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von Orundellico
Das deckt sich mit meinen Erfahrungen.
Zu Beginn meiner Läuferkarriere, vor 15 Jahren, entschied ich mich, nach einer Laufbandanalyse im Laufladen, wegen starker Pronation für Stabilitätsschuhe. Trotzdem taten mir später beim/nach dem Laufen die Füße weh. Deshalb machte ich bei einem orthopädischen Schuster eine Laufanalyse stellte dabei - nach den Worten des Testers - einen "Weltrekort im Überpronieren" auf. Ich bekam also zusätzlich Einlagen und lief damit einige Jahre lang beschwerdefrei.
Vor sechs Jahren begannen die Probleme im Bereich der Achillessehnen und Fersen, die, insbesondere in Zeiten hoher Trainingsumfänge, wiederholt auftraten und für lange Unterbrechungen meiner Läuferkarriere sorgten.
Ich stand dann im vorigen Jahr vor der Entscheidung, ganz mit dem Laufen aufzuhören, weil mir das offenbar nicht verletzungsfrei möglich ist (natürlich bin ich jetzt auch 15 Jahre älter als vor 15 Jahren, genauer gesagt 58). Ich habe dann aber die alternative Entscheidung getroffen, dass ich eine Fehlhaltung habe, die eine partielle Überlastung der Füße bewirkt, und dass ich daher diese Fehlhaltung bekämpfen sollte. Diese besteht in der Überpronation, die ihrerseits von Plattfüßigkeit (ugs.) hervorgerufen wird.
Ich habe also ein "Anti-Plattfuß-Training" gestartet, i. V. m. der Veränderung meines Laufstils in Richtung Natural Running, was wiederum gut durch "Barfußlaufen" (nicht wirklich, sondern in Minimalschuhen) ergänzt wird. Die km-Laufleistung habe ich erst mal reduziert.
Ich glaube, dass ich auf dem richtigen Weg bin. Mein Laufstil hat sich schon deutlich verändert und ich bin zehn Monate lang ohne Probleme gelaufen.
Nun hatte ich allerdings doch Schmerzen im Fuß. Mein Trost ist, dass sie an einer anderen Stelle aufgetreten sind als vorher, nämlich unter den Innenknöcheln. Außerdem zeichnet sich ab, dass sie wohl (hoffentlich) flott wieder verschwinden. Ich vermute daher, dass ich eher "zu gut" als "nicht gut genug" den Vorfußlauf trainiert habe und somit wieder eine Überlastung produziert habe. Das Dilemma war nämlich das : Ich habe zwar mit Minimalschuhen kurzen Strecken (4-6 km) gelaufen, um die neue Belastung der entsprechenden Muskeln langsam zu trainieren, wollte aber doch auf die längerne Strecken (15 km) nicht verzichten. Bei diesen hatte ich aber den Drang, nicht in den, nun als "schlecht" angesehenen, alten Fersenlauf zurückzufallen und habe mir daher vorgenommen, die langen Strecken als Kompromiss mit nur "leicht zudosiertem" Balleneinsatz zu laufen. Dabei habe ich aber wohl überdosiert, so dass der Gesamt-Balleneinsatz nun doch eine Überbelastung der entsprechenden Muskeln darstellte.
Es bleibt also schwierig.