn es Dir auch Spaß macht. Verfolgst Du mit dem Laufen einen bestimmten Zweck (z.B. Fitneß/Abnehmen) und macht es Dir keinen Spaß, solltest Du Dir überlegen, ob dieser Zweck es Dir überhaupt wert ist, Dich dafür anzustrengen und ob Du ihn nicht auch anders erreichen kannst. Ist er es Dir wert und siehst Du keine andere Möglichkeit, ihn zu erreichen, ist es auch nicht unvernünftig, ohne Spaß zu laufen.
Es würde mich jedenfalls für Dich freuen, wenn Du wieder Spaß am Laufen findest und das ganze in Harmonie zu Deinem restlichen Leben bringst. Allein die Tatsache, daß Du Dir diese Gedanken machst, überzeugt mich davon. Und kein Mensch verlangt von Dir, wieder einen Marathon zu laufen, wenn Du nicht willst.
Lieben Gruß,
Stefan
P.S.: Wir müßten uns auf der Strecke eigentlich ein paar Mal gegenseitig überholt haben (zwischen Kilometer 30 und 40).
Seelen-Striptease nach Ffm-Marathon
14Hallo Clemens,
der Bericht unterscheidet sich ja wirklich deutlich von dem was man erwartet. Obwohl die Überschrift sehr passend ist...
Mid-Life-Krise wegen des Marathons? Nein, sicher nicht. Aber vielleicht trotz des Laufens? Meine Erfahrung ist, das Probleme sich nicht im Nichts auflösen während man läuft, obwohl man denen doch sooo viel Zeit dazu lässt.
Möglich aber, das es gar nicht diese Sinnkrise ist. Vielleicht hast Du Dich nur sehr lang und intensiv auf dieses Ereignis konzentriert, so dass Du jetzt zwangsläufig in ein Loch fällst? Du solltest versuchen das herauszubekommen, in Deinem eigenen Interesse.
Ich -Sätze. Schön, dass Du selbst das Thema erkannt hast. Habe am Montag Nachmittag mal zufällig in eine Fernseh-Talk-Show reingezappt.
Thema: `Das Schweigen der Männer`. In unserer Gesellschaft gibt es sehr viele Männer mit diesem `Sprech-Defizit`. Vor allem `Ich-Sätze` werden unterdrückt in der Familie und der Beziehung. Wer spricht schon über seine Gefühle. Manchmal erscheint es einem vielleicht auch einfacher die Laufschuhe zu schnüren und dem Problem davon zu laufen, als darüber zu reden. Und nach dem lauf ist man ja eh` geschafft und müde.....
Dies alles muss natürlich nicht auf Dich zutreffen. Es fiel mir nur so beim Lesen ein. Vielleicht weil es ja meine eigene Situation widerspiegelt?
Grüße
Peter
der Bericht unterscheidet sich ja wirklich deutlich von dem was man erwartet. Obwohl die Überschrift sehr passend ist...
Mid-Life-Krise wegen des Marathons? Nein, sicher nicht. Aber vielleicht trotz des Laufens? Meine Erfahrung ist, das Probleme sich nicht im Nichts auflösen während man läuft, obwohl man denen doch sooo viel Zeit dazu lässt.
Möglich aber, das es gar nicht diese Sinnkrise ist. Vielleicht hast Du Dich nur sehr lang und intensiv auf dieses Ereignis konzentriert, so dass Du jetzt zwangsläufig in ein Loch fällst? Du solltest versuchen das herauszubekommen, in Deinem eigenen Interesse.
Ich -Sätze. Schön, dass Du selbst das Thema erkannt hast. Habe am Montag Nachmittag mal zufällig in eine Fernseh-Talk-Show reingezappt.
Thema: `Das Schweigen der Männer`. In unserer Gesellschaft gibt es sehr viele Männer mit diesem `Sprech-Defizit`. Vor allem `Ich-Sätze` werden unterdrückt in der Familie und der Beziehung. Wer spricht schon über seine Gefühle. Manchmal erscheint es einem vielleicht auch einfacher die Laufschuhe zu schnüren und dem Problem davon zu laufen, als darüber zu reden. Und nach dem lauf ist man ja eh` geschafft und müde.....
Dies alles muss natürlich nicht auf Dich zutreffen. Es fiel mir nur so beim Lesen ein. Vielleicht weil es ja meine eigene Situation widerspiegelt?
Grüße
Peter
Seelen-Striptease nach Ffm-Marathon
15lass etwas zeit vergehen und denke dann nochmal über alles nach. ich glaube nach dem ersten marathon gehen viele durch ein emotionales wellental. ich bin auch über die ziellinie und hätte heulen können vor glück. hättest du mich im verpflegungsbereich oder einen tag danach noch gefragt, hätte ich wohl gesagt: war geil, hat spass gemacht, das gefühl es geschafft zu haben war riesig, aber ich brauche das alles nicht noch mal. ich weiss nicht, wie lange ich diesen gedanken noch mit mir rumgetragen habe, aber plötzlich war das alles weg und es war ein anderer da: paris ich komme!
ciao,
markuz
ciao,
markuz
Seelen-Striptease nach Ffm-Marathon
16Hai Clemens!!!!!!!
Ich finde mich in deinem Bericht selbst wieder und kann das echt nachvollziehen, bei mir war es nach dem 1. M auch so.
Das Laufen rutschte weit in den Keller und ich wusste auch net warum ich es da wieder raus holen wollte.
Nach dem 1. Lauf durch meinen Wald wusste ich wieder warum ich diesen Sport so gerne mache.
Weil es mein Sport ist
Es ist für mich immer ein Ziel nach einem langen Arbeitstag ne Runde zu laufen, abzuschalten, Kraft für einen neuen Arbeitstag tanken und die Natur zu geniessen.
Die Carrera-Bahn ist das Laufen, der Marathon ist nur ein neues Auto für die Bahn.
Gefühlsmässig gehts nach einem M runter, wenn du zwei Wochen vor einem gepalnten M feststellen musst das du diesen aus gesundhtl. Gründen nicht laufen kannst, gehts noch viel weiter begab.
Gruss Mayo
Ich finde mich in deinem Bericht selbst wieder und kann das echt nachvollziehen, bei mir war es nach dem 1. M auch so.
Das Laufen rutschte weit in den Keller und ich wusste auch net warum ich es da wieder raus holen wollte.
Nach dem 1. Lauf durch meinen Wald wusste ich wieder warum ich diesen Sport so gerne mache.
Weil es mein Sport ist
Es ist für mich immer ein Ziel nach einem langen Arbeitstag ne Runde zu laufen, abzuschalten, Kraft für einen neuen Arbeitstag tanken und die Natur zu geniessen.
Die Carrera-Bahn ist das Laufen, der Marathon ist nur ein neues Auto für die Bahn.
Gefühlsmässig gehts nach einem M runter, wenn du zwei Wochen vor einem gepalnten M feststellen musst das du diesen aus gesundhtl. Gründen nicht laufen kannst, gehts noch viel weiter begab.
Gruss Mayo
Seelen-Striptease nach Ffm-Marathon
17Hallo Clemens,
ich kann deine Gefühle voll und ganz nachvollziehen. Auch bei mir kam nach dem ersten und bisher einzigen Marathon (Köln) nicht das riesige Glücksgefühl, keine feuchten Augen - ich war einfach nur fertig. Während des Laufens hab ich nur gedacht: Das machst du nie wieder.
Schon zwei Stunden später hatte sich das komplett gedreht.
Ich wollte und will mich selbst wieder überwinden. Der Marathon als Mount Everest des kleinen Mannes: ja, ich will ihn wieder bezwingen. Darum werde ich wieder Marathon laufen.
Bei meiner Frau stößt das weitgehend auf Unverständnis. Du hast es dir doch bewiesen, warum nochmal? Kurz vor dem Ziel hast du ausgesehen wie ein alter Mann. Was soll das bringen?
Spaß! Spaß soll es bringen!
Schwer für meine Frau, das zu verstehen. O.K., Marathon hat auch was von Masochismus oder zumindest von Leidensfähigkeit. Aber hätte ich keinen Spaß dabei, täte ich es nicht. Mein Mantra heißt weiterhin: Ich laufe nur für mich. Ist egoistisch, zugegeben.
Was das Familienleben angeht, laufe ich immer nur vor dem Frühstück, egal wie früh das ist. Teilweise stehe ich um 04.30 Uhr auf. Das ist es mir wert. Dafür will ich dann auch zweimal im Jahr ein Marathon-Wochenende für mich haben.
Ziemlich ernster Thread, merke ich gerade. Muss auch mal sein. Warum Marathon? Warum Laufen? Die Urfrage. Was soll das bringen?
Für mich: siehe oben.
oLi
+++ 28.11.2004: Spontan-HM in Bertlich? +++ 12.03.2005: Königsforst (Halb-) Marathon +++ 24.04.2005: HH-Marathon +++
[ Dieser Beitrag wurde von oLi am 04.11.2004 editiert. ]
ich kann deine Gefühle voll und ganz nachvollziehen. Auch bei mir kam nach dem ersten und bisher einzigen Marathon (Köln) nicht das riesige Glücksgefühl, keine feuchten Augen - ich war einfach nur fertig. Während des Laufens hab ich nur gedacht: Das machst du nie wieder.
Schon zwei Stunden später hatte sich das komplett gedreht.
Ich wollte und will mich selbst wieder überwinden. Der Marathon als Mount Everest des kleinen Mannes: ja, ich will ihn wieder bezwingen. Darum werde ich wieder Marathon laufen.
Bei meiner Frau stößt das weitgehend auf Unverständnis. Du hast es dir doch bewiesen, warum nochmal? Kurz vor dem Ziel hast du ausgesehen wie ein alter Mann. Was soll das bringen?
Spaß! Spaß soll es bringen!
Schwer für meine Frau, das zu verstehen. O.K., Marathon hat auch was von Masochismus oder zumindest von Leidensfähigkeit. Aber hätte ich keinen Spaß dabei, täte ich es nicht. Mein Mantra heißt weiterhin: Ich laufe nur für mich. Ist egoistisch, zugegeben.
Was das Familienleben angeht, laufe ich immer nur vor dem Frühstück, egal wie früh das ist. Teilweise stehe ich um 04.30 Uhr auf. Das ist es mir wert. Dafür will ich dann auch zweimal im Jahr ein Marathon-Wochenende für mich haben.
Ziemlich ernster Thread, merke ich gerade. Muss auch mal sein. Warum Marathon? Warum Laufen? Die Urfrage. Was soll das bringen?
Für mich: siehe oben.
oLi
+++ 28.11.2004: Spontan-HM in Bertlich? +++ 12.03.2005: Königsforst (Halb-) Marathon +++ 24.04.2005: HH-Marathon +++
[ Dieser Beitrag wurde von oLi am 04.11.2004 editiert. ]
Seelen-Striptease nach Ffm-Marathon
18Hallo Clemens,
Du bist überhaupt nicht allein damit. Mir ging es nach meinem Marathondebut im April diesen Jahres ähnlich. Ich hatte viel anderen Stress in der direkten Vorbereitung, habe viel zu wenig Kilometer geschafft und irgendwie war alles anders als erwartet. Im Ziel war ich erstmal froh, es endlich geschafft zu haben, aber von Euphorie oder ähnlichem keine Spur. Ich dachte zunächst, ich würde keinen Marathon mehr laufen wollen. Außerdem fehlten die Ziele für die (läuferische) Zukunft und ich hatte wochenlang Motivationsprobleme.
Das ist allerdings lange vorbei und inzwischen macht mir das laufen wieder viel Spass. Ich bin seitdem zwei Halbmarathone und auch kürzere Wettkämpfe gelaufen, die mir ebenfalls viel Spass gemacht haben. Von dieser Euphorie kann ich allerdings immernoch nicht berichten. Lust auf Marathon hab ich trotzdem wieder bekommen und mich für HH angemeldet.
Ich lese diese Berichte immer mit viel Begeisterung, finde inzwischen aber ok, dass es bei mir eben nicht so ist.
Ach übrigens, herzlichen Glückwunsch zum Finish und zur tollen Zeit
!
Liebe Grüße, Birgit

Du bist überhaupt nicht allein damit. Mir ging es nach meinem Marathondebut im April diesen Jahres ähnlich. Ich hatte viel anderen Stress in der direkten Vorbereitung, habe viel zu wenig Kilometer geschafft und irgendwie war alles anders als erwartet. Im Ziel war ich erstmal froh, es endlich geschafft zu haben, aber von Euphorie oder ähnlichem keine Spur. Ich dachte zunächst, ich würde keinen Marathon mehr laufen wollen. Außerdem fehlten die Ziele für die (läuferische) Zukunft und ich hatte wochenlang Motivationsprobleme.
Das ist allerdings lange vorbei und inzwischen macht mir das laufen wieder viel Spass. Ich bin seitdem zwei Halbmarathone und auch kürzere Wettkämpfe gelaufen, die mir ebenfalls viel Spass gemacht haben. Von dieser Euphorie kann ich allerdings immernoch nicht berichten. Lust auf Marathon hab ich trotzdem wieder bekommen und mich für HH angemeldet.
Ich lese diese Berichte immer mit viel Begeisterung, finde inzwischen aber ok, dass es bei mir eben nicht so ist.
Ach übrigens, herzlichen Glückwunsch zum Finish und zur tollen Zeit


Liebe Grüße, Birgit

Seelen-Striptease nach Ffm-Marathon
19Hallo Clemens,
vieles von dem, was du schreibst erkenne ich auch bei mir wieder. Ich bin inzwischen 2 Marathons gelaufen und hatte noch nie das in diesem Forum ja schon mehrfach beschriebene Hochgefühl. Grosse Stadtmarathons finde ich schrecklich und nachdem ich dieses Jahr in Münster war habe ich gesagt, hier läufst du nie wieder. Ich weiß nicht, was man daran gut finden kann, wenn man 25 km gelaufen ist (und dann noch bei der Hitze) und einen halben Meter neben einen haut einer mit aller Wucht auf eine große Pauke. Inzwischen sage ich: Vielleicht laufe ich in Münster doch noch mal, aber dann muss es was besonderes sein (so wie ET in FFM z.B.).
Mit einem halbwegs seriösen Training ist ein durchgestandener Marathonlauf meiner Meinung nach nichts besonderes, die Zeit würde ihn zu etwas besonderem machen. Die war aber bei mir bisher noch nicht so gut, dass ich damit zufrieden war (gemessen an dem Ziel, was ich habe). Übertriebene Gratulationen wären mir da eher peinlich (Deshalb habe ich meinen Kurzbericht über den Magdeburgmarathon auch in einem anderen Thread "versteckt").
Die Motivation einen Marathon zu laufen (und es auch wieder zu tun) ziehe ich aus zwei Dingen. Zum einen sehe ich die täglichen Ärgernisse mit einem großen Abstand. Wenn mir mal jemand blöd kommt, denke ich mir ich kann etwas was du nicht kannst und dann muss ich (innerlich) lachen. Außerdem gibt mir ein Marathonlauf die Gewissheit, alles zu schaffen, was ich mir vornehme. Das strahlt sicher auch aus und man glaubt es mir dann auch, wenn ich es sage.
Der zweite Grund ist dass ich hoffe irgendwann meine Wunschzeiten zu erreichen (davon bin ich fest überzeugt - siehe oben)
Meine Frau (Motto: Sport ist Mord) findet das auch nicht immer lustig, wenn ich am Sonntag laufen gehe und sage: Rechne mal so in drei Stunden wieder mit mir. Zumal ich auch in der Woche selten da bin. Ich glaube aber schon, dass sie auch stolz ist, wenn sie erzählen kann, das ihr Mann Marathon läuft. So gesehen hat sie auch etwas davon.
Es kann durchaus sein, dass ich in ein oder zwei Jahren sage: Marathon laufen ist langweilig, weil keine grosse Herausforderung mehr. Dann werde ich mir etwas anderes suchen, vielleicht die 100 km von Biel, Triathlon (den Ironman natürlich) oder etwas ganz anderes. Beruflich mache ich das übrigens auch hin und wieder so. Immer der gleiche Job ist mir auch zu langweilig.
Viele Grüsse
Ralf
vieles von dem, was du schreibst erkenne ich auch bei mir wieder. Ich bin inzwischen 2 Marathons gelaufen und hatte noch nie das in diesem Forum ja schon mehrfach beschriebene Hochgefühl. Grosse Stadtmarathons finde ich schrecklich und nachdem ich dieses Jahr in Münster war habe ich gesagt, hier läufst du nie wieder. Ich weiß nicht, was man daran gut finden kann, wenn man 25 km gelaufen ist (und dann noch bei der Hitze) und einen halben Meter neben einen haut einer mit aller Wucht auf eine große Pauke. Inzwischen sage ich: Vielleicht laufe ich in Münster doch noch mal, aber dann muss es was besonderes sein (so wie ET in FFM z.B.).
Mit einem halbwegs seriösen Training ist ein durchgestandener Marathonlauf meiner Meinung nach nichts besonderes, die Zeit würde ihn zu etwas besonderem machen. Die war aber bei mir bisher noch nicht so gut, dass ich damit zufrieden war (gemessen an dem Ziel, was ich habe). Übertriebene Gratulationen wären mir da eher peinlich (Deshalb habe ich meinen Kurzbericht über den Magdeburgmarathon auch in einem anderen Thread "versteckt").
Die Motivation einen Marathon zu laufen (und es auch wieder zu tun) ziehe ich aus zwei Dingen. Zum einen sehe ich die täglichen Ärgernisse mit einem großen Abstand. Wenn mir mal jemand blöd kommt, denke ich mir ich kann etwas was du nicht kannst und dann muss ich (innerlich) lachen. Außerdem gibt mir ein Marathonlauf die Gewissheit, alles zu schaffen, was ich mir vornehme. Das strahlt sicher auch aus und man glaubt es mir dann auch, wenn ich es sage.
Der zweite Grund ist dass ich hoffe irgendwann meine Wunschzeiten zu erreichen (davon bin ich fest überzeugt - siehe oben)
Meine Frau (Motto: Sport ist Mord) findet das auch nicht immer lustig, wenn ich am Sonntag laufen gehe und sage: Rechne mal so in drei Stunden wieder mit mir. Zumal ich auch in der Woche selten da bin. Ich glaube aber schon, dass sie auch stolz ist, wenn sie erzählen kann, das ihr Mann Marathon läuft. So gesehen hat sie auch etwas davon.
Es kann durchaus sein, dass ich in ein oder zwei Jahren sage: Marathon laufen ist langweilig, weil keine grosse Herausforderung mehr. Dann werde ich mir etwas anderes suchen, vielleicht die 100 km von Biel, Triathlon (den Ironman natürlich) oder etwas ganz anderes. Beruflich mache ich das übrigens auch hin und wieder so. Immer der gleiche Job ist mir auch zu langweilig.
Viele Grüsse
Ralf
Seelen-Striptease nach Ffm-Marathon
20So nach und nach finden sich doch noch einige Seelenverwandte.
@Ishimori:
Dir kann das Laufen helfen, um die ferne Freundin nicht zu sehr zu vermissen; bei mir ist das Laufen dagegen ein (unabsichtliches?) "Mich-der-Familie-entziehen", was die Beziehung belasten kann.
PS: Ich habe mal in der netten Rennsimulation auf der Ffm-Marathon-Seite die 4 Läufer Der Kieler1 (6940), Ishimori (9841), odie (9829) und CePeZet (5194) miteinander laufen lassen und wir haben wirklich ständig nahe beieinander gehangen.
@sirius:
Ich glaube, ich hätte auch als Problemfall in der Talkshow auftreten können, denn eigentlich sollte man ja zuhause eher und häufiger über seine Gefühle sprechen als hier im Internet....
@markuz:
Auf der Ziellinie wußte ich nicht, ob ich lachen oder weinen sollte - da kamen die Tränen aber auch schon von alleine!
@mayo:
Ich habe es immer noch nicht geschafft wieder loszulaufen - nach 1/2 Jahr mit max. 1 Tag Laufpause ein seltsames Gefühl! Es fängt aber schon heftig an zu kribbeln.
@oLi:
Unsere Frauen sind scheinbar auch seelenverwandt! Ich gebe jedoch nicht auf, sie ebenfalls ans Laufen zu bringen, um ihr Verständnis für mich und meinen Sport zu wecken.
@sunflower:
In meiner Vorbereitung war es dann am schönsten, wenn ich meine Uhr nicht zum Maß aller Dinge gemacht habe. Muß man denn immer auf eine Bestzeit aus sein? Ich glaube ich versuche mich mal als Genußläufer (wenn da nicht immer wieder der Ehrgeiz aufkommen würde!).
@ralf2004:
Manche mögen es halt, mit "Pauken und Trompeten" angetrieben zu werden (Sträflingsgaleere? Kriegsattacke?). Ich brauche beim Laufen nur das "Tapp-Tapp-Tapp" der Füße und etwas Vogelgezwitscher. Auch mit einem Walkman (hatten viele auch beim Marathon auf!) könnte ich nichts anfangen.
Liebe Grüße
Clemens
@Ishimori:
Dir kann das Laufen helfen, um die ferne Freundin nicht zu sehr zu vermissen; bei mir ist das Laufen dagegen ein (unabsichtliches?) "Mich-der-Familie-entziehen", was die Beziehung belasten kann.
PS: Ich habe mal in der netten Rennsimulation auf der Ffm-Marathon-Seite die 4 Läufer Der Kieler1 (6940), Ishimori (9841), odie (9829) und CePeZet (5194) miteinander laufen lassen und wir haben wirklich ständig nahe beieinander gehangen.
@sirius:
Ich glaube, ich hätte auch als Problemfall in der Talkshow auftreten können, denn eigentlich sollte man ja zuhause eher und häufiger über seine Gefühle sprechen als hier im Internet....
@markuz:
Auf der Ziellinie wußte ich nicht, ob ich lachen oder weinen sollte - da kamen die Tränen aber auch schon von alleine!
@mayo:
Ich habe es immer noch nicht geschafft wieder loszulaufen - nach 1/2 Jahr mit max. 1 Tag Laufpause ein seltsames Gefühl! Es fängt aber schon heftig an zu kribbeln.
@oLi:
Unsere Frauen sind scheinbar auch seelenverwandt! Ich gebe jedoch nicht auf, sie ebenfalls ans Laufen zu bringen, um ihr Verständnis für mich und meinen Sport zu wecken.
@sunflower:
In meiner Vorbereitung war es dann am schönsten, wenn ich meine Uhr nicht zum Maß aller Dinge gemacht habe. Muß man denn immer auf eine Bestzeit aus sein? Ich glaube ich versuche mich mal als Genußläufer (wenn da nicht immer wieder der Ehrgeiz aufkommen würde!).
@ralf2004:
Manche mögen es halt, mit "Pauken und Trompeten" angetrieben zu werden (Sträflingsgaleere? Kriegsattacke?). Ich brauche beim Laufen nur das "Tapp-Tapp-Tapp" der Füße und etwas Vogelgezwitscher. Auch mit einem Walkman (hatten viele auch beim Marathon auf!) könnte ich nichts anfangen.
Liebe Grüße
Clemens
Seelen-Striptease nach Ffm-Marathon
21Geht mir genauso. Gerade heute vormittag hatte ich wieder einen komplett genialen Lauf:Manche mögen es halt, mit "Pauken und Trompeten" angetrieben zu werden (Sträflingsgaleere? Kriegsattacke?). Ich brauche beim Laufen nur das "Tapp-Tapp-Tapp" der Füße und etwas Vogelgezwitscher. Auch mit einem Walkman (hatten viele auch beim Marathon auf!) könnte ich nichts anfangen.
Angenehmes Wetter, die Blätter leuchteten psychedelisch in allen möglichen Farben, unter den Füßen raschelte leise das Laub, in der Nase kitzelte dieser würzige Herbst-Duft und ich hatte den ganzen Wald für mich allein. Besser geht es nicht.
Wollte gar nicht mehr aufhören, und habe mich richtig in einen Rausch gelaufen. Walkman oder ähnliches hätte da nur gestört.
Seelen-Striptease nach Ffm-Marathon
22Die Gefahr besteht natürlich auch bei mir, daß ich mich mit dem Laufen Schwierigkeiten entziehe, die ich bewältigen müßte. Wie gesagt, dadurch, daß Du es bemerkst, ist das Problem schon halb (aber nur halb!) gelöst.Original von CePeZet:
Dir kann das Laufen helfen, um die ferne Freundin nicht zu sehr zu vermissen; bei mir ist das Laufen dagegen ein (unabsichtliches?) "Mich-der-Familie-entziehen", was die Beziehung belasten kann.
LG,
Stefan
Seelen-Striptease nach Ffm-Marathon
23Hallo, sehr interessanter Thread. Ich wollte mich nicht so weit rauslehnen in der Öffentlichkeit :glow:, aber hierzu muß ich doch was sagen, Stefan und Clemens:
Durch das Laufen entziehen wir uns nicht den Schwierigkeiten. Sondern wir lösen sie!
meint
Käferin
und zwar sowohl bei wenig Familie/Beziehung als auch und gerade bei viel Familie/zu enger Beziehung.

Durch das Laufen entziehen wir uns nicht den Schwierigkeiten. Sondern wir lösen sie!
meint
Käferin
und zwar sowohl bei wenig Familie/Beziehung als auch und gerade bei viel Familie/zu enger Beziehung.

Seelen-Striptease nach Ffm-Marathon
24@Käferin:
Ich gebe Dir recht, dass auch bei zu viel Familie das Laufen heilsam sein kann. Selbstkritisch betrachtet sollten dann natürlich beide Partner ähnliche Freiheiten bzw. Freizeiten haben. Spätestens wenn sich das eigene Gewissen meldet, hat man m.E. das zu duldende Maß an Egoismus überschritten.
Gruß
Clemens
Ich gebe Dir recht, dass auch bei zu viel Familie das Laufen heilsam sein kann. Selbstkritisch betrachtet sollten dann natürlich beide Partner ähnliche Freiheiten bzw. Freizeiten haben. Spätestens wenn sich das eigene Gewissen meldet, hat man m.E. das zu duldende Maß an Egoismus überschritten.
Gruß
Clemens
Seelen-Striptease nach Ffm-Marathon
25
Hallo Clemens,
das ist also dein Problem mit bzw. nach dem Marathon.
Gruß Käferin

bei der das Laufen zur familiären Situation gut paßt