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Dauerlauf schlecht für die Muskeln?

Dauerlauf schlecht für die Muskeln?

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Hallo,
Ich bin 16 Jahre alt und mache regelmäßige Dauerläufe (momentan zwischen 5 und 17km). Ich trainiere auf einen HM mit 18 jahren hin! In meinem Leichtathletik Verein hat mir jetzt jemand gesagt, dass lange Läufe in meinem Alter schlecht für die Muskeln sind und dass man dadurch schlechter sprinten kann. Stimmt das? Kürzere Distanzen waren nämlich eigentlich nie so mein Ding...
Würde mich echt über ne Antwort freuen :)

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Es ist insofern etwas Wahres dran, dass man nur in jungen Jahren die Sprintfähigkeit gut trainieren kann.
Das klappt im Alter nicht mehr so recht.
Darum rät man jungen Leuten meist, dass sie lieber erst mal die kurzen Distanzen trainieren und dann später auf die längeren umsteigen sollten.
Wenn dich kurze Strecken aber nicht interessieren, spricht nichts dagegen, auch jetzt schon für lange Läufe zu trainieren.
Dazu gehört ja auch schnelles Laufen (Intervalle, Tempolauf).
Dunkel, nass, windig, kalt. - "Yeah, let's go!!!"
Never stop.
No.Status.Quo.

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Du bist natürlich jetzt verunsichert, weil dir jemand gesagt hast, was seiner Meinung gut für dich ist. Wenn dir längere Distanzen aber besser gefallen, dann ist gibt es daran nichts zu meckern. Dir soll das Laufen Spaß machen und nicht jemand anderem. Und siehe Blende, um Tempotraining wirste nicht herum kommen. Aber das hängt auch von deinen Ambitionen für deinen Halbmarathon und deine weitere Lauferei ab.

Gruss Tommi
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Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade

"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

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Die Leute in den Leichtathletikvereinen haben's halt mit Sport und Leistung. Wenn Du Dich nicht so anstrengen und die Grundlagen der Lauferei nicht erlernen will, kannst Du Dich ruhig weiter gemütlich auf den HM vorbereiten.

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Quatsch, bones!

1.) Techniktraining, Lauf-ABC, kurze, knackige Intervalle (ins and outs, 200er) tun auch einem jungen, talentierten Langstreckler gut. Soweit so gut.
Das wissen gute Vereinstrainer auch.

Aber: Die Hobbyschwätzer sind´s wohl eher, die solche einseitigen Ratschläge geben, wie jana.sophie sie da gehört hat.

Denn:
2.) Bei weitem nicht jeder hervorragende Langstreckler war mit 18 Mittelstreckler (oder gar Sprinter, das ist sogar ganz ungewöhnlich) und hat ein dem entsprechendes Training jahrelang gemacht.

3.) Wenn Du, jana.sophie, von Haus aus kein großes Sprinttalent bist, wirst Du höchstwahrscheinlich nie ein guter Sprinter, egal, wie das Training beschaffen ist. Zum Sprinter muss man schon ein Stück weit geboren sein. Wem die nötige Grundschnelligkeit abgeht, der hat nie je Chance, vorne mitzumischen.
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Was ist Folding@home?:geil: Mach doch mit in unserem Folding@home-Team!:geil:

Wer aufhört besser zu werden, hat aufgehört gut zu sein.
14.11.´10 Tenero M: 2:58:06 :)
13.11.´11 Tenero HM: 1:23:02
29.7.´12 Radolfzell 10k: 37:33

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Einseitig finde ich eher dieses Training:
jana.sophie hat geschrieben: ....mache regelmäßige Dauerläufe (momentan zwischen 5 und 17km).
Damit schafft sie sicher die 21KM, wird aber keine hervorragende Langstrecklerin. Vielleicht will sie das aber auch gar nicht.

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Also der Ratschlag war wirklich nicht so das wahre.
Und ob Ihr Training einseitig ist kann man so auch nicht beurteilen.
Aber wenn ein HM interessanter ist als Sprinten, dann bereite Dich darauf vor, und mach dabei auch Tempotraining. Wenn Du in einem Verein bist, dann sollte dein Trainier Dir mehr weiterhelfen können als wir z.Z. mit Mutmaßungen.

Das wichtigste ist, dass es Dir Spaß macht! Das ist auch das einzige worum es gehen sollte.
Bin wieder da und will auch bleiben.
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HM-10/14 - 2:10:08 | 10k-11/14 - 49:45 ...to be continue
GARMIN Connect <-> Lauftagebuch

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Hallo jana.sophie,

ob man kurz und sehr schnell oder weit und dafür ausdauernd langsam laufen kann, ist zum größten Teil eine Frage des jeweiligen Trainings. Will heißen: Wenn du heute für HM trainierst, dann wirst du bald einen HM in ansprechender Zeit laufen können. Doch dieser Weg ist nicht unumkehrbar. Wenn du danach dein Training änderst, weil du plötzlich als Ziel hast auf kürzeren Strecken schnell zu sein, dann wird dir das nach der entsprechenden "Anlaufzeit" auch gelingen. Der größte Teil des Lauferfolges ist immer Training (= Trainingsfleiß, Fähigkeit sich über längere Zeit entsprechend zu fordern). Ob jemand wirklich (Super-) Klasse bei einer der Laufdisziplinen werden kann - damit meine ich nicht nur lokale oder regionale Spitze, sondern bundesweit oder gar noch umfassender - liegt aber nicht in seiner Hand. Das hat sich bei der Kombination der Gene seiner Eltern entschieden. Man muss bestimmte herausragende Eigenschaften besitzen, um z.B. einen Marathon in einer Spitzenzeit laufen zu können. Und für die Fähigkeit wirklich schnelle Sprints abzuliefern gilt dasselbe. Eine wichtige, für Sprinter z.B. entscheidende Eigenschaft ist der Aufbau der Muskeln. Grob vereinfacht: Wir verfügen über zwei Arten von Muskelfasern: Schnell zuckende (FT-Fasern, von Fast Twitch) und langsam zuckende (ST-Fasern, von Slow Twitch). Die prozentuale Zusammensetzung von Muskelbündeln variert von Mensch zu Mensch. Es gibt Menschen, die von Geburt an - in den Genen festgelegt - eine erhöhte Anzahl von FT-Fasern besitzen. Solche Menschen sind dazu prädestiniert (zumindest was diese Eigenschaft ihrers Körpers angeht) sehr schnell zu laufen. Andere besitzen mehr ST-Fasern. Aus denen wird nie ein Weltklassesprinter rekrutiert werden können, dafür haben sie muskulär zumindest eine Chance gute Ausdauer zu entwickeln. Nun kommt noch hinzu, dass eine Unterklasse der FT-Fasern durch entsprechendes Training in ST-Fasern umgewandelt werden kann. Das würde nun die Argumentation stützen, dass Ausdauertraining der muskulären Schnellkraft (also der Schnelligkeit) abträglich ist, wenn sie unumkehrbar wäre. Ist sie aber nicht. Durch entsprechendes Training werden die Fasern wieder ihre ursprünglichen Eigenschaften annehmen.

Ich würde mich dem Rat deines Vereinsmenschen trotzdem anschließen, wenn du wirklich eine Karriere als Sprinter (100 bis 400 m) anstrebtest. Denn jedes verlorene Jahr Training wird letztlich die Erreichung deiner persönlichen Grenze in einer Disziplin hinauszögern und irgendwann dann auch dazu führen, dass diese persönliche Grenze nicht mehr voll ausgereizt werden kann. Da du dergleichen aber nicht willst, gibt es keinen Grund auf das Ausdauertraining zu verzichten.

Alles Gute und viel Spaß beim Laufen

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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Vielen dank für die antworten!! Ich hab eigentlich nicht so wirklich geglaubt dass das in der Form stimmt, war dann aber doch etwas verunsichert ;) ich werde mit meinen dauerläufen zusätzlich zu 2x die Woche Leichtathletik und Fitnessstudio auf jeden Fall allein aus Spaß an der Sache weitermachen :)

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man sollte sich entscheiden. Sprint oder Ausdauer.
In jungen Jahren legt man den Baustein für Sprint.
Der Sprinter kann immer und schnell auf Ausdauer wechseln; der Ausdauerläufer wird echte Probleme haben wenn er Sprinter werden will.

Und nun kommst du.
Was willst du?
Sprint oder HM

Ich würde Richtung HM trainieren und leben. Damit bist du gut aufgestellt.
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