Banner

Tempodauerlauf im Marathontempo - Sinn?!

Tempodauerlauf im Marathontempo - Sinn?!

1
Hallo ihr!

Überall, wo man was über den Tempodauerlauf lesen kann, steht, dass der im Marathontempo gelaufen wird. Jetzt frag ich mich, was da nun der Gedanke dahinter ist? Wenn ich 42 km mit der bestimmten Pace laufen kann, dann schaff ich es doch locker 10 oder 15 km mit dieser Pace zu laufen und es strengt mich nicht so richtig an. Wo ist da jetzt der Reiz oder das Training dahinter? Außer, dass ich mich vielleicht dran gewöhne, meine Marathon-Pace zu halten. Wäre es nicht logischer, die kürzere Strecke dann in nem schnelleren Tempo zu laufen? Oder hab ich das mit dem Tempodauerlauf völlig falsch verstanden? Vielleicht kann mir ja jemand helfen :)

Danke schon mal und falls die Frage vollkommen bescheuert ist: tut mir leid.

3
Laut Jack Daniels sollten Tempoläufe schneller gelaufen werden und zwar im "Schwellentempo". Schwellentempo ist nach JD in etwa das, was man 50-60 min durchhält.

Maratontempo ist nach JD als Alternative für die noch langsameren "leichten Läufe" gedacht. Kann man machen, wenn alles passt und man sich gut fühle. Bei diesem Lauf könne man die Nahrungsaufnahme, Flüssigkeitsverlust, Klamottenwahl, Wetterfühligkeit für den Marathon testen. Außerdem sei er für die geeignet, die die Technik für langsames Laufen nicht drauf haben.

4
Mich strengt das Marathontempo schon an. In den Plänen sind ja oftmals verschiedene Tempi und Distanzen vorgesehen. Da ein voll gelaufener Marathon an der anaeroben Schwelle gelaufen werden kann, also bei ca. 85%HFmax, kann das entsprechende Tempo zu Beginn schon fordernd sein. Ich empfinde es jedenfalls so. Marathontempo ist anstrengend, aber noch ganz gut machbar über eine Distanz von 8-15km, HM-Tempo geht im Training bei mir gut so bis 10km und schneller als 10km-Renntempo lauf ich nur in kurzen Intervallen. Für mich ist es nach einem Marathon oder anderen Wettkämpfen immer erstaunlich, wie ich die Pace überhaupt so gut halten konnte. Im Training geht da um einiges weniger. Aber da ist wahrscheinlich jeder verschieden. Es gibt Trainingsweltmeister und solche, die nur im Wettkampf alles geben können und ganz viel dazwischen.
Wenn das Marathontempo nicht genügend anstrengend ist, könnte man vielleicht die Zielzeit nach unten korrigieren? Ansonsten ist der Trainingsreiz auf jeden Fall da! Marathontempo bedeutet ja nicht, einen lockeren Dauerlauf hinzulegen. Ich versuche, in solchen Einheiten immer genau darauf zu achten, wie ich mich so fühle und ob ich die Einheit einigermaßen locker hinter mich bringe oder ob es mich schon ein wenig zu sehr angestrengt hat. Falls Letzteres passiert, ändert das meist nichts, außer dass ich mir ein paar Tage lang Gedanken darüber mache, ob ich mir nicht zu viel zumute. Dann kommt die nächste intensive Einheit, bei der es wieder besser läuft und gut ist.

5
Marathon-Tempo im vollen Training fühlt sich schon etwas anders an, als voll ausgeruht am M-Start. Aber stümmt, ist in der Regel immer noch locker zu laufen. Und so kannst du ihn auch nehmen: als lockeren Lauf zwischen zwei Qalitätseinheiten, wenn du grade keinen Rekom-Lauf machen willst. Ich persönlich finde es auch hin und wieder ganz hübsch, mal ein gutes Stück in genau dem Tempo zu wetzen, das am Tag X gefordert ist. Und die Beine gewöhnen sich auch dran.

Gruss Tommi

6
1 h MT ist schon anstrengend.
Für mich ist das ein langer Tempolauf. Kommt schon hin.
Dunkel, nass, windig, kalt. - "Yeah, let's go!!!"
Live simple, train hard.
Running is a superpower.

7
Ich bin den Tempolauf immer etwas flotter (10-15 sec/min) als das (anvisierte) Marathontempo gelaufen; das war schon eine anstrengende Einheit. Meistens ca 10 km. Für längere schnelle Läufe bis an 15 km würde mir auch das Marathontempo genügen - wie McAwesome schreibt, fühlt sich das aus dem vollen Training heraus anstrengend genug an.
Probier es aus. Der Tempolauf soll einen Anstrengungsreiz setzen, aber Dich nicht völlig auspowern.

8
unmoeglich hat geschrieben:Laut Jack Daniels sollten Tempoläufe schneller gelaufen werden und zwar im "Schwellentempo". Schwellentempo ist nach JD in etwa das, was man 50-60 min durchhält.

Maratontempo ist nach JD als Alternative für die noch langsameren "leichten Läufe" gedacht. Kann man machen, wenn alles passt und man sich gut fühle. Bei diesem Lauf könne man die Nahrungsaufnahme, Flüssigkeitsverlust, Klamottenwahl, Wetterfühligkeit für den Marathon testen. Außerdem sei er für die geeignet, die die Technik für langsames Laufen nicht drauf haben.
Schau dir mal die 3. Auflage an. In dieser findest du Läufe im M-Tempo en masse.
„Wenn man gut durch geöffnete Türen kommen will, muß man die Tatsache achten, daß sie einen festen Rahmen haben." (Robert Musil)

9
Ethan hat geschrieben:Schau dir mal die 3. Auflage an. In dieser findest du Läufe im M-Tempo en masse.
Die 3. Auflage kenne ich nicht. Werden dort Läufe im M-Tempo als Qualitätseinheiten betrachtet?

10
meissner hat geschrieben:Die 3. Auflage kenne ich nicht. Werden dort Läufe im M-Tempo als Qualitätseinheiten betrachtet?
Ja, werden sie. Beim 5-10k-Plan z.B. beginnt (fast) jede 2. Woche mit einem M.-Lauf (Q1) iirc.
„Wenn man gut durch geöffnete Türen kommen will, muß man die Tatsache achten, daß sie einen festen Rahmen haben." (Robert Musil)

11
Ethan hat geschrieben:Ja, werden sie. Beim 5-10k-Plan z.B. beginnt (fast) jede 2. Woche mit einem M.-Lauf (Q1) iirc.
Edit: es gibt auch M.Läufe, die mit T.-Anteilen angereichert werden.
„Wenn man gut durch geöffnete Türen kommen will, muß man die Tatsache achten, daß sie einen festen Rahmen haben." (Robert Musil)

12
Ethan hat geschrieben:Edit: es gibt auch M.Läufe, die mit T.-Anteilen angereichert werden.
Ja. Ich habe die 2. Auflage, und insgesamt recht lange Läufe mit I-Tempo, dann M-Tempo, dann nochmal I-Tempo kenne ich. War so ziemlich das Härteste was ich je gemacht habe.
Noch eine Frage (da ich z.Z. eher auf 10-15k hin trainiere): Wie lang sind die M-Läufe?

13
meissner hat geschrieben:Ja. Ich habe die 2. Auflage, und insgesamt recht lange Läufe mit I-Tempo, dann M-Tempo, dann nochmal I-Tempo kenne ich. War so ziemlich das Härteste was ich je gemacht habe.
Ich habe meinen M. nach der 2. Auflage vorbereitet, da gab es auch ein paar richtig "nette" Einheiten. Puh.
Noch eine Frage (da ich z.Z. eher auf 10-15k hin trainiere): Wie lang sind die M-Läufe?
Zwar aus der Hüfte geschossen, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass die fast außschließlich 10 Meilen betragen. Oder 8 miles + 1 T + 2 miles.
„Wenn man gut durch geöffnete Türen kommen will, muß man die Tatsache achten, daß sie einen festen Rahmen haben." (Robert Musil)

14
Wobei es ja auch immer darauf ankommt, in welchem Leistungsbereich gelaufen wird.

Wenn jemand auf einen Marathon in 4:30 h, also eher auf Durchkommen, trainiert werden die meisten längeren Trainingsläufe ziemlich im M-Tempo sein. Stehversuche mit 7 min/km machen ja wenig Sinn.

Bei ambitionierteren Zielzeiten und wenn durch die entsprechende Gundlagenausdauer die Marathonzeit zu den Unterdistanzen passt, ist das Marthontempo schon anstrengend.
Neue Laufabenteuer im Blog

15
19joerg61 hat geschrieben:
Bei ambitionierteren Zielzeiten und wenn durch die entsprechende Gundlagenausdauer die Marathonzeit zu den Unterdistanzen passt, ist das Marthontempo schon anstrengend.
Völlig richtig. Deshalb wird bei Daniels ja auch das Tempo der M.-Läufe anhand des aktuellen VDOT-Werts bestimmt (und nicht das angestrebte M-Tempo verwendet).
„Wenn man gut durch geöffnete Türen kommen will, muß man die Tatsache achten, daß sie einen festen Rahmen haben." (Robert Musil)

16
Das kann ich z.b. nicht umsetzen. Ich hab in der trainingsleistung ca 60 vdot aber da kommt meine wettkampfleistung nicht hin (Ca 4:10er pace) in der vorbereitung waren die längsten läufe im mrt 21 km lang

17
orbis hat geschrieben:Das kann ich z.b. nicht umsetzen. Ich hab in der trainingsleistung ca 60 vdot aber da kommt meine wettkampfleistung nicht hin (Ca 4:10er pace) in der vorbereitung waren die längsten läufe im mrt 21 km lang
Da die VDOT-Werte auf WK- und nicht auf Trainingsleistungen basieren, kommt es anscheinend ganz gut hin.
„Wenn man gut durch geöffnete Türen kommen will, muß man die Tatsache achten, daß sie einen festen Rahmen haben." (Robert Musil)

19
orbis hat geschrieben:Das kann ich z.b. nicht umsetzen. Ich hab in der trainingsleistung ca 60 vdot aber da kommt meine wettkampfleistung nicht hin (Ca 4:10er pace) in der vorbereitung waren die längsten läufe im mrt 21 km lang
Wenn Du Dich davor 15km eingelaufen hättest, würde das vollkommen ausreichen.
Antworten

Zurück zu „Laufsport allgemein“