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Marathon für mich machbar oder doch lieber Halbmarathon?

Marathon für mich machbar oder doch lieber Halbmarathon?

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Hallo,

derzeit befinde ich mich mitten im Traingsplan für meinen ersten Marathon. Geplant ist/war der Freiburg Marathon Ende März.

Ich bin schon seit ich denke kann übergewichtg, allrdigs auch recht (Ausdauer-)sport affin.
In den letzten 1,5Jahen habe ichinigermaßen konstant trainiert (Rennrad und Laufen) und mein Gewicht von ehemals 120 kg auf derzeit 98 kg reduziert. Tendenz fallend. Ich bin 37 Jahre alt und 1,85m groß.

Gesunheitliche Beschwerden durch das Laufen habe ich nicht. Derzeit laufe ich gem. Plan 50-60 km die Woche. Letzten Herbst habe ich an einem Halbmarathon teilgenommen und diesen in 1:58:41 recht ordentlich (für mein Verhältnisse) absolviert. Danach habe ich ambitioniert weitertainiert und erst kürzlich meine 10km Zeit im Wettkampf auf 47:33 verbessert.

Derzeit plagen mich allerdings Zweifel,ob bei all der Euphore wegen den für meine Verhältnisse schnell erreichten Zielen ein Marathon mit der Zielsetzung ordentlich durchaufen zu früh für mich ist. Was meint Ihr? Soll ich mein Marathonvorhaben einfach durchziehen oder bis in den Herbst warten um in Freiburg meine Halbmarathonzet zu verbessern?

Viele Grüße
Schwabe
http://forum.runnersworld.de/forum/tage ... ost1871613

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machbar ist ein dehnbarer Begriff.
Natürlich ist es machbar, aber sinnvoller ist es sicher erst im Herbst oder 2016 mit noch weniger kg. :)

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50-60km die Woche und eine 10Km Zeit von 47:33 hören sich gut an.
Wenn du jetzt noch lange Läufe bis 30KM einlegst im Training, dann schaffst du den Marathon problemlos. Aber viel Zeit hast du nicht mehr
Was sind momentan deine längsten Läufe im Training ?

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Wenn es dir nur um's ankommen geht, dann nur zu. Die Rahmenbedingungen (Gewicht, Wochen-KM) sind nicht optimal, aber das sind ja erstmal nichts anderes als Zahlen, die zwar gern miteinander verglichen werden, aber nur wenig über die wirkliche Leistungsfähigkeit eines Sportlers/Läufers aussagen.
Einen Marathon kann auch gehenderweise erstreiten - ob es so Spaß macht, kannst nur du dir beantworten

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Mein längster Lauf im Training war 25 km. Diesn habe ich recht problemlos in einer 6:25 Pace gelaufen. Kommendes Wochenende stehen 28 km auf dem Plan.

Ich weiß selbst nicht so genau, wo ich die Meßlatte für den ersten Marathon anlegen soll. Ich trainiere zwar grob nach einem 4 Stunden Plan, glaube aber nicht, dass eine solche Zeit das Ziel sein muss. 5 Stunden sollten es allerdings auch nicht sein. Wenn ich starte möchte ich wenn möglich durchlaufen. Wenn mir das gelänge, kommt eine Zeit von 4:00 bis 4:30 Stunden raus.
http://forum.runnersworld.de/forum/tage ... ost1871613

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Dass du 25km ohne Probleme schaffst, klingt doch schon mal sehr gut. Und dass du nicht krampfhaft an einer Zielzeit hängst, klingt noch besser. Wenn weiterhin im Training keine Beschwerden auftreten, sollte das doch klappen. Aber natürlich würde dir jedes Kilo, das du eventuell noch verlierst, die Sache leichter machen.
19. April 2015: Zürich Marathon

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schwabe2277 hat geschrieben:Das mit den Kilos ist mir schon klar. Ich hoffe, bis Ende März noch die 95 kg Marke im Griff zu haben. Das wäre dann immer noch mehr als genug. Aber mit mehr Reduzierung zu rechnen halte ich nicht für realistisch.
Ich finde gut, wie realistisch Du mit Dir umgehst Wir haben hier schon ganz andere Neuschreiber erlebt!

Wie schon angesprochen: Du wirst es sicher irgendwie schaffen, aber sicher nicht so leicht und so gut wie nach einem Jahr zusätzlichem Training. Letztlich kannst nur Du beurteilen, was für Dich (und vor allem Deine langfristige Motivation) am besten ist: ein mäßiger Marathon, den Du dann beim nächsten Mal verbesserst, oder ein späterer HM und gleich ein besserer Marathon im nächsten Jahr.
Gruß vom NordicNeuling

Geduld...

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schwabe2277 hat geschrieben:Eile würde ich nicht sagen. Hätte einfach Lust darauf......
Hallo Schwabe,

Deine Entwicklung ist Klasse, 25 kg abzunehmen und die 47:30 auf 10!
Trotzdem sind 95 kg für deine Sehnen und Gelenke ne ganze Menge. Ich würde denen mehr Zeit gönnen.
Lauf den Halben in einer neuen PB, also unter 1:50 h
Das macht mindestens so viel Spass wie ein M.
Danach könntet du weiter Aufbauen und im Herbst angreifen!

Viel Spass in Freiburg

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schwabe2277 hat geschrieben:Hätte einfach Lust darauf......
Dann machs :) .
Bei den genannten Voraussetzungen (HM in <2h und 50 - 60km die Woche) sind <4:30 durchaus ein realistisches Ziel und je nach dem wie die restliche Vorbereitung, insbesondere die langen Läufe laufen ist auch 4:00 machbar. Freiburg wird vermutlich nicht voll sein, da kannst du dir mit dem Anmelden ja noch Zeit lassen, bis du den ersten 30er hinter dir hast und dann entscheiden.
Im September könntest du ggfs. in Karlsruhe laufen.
Aber wie gesagt: Wenn du Lust drauf hast gibt es aus meiner Sicht nichts, was dagegen spricht.

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Bengal hat geschrieben:50-60km die Woche und eine 10Km Zeit von 47:33 hören sich gut an.
khaosgott hat geschrieben:Bei den genannten Voraussetzungen (HM in <2h und 50 - 60km die Woche) sind <4:30 durchaus ein realistisches Ziel.
Mich erstaunt immer wieder diese isolierte Betrachtung von Unterdistanzzeiten. Tatsache ist doch aber, daß jemand, der das einer 10km-Zeit von 47:33 entsprechende Leistungsniveau über die HM-Distanz umsetzen kann, 1:45:xx laufen müßte. Davon kann hier aber keine Rede sein. Deshalb deutet der Vergleich von 10km- und HM-Zeit zumindest derzeit auf ein Marathon-Zeitziel jenseits der 4:40 hin - gesetzt den günstigen Fall, der Leistungsabfall würde mit zunehmender Distanz weiterhin linear verlaufen. Sonst wird es noch trüber.

So weit die schlechte Nachricht. Dem gegenüber steht der letzte lange Lauf mit 6:25/km über 25 km. Das in Kombination mit den Wochenumfängen (und nicht die Unterdistanzzeiten) ist möglicherweise die gute Nachricht des Tages. Von daher betrachtet könnte es sehr wohl etwas werden, je nachdem wie nah das Trainingstempo am Wettkampftempo lag. Letzteres muß man ja bei Zeitvorhaben in diesem Bereich einschränkend hinzufügen.

Über den Sinn eines Marathons mit einem deutlichem Übergewicht, das dem Bewegungsapparat mehr als vier Stunden lang zugemutet werden soll, ist damit freilich noch gar nichts gesagt.
Дуа кинум йах иди, ту пуц ца бофт тар ту-хез йатов̌!

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Zunächst mal herzlichen Dank für die Antworten und Meinungen.

Ich glaube ich muss meine Laufbiographie ein bischen erläutern, um auch die Divergenz der beiden Zeiten zu erklären.

Wie schon gesagt war ich schon immer übergewichtig, habe amlerdings schon vor vielen Jahren mit dem Laufen begonnen, bis auf 102kg abgenommen und im Jahr 2004 einen HM in 2:11 absolviert.

Danach habe ich vor allem ernährungstechnisch alles falsch gemacht und bin dann im Jahr 2013 bei 121 kg gelandet. Sport habe ich immer gemacht, v.a. bin ich gerne Rad gefahren.

2013 im Sommer habe ich dann begonnen auf meine Ernährung zu achten und mich langsam auch wieder an das Laufen heranzutrauen. Das war mit diesem massiven Übergewicht sehr heavy (im wahrsten Sinne des Wortes), ich hatte allerdings komischerweise durchs Radfahren eine gewisse Grundkondition, so dass ich von Beginn an 30 min durchlaufen konnte. Auch mit 120kg. Als Vorsichtsmassnahme habe ich die ersten Wochen so gestaltet, 2 mal die Woche 30-40 min zu laufen, 1-2 mal Nordic-Walking ca 12km im hügeligen Gelände. Das funktionierte Prima.

Ich bin jemand, der es trotz Familie und Job schafft, strukturiert am Training dranzubleiben.

Lauftechnisch habe ich den ersten Meilenstein gesetzt, als ich Silvester 2013 mit ca. 107 kg an bei einem Lauf mit 170hm 1:01 geschafft habe. Da habe ich gemerkt, dass mir die Teilnahme an Laufveranstaltungen viel Spass macht. Im März habe ich 10km flach anlässlich eines Stadtlaufes in 56:11 geschafft.

Dann habe ich das Laufen zu Gunsten des Rennrad fahrens etwas vernachlässigt. Aber ich habe immer etwas gemacht und kontinuierlich -wenn auch langsam- Gewicht verloren.

Im Juli habe ich begonnen mich mit nem 2 Stunden Plan auf den HM im Oktober vorzubereiten. Das funktionierte wie am Schnürchen. Ich war mit 99kg für meine Verhältnisse federleicht und fit am Start. Das Ziel war unter 2 Stunden zu laufen, allerdings habe ich den Anfängerfehleg aller Anfängerfehler begannen. Der Startschuss ertönte, der erste km lief super, ich habe hochgerechnet und versucht evtl. doch unter 1:50 zu laufen. Das war keine so gut Aktion, da diese Zeit nicht meine Kragenweite war. Kurzum : ab km 15 bin ich ziemlich eingebrochen. Heraus kam dann eine 1:58:41. Ich behaupte mal frech, dass mit einer besseren Einteilung eine 1:55 realistisch und drin gewesen wäre. Aber es gibt Erfahrungen, die muss man einfach machen, oder?

An Silvester habe ich dann 10,1 km bei sehr schlechten Streckenbedingungen in 50:42 geschafft. Derzeit starte ich bei einer Winterlaufserie und habe die ersten Läufe in 49:46 (120 hm und Sturmböen) und 47:33 (120hm bergauf und 140hm bergab) absolviert. Derzeit bin ich bei ca 97,5 kg.

Eigentlich trainiere ich schon nach nem 4 Stunden Plan auf den Marathon. Die Teilnahme an der Winterlaufserie war von mir so nicht geplant ist aber ein Weihnachtsgeschenk. Ich versuche dies, irgendwie in den Plan zu integrieren. Das Ganze ist aber mit ein Grund, weshalb ich den Marathon derzeit überdenke.

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Moin,

Nach allem, was ich von Dir gelesen habe, möchte ich Dich n Deinem Vorhaben bestärken...

Du scheinst ein zielorientierter Mensch zu sein, der regelmäßig an seinem Vorhaben arbeitet..., das ist eine Gute Grundlage!

Verabschiede Dich von jeglichen Zielzeitvorstellungen, versuche im Februar den Umfang vielleicht Durch eine zusätzliche TE zu erhöhen und absolviere wenigstens 3 Läufe mit 3 Stunden Länge (pace is wurscht) oder sogar noch ein Viertelstündchen mehr.

Du schaffst Das sicher und Hut ab für Deinen Gewichtsverlust, da geht noch was 😉...

Gutes Gelingen
runningknacki

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runningknacki hat geschrieben:Verabschiede Dich von jeglichen Zielzeitvorstellungen
Diese Empfehlung liest mal öfters für einen ersten Marathon. Ich kann das absolut nicht nachvollziehen.
Was soll das denn konkret heissen? Einfach mal drauf los laufen und schauen was passiert? Dann würde ich sicherlich in der ganzen Aufregung die Sache viel zu schnell angehen und hätte viel zu früh mein Pulver verschossen. Die zweite Rennhälfte wäre dann nur noch eine Quälerei oder gar nicht mehr zu schaffen.
Ich werde mir für meinen ersten Marathon ganz sicher eine Zielzeit setzen und versuchen, mich an die entsprechende (Maximal-)Pace zu halten. Selbstverständlich werde ich Tempo rausnehmen, wenn ich das Gefühl habe, dass die Energie für dieses Tempo nicht reicht, d.h. man darf sicher nicht um jeden Preis an der Zielzeit festhalten. Auch sollte man natürlich nicht enttäuscht sein, wenn die Zielzeit nicht erreicht wird.
Aber ganz ohne Zielzeit: Niemals und auf keinen Fall!
19. April 2015: Zürich Marathon

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hallo schwabe,

also ich würde dir auch raten weiterhin hart für deinen marathon im märz zu trainieren.
die zeiten der unterdistanzen sind aus meiner sicht sekündär. viel wichtiger ist, dass du deinen körper an die streckenlänge und wk-zeit gewöhnst. du solltest mindestens 35 km problemlos laufen können. alles darunter bringt einen nicht weiter. kurze aber schnelle gehpausen sollten dir helfen die lange distanz im training zunächst zu überstehen.
wichtig sind gerade für so eine distanz stabilität in hüfte und rücken (übungen dafür gibt es zahlreiche), um einen "einbruch" bei ermüdung der muskeln best möglich zu vermeiden.
viel erfolg.

gruß
runster

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PescheMAX hat geschrieben:...
Aber ganz ohne Zielzeit: Niemals und auf keinen Fall!
Hi nochmal zur späten Stunde, vielleicht hätte ich das ganze etwas präziser formulieren wollen und zwar in dem Sinne, dass die Zielzeit absolut zweitrangig ist.

Ich für meinen Teil hatte beim 1 M eine und habe diese punktgenau und "relativ" relaxt getroffen, aber ich wiege auch fast nur die Hälfte des Threaderstellers.

Sehr ungünstig finde ich persönlich es, Ratschläge zu erteilen, wenn man selbst noch eher unerfahren ist... Lieber Peschemax laufe doch erstmal einen M und berichte dann...

Im übrigens kann man auch ohne konkrete Zielzeit mit einem vorsichtig gewählten Schnitt (der nach hinten raus meist kippt) ein zufriedenstellendes Ergebnis erzielen. Man rennt ja nicht einfach wild drauf los.

Wünsche allen Erstmarathonis gutes Gelingen und liebe Grüße
runningknacki

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runningknacki hat geschrieben:Sehr ungünstig finde ich persönlich es, Ratschläge zu erteilen, wenn man selbst noch eher unerfahren ist... Lieber Peschemax laufe doch erstmal einen M und berichte dann...
Sorry, aber wo erteilt Peschemax denn Ratschläge? Er sagt nur, daß er sich für sich nicht vorstellen kann, ohne konkrete Zielzeit loszulaufen, und hinterfragt insofern Deinen Rat. Das finde ich völlig in Ordnung.
Gruß vom NordicNeuling

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runningknacki hat geschrieben:Ich für meinen Teil hatte beim 1 M eine und habe diese punktgenau und "relativ" relaxt getroffen, aber ich wiege auch fast nur die Hälfte des Threaderstellers.

Sehr ungünstig finde ich persönlich es, Ratschläge zu erteilen, wenn man selbst noch eher unerfahren ist... Lieber Peschemax laufe doch erstmal einen M und berichte dann...
Sehr ungünstig finde ich persönlich es, von einem Vorgehen abzuraten, das offenbar sehr gut funktioniert hat. Und seine Leistung vernünftig einzuschätzen, hat nichts mit dem Gewicht zu tun. Der TE bereitet sich offenbar seriös auf den Marathon vor, und damit ist eine Zielzeit nicht einfach aus der Luft gegriffen.

Und wie NordicNeuling schrub, ich hab hier keinen Ratschlag erteilt zu etwas, von dem ich keine Ahnung habe. Im Gegenteil, ich hab in meinem Post ganz klar gemacht, dass ich selbst noch über keine Marathon Erfahrung verfüge, aber dass mir dein Ratschlag "keine Zielzeit" sehr unsinnig vorkommt.
Ich mag es dir gönnen, wenn du sehr stolz darauf bist, ein richtiger Marathoni zu sein, aber das macht dich nicht unfehlbar und jeder im Forum darf auch Aussagen von dir in Frage stellen.
19. April 2015: Zürich Marathon

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NordicNeuling hat geschrieben:Sorry, aber wo erteilt Peschemax denn Ratschläge? Er sagt nur, daß er sich für sich nicht vorstellen kann, ohne konkrete Zielzeit loszulaufen, und hinterfragt insofern Deinen Rat. Das finde ich völlig in Ordnung.
Hallihallo, auch von mir sorry, natürlich darf man in einer Diskussion auch Meinungen in Frage stellen, das finde auch ich völlig in Ordnung, hatte ich wohl fehlinterpretiert...😉
PescheMAX hat geschrieben:...
aber das macht dich nicht unfehlbar und jeder im Forum darf auch Aussagen von dir in Frage stellen.
Klar darfst Du meine Kommentare in Frage stellen, gerne sogar, davon lebt doch eine konstuktive Diskussion. Ganz bestimmt möchte ich nicht unfehlbar sein, mit Fehlern lebt sich's doch auch viel schöner...

Ich bin nur ein wenig vorsichtig, wenn jemand sich zu einen Thema äußert, von dem er noch wenig Erfahrung hat. Nix für ungut...(auch ich hatte ja 'ne Zielzeit im Hinterkopf).

Liebe Grüße
runningknacki
"Nimm es als Vergnügen und es ist Vergnügen, nimm es als Qual und es ist Qual!" aus Indien

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Schwabe, Deine Einstellung gefällt mir, ich denke Du bist auf einem sehr guten Weg.
Du läufst für Dich selbst, als Ausgleich, als Motivation, für die Gesundheit. Warum Stress selbst erzeugen mit einer Ziellzeit?
Wenn Du den Marathon hinter Dir hast, dann kannst Du Dir Gedanken über die Zukunft machen und Zeiten planen. Du schaffst das!

LG Frank

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schwabe2277 hat geschrieben:Das Ganze ist aber mit ein Grund, weshalb ich den Marathon derzeit überdenke.
Hi,
soweit würde ich gar nicht gehen, aber es wäre sicherlich kein Fehler, Dein Vorhaben noch etwas zu verschieben.

Zunächst, Du hast schon riesig abgenommen, Respekt, bist aber immer noch in einer Gewichtsklasse, die Deinen Knochen und Strukturen einiges abfordern wird. Und das eben nicht nur in den 4 + Stunden, die Du unterwegs sein wirst, sondern auch in den Wochen davor.

Bei der Umrechnung von HM-Zeiten zu möglichen M-Zeiten geht es um einen theoretisch möglichen Wert. Vom Training her verorten etliche Lauftrainer, mit denen ich gesprochen habe, den HM eher beim 10 Km-Lauf als beim M.
M ist eben nicht nur 2xHM. Anders ausgedrückt, das Ganze ist mehr, als die Summe seiner Teile ;-).

Zum Thema Zielzeit oder nicht, hast Du hier schon einige Meinungen gelesen. Meine Empfehlung ist, den ersten M Deines Lebens sehr verhalten und ohne Zielzeit anzugehen, sogar auf die Gefahr hin, das der unwahrscheinliche Fall eintritt und Du langsamer bist, als es eventl möglich gewesen wäre. Nimm diesen Lauf, um Erfahrungen zu sammeln, wie kommst Du mit KH unterwegs zurecht, passt Deine Vorwettkampfernährung, was passiert ab Km 35.... Anhand dieser Erfahrungen kannst Du den nächsten M schon sehr viel besser angehen.
Eine Zielzeit ist auch keine Garantie dafür, nicht trotzdem in der Anfangseuphorie zu überziehen. ich spreche da aus leidvoller Erfahrung,auch und gerade aus meinem ersten Marathon. Richtig im Griff hat man die Strecke, glaube ich, nie. Es dauert meistens etliche Versuche, bis man eine bessere Einschätzung hat.

Viel Erfolg
IR

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Hallo zusammen,

vielen Dank für die vielen Tipps und Anregungen.

Ich glaube, ich stelle die endgültige Entscheidung noch etwas zurück. Ich trainiere jetzt einfach mal nach Plan weiter. Ich habe eh vor, mich relativ kurzfristig anzumelden. Und es spricht ja wohl nichts dagegen einen HM zu laufen, auch wenn man eigentlich nach nem Marathontrainingsplan trainiert hat. Bis Mitte März kann ich dann besser überblicken, wie ich die noch kommenden langen Läufe weggesteckt habe und ob ich noch Gewicht verloren habe.

Wobei ich meinen Trainingsplan eh etwas modifizieren musste, da ich wie gesagt als Weihnachtsgeschenk in einer Winterlaufserie starte (jeweils 10km). Die nächsten Läufe sind kommendes Wochenende und Ende Februar. Für diese Rennläufe habe ich teilweise Training im MRT und Intervalle gestrichen. Dafür habe ich geschaut, dass ich die langen Läufe unverändert unterbringe.

Zum Thema erster Marathon und Zielzeit:

Ich sehe das so, dass für mich beim ersten Marathon nicht die letztendlich erreichte Zeit im Vordergrund steht. Ausschlaggebend ist eher, wie ich das Ganze hinter mich bringe. Ich möchte ordentlich durchlaufen. Ob in einer 5:40, 6:00 oder 6:15 er Pace ist eigentlich egal. Viel langsamer bin wahrscheinlich eh nicht. Das bedeutet aber nicht, dass ich mir keine Gedanken darüber machen werde und vielleicht auch machen muss in welcher Pace ich das Ganze angehen will. Mein HM vergangenen Herbst hat mir sehr eindeutig gezeigt, dass eine zu schneller Beginn letztlich mehr Zeit kostet als es am Anfang bringt und ich glaube dieser Effekt potentiert sich bei einem Marathon wahrscheinlich. Ich könnte mir gut vorstellen (wenn denn bis dahin alles nach Plan läuft) mir für die ersten 25 km eine 5:55er Pace in etwa vorzunehmen um dann bei der Reststrecke zu schauen, ob ich ggf. noch etwas zulegen kann. Während des Laufs gilt es dann eh zu reagieren. Ist es sehr warm? Wie ist die Tagesform? Dies alles kann die Marschtabelle über den Haufen werfen. Eine gewisse Richtschnur ist allerdings schon zum Selbstschutz notwendig, um nicht bei all der Euphorie viel zu schnell angehen.

Viele Grüße
Schwabe
http://forum.runnersworld.de/forum/tage ... ost1871613

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schwabe2277 hat geschrieben:Ich glaube, ich stelle die endgültige Entscheidung noch etwas zurück. Ich trainiere jetzt einfach mal nach Plan weiter. Ich habe eh vor, mich relativ kurzfristig anzumelden. Und es spricht ja wohl nichts dagegen einen HM zu laufen, auch wenn man eigentlich nach nem Marathontrainingsplan trainiert hat. Bis Mitte März kann ich dann besser überblicken, wie ich die noch kommenden langen Läufe weggesteckt habe und ob ich noch Gewicht verloren habe.
Das halte ich auf jeden Fall für eine sehr gute Idee! Viel Glück und Erfolg!
19. April 2015: Zürich Marathon

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Also: Ich weiß zwar, dass ich von vielen Leuten in diesem Punkt einen Wiederspruch erhalten werden, aber ich bin der Meinung, dass es dir helfen würde zusätzlich Kraftsport zu machen, da du mit diesem schneller abnimmst und Muskeln aufbaust, die dir bei laufen auf jeden Fall helfen werden, da deine Explosivkraft sich verbessert.

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HermannDaniel hat geschrieben:Also: Ich weiß zwar, dass ich von vielen Leuten in diesem Punkt einen Wiederspruch erhalten werden, aber ich bin der Meinung, dass es dir helfen würde zusätzlich Kraftsport zu machen, da du mit diesem schneller abnimmst und Muskeln aufbaust, die dir bei laufen auf jeden Fall helfen werden, da deine Explosivkraft sich verbessert.
Einverstanden! Insbesondere eine gut trainierte Rückenmuskulatur macht nicht nur den Alltag, sondern auch das Laufen sehr viel angenehmer!
19. April 2015: Zürich Marathon

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HermannDaniel hat geschrieben:zusätzlich Kraftsport zu machen, da du mit diesem schneller abnimmst und Muskeln aufbaust, die dir bei laufen auf jeden Fall helfen werden, da deine Explosivkraft sich verbessert.
Abnehmen aber nur in Kombination mit vernünftiger Ernährung. Und Muskeln sind längst nicht alle fürs Laufen gut, aber manche: Rücken, Beine zB.. Insofern kann man Dir da pauschal weder zustimmen noch widersprechen: Die richtige Mischung macht's. Allerdings ist Explosivkraft das, was man bei einem Marathon am wenigsten braucht. Das ist eher was für Kurzstreckler.
Gruß vom NordicNeuling

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Kraft- bzw. Stabilitätsübungen könnten schon Sinn machen. Ich werde mal schauen, wie sich das in meinen Tagesablauf integrieren lässt.

Irgendwie komme ich immer mehr ins Grübeln. Vielleicht ist es doch besser, meine Jahresplanung so auszurichten, im Frühjahr in Freiburg den HM mit einer Zielzeit <1:50 h anzugehen um dann im Herbst (evtl. in München am 11.Oktober?) die Marathonpremiere anzugehen.

Ich weiß nur nicht, ob sich eine solche Planung mit meinen sonstigen Plänen vertragen würde. Wie schon gesagt fahre ich auch Rennrad. Seit letztem Jahr auch in einer Gruppe mit regelmäßigen Ausfahrten. Ich hatte eigentlich vor, nach dem Marathondebut in Freiburg lauftechnisch etwas zurückzuschrauben (in etwa auf 3 Läufe die Woche - davon einer mit mindestens 90-120 Minuten). Sinn und Zweck des Ganzen wäre es gewesen, die beiden kurzen Läufe jeweils unter der Woche früh morgens zu absolvieren. Da ich ansonsten neben Job, Familie und Rennradfahren an meine Grenzen stoße. Das Rennradfahren dürfte ja für eine gesunde Grundlagenausdauer auch nicht hinderlich sein.Im letzten Jahr bin ich ca. 5000km geradelt. 3 Läufe die Woche wären ja auch immerhin etwas. Als feste Ziele sind in Sachen Rennrad bereits 2 Highlights gesetzt: Albextrem Infos zur Alb-Extrem 2015: MRSC-Ottenbach Ende Juni und Belchen Hoch3 http://www.hirsch-sprung.com/belchen_radmarathon.html am 2. August.

Glaub Ihr, dass (vorausgesetzt es klappt alles so wie geplant), dass die Zeit vom 2. August bis zum 11. Oktober ausreichen würde, um das Marathondebut mit spezifischem Lauftraining anzugehen?

Besten Dank bereits im voraus;-)

Gl
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Es muss ja nicht immer Marathon sein. Wenn Du gerne Rad fährst, könnte ja auch Duathlon (oder Triathlon) ein Ziel für Dich sein. Den Marathon kannst Du auch im nächsten Frühjahr noch laufen.

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Irgendwie komme ich immer mehr ins Grübeln. Vielleicht ist es doch besser, meine Jahresplanung so auszurichten, im Frühjahr in Freiburg den HM mit einer Zielzeit <1:50 h anzugehen

Gute Idee!

Als feste Ziele sind in Sachen Rennrad bereits 2 Highlights gesetzt: Albextrem Infos zur Alb-Extrem 2015: MRSC-Ottenbach Ende Juni und Belchen Hoch3 www.hirsch-sprung.com/belchen_radmarathon.html am 2. August.

Du bist ja ein Tier! Mit 95 kg beim Alb-Extrem anzutreten finde ich Klasse. Selbst die "kleine" Strecke ist knackig. Oder machst Du "Midsize"? Ich habe den Eindruck, mental hast Du keine Sorgen :D

Glaub Ihr, dass (vorausgesetzt es klappt alles so wie geplant), dass die Zeit vom 2. August bis zum 11. Oktober ausreichen würde, um das Marathondebut mit spezifischem Lauftraining anzugehen?

Nö, glaube ich nicht!
Ich finde die Zeit zu kurz. Wenn Du wirklich 3x/Woche Laufen + Radtraining schaffst, mag es gehen. Aber ist so viel Training pro Woche realistisch? Für den AE sind viele Radstunden zu investieren, oder?
Irgendwie kann man das mit dem Marathon im Herbst Hinwursten, aber willst Du das? Mach doch im Herbst einen schnellen HM und Frühjahr 2016 kommt das Marathondebüt!


Viel Spass bei Deinen Projekten :daumen:

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Du bist ja ein Tier! Mit 95 kg beim Alb-Extrem anzutreten finde ich Klasse. Selbst die "kleine" Strecke ist knackig. Oder machst Du "Midsize"? Ich habe den Eindruck, mental hast Du keine Sorgen :D

Naja, ich erhoffe mir eigentlich, dass ich Ende Juni noch etwas leichter als 95 kg bin. Aber letztlich ist das nicht entscheidend. Ich mache mir wegen dem Gewicht keinen Stress. Ich achte mittlerweile schon seit 1,5 Jahren einigermaßen auf meine Ernährung.Am Anfang habe ich relativ viel relativ schnell abgenommen. Jetzt gehts langsamer-aber das ist auch ok so. Das geht so nebenher.

Ich bin schon letztes Jahr (allerdings nur die 190 km Runde) gefahren. Damals hatte ich noch 104 kg. Das war zwar nicht ganz einfach, aber es ging dann doch relativ gut. Ich hatte gut trainiert, einen erfahrenen Mitfahrer und sind es relativ vorsichtig angegangen. Ich hoffe, dass ich von solchen Erfahrungen auch beim (Lauf-)Marathon profitieren kann. Radfahren und Laufen sind verschiedene Geschichten. Aber auch bei einem Radmarathon wie Albextrem gilt es das Hirn einzuschalten und realistisch die ersten Stunden zu gestalten. Sonst wirds bitter. Ich könnte mir vorstellen, auch bei einem gelaufenen Marathon ist das ähnlich.

Nö, glaube ich nicht!
Ich finde die Zeit zu kurz. Wenn Du wirklich 3x/Woche Laufen + Radtraining schaffst, mag es gehen. Aber ist so viel Training pro Woche realistisch? Für den AE sind viele Radstunden zu investieren, oder?


Das mit den Radstunden ist relativ. Ich habe zwei fixe Ausfahrten pro Woche (ab April) mit ner Rennradgruppe das sind dann schon mal 200 km die Woche. Diese Termine sind in den Familienalltag integriert -jeweils Dienstag und Freitag Abend. Das ist meine Freizeit. Wenn ich dann noch einmal am Wochenende (2 Stunden gehen immer) gehe bin ich insoweit schon gut dabei. Wo ein Wille ist ist auch ein Weg.

Ich habe festgestellt, dass es meine große Stärke ist, solche Ziele sehr strukturiert anzugehen. Ich glaube 3 mal Laufen die Woche bekomme ich locker unter. Wenns wärmer ist habe ich kein Problem damit, den Tag mit ner kleinen Laufrunde zu starten. Dann stehe ich auch gerne ne Stunde früher auf oder gehe abends noch ne Runde, wenn man ansonsten vor dem TV sitzen würde. Das bekomme ich hin.


Irgendwie kann man das mit dem Marathon im Herbst Hinwursten, aber willst Du das? Mach doch im Herbst einen schnellen HM und Frühjahr 2016 kommt das Marathondebüt!

Was verstehst Du unter hinwursten. Ich wäre zufrieden, wenn ich beim Marathondebut durchlaufe. 5 Stunden werde ich nicht brauchen. Da bin ich mir sicher. Alles andere ist egal.
http://forum.runnersworld.de/forum/tage ... ost1871613

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Das mit den Radstunden ist relativ. Ich habe zwei fixe Ausfahrten pro Woche (ab April) mit ner Rennradgruppe das sind dann schon mal 200 km die Woche.
Ich habe festgestellt, dass es meine große Stärke ist, solche Ziele sehr strukturiert anzugehen. Ich glaube 3 mal Laufen die Woche bekomme ich locker unter.
Hallo Schwabe,

Deine Argumente überzeugen mich!
Was verstehst Du unter hinwursten. Ich wäre zufrieden, wenn ich beim Marathondebut durchlaufe. 5 Stunden werde ich nicht brauchen. Da bin ich mir sicher. Alles andere ist egal.
Unter Hinwursten verstehe ich, wenn jemand einen Marathon nur antritt, um teilgenommen zu haben.

Du scheinst recht ambitioniert zu sein, und das finde ich gut so! Deine Halbmarathonzeit ist nicht stimmig mit Deiner 10er Zeit.
Also dachte ich, könnte die HM-Zeit erst mal angemessen verbessert werden.
Eine 1:45 h macht auch Spass und ist nicht umsonst zu haben!
Du kannst natürlich auch gleich in die Vollen gehen, aber dann mit einer realistischen, dem eigenen Leistungsvermögen entsprechenden Zielzeit!
Eine 5 vor dem Doppelpunkt geht selbstverständlich bei 47:30 auf 10 gar nicht.
Und eine 4 will ich bei Dir da vorne auch nicht sehen!

Alles Andere ist bei Deinem Leistungspotential Hinwursten. Das meinte ich :D

Das Forum und ich behalten Dich im Auge :zwinker4:

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Hermannsläufer hat geschrieben:Hallo Schwabe,

Deine Argumente überzeugen mich!



Unter Hinwursten verstehe ich, wenn jemand einen Marathon nur antritt, um teilgenommen zu haben.

Du scheinst recht ambitioniert zu sein, und das finde ich gut so! Deine Halbmarathonzeit ist nicht stimmig mit Deiner 10er Zeit.
Also dachte ich, könnte die HM-Zeit erst mal angemessen verbessert werden.
Eine 1:45 h macht auch Spass und ist nicht umsonst zu haben!
Du kannst natürlich auch gleich in die Vollen gehen, aber dann mit einer realistischen, dem eigenen Leistungsvermögen entsprechenden Zielzeit!
Eine 5 vor dem Doppelpunkt geht selbstverständlich bei 47:30 auf 10 gar nicht.
Und eine 4 will ich bei Dir da vorne auch nicht sehen!

Alles Andere ist bei Deinem Leistungspotential Hinwursten. Das meinte ich :D

Das Forum und ich behalten Dich im Auge :zwinker4:
Ok ok, überzeugt.
Ich habe mich ENTSCHIEDEN:

Ich werde am 29. März in Freiburg an meiner HM-Zeit feilen. Ne 1:45 halte ich zwar nur unter optimalen Bedingungen für machbar, ne 1:50 müsste aber drin sein. Das passt auch dazu, dass ich in der Winterlaufserie noch zwei 10er anstehen habe, die ich ansonsten nur schwer kompatibel zum Marathontrainingsplan unterbringen würde.

Nen speziellen Trainingsplan für den HM fang ich jetzt nicht mehr an. Ich trainiere im Wesentlichen einfach so analog zum Marathontrainingsplan weiter mit der Maßgabe, dass ich die LaLas auf ca 25 km begrenze und ich pro Woche eine Einheit mit Intervallen in der Größenordnung 3*3000 in 5:00 bzw. 4*2000 in 4:50 einbauen werde. Mit den noch ausstehenden 2 Winterläufen müsste das meine Tempohärte ausreichend fördern.

Die zwei übrigen Läufe mache ich einfach locker je nach Lust und Laune.

Die Entscheidung über den Marathon stelle ich bis nach dem HM zurück.

Vielen Dank für die vielen Tipps und Hinweise.

Hab im Unterforum Tagebuch/Blog einen Thread erstellt, in dem ich von meinem Unterfangen berichten werde.
http://forum.runnersworld.de/forum/tage ... ost1871613
Antworten

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