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Sehnenüberreizung Hüfte / etwas hilflos...

Sehnenüberreizung Hüfte / etwas hilflos...

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Hallo zusammen,

zunächst möchte ich mich ganz kurz vorstellen, da ich neu hier bin.

Ich heiße Sven, bin 26 Jahre alt und laufe seit meiner Jugendzeit. Bis dato verlief auch alles beschwerdefrei und problemlos, bis ich leider vor einigen Wochen eine Sehnenüberreizung an der rechten Seite der Hüfte bekam.

Da ich nun drei Arztbesuche und 5 Wochen Laufpause hinter mir habe, jedoch immernoch Probleme damit habe hoffe ich, dass mir eventuell hier jemand aus der Läuferbranche weiterhelfen kann.

Angefangen hat alles bei einer ganz normalen kleinen Trainingseinheit ( Distanz 5km ), bei der ich aus dem Nichts auf einmal ein Ziehen und Stechen in der rechten Hüftseite bekam.

Daraufhin bin ich zum Arzt gegangen, welcher mir neue Einlagen ( Orthopädische Einlagen, welche ich schon immer tragen muss, mit einer Erhöhung rechts, da ich einen Beckenschiefstand habe ) und Voltaren Schmerztabletten verschrieb.

Die Diagnose lautete Sehnenüberreizung in der rechten Seite der Hüfte. Vermutlich zurückzuführen auf den Beckenschiefstand.

Des Weiteren riet er mir dazu, dass ich meine Hüfte schonen solle und solange ich Schmerzen habe nicht joggen gehen darf.
Wie lange ich mindestens mit dem Laufen aussetzen solle, sagte er mir nicht.

Gesagt, getan. Seit ganzen 5 Wochen pausiere ich nun mit dem Laufen und mache nur schonenden Sport wie Fahrrad fahren und Stepper im Fitnessstudio. Dass dies zwar zum geringen Erhalt meiner Kondition beiträgt, aber kein Ersatz fürs Laufen für mich ist, könnt Ihr sicherlich verstehen. :klatsch:

Die Schmerzen haben zwar bereits in der ersten Woche ( vermutlich primär wegen Tabletten ) stark nachgelassen, jedoch habe ich aktuell immernoch diesen ganz leichten Druckschmerz in der Hüfte, wenn ich mit dem rechten Fuß auftrete, und das bei ganz normalem Gehen!

In Selbsttherapie habe ich es auch schon mit entzündungshemmenden Bromelain Tabletten und Heparin Salbe probiert. Jedoch alles ohne merklichen Erfolg.

Seit mehreren Wochen bin ich immernoch auf dem selben Stand und spüre keine Verbesserung. Manchmal kommt es mir sogar so vor, als würde der Schmerz leicht über den Po-Bereich das Bein herunterlaufen.

Ich würde so gerne bei dem super Wetter, was wir zur Zeit haben laufen gehen und bin gefangen...

Kennt jemand vielleicht meine Sympthome und kann mir zu etwas speziellem raten wie z.B. Physiotherapie oder ähnlichem?

Ich habe mir vorgenommen diese Woche ganz leicht mal ne Runde auf der weichen Tartanbahn zu laufen, und zu schauen wie der Körper reagiert.
Haltet ihr das für eine gute Idee?

Ich hoffe mir kann jemand hilfreiche Tips geben in Bezug auf mein weiteres Verhalten mit diesem kleinen aber großen Problem. :geil:

PS: Meine Laufschuhe sind gut gedämpfte Asics, welche noch kein Jahr alt sind. Daher glaube ich eher weniger, dass diese die Ursache dafür sind.

Ich bedanke mich schonmal bei Euch im Voraus für die Hilfe.

Gruss Sven

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Jost33 hat geschrieben: PS: Meine Laufschuhe sind gut gedämpfte Asics, welche noch kein Jahr alt sind. Daher glaube ich eher weniger, dass diese die Ursache dafür sind.
wenn du schon jahrelang läufst und das ohne die genannten Probleme, dann würde ich genau diese Schuhe nicht unbedingt primär als Ursache ausschließen.

Wie das weitere Vorgehen bei dir aussehen könnte, ist wohl oder übel von deiner Experimentierfreudigkeit abhängig. Meine Erfahrung bei allen laufinduzierten Verletzungen/Problemen war immer, dass nach Einhaltung einer kurzen Laufkarrenz, mir das Laufen mit niedriger Belastung immer am besten geholfen hat. Kräftigungs- und Dehnübungen sind sicher auch nicht verkehrt - sofern du sie schmerzfrei ausführen kannst.

Bei irgendwelchen orthopädischen Diagnosen würde ich mir weiterhin entweder eine zweite Diagnose einholen oder einen Osteopathen/Chiropraktiker/Physiotherapeuten aufsuchen und wäre was Einlagen oder den Gebrauch von stark gedämpfte Schuhe angeht, eher sehr skeptisch.

Wenn alles nichts hilft, dann bleibt leider nur eine Alternativsportart finden, mit der du die lauffreie Zeit überbrücken kannst. Wünsch dir was...

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fiveten hat geschrieben:wenn du schon jahrelang läufst und das ohne die genannten Probleme, dann würde ich genau diese Schuhe nicht unbedingt primär als Ursache ausschließen.

Wie das weitere Vorgehen bei dir aussehen könnte, ist wohl oder übel von deiner Experimentierfreudigkeit abhängig. Meine Erfahrung bei allen laufinduzierten Verletzungen/Problemen war immer, dass nach Einhaltung einer kurzen Laufkarrenz, mir das Laufen mit niedriger Belastung immer am besten geholfen hat. Kräftigungs- und Dehnübungen sind sicher auch nicht verkehrt - sofern du sie schmerzfrei ausführen kannst.

Bei irgendwelchen orthopädischen Diagnosen würde ich mir weiterhin entweder eine zweite Diagnose einholen oder einen Osteopathen/Chiropraktiker/Physiotherapeuten aufsuchen und wäre was Einlagen oder den Gebrauch von stark gedämpfte Schuhe angeht, eher sehr skeptisch.

Wenn alles nichts hilft, dann bleibt leider nur eine Alternativsportart finden, mit der du die lauffreie Zeit überbrücken kannst. Wünsch dir was...

Ausschließen kann man die Schuhe natürlich nicht komplett. Ich denke aber, es ist aber eher unwahrscheinlich, dass es daran liegt. Mit den Asics bin ich schon 10k und mehr gelaufen, alles ohne Probleme.

Davor hatte ich auch jahrelang Asics, welche ungefähr gleich mit der Dämpfung meiner jetzigen sind....auch nie Probleme gehabt.

Für den Alltag habe mir ich nun ein paar Nike Free 5.0 zugelegt, dass ich zumindest auch beim Gehen ein wenig Dämpfung im Alltag habe.

Das mit dem Dehnen macht Sinn. Das habe ich eventuell ein wenig vernachlässigt. Schmerzen dürfte ich dabei keine haben, da der Druckschmerz immer nur im Moment des Auftretens kommt.

Ich werde tatsächlich diese Woche mal langsam auf ner Tartanbahn eine kleine Laufeinheit testen. Bei Bewegung, also wenn ich zum Beispiel 10 km Fahrrad gefahren bin, ist es meist besser, als wenn ich aus dem Ruhezustand anfange zu gehen.
Vielleicht kann ich mich wirklich langsam heran tasten ans Laufen.
Meine Angst ist eben aber dennoch, dass es wieder schlimmer werden könnte und ich wieder bei 0 anfange.

Für weitere Tipps bin ich natürlich weiterhin dankbar :)

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fiveten hat geschrieben:Bei irgendwelchen orthopädischen Diagnosen würde ich mir weiterhin entweder eine zweite Diagnose einholen oder einen Osteopathen/Chiropraktiker/Physiotherapeuten aufsuchen und wäre was Einlagen oder den Gebrauch von stark gedämpfte Schuhe angeht, eher sehr skeptisch.
+1

Ich rate mal (bin ja kein Arzt) wenn du Jahrelang beschwerdefrei rumlaufen konntest, dann ist eine Überlastung die wahrscheinlichste Ursache. Auch wenn man nicht plötzlich das Training steigert, kann man sich mal überlasten. Der Körper wird ja nicht jünger und nicht jeder Tag ist gleich.

Und eventuell, wenn noch einen Arzt, dann einen erfahrenen Sportarzt, der sich mit Laufen auskennt.

Die Medis helfen kaum noch also lass sie weg. So dämpfst du nur den Schmerz und hast keine Kontrolle, wie schlimm es immer noch ist. Vor allem, wenn du erste Laufversuche machst.

Abschließend, eine Sehnenentzündung (falls es denn eine ist, was spricht gegen einen Triggerpunkt oder eine Verhärtung der/die schmerzhaft ausstrahlt?) kann langwierig sein, da brauchts auch mal Geduld.

Gute Besserung :)

Gruss Tommi

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Ein beliebtes Läuferproblem in dem Bereich ist der Piriformis (Link).
Dafür gibt es Dehnübungen.
Dunkel, nass, windig, kalt. - "Yeah, let's go!!!"
Live simple, train hard.
Running is a superpower.

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fiveten hat geschrieben:... oder einen Osteopathen/Chiropraktiker/Physiotherapeuten ...
Ich kann aus eigener Erfahrung bestätigen:
Osteopathen, Chiropraktiker und Physiotherapeuten haben, was den Bewegungsapparat angeht, meistens ein besseres Gespür und stellen bessere Diagnosen als die meisten Ärzte.
Gerade bei Orthopäden liegt die fachliche Ausfallquote bei über 90%.

Gruß,
Gero

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Ersteinmal vielen Dank für die sehr hilfreichen Antworten.

Mein Orthopäde ist ein sehr renommierter Sportmediziner und hat unter anderem jahrelang einen Fußballverein in der 2. Bundesliga betreut.

Eine Fehldiagnose traue ich ihm eigentlich nicht zu, auch wenn es natürlich nicht auszuschließen ist.

Die Testübungen, welche für das Priformis-Syndrom in dem Link stehen, hat er glaube ich fast alle mit mir gemacht.

Generell sind in diesem Link aber doch ein paar Anzeichen dafür, was darauf deuten könnte. Kribbeln bis in die Wande etc. habe ich ebenfalls.

Ich werde die Dehnübungen einfach mal heute Abend ausprobieren. Schaden wird es denke ich nicht.

Ein Chiropraktiker oder Osteopath ist hier in meiner Gegend leider sehr dünn gesät. Für den nächste müsste ich ca. 50km fahren. Falls es jetzt durch erste Lauftests schlimmer werden sollte, werde ich aber natürlich diesen Weg gehen müssen.

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blende8 hat geschrieben:Ein beliebtes Läuferproblem in dem Bereich ist der Piriformis (Link).
Dafür gibt es Dehnübungen.
Genau das ist dein Problem. Bis vor kurzen hatte ich das gleiche Problem in der rechten Hüfte, war auch total verzweifelt mal war es besser dann wieder schlimmer aber immer beim Laufen.
Bei mir war es besonders stark beim los laufen.
Abhilfe fand ich beim Osteopathen er meinte das es eine Muskelreizung oder auch Verkürzung sein kann durch Überlastung falsche oder einseitige Belastung auftreten kann. Schon nach einer Sitzung und regelmäßigen Dehnungsübungen war eine spürbare Besserung vorhanden laufe jetzt wieder ohne Beschwerden.

Habe den Osteopahten nie bereut war am ende froh zu erst zum Osteopahten und nicht zum Arzt war die verschreiben erst Medikamente und Pause. Wenn dann alles nicht hilft sind sie meist Ratlos und schicken ein weiter.

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Eller77 hat geschrieben:Es lohnt sich der Weg glaub mir habe fast 3 Monate rumgemacht.... :daumen:
Besten Dank für dein Erfahrungsbericht.

Ja, also da schonen (und Medikamente erst recht nichts) bringt würde ich dann doch demnächst den Weg zum Osteopathen suchen.

Gibt es da gravierende Unterschiede bei Osteopathen oder irgendwas worauf man achten sollte?

Und wie siehts mit der Krankenkasse aus? Zahlen die sowas mit Überweisung vom Hausarzt oder wie geht man da am geschicktesten ran?

Ich weiss, blöde Fragen, aber ich hab auf dem Gebiet echt keine Erfahrung.

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dicke_Wade hat geschrieben:Abschließend, eine Sehnenentzündung (falls es denn eine ist, was spricht gegen einen Triggerpunkt oder eine Verhärtung der/die schmerzhaft ausstrahlt?) kann langwierig sein, da brauchts auch mal Geduld.
dem schliesse ich mich an.

ich weiss, das Du lieber etwas anderes hören möchtest - aber vergiss das laufen erstmal für eine Zeit und stelle dich darauf ein, wieder bei 0 anzufangen. das ist auch kein Weltuntergang, da der Körper eines Läufers schneller wieder ins laufen zurückfindet. Hauptsache ist doch, das Du wieder schmerzfrei wirst und es kein Dauerproblem wird.

ich hatte mal eine Entzündung der Sehne im Fuss. die war so stark, das ich nichtmal schmerzfrei auftreten konnte. der Beginn des Heilungsprozesses ging dank Ibuprofen und Voltaren relativ zügig. letztendlich hat es dann aber mehrere Monate ohne Belastung gebraucht, bis ich tatsächlich wieder schmerzfrei laufen (joggen) konnte.

wenn Du es jetzt erzwingen möchtest, läufst Du unter Umständen gefahr, Dir etwas chronisches einzuhandeln. also hab Geduld. Dein Körper kann sich selbständig heilen. aber das kann längere Zeit dauern und die Fortschritte können sich nur in ganz kleinen Schritten wöchentlich bemerkbar machen.

und falls es sich um eine Entzündung handelt, kann auch die Ernährung positiv beitragen. viel Obst/Gemüse (Paprika z.b.), wenig Kaffee. hilft zumindest im Kopf dahingehend, das man "etwas für seinen Körper tut".

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Jost33 hat geschrieben:Besten Dank für dein Erfahrungsbericht.

Ja, also da schonen (und Medikamente erst recht nichts) bringt würde ich dann doch demnächst den Weg zum Osteopathen suchen.

Gibt es da gravierende Unterschiede bei Osteopathen oder irgendwas worauf man achten sollte?

Und wie siehts mit der Krankenkasse aus? Zahlen die sowas mit Überweisung vom Hausarzt oder wie geht man da am geschicktesten ran?

Ich weiss, blöde Fragen, aber ich hab auf dem Gebiet echt keine Erfahrung.
Ich wußte durch einen Freund wo ein guter ist.. Da würde ich mich mal informieren an deiner Stelle evtl. hier auch mal im Forum fragen.

Meine KK hat ein Teil der Kosten erstattet bis zu 3 Sitzungen im Jahr geht das glaube(aber glaube nicht bei alle KK). Hatte Privatrezept vom Hausarzt.

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Habe mir nun einen neuen Termin bei meinem Orhthopäden gemacht. Der Orthopäde schreibt mir mir dann eine Überweisung zum Physiotherapeut / Osteopathen. Vom Hausarzt wurde ich abgewiesen.....er sei kein Orthpäde.

Meine Krankenkasse bezahlt für die Physio auch fast alles bis auf eine 10€ Gebühr.

Jetzt ist meine Frage, wohin soll ich gehen? Eher Physiotherapeut oder Osteopath?

Also ich habe einen Physio hier bei mir in der Nähe gefunden, welcher auch auf Sportverletzungen etc. spezialisiert ist. Der scheint mir nen guten Eindruck zu machen.

Einen Osteopathen habe ich auch gefunden. Es scheint mir aber, als wäre er eher auf Naturheilkunde und alternative Heilmethoden spezialisiert. Für mich ein wenig fraglich, ob er mit Sportverletzungen gut umgehen kann.

PS: Den Orthopäden werde ich auf jeden Fall auf diese Prifomis - Syndrom ansprechen. Bin gespannt was er dazu sagt.

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Ich würde zum Osteopath gehen. Meine war auch auf Naturheilverfahren spezialisiert. Ich habe gute Erfahrung damit gemacht.
Denke das musst du selber für Dich entscheiden was die bessere Wahl ist.

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Da ich nun nach etlichen Arztbesuchen schlauer bin, hier noch ein Nachtrag für diejenigen, die die gleichen Symptome haben oder haben werden wie ich.

Phyisotherapie hatte beim mir kaum angeschlagen, daher habe ich auf ein MRT ( Kernspin ) bestanden, um mal die Bandscheiben zu checken.

Das Ergebnis ist, dass ich einen Wirbelvorstand im Bereich der Lendenwirbelsäule habe, welcher auf die Bandscheibe drückt und die Schmerzen in Hüfte und Bein verursacht.

Der Radiologe meinte über physikalische Anwendungen ( Spritze, Wärmeanwendungen und Krankengymnastik ) sollte das Problem in den Griff zu bekommen sein. Dauerhafte KG und Übungen für zu Hause muss ich mir danach natürlich angewöhnen, um langfristig präventiv etwas zu machen.

Zum Glück habe ich was das Joggen angeht keine Einschränkungen. Das Einzige was ausgeschlossen ist, sind Kraftübungen welche die Bandscheiben belasten oder sowas wie Kampfsport, oder Extremsportarten.

Nach dem gestrigen Befund habe ich jetzt noch einen weiteren Termin beim Orthopäden welcher mit mir die Therapie bespricht.

Falls jemand Erfahrungen hat mit der gleichen Problematik bin ich natürlich immer für einen kleinen Bericht empfänglich.

Gerade was die Spritzen im Bereich der Bandscheiben angeht würde mich sehr interessieren, wie sowas abläuft und ab wann man mit Schmerzfreiheit rechnen kann.
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