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Puls oder Pace?

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Simba1966 hat geschrieben:Bei meinem nächsten Marathon werde ich allerdings sehr wohl auf meinen Puls achten, weil ich bei diesem Wettkampf knapp unterhalb meiner anaeroben Schwelle laufe. 2013 habe ich mich genau in diesem Bereich bewegt und hatte einen Superwettkampf hingelegt. 2014 bin ich oberhalb der Schwelle gelaufen und bin nach km25 eingebrochen, obwohl ich eigentlich deutlich besser in Form war als 2013. 2015 werde ich dann wieder dann und wann auf meine Pulsuhr schauen.
Mal abgesehen davon, dass das Schwellenkonzept als veraltet gilt: Schwellentempo wurde doch immer als das Tempo gesehen/geschätzt, das man eine Stunde lang durchhalten kann. Wenn du 25 km schneller als "Schwellentempo" durchhalten konntest, liegt dein wahres Schwellentempo deutlich höher als du denkst. :nick:

@bones: mir gefällt Klausi. Bin aber auch als Möchtegern-Yedi vielleicht etwas voreingenommen.
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

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D-Bus hat geschrieben:Mal abgesehen davon, dass das Schwellenkonzept als veraltet gilt: Schwellentempo wurde doch immer als das Tempo gesehen/geschätzt, das man eine Stunde lang durchhalten kann. Wenn du 25 km schneller als "Schwellentempo" durchhalten konntest, liegt dein wahres Schwellentempo deutlich höher als du denkst. :nick:
Wieder was dazu gelernt! :nick:

Aber woher hast Du die Information, dass das Schwellenkonzept veraltet sei und was verstehst Du darunter?

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Nachdem wir alle jetzt schön gezankt haben, komme ich mal auf die Ausgangsfrage zurück:
berodual_junkie hat geschrieben:Möchte demnächst bei einem HM die 1:23 knacken, und bin am überlegen, den Brustgurt eventuell beim Wettkampf nicht zu tragen. Aus einer Leistungsdiagnose weiß ich, wo meine 4mmol Schwelle liegt, daher habe ich es mir zur Gewohnheit gemacht, auf Langstrecken (ab 10km Distanz) tunlichst immer 1-2 Schläge darunter zu bleiben, damit ich nicht "blau" gehe, ich bewege mich sozusagen in einer Art "Komfortzone".
Hier wird schon deutlich wobei pulsgesteuertes Training am Besten hilft: nämlich eine submaximale hohe Intensität beizubehalten ohne zu "überpacen"

Aber irgendwie habe ich dann nach dem Wettkampf immer das Gefühl, dass mehr hätte gehen können. So spiele ich jetzt mit dem Gedanken, ohne Herzfrequenzmessung den HM mit einer 3:55er Pace/km durchzuziehen.
Das ist eine gute Idee, denn nur so holst Du das Maximale raus. Tempogefühl ist nach meiner Meinung im WK am Wichtigsten, auch wenn es über lange Distanzen >> 10km geht.

Wie macht ihr das? :hallo:
- WK nur nach pace. Das Tempogefühl bestimmt den Verlauf.
- Schwellen- und TDL mit 90% HFmax
- Lockere Einheiten ohne Pulsmessung HF < 75% führt nur zum langsamen Rumschlappen.
- Intervalle nach Stoppuhr.

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Plattfuß hat geschrieben:Nachdem wir alle jetzt schön gezankt haben, komme ich mal auf die Ausgangsfrage zurück:



Hier wird schon deutlich wobei pulsgesteuertes Training am Besten hilft: nämlich eine submaximale hohe Intensität beizubehalten ohne zu "überpacen"




Das ist eine gute Idee, denn nur so holst Du das Maximale raus. Tempogefühl ist nach meiner Meinung im WK am Wichtigsten, auch wenn es über lange Distanzen >> 10km geht.




- WK nur nach pace. Das Tempogefühl bestimmt den Verlauf.
- Schwellen- und TDL mit 90% HFmax
- Lockere Einheiten ohne Pulsmessung HF < 75% führt nur zum langsamen Rumschlappen.
- Intervalle nach Stoppuhr.
Ja, so sehe ich das auch :daumen:

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Plattfuß hat geschrieben:Jetzt schlägt´s dem Faß den Boden aus: Natürlich geht es beim Training um den besten Trainingseffekt, genauso, wie es im WK um die schnellste pace geht. :klatsch: :klatsch: :klatsch: Das eigentliche Hilfsmittel Pulsmesser wird zum Selbstzweck. Einige Spezialisten wollen jetzt Pulswerte statt Trainingseffekte und im WK bei konstantem Puls laufen, statt möglichst schnell zu sein. Sagt mal Leute geht`s noch? :tocktock:
Wer hat das behauptet? Ich behaupte nur....das man nach Puls und Pace trainieren kann.

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Plattfuß hat geschrieben: - WK nur nach pace. Das Tempogefühl bestimmt den Verlauf. - Schwellen- und TDL mit 90% HFmax - Lockere Einheiten ohne Pulsmessung HF < 75% führt nur zum langsamen Rumschlappen. - Intervalle nach Stoppuhr.
Also wird nach einem Mix aus Pace und Puls und sogar mit Stoppuhr trainiert. Warum verstehst du das absichtlich falsch...einfach mal Rudeltrolling absolvieren.Oder?

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NordicNeuling hat geschrieben:Trainingseffekt!
Also den besten Trainingseffekt erzielt man in dem man den Trainingsplan 1.1 umsetzt.Einfach mal eine Einheit umändern und einen Hügellauf daraus machen ist nach meiner Meinung kontraproduktiv. So jetzt Ende im Gelände.

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HeiBl hat geschrieben:Richtig!Wenn man den Trimpwert berechnen will.
Das hat Klausi auch schon so gesehen:

"Die einen nennen es Greifpunkte die anderen Trimp-Wert."

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HeiBl hat geschrieben:Also den besten Trainingseffekt erzielt man in dem man den Trainingsplan 1.1 umsetzt.Einfach mal eine Einheit umändern und einen Hügellauf daraus machen ist nach meiner Meinung kontraproduktiv. So jetzt Ende im Gelände.
Was falsches gegessen, Durchfall bekommen und im Plan steht: 8x1000 in xx:xx, Voll durchgezogen, die ganze Nacht auf dem Topf gegessenen und 3 Tage danach nicht trainieren können. Nur ein Beispiel. Wenn u möchtest, dann kann ich noch 20 nachlegen.

Ein Trainingsplan ist nicht im Stein gemeißelt und erfordert ständiger Korrektur. Wer das selbst nicht kann, soll sich einen Trainer suchen. Trainingsplänen aus dem Buch oder Netz haben sehr große Schwäche... sie sind starr.

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Rolli hat geschrieben:Was falsches gegessen, Durchfall bekommen und im Plan steht: 8x1000 in xx:xx, Voll durchgezogen, die ganze Nacht auf dem Topf gegessenen und 3 Tage danach nicht trainieren können. Nur ein Beispiel. Wenn u möchtest, dann kann ich noch 20 nachlegen.

Ein Trainingsplan ist nicht im Stein gemeißelt und erfordert ständiger Korrektur. Wer das selbst nicht kann, soll sich einen Trainer suchen. Trainingsplänen aus dem Buch oder Netz haben sehr große Schwäche... sie sind starr.
Mensch Rolli, Du wirst Klausimoinaxxel doch nicht plötzlich ernstnehmen?

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Rolli hat geschrieben: Ein Trainingsplan ist nicht im Stein gemeißelt und erfordert ständiger Korrektur.
Nicht ständiger...sondern nur bei Bedarf.Ich ändere Trainingseinheiten je nach Laune.Weil sie einen besseren Trainingseffekt haben.Da ist die Pace nicht so wichtig.So geschrieben Ü60..NordicAnfänger.Rolli...dich als Trainer...nein Danke.Das habe ich schon gemerkt als die Frage aufkam...wie lang sollte der LaLa bei 5Km 17:00 sein.

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NordicNeuling hat geschrieben:...verteufelt...
...apodiktische und durch nichts als die eigene Aversion begründete Verteufelung...
Du machst hier einen Rundumschlag, in dem du emotionalisierst und verallgemeinerst, wo Differenzierung angebracht wäre.

Um das mal ein wenig herunter zu holen:
Ich laufe selbst meistens mit HF-Messer, nutze die Distanzmessung ausgiebigst und profitiere von dem Nutzen, beliebige Strecken zu laufen und doch zu wissen, was ich geleistet habe, und sei es, um meinen Zahlenfimmel zu befriedigen. Warum sollte ich mit einem Ding herumlaufen, gegen das ich eine "Aversion" habe und das ich "verteufele"?

Der springende Punkt ist der, dass Errungenschaften (materielle wie immaterielle) in bestimmten Fällen Nutzen bringen, in anderen nicht - mal abgesehen von manchem, was per se überflüssig ist. Nun liegt "Nutzen" immer in der subjektiven Einschätzung des Individuums, und daher kann jeder auch machen, was er will. (In meiner Jugend pflegte man zu sagen: Du kannst dir auch eine Frikadelle ans Knie nageln.) Ebenso ist es aber auch legitim, sowas zu kommentieren und seine Meinung darüber zum besten zu geben.

Um's an einem simplen Beispiel zu demonstrieren: Ein Handy hat zweifelsohne für viele Fälle einen hohen Nutzen. Es können sich nun 2 Leute am Tisch gegenübersitzen und ein Gespräch führen, indem sie das per Handy tun und sich SMS zuschicken, wenn sie das wollen. Ein Beobachter wiederum kann aber darüber auch den Kopf schütteln und so etwas für reichlich beknackt halten. Daraus abzuleiten, dass er nun eine Aversion gegen Handys hätte und selbige verteufele, wäre hingegen fehlgeschlossen.
NordicNeuling hat geschrieben:"Industriegesteuert - Umsatzbringer" u.ä. höre ich schreien
Auch das ist eine emotional erhitzte Aussage, die aber keinen erhellenden Charakter hat. Ich habe in meinem Berufsleben ausschließlich in privaten Unternehmen gearbeitet, die nicht von ihren tollen Produkten oder Dienstleistungen an sich gelebt haben, sondern diese auch immer verkaufen mussten. Daher weiß ich, dass das nichts Ehrenrühriges ist, ganz im Gegenteil. Vor 25 Jahren bin ich in ein Unternehmen eingetreten, dass sich seinen Markt praktisch erst erschließen musste. In Querschnittsfunktion tätig, habe ich dabei die Denke von Marketingvertretern, aber auch von Vertriebsleuten verstehen gelernt. Also nix mit "schreien". Aber ich weiß auch: Das Interesse eines Unternehmens ist ein eigenes und nicht das des Kunden. Wer das leugnen würde, wäre naiv. Im positiven Fall gibt es eine größere Schnittmenge, die für beide Seiten vorteilhaft ist, im ungünstigen Fall wird versucht, dem Kunden etwas "anzudrehen".

Und um wieder auf die Pulsuhr zurück zu kommen: Aus Sicht einer Firma wie z. B. Polar ist es ganz legitim zu überlegen, wie man aus einem Nischenmarkt einen Massenmarkt macht. Der Marketingchef, der daran nicht dächte, gehörte gefeuert. Das bedeutet aber eben nicht von vornherein, dass das dem Kunden einen Nutzen bietet. Wenn ich mir die ganzen verunsicherten Anfänger-Threads anschaue, wenn ich sehe, dass Läufer sich ausbremsen (nicht nur hier in diesem Thread), nur um ja nicht außerhalb irgendwelcher Grenzen zu laufen, wenn ich vergleiche, dass "früher" jemand erstmal so mitgelaufen ist, um zu sehen, ob das was für ihn ist, jetzt hingegen viele meinen, vor dem ersten Lauf eine Investition in Technik tätigen zu müssen, dann komme ich zu der Einschätzung, dass diese Entwicklung (Laufen mit Pulsuhr) der breiten Läufermasse keinen Vorteil bietet, im Gegenteil kontraproduktiv ist.

Und da hat in der Tat die Vermarktungsstrategie einen cleveren Schachzug gemacht: Es ist eine kritische Masse entstanden, so dass der Anfänger recht schnell auf Aussagen stößt: Zum Laufen gehört eine HF-Uhr. Dann kauft er eine und kommt damit nicht recht klar. Die menschliche Psyche ist allerdings so gestrickt, dass sie sich schwer tut mit der Bewertung: War nichts, hätte ich lieber das Geld gespart, also wird - bewusst oder unbewusst - die Entscheidung vor sich selbst gerechtfertigt, und der nächste Fürsprecher ist gewonnen.
Der Mensch ist eben kein Instinktwesen mehr, sondern muß das durch harte und dauernde Arbeit seiner CPU ausgleichen.
...
Den Ausgleich durch Denken beherrscht er inzwischen so gut, daß er den Instinktwesen deutlich überlegen ist.
Du lässt hier die Hierarchie des Gehirns völlig außer acht, aber das würde jetzt zu weit führen.

Bernd
Das Remake
Infos zum Laufen und Vereinsgedöns gibt's auf www.sgnh.de

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Ich frage mich, wann der erste Thread auftaucht, in dem jemand berichtet, dass er in die Hose gekackt hat, weil seine App ihm nicht befohlen hat, aufs Klo zu gehen. Eigentlich merkwürdig, dass so viele den Stuhlgang noch ganz ohne technische Hilfsmittel hinbekommen!
...und was da alles passieren kann, wenn man die falsche App ausgewählt hat...
Keep smiling, be optimistic, do something good...

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burny hat geschrieben:Du machst hier einen Rundumschlag, in dem du emotionalisierst und verallgemeinerst, wo Differenzierung angebracht wäre.
Im Gegenteil: Ich bin da völlig emotionslos und habe ausgesprochen stark differenziert. Aber ich habe keine Lust, mich jetzt selbst zu interpretieren: Ich halte es für versträndlich genug.
Gruß vom NordicNeuling

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dicke_Wade hat geschrieben:Davon mal abgesehen, dass die meisten Trainingspläne auf den Durchschnitt aller Läufer zugeschnitten sind und bei dir gar nicht passen müssen ist es doch gerade ein Training im hügeligen Gelände, dass dem Körper viele abwechselnde Reize setzt. Am Anstieg sich im Training zu bremsen ist da doch eher kontraproduktiv. Ne, hinauf Druck machen und sich beim Bergabrennen etwas zu erholen und um dann dort auch mal Gas zu geben, das bringt einen wirklich weiter, als stur in einer bestimmten Pulszone vor sich hin zu rennen. Ein besseres Fartspiel kann man doch gar nicht bekommen! :wink:
Wer macht schon 5 mal die Woche Fahrtspiel? Sturheit ist auch eine Art von Ehrgeiz und die gehört im Sport öfter mal dazu. Und wenn ich heute mit 125 bpm im unteren GA1 und morgen bei 138 bpm im oberen GA1 Bereich laufen will, dann mach ich das auch. :teufel:
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