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Der Große Straßenlaufdiskussionthread

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Schade, wie unterbewertet Deutsche Straßenlaufmeisterschaften sind.
Hier noch eine allgemeine Vorschsu zu den großen internationalen Läufen. Vor allem auf London freue ich mich sehr. Weltklassefelder bei den Damen und Herren.
Mal sehen, ob sich Keitany gegen die beiden Kiplagats und Jeptoo behaupten kann. Schade, dass T.Dibaba nicht dabei ist, ich denke aber mal, sie wird in Rio Marathon laufen wollen.
Bei den Männern erwarte ich irgendein schnelles Losbreschen, das in einem taktischen Geplänkel endet. Wer gewinnt, lässt sich kaum sagen, die letzten Jahre haben ja gezeigt, London ist für Überraschungen bekannt.
Aber Kipsang sehe ich als Topfavorit.Marathon-Frühling: Die große Vorschau | laufen.de

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Andres hat geschrieben: Stöckert ist allerdings noch nie einem Marathon durchgelaufen, zweimal wurde er durch Verletzungen ausgebremst und musste vorzeitig aufgeben. Er ist ziemlich verletzungsanfällig
Das Gegenteil ist der Fall. Manuel hat einen sehr robusten Körper, er war zwischen 1999 und 2014 nie ernsthaft verletzt. In Hamburg ist er wegen ner Zerrung im Oberschenkel ausgestiegen, aber die verpasste Teilnahme am Frankfurt Marathon hatte nichts mit dem Training zu tun, sondern er hatte sich bei einem Polizei-Einsatz durch einen Widerstand eine Knieverletzung zugezogen

Andres hat geschrieben: Naja bei der ersten Dame bin ich sehr zwiegespalten. Nach ihrer abgessesnen Dopingsperre hat sie längst nicht wieder an ihre guten Zeiten anknüpfen können. Ihr Vorjahresmarathon in Köln mit einer 2:50 h waren besseres Volkslaufniveau. Ihre dummen Lügengeschichten waren ja auch dreist hoch drei. Das Epo hat sie aus der Apotheke für ihre kranke Oma besorgt. :D Wer einmal lügt und betrügt - den glaubt man nicht, selbst wenn er auch die Wahrheit spricht.
Das ist die typisch deutsche Hau Drauf-Mentalität.^^ Immer härtere Strafen etc. ^^ Bin sicher, die große Mehrheit hier im Forum ist für eine lebenslange Sperre für Doping-Sünder. Ich deutscher Freak finde eher, dass jeder ne zweite Chance bzw. Resozialisierung verdient hat und man auch verzeihen können muss. :D

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0815boy hat geschrieben: Das ist die typisch deutsche Hau Drauf-Mentalität.^^ Immer härtere Strafen etc. ^^ Bin sicher, die große Mehrheit hier im Forum ist für eine lebenslange Sperre für Doping-Sünder. Ich deutscher Freak finde eher, dass jeder ne zweite Chance bzw. Resozialisierung verdient hat und man auch verzeihen können muss. :D
Wer einmal dopt, dem glaubt man nicht, auch wenn er keine Rekorde bricht...
„Wenn man gut durch geöffnete Türen kommen will, muß man die Tatsache achten, daß sie einen festen Rahmen haben." (Robert Musil)

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0815boy hat geschrieben:Das ist die typisch deutsche Hau Drauf-Mentalität.^^ Immer härtere Strafen etc. ^^ Bin sicher, die große Mehrheit hier im Forum ist für eine lebenslange Sperre für Doping-Sünder. Ich deutscher Freak finde eher, dass jeder ne zweite Chance bzw. Resozialisierung verdient hat und man auch verzeihen können muss. :D
Hat doch keiner was von "Strafen geschrieben - ständig diese Strohmannsdiskussionen.

Bin auch für Resozialisierung, aber nur nach gezeigter Reue. Sonst sieht das nur nach chronischer Betrügerei aus, die demnächst wiederholt wird.
Ethan hat geschrieben:Wer einmal dopt, dem glaubt man nicht, auch wenn er keine Rekorde bricht...
+1

Zudem bedaure ich, dass man diesen Betrügern nicht ihre alten Medaillen und Rekorde aberkennen kann.
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

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D-Bus hat geschrieben: Bin auch für Resozialisierung, aber nur nach gezeigter Reue. Sonst sieht das nur nach chronischer Betrügerei aus, die demnächst wiederholt wird.
Ist allerdings auch kein Garant; ich denke da z. B. an den heulenden Erik Zabel, dem ich das damals wirklich abgenommen hatte.
Zudem bedaure ich, dass man diesen Betrügern nicht ihre alten Medaillen und Rekorde aberkennen kann.
+1
„Wenn man gut durch geöffnete Türen kommen will, muß man die Tatsache achten, daß sie einen festen Rahmen haben." (Robert Musil)

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D-Bus hat geschrieben:Hat doch keiner was von "Strafen geschrieben - ständig diese Strohmannsdiskussionen.

Bin auch für Resozialisierung, aber nur nach gezeigter Reue. Sonst sieht das nur nach chronischer Betrügerei aus, die demnächst wiederholt wird.
Dann gehörst Du gemeinsam mit mir zu einer Minderheit in Deutschland, die nicht für lebenslange Sperre von Dopingsündern ist. Der Deutsche tickt aber so, dass er immer härtere Strafen fordert. Würde es nach dem Volk gehen, hätte wir vermutlich die Todesstrafe für Kinderschänder und Mörder.

D-Bus hat geschrieben: Zudem bedaure ich, dass man diesen Betrügern nicht ihre alten Medaillen und Rekorde aberkennen kann.
Ein Schüler, der beim Spicken erwischt wird, verliert auch nicht sämtliche Einsen, die er in früheren Arbeiten geschrieben hat. Zugegeben, nicht der beste Vergleich :D

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0815boy hat geschrieben:Ein Schüler, der beim Spicken erwischt wird, verliert auch nicht sämtliche Einsen, die er in früheren Arbeiten geschrieben hat. Zugegeben, nicht der beste Vergleich :D
Ist schon klar, dass man da nichts machen kann und sollte. Aber wer z. B. als PBs eine 7:30 und 12:54 hat, und dann 1 - 2 Jahre später nach 7:37 und 13:02 beim Dopen erwischt wird, wird damit leben müssen, dass kaum jemand an seine Sauberkeit bei der 7:30/12:54 glaubt.

Im Gegensatz zu meinetwegen Verkäufern oder Bänkern etc. kommen Doper doch noch recht gut weg. Ein Bänker, der Kundengelder veruntreute, wird wohl kaum wieder von einer Bank eine ähnliche Position bekommen. Doper dagegen werden oft nach ihrer Sperre wieder bejubelt und gesponsort (grade aktuell: Nike mit Gay + Gatlin) und öffentlich hofiert (immer noch: Baumann als Kommentator).
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

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Der Schluss da ist interessant, und ein Riesengegensatz zu Deutschland (vorausgesetzt, Haile hat recht):
"Gebrselassie sagte gegenüber „Gulf News“ auch, dass die Gesellschaft eine Rolle beim Kampf gegen Doping spielen kann. „Wenn du in Äthiopien des Dopings überführt würdest und die Menschen das mitbekommen, ist es besser zu sterben. Wenn ich ein solcher Fall gewesen wäre, hätte ich meinen Landsleuten nicht mehr in die Augen sehen können. Es wäre besser für mich gewesen, das Land zu verlassen.“ "
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

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D-Bus hat geschrieben:Im Gegensatz zu meinetwegen Verkäufern oder Bänkern etc. kommen Doper doch noch recht gut weg. Ein Bänker, der Kundengelder veruntreute, wird wohl kaum wieder von einer Bank eine ähnliche Position bekommen. Doper dagegen werden oft nach ihrer Sperre wieder bejubelt und gesponsort (grade aktuell: Nike mit Gay + Gatlin) und öffentlich hofiert (immer noch: Baumann als Kommentator).
Doping ist nach meiner Meinung ein eher harmloses Vergehen und zudem im Leistungssport weit verbreitet.
Ich hab da keine Illusionen mehr, was sauberen Leistungssport betrifft.

Strafen bringen Nichts und die dreisten Ausreden sind ja schon fast zum Lachen.
Anstatt sich weiter veräppeln zu lassen könnte man Doping gleich legalisieren.

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Plattfuß hat geschrieben:Doping ist nach meiner Meinung ein eher harmloses Vergehen
Na ja, bei Gay und Gatlin geht's um Hunderttausende von $; Shobukhova muss (voraussichtlich) gar über eine Million zurückzahlen. Armstrongs Rechnung beläuft sich auf eine zweistellige Millionenzahl, trotzdem hat er wohl insgesamt durch sein Dopen nicht nur Ruhm, sondern auch Geld gewonnen.

Marion Jones war es so wichtig, dass sie Meineid beging, und deswegen in den Knast musste.
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

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Härtere Strafen führen aber wissenschaftlich erwiesenermaßen nicht zu einer geringeren Kriminalitätsquote. So z. B. in den USA, wo die Todestrafe auch keine abschreckende Wirkung hat. Saubereren (nicht sauberen) Sport erreicht man nicht durch härtere Strafen (und das sollte das Ziel sein, nicht die Auslebung von moralischen Rache- und Vergeltungssüchten), sondern in dem man die Probleme an der Wurzel packt. Kontrollsysteme verbessern!

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D-Bus hat geschrieben:Na ja, bei Gay und Gatlin geht's um Hunderttausende von $; Shobukhova muss (voraussichtlich) gar über eine Million zurückzahlen. Armstrongs Rechnung beläuft sich auf eine zweistellige Millionenzahl, trotzdem hat er wohl insgesamt durch sein Dopen nicht nur Ruhm, sondern auch Geld gewonnen.

Marion Jones war es so wichtig, dass sie Meineid beging, und deswegen in den Knast musste.
Die Haltung der Sponsoren und auch der Verbände zum Thema Doping halte ich für reichlich verlogen:

Jan Ulrich hat für die Telekom für Publicity und damit für Umsatz gesorgt. Es wurde erwartet, daß er Siege einfährt, egal wie. Als er dann wegen Dopings aufflog, ließ man Ihn fallen wie eine heiße Kartoffel. Keiner wollte auf einmal mitgekriegt haben, daß Doping im Spiel war. Sowas glaube ich einfach nicht.

Ein weiteres Beispiel: Armstrong wurde nachweislich von Radsportverbänden vor Dopingkontrollen geschützt, weil mit Ihm immer gutes Geld zu verdienen war. Wenn Armstrong seine Millionen Sponsorengelder zurückzahlen muß, was ist mit dem Profit, den Discoverychannel, Radsportverbände etc durch ihn verdient haben?

Gatlin ist als mehrfacher Doper bekannt aber startet trotzdem immer wieder. Und die ganzen angeblich sauberen Sportler, die sich über seinen Vorschlag zur Sportlerwahl empört haben, sollten vorsichtig mit dem Werfen erster Steine sein. Baumann diene hier als warnendes Beispiel.

Lange Rede kurzer Sinn: mir kommt es so vor, als existiere ein System von Lügen, Betrug und scheinheiliger Empörung. Dabei geht es um nicht mehr (oder weniger) als Medaillen im Sport. Das Publikum will seine Rekorde, egal wie und Leistungs- Sportler wollen um jeden Preis gewinnen.

Dann sollen sie eben dopen, ist mir mittlerweile egal. :noidea:

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0815boy hat geschrieben:... sondern in dem man die Probleme an der Wurzel packt. Kontrollsysteme verbessern!
Kontrollsysteme verbessern? Sportler sind doch z.T. jetzt schon in einer Weise virtuell angekettet, dass es an Verletzungen der Menschenwürde grenzt. Aller Sportler wie potenzielle Verbrecher zu behandeln, kann doch nicht die Lösung sein.

Das Problem hat man mMn nur dann an der Wurzel gepackt, wenn man Bedingungen schafft, unter denen den Sportlern selbst der saubere Sport über alles geht - also auch über Ruhm, Ehre und materiellen Gewinn! Dazu gehört zum Beispiel, im leistungssportlichen Bereich darauf zu achten, dass Sportler eine finanzielle Basisabsicherung haben und bei der Entwicklung von Alternativen zur Sportlerkarriere besser unterstützt werden, wenn es für die Normerfüllung nicht mehr reicht. Und es gehört dazu, Sportler/innen den Rücken zu stärken, die sich gegen dopende Kollegen stellen.

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Zu den Doping Machenschaften in Russland brauch man wohl auch nichts sagen, die ARD Doku dazu ist sehr interessant.
Immerhin wird es in Deutschland bald ein Anti Doping Gesetz geben.
Zur HM DM: Ziemlich unklar, wer antreten wird.
Allgemeine News: Patrick Mackau will in Boston abräumen und sich dann den WR zurückholen. Vielleicht startet er bei der WM.
Florence Kiplagat hat sich zu ihrer Marathonschwäche geäußert.
Auch wenn es nicht hier rein gehört, denke ich, sollte es trotzdem mal erwähnt werden: Unser EM Nackidei Hindernissläufer Mekhissi-Bernabbad kann aufgrund einer Fuß OP nicht in Peking antreten.

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kobold hat geschrieben:Kontrollsysteme verbessern? Sportler sind doch z.T. jetzt schon in einer Weise virtuell angekettet, dass es an Verletzungen der Menschenwürde grenzt. Aller Sportler wie potenzielle Verbrecher zu behandeln, kann doch nicht die Lösung sein.

Das Problem hat man mMn nur dann an der Wurzel gepackt, wenn man Bedingungen schafft, unter denen den Sportlern selbst der saubere Sport über alles geht - also auch über Ruhm, Ehre und materiellen Gewinn! Dazu gehört zum Beispiel, im leistungssportlichen Bereich darauf zu achten, dass Sportler eine finanzielle Basisabsicherung haben und bei der Entwicklung von Alternativen zur Sportlerkarriere besser unterstützt werden, wenn es für die Normerfüllung nicht mehr reicht. Und es gehört dazu, Sportler/innen den Rücken zu stärken, die sich gegen dopende Kollegen stellen.
In D auf jeden Fall.

Einige Sportler haben schon ihre Vorfreude über das Ende ihrer Leistungskarriere mitgeteilt.

Ein Freund erzählte mir, Robert Harting hätte nach einer kritischen Bemerkung – Zufall oder nicht – am darauf folgenden Samstag, 6 Uhr früh Besuch von den freundlichen Mitarbeitern der Dopingkontrolle bekommen.

Ein Schwimmer (ca. Anfang 20) hatte 9 Tage nach einem Weltrekord, das Ende seiner Karriere bekannt gegeben und danach eine Eisdiele eröffnet. Er musste ein Kredit dafür aufnehmen!

Wie viele vielversprechende Leistungssportler haben sich für das Studium statt der Leistungssportkarriere entschieden?

Letztes Jahr las ich von einem vielversprechendes Mädel, das nach einer Verletzung ihre Karriere beenden musste und danach von Hartz 4 leben musste. Sie ist bestimmt nicht die Einzige, die unbemerkt ihr Leben allein (ohne Unterstützung jeglicher Art von Sportförderung oder ähnliche Institutionen) wieder im Griff bekommen muss. :nene:
Success is knowing that you did your best to become the best that you are capable of becoming (John Wooden)

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Leider bieten die finanziellen Bedingungen in der Leichtathletik wirklich Anreize zum Dopen. Kaum jemand könnte ohne die Förderungen Profi sein. Und, um in eine Fördergruppe zu kommen, bedarf es einiger Leistung. Und selbst dann ist das Risiko sehr groß z.B. bei einer Verletzung einfach rauszufliegen. Deshalb finde ich Entscheidungen die Karriere aus finanziellen Gründen zu beenden wie z.B. Christian Reif durchaus verständlich, auch wenn sie traurig sind. Im Fußball kann ein Drittligaspieler vom Sport leben, in anderen Sportarten können sich Olympiateilnehmer keine Profi Karriere leisten. Das ganze System müsste deutlich verbessert werden. Die USA haben da meiner Meinung nach ein gutes Vorbild.

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kobold hat geschrieben:Dazu gehört zum Beispiel, im leistungssportlichen Bereich darauf zu achten, dass Sportler eine finanzielle Basisabsicherung haben
Wieso? Nicht missverstehen, mir ist schon klar, dass die finanziellen Möglichkeiten beschränkt sind.

Aber wer soll hier bitte für was bezahlen? Damit jemand, sein "Hobby" ausleben kann? Oder - das kann ich mir jetzt nicht verkneifen - die Deutschen Medaillen gewinnen?

Hier wird Sport auf einen Thron gestellt, das ist mir nicht ganz nachvollziehbar.

BTW: Wurde ja vor Kurzem von DerC belehrt, dass gerade die sozialen Umstände die Ostafrikaner so erfolgreich machen. Dann wäre weniger (Geld) also mehr :teufel:
kobold hat geschrieben:und bei der Entwicklung von Alternativen zur Sportlerkarriere besser unterstützt werden, wenn es für die Normerfüllung nicht mehr reicht. Und es gehört dazu, Sportler/innen den Rücken zu stärken, die sich gegen dopende Kollegen stellen.
Letzterem kann ich allerdings zustimmen.

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kobold hat geschrieben:Kontrollsysteme verbessern? Sportler sind doch z.T. jetzt schon in einer Weise virtuell angekettet, dass es an Verletzungen der Menschenwürde grenzt. Aller Sportler wie potenzielle Verbrecher zu behandeln, kann doch nicht die Lösung sein.
In Deutschland ja. Wir sind hier ein Vorzeige-Land was die Kontrollsysteme angeht (zumindest in Bezug auf die Effektivität, in Bezug auf die Wahrung der Menschenwürde nicht unbedingt), deshalb ist die LA ja bei uns auch relativ sauber. Oder glaubt jemand ernsthaft, Mockenhaupt oder Gabius würden dopen? Und wenn es doch mal vorkommt wie bei Restle-Apel, dann schnappt das Kontrollsystem mit hoher Wahrscheinlichkeit schnell zu. Aber geh mal nach Afrika. Das sieht das ganz anders aus.

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D-Bus hat geschrieben:Der Schluss da ist interessant, und ein Riesengegensatz zu Deutschland (vorausgesetzt, Haile hat recht):
"Gebrselassie sagte gegenüber „Gulf News“ auch, dass die Gesellschaft eine Rolle beim Kampf gegen Doping spielen kann. „Wenn du in Äthiopien des Dopings überführt würdest und die Menschen das mitbekommen, ist es besser zu sterben. Wenn ich ein solcher Fall gewesen wäre, hätte ich meinen Landsleuten nicht mehr in die Augen sehen können. Es wäre besser für mich gewesen, das Land zu verlassen.“ "
Und genau das ist nicht erstrebenswert. Ich glaube die wengistens würden in einem Land leben wollen, in dem Leute wie Restle-Apel mit Mistgabeln aus dem Land gejagt würden.

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thefrench hat geschrieben:Wieso? Nicht missverstehen, mir ist schon klar, dass die finanziellen Möglichkeiten beschränkt sind.

Aber wer soll hier bitte für was bezahlen? Damit jemand, sein "Hobby" ausleben kann? Oder - das kann ich mir jetzt nicht verkneifen - die Deutschen Medaillen gewinnen?

Hier wird Sport auf einen Thron gestellt, das ist mir nicht ganz nachvollziehbar.
Auf den Thron gestellt? Nö.

Leistungssportler leben natürlich in gewisser Weise "ihr Hobby aus". Aber sie leisten auch harte Arbeit, die ganz sicher nicht immer Spaß macht (lies z.B. mal den Artikel über den Schwimmer Markus Deibler in der heutigen "Süddeutschen"). Und sie sind eingeschränkt in ihren Möglichkeiten, parallel in "alterstypischem" Maß für ihre berufliche Zukunft bzw. für ein Einkommen durch normale Erwerbsarbeit zu sorgen. Das gilt in Deutschland wie auch sonstwo in der Welt.

Die Frage ist jetzt, wie will und kann eine Gesellschaft mit dieser Situation umgehen. Um mal zwei Pole zu beschreiben: Leistet eine Gesellschaft es sich, Sportler verlässlich zu unterstützen, weil sie z.B. Sport als Kulturgut oder als "gesellschaftlichen Kitt" ansieht, der Menschen unterschiedlichen Alters und unterschiedlicher Schichten in ihrer Zuschauerrolle zusammenführt (wobei sicher Nationalstolz eine Rolle in dem Sinne spielt, dass sich die Bevölkerung eher für einen Sport begeistert, wenn "einer der Ihren" dabei erfolgreich ist)? Oder kann bzw. will sie eine staatliche Sportförderung nicht finanzieren und verlagert die Verantwortung komplett auf den Einzelnen, der damit "zum Erfolg verdammt ist"?

Mit Blick auf das Doping-Thema halte ich die letztgenannte Herangehensweise für erheblich riskanter. Es trifft sicher zu, dass soziale Umstände ein relevanter Erfolgsfaktor für afrikanische Läufer sind, weil die Motivation hoch ist, durch sportlichen Erfolg diese Umstände individuell zu verbessern bzw. ihnen zu entkommen. Sie sind aber zugleich ein Risikofaktor für Doping, das - zum Glück - vermutlich oft nur daran scheitert, dass "gutes" - im Sinne von wirkungsvollem und schwer nachweisbarem - Doping nicht für jedermann bezahlbar ist.

Auf den mitteleuropäischen Raum ist aber dieser Ansatz nicht übertragbar: Wenn jemand unter ungünstigen wirtschaftlichen Bedingungen lebt, sind ihm viele andere und bessere Möglichkeiten zugänglich als ausgerechnet der Sport. Ohne staatliche Sportförderung, ob nun durch finanzielle Zuwendungen oder eine Stelle in einer Sportförderkompanie, würde sich in Deutschland doch so gut wie keiner mehr für Leistungssport entscheiden.

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0815boy hat geschrieben:Und genau das ist nicht erstrebenswert. Ich glaube die wengistens würden in einem Land leben wollen, in dem Leute wie Restle-Apel mit Mistgabeln aus dem Land gejagt würden.
Merkst du eigentlich selbst, was für eine rassistische Scheiße du hier schreibst? :kotz2:

Falls es dir am nötigen Verständnis von G.s Aussagen gebricht: Gesellschaftliche Ächtung funktioniert allerorten auch und oftmals stärker und besser ohne physische Gewalt. Wenn Leute nicht mehr mit dir reden, keine Geschäfte mehr mit dir machen oder einen Raum verlassen, wenn du reinkommst, braucht es keine Mistgabel.

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0815boy hat geschrieben: Oder glaubt jemand ernsthaft, Mockenhaupt oder Gabius würden dopen?
Gleich kommt DerC und haut dich.

Von mir bekommst du nur die zynische Frage: wieso nicht? Sind Deutsche "den Negern" (moralisch) überlegen, dass sie nicht dopen?
0815boy hat geschrieben:Und wenn es doch mal vorkommt wie bei Restle-Apel, dann schnappt das Kontrollsystem mit hoher Wahrscheinlichkeit schnell zu. Aber geh mal nach Afrika. Das sieht das ganz anders aus.
S. oben

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kobold hat geschrieben:Auf den Thron gestellt? Nö.
Doch - gewissen (Leistungs-)Sport stellst du ja gerade als förderungswürdig da. Also "besser" als andere Aktivitäten.
kobold hat geschrieben:Leistungssportler leben natürlich in gewisser Weise "ihr Hobby aus". Aber sie leisten auch harte Arbeit, die ganz sicher nicht immer Spaß macht
Mir sehr gut gefallen hat ein Zitat von Rene Adler (Fussball-Torwart): "Ich arbeite in der Unterhaltungsbranche" - das bringt die Sache mMn sehr gut auf den Punkt.
kobold hat geschrieben:Auf den mitteleuropäischen Raum ist aber dieser Ansatz nicht übertragbar: Wenn jemand unter ungünstigen wirtschaftlichen Bedingungen lebt, sind ihm viele andere und bessere Möglichkeiten zugänglich als ausgerechnet der Sport. Ohne staatliche Sportförderung, ob nun durch finanzielle Zuwendungen oder eine Stelle in einer Sportförderkompanie, würde sich in Deutschland doch so gut wie keiner mehr für Leistungssport entscheiden.
Nö - Leistungssport wird in D (und Mittleuropa) in Massen betrieben: z.B. Fussball. Regional verschieden kann man auch als Radfahrer, Schifahrer, Langläufer, Biathlet, Eishockeyspieler, Hand- oder Volleyballer, ... recht gut über die Runden kommen (will heissen 6-stelliges Jahreseinkommen oder mehr)

Aber es stimmt: in der LA sieht das schon anders aus. Das finde (auch ich) persönlich sehr schade. Meine Frage bleibt aber: Ist die LA "besser" und deshalb förderungswürdig, weil sie sich im Konzert der Unterhaltungsbranche nicht durchsetzen kann?

Nachtrag:
Persönliche Motivation kann man nicht "kaufen". Mir fällt dazu der Ausspruch des Trainers eines österreichischen Jugend-Fussball-Nationalteams ein. Angesprochen auf die Kaderauswahl meinte er, ihm seien Spieler mit Migrationshintergrund lieber, denn "die haben mehr Biss".

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thefrench hat geschrieben: Meine Frage bleibt aber: Ist die LA "besser" und deshalb förderungswürdig, weil sie sich im Konzert der Unterhaltungsbranche nicht durchsetzen kann?
Ich glaube nicht, dass ich das irgendwo behauptet habe. Ich habe ganz allgemein über den Leistungssport geschrieben, ohne bestimmte Sportarten hervorzuheben. Ich schau mir zwar Laufen bzw. Leichtathletik lieber an als Rhythmische Sportgymnastik oder Wasserball und wäre daher persönlich auch eher geneigt, die erstgenannten Sportarten zu unterstützen. Aber das heißt nicht, dass ich eine Förderung anderer Sportarten weniger befürworte.

Was du über Möglichkeiten schreibst, Leistungssport ohne staatliche Förderung zu betreiben, stimmt leider nur für extrem wenige Sportarten. Und die Radfahrer, Skifahrer oder Handballer in D, die ein sechsstelliges Jahreseinkommen haben, kannst du wahrscheinlich jeweils an einer Hand abzählen. Denen sei ihr Einkommen durch Verträge und individuelle Werbeeinnahmen gegönnt (btw., ich glaube, man kommt auch mit einem mittleren fünfstelligen Jahreseinkommen, wie es vermutlich die meisten Foris haben, hervorragend über die Runden :D ) .

Aber was ist mit den Leuten, die da mit Anfang 20 nochvom Sport leben können, aber vermutlich das Potenzial dazu hätten (ja, ich weiß, das ist schwer abzuschätzen)? Die müssen entscheiden, ob sie nochmal 4-5 Jahre ihres Lebens in den Sport investieren - mit dem Risiko, dass das Ganze ein Zuschussgeschäft bleibt - oder ob sie den direkten Weg in Studium und Beruf nehmen.

Klar, es ist Luxus, dass ein Staat einzelnen Personen ein Stück Selbstverwirklichung finanziert und sich zugleich quasi Aushängeschilder "heranzuzüchten" versucht. Aber ich bleibe dabei: Wenn wir auf diesen Luxus verzichten, hätten wir in Deutschland vermutlich wenig bis keine Leistungssportler mehr. Oder die Leistungssportler wären primär solche Menschen, denen Leistungssport der einzige Weg scheint, "nach oben" zu kommen. Um nicht falsch verstanden zu werden: Das wiederum fände ich nicht aus irgendwelchen national gefärbten Gründen problematisch, sondern weil es ein Signal dafür wäre, dass z.B. unser Bildungssystem eben doch nicht so durchlässig ist, wie ich mir das wünschen würde.

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kobold hat geschrieben:Merkst du eigentlich selbst, was für eine rassistische Scheiße du hier schreibst? :kotz2:

Falls es dir am nötigen Verständnis von G.s Aussagen gebricht: Gesellschaftliche Ächtung funktioniert allerorten auch und oftmals stärker und besser ohne physische Gewalt. Wenn Leute nicht mehr mit dir reden, keine Geschäfte mehr mit dir machen oder einen Raum verlassen, wenn du reinkommst, braucht es keine Mistgabel.
Du scheinst metaphorische Sprache nicht zu verstehen. Wähle übrigens die linke, also waschechter rassist :) .

Nina Stöcker hat ihre Teilnahme an der HM DM abgesagt. Damit dürfte restle-Apel favorisiert sein, zumal sie kürzlich auch über 10 km in den niederlanden recht starke Form gezeigt hat.

530
DerMaschine hat geschrieben:Also Sonntag Paris, Rotterdam und Wien. Eurosport überträgt Paris und Wien gibts im Livestream.
Ist das ein Überangebot an Marathons und das an einem Wochenende. So ist das, erst gar nichts im Fernsehen und dann alles mit einmal. Da weiß man gar nicht was man sich alles anschauen soll. Lieber wären mir ja die Halbmarathons DM gewesen, da muss ich mich wohl aufs Leaderboard verlassen. Das wird zudem das erste warme Wochenende in diesem Jahr.

532
Starke Zeit von Korir in Paris!! Mal schauen ob die Hahner in Wien noch ranlaufen kann. Hat ja normalerweise ne gute zweite Hälfte.

Macht mich alles ganz hippelig für mein Debut nächsten Sonntag :D
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Bild

PB: 10KM - 35:52 (03'19) ~ HM 1:19:08 (04'19) ~ M 02:56:33 (10'18)
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535
alexLE hat geschrieben:2:05:49
Das ist stark, in Wien dagegen "nur" 2:07:31 h von Sisay Lemma.

Gibt es ein Leaderboard der Zwischenzeiten der Halbmarathon DM - die sind um 11.00 Uhr gestartet.

537
Maya Neuenschwander wird auf den letzten 500m angegriffen, wird spannend.
Anna wird kaum unter den ersten :D drei kommen
Success is knowing that you did your best to become the best that you are capable of becoming (John Wooden)

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1. Maya Neuenschwander
2. Agnes Mutune
5. Anna Hahner 2:30:44, ca. +30s
Success is knowing that you did your best to become the best that you are capable of becoming (John Wooden)

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Was mich wundert alle Läuferinnen in der Spitze sind eine deutlich langsamere 2. Hälfte gelaufen. Alle können ja nicht eingebrochen sein. Entweder war es schon zu warm gegen Mittag oder es war im 2. Abschnitt Gegenwind.

545
Andres hat geschrieben:Was mich wundert alle Läuferinnen in der Spitze sind eine deutlich langsamere 2. Hälfte gelaufen. Alle können ja nicht eingebrochen sein. Entweder war es schon zu warm gegen Mittag oder es war im 2. Abschnitt Gegenwind.
Zumindest war teilweise Gegenwind zu sehen.
Heute bei den Herren und Damen aber ziemlich viele mit einer langsameren zweiten Hälfte.

Sehr enge Spitze war das bei den Damen, interessantes Feld. :)

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Sergej hat geschrieben:Oder die zweite Hälfte war taktisch geprägt.
Das waren wohl eher die Bedingungen. Etwas zu warm und ein wenig zu viel wind. Es waren wohl viele etwas langsamer als erhofft, außer dem Sieger bei den Männern dürften die meisten vorne nicht zufrieden mit ihren Zeiten gewesen sein.

Hahner ist noch in der Kohle gelandet, dazu sicher Antrittsgeld als Vorjahressiegerin. WM wollte sie vermutlich eh nicht laufen. Also hat sie noch 1-2 Chancen für die Olympianorm, kein Grund zur Panik. Auch nicht der erhoffte Schritt nach vorne, und so wie sie ins Ziel lief hoffentlich nicht verletzt. Die Hahners sollten versuchen, etwas robuster zu werden ohne viel Gewicht zuzunehmen. Am Ende aber lieber ein Kilo mehr, aber besser laufen können und geringeres Verletzungsrisiko.

Hab im Netz noch keine News aus Husum gefunden. Mal wieder peinlich vom DLV. Es sollte doch wenigstens einer schaffen, Zwischenzeiten oder vorläufige Ergebnisse zu twittern.

Gruß

C

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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Die Zeiten in Wien sind abgesehen vom Sieger ziemlich bescheiden. Das Männer-Feld war auch vergleichsweise schwach besetzt, wahrscheinlich hat Feleke schon nen Großteil des Budgets aufgefressen. Von Anna Hahner war das eine desolate Vorstellung. So sehr ich sie nach Berlin gelobt habe, aber heute gibts echt nichts schön zu reden.

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DerMaschine hat geschrieben:Hat jemand News aus Husum?
Würde mich auch brennend interessieren ?

Tja der DLV bringt wieder mal nichts auf die Reihe.

Einen Livestream von einem mitfahrenden Begleit-Fahrrad, ist technisch überhaupt kein Problem mehr in der heutigen Zeit. Kostenaufwand nicht der Rede wert.

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