Steif hat geschrieben:Na, nach satten 3 Wochen Umstellung auf Paleo hast Du dann ja so richtig tief greifende Erfahrungen. Im Punkt der Regeneration möchte ich Dir schon mal widersprechen. Ist man erst einmal über einen längeren Zeitraum an wenige Kohlenhydrate und viele abwechslungsreiche Eiweiße gewöhnt, bemerkt man in Phasen, in denen man wieder mehr Kohlenhydrate zu sich nimmt, dass man doch den ein oder anderen Pausentag mehr einschieben muss, weil Musklen und Gelenke noch nicht so weit sind.
Ich habe es vielleicht unglücklich ausgedrückt, aber nach den 3 Wochen habe ich es noch ca. 2 Monate "ausgehalten". Ich weiß nicht, wie fit du auf dem Gebiet Paleo bist, aber selbst da gibt es ja im Laufe der Zeit mehr und mehr Kohlenhydrate. Davor habe ich auch schonmal Atkins versucht, aber die Anfangszeit ist reinste Tortur und die strengen Regeln und Einschränkungen haben mich nach 3 Wochen dann dazu bewegt, das Ganze zu canceln, weil es mir nicht nur körperlich zu schaffen gemacht hat. Probieren geht über studieren, ich möchte hier niemanden entmutigen, es einmal zu versuchen, aber ich persönlich habe keine Lust, mich unnötig mit irgendwelchen Richtmengen, Zahlen oder Regelln und Verboten einzuschränken. Man kann es schwach, nicht ehrgeizig genug, wie auch immer nennen: Ich fahre mit KHs besser., ich fühle mich dadurch besser (körperlich und psychisch) und kann bessere Leistungen erzielen. Gezielt eingesetzt und wohl dosiert (kein Vollstopfen, Carbcutoff am Abend etc.) bei gleichzeitig regelmäßiger Bewegung ist FÜR MICH der ideale Weg. Aber was bei dem einen der Königsweg ist, kann bei dem anderen nach hinten losgehen. Alles eine Frage der Trainingsphase, Einstellung, körperliche Bedingungen, Bewegungspensum und -intensität, weitere Begleitumstände, Umsetzbarkeit, Motivation, Zielsetzung, Stoffwechsellage etc. Aber vor allem das Gefühl ist wichtig. Du fühlst dich wohl mit Low Carb, wie auch immer es bei dir definiert ist und ich eben nicht. Ist wohl von Mensch zu Mensch unterschiedlich.
Steif hat geschrieben:
Sorry, aber mein Alltag besteht nicht aus Restaurantbesuchen und mich bei Freunden durch zu futtern, daher fällt es mir sehr leicht, im Alltag wieder zu meiner normalen Ernährung zurück zu kehren. Ich kann ja alles essen, wenn ich es will - aber ich will es eben nicht, weil ich weiß, dass es nicht besonders gut für mich ist.
Natürlich kann ich das nicht pauschalisieren, aber ich denke, "gut" ist das, womit jeder Einzelne sich wohlfühlt. Es gibt diverse konträre Studien zu bestimmten Nahrungsmitteln (Getreide, Obst, Fleisch, Milch, einzelne Makronährstoffe, Kaffee,usw.), da muss jeder selbst entscheiden, was er als "gut" oder "schlecht" einstuft. Wobei ich es bei den meisten Nahrungsmitteln als schwachsinnig empfinde, diese in "gut" oder "schlecht" zu kategorisieren, da die Dosis wohl das Gift macht. Um nochmal auf das Zurückkehren zu den KHs zurückzukommen: Ich finde es löblich, wie ehrgeizig du bist und nicht "schwach" wirst! Doch ich denke, für den Großteil ist strikt Low Carb nichts, aus welchen Gründen (soziale, gesellschaftliche, geschmackliche/genüssliche, gesundheitliche, ...) auch immer. Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel. Letztlich ist LowCarb aber breit definiert, ich weiß nicht, wie es bei dir definiert ist bzw. wie bei anderen.
Ich persönlich denke, dass da jeder seinen eigenen Weg finden muss und seine eigenen Erfahrungen machen sollte.