Pescher Kleeblatt
Vor 2 Monaten hatte ich über Facebook eine Einladung zu einer privaten Lauf-Veranstaltung "Pescher Kellblatt 100" erhalten, in vier Schleifen um Köln (42km), Pulheim (28km), den Kölner Norden (Kölnpfad Nordschleife) (25km) und Pesch (5km), zusammen ein 100km-Kleeblatt. Ja, man sollte sich vielleicht gut überlegen, wen man so als Freund auf Facebook hat. "Hey, wer hat mal Lust mit mir einen 100'er in Köln zu laufen?" Einfachmal so. Wie abgelaufen, ähm, abgefahren ist das denn. Ich musste nicht lange überlegen, das war doch genau mein Ding, geniale Strecke, nette Leute, keine Anreise, alles total unkompliziert, einfach die Garage als VP anbieten und dann in ein paar Schleifen durch die Gegend laufen, bis man 100 km voll hat ... besser geht's doch nicht. Juhu, ich bin dabei.
Vorweg, das ist dann nicht mein nächster 100'er geworden. Nach der ersten Schleife des Kleeblatts war Schluss für mich, dann "nur" einmal rund um Köln, "nur" ein Marathon ... Vor drei Wochen bin ich den Düsseldorf Marathon gelaufen. Vor zwei Wochen den WHEW100. Das war dann vielleicht ein bisschen zu früh, für die nächste große Herausforderung, mental und körperlich und überhaupt ... schade. Denn mit dem kleinen Kleeblatt-Trüppchen hat es unterwegs richtig Spaß gemacht und ich wäre gerne dabei geblieben ...
Los ging's um 6:00 Uhr bei Florian in Köln-Pesch. Die Garage wurde mal kurzerhand als Verpflegungspunkt hergerichtet. Alle Mann fertig, Tor zu, los geht's. Ich bin noch gar nicht wach und laufe anfangs fast im Halbschlaf einfach nur mit. Das ist so eigentlich gar nicht meine Zeit, bin dann eher der Abend- und Nachtläufer. Von Pesch aus geht es über den Militärring zum Rhein nach Niehl und dann erstmal immer am Rhein entlang bis nach Rodenkirchen. Früh morgens ist noch nichts los, selbst das Altstadtufer und den Rheinauhafen haben wir fast für uns allein. Immer wieder schön, die Kölner Rheinpromenade.
In Rodenkirchen verlassen wir den Rhein und es geht auf Höhe der Militärringstraße im weiten Bogen um Köln herum zurück durch den äußeren Grüngürtel. An der Tankstelle am Bonnerverteiler legen wir einen kurzen Verpflegungsstopp ein, dann gibt es später bei km 30 noch einmal eine Verpflegungsmöglichkeit auf Höhe der Aachenerstraße an einem Büdchen am alten Militärring. Ab hier verlassen wir den Militäring etwas und laufen durch den "Belvederepark" mit den neuen, umstrittenen "Aussichtspunkten".
Jetzt ist es nicht mehr weit, bis wir wieder zurück sind in Pesch. Eine kleine Herausforderung ist nochmal die Querung der Landstraße nach Pulheim, aber Sonntagvormittag ist noch nicht viel Verkehr. Dann unter der Autobahn A1 hindurch, nochmal rechts abbiegen und schon bald kommt der Pescher See in Sicht, dran vorbei und schon sind wir zurück, Garagentor auf, Musikanlage an, die VP hat geöffnet. Klasse.
Ein Marathon ist geschafft. Wir sind bislang die ganze Strecke in einem für mich recht ordentlichen Tempo gelaufen, 4:35h etwa. Das spüre ich in den Muskeln. Und seit km 35 etwa machen sich die Sehen oben auf einem Fuß im Knick zum Bein wieder bemerkbar. Damit hatte ich letztens beim WHEW meine Probleme. Soll ich wirklich weiter machen und riskieren, dass das schlimmer wird. Ich bin selber überrascht, wie schnell und einfach die Antwort in mir kommt: NEIN, keinesfalls! Ich bin etwas verwirrt. Hey, ich wollte doch den 100'er laufen und jetzt so einfach die Kapitulation? Das kenne ich so gar nicht von mir. Vielleicht ist es ja doch besser so. Ok, die fehlenden Kleeblätter werden aber nachgeholt! Der Rest macht sich wieder auf den Weg zur nächsten Schleife, wir verabschieden uns und ich schaue etwas wehmütig hinter her ... Viel Erfolg euch!
2022: erledigt: G1-Grüngürtel, Kölnpfad 100k, Burginsellauf Delmenhorst 24h Staffel(!), Mega Marsch Köln (63k) ... geplant: nix