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Mein 1. Volkslauf

Mein 1. Volkslauf

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Hallo ihr Lieben,
erstmal kurz zu mir. Ich bin 32,w und übergewichtig (20kg zuviel). Ich jogge bzw. schleiche seit Februar mehr oder weniger regelmäßig zwischen 3,5 und 5 km. Dabei bin ich lahm wie eine Schnecke, aber im Prinzip ist mir das egal. Hauptsache Bewegung :wink:

Jetzt habe ich mich, zur Motivation um wieder regelmäßig vor die Tür zu kommen, zu einem 7 km Lauf angemeldet. Dieser ist in 5 Wochen. Mein Ziel: nicht Letzte werden bzw. nicht länger als 60 Min unterwegs sein.

Im Moment brauche ich für einen Kilometer noch zwischen 8 und 10 Min., je nach Tagesform.

Mein "Trainingsplan" sieht vor, 3 Einheiten pro Woche. Nun zu meiner Frage.

Wie trainiere ich am Besten. Immer eine 7 km Runde und einfach versuchen von mal zu mal schneller zu werden? Oder besser 1-2 mal 3,5 - 5 km schneller und eine 7 km Runde in der Woche?

Mir ist klar das ich in 5 Wochen nicht schlank und schnell werde, aber vielleicht kann ich etwas schneller werden als die Schnecken am Wegesrand :D

Über Tipps und Tricks von euch würde ich mich sehr freuen!

Danke schonmal im Voraus!

LG Pink2801

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Das du was tust und läufst find ich super.

Aber 60 Minuten für 7 Kilometer ist aber wirklich sehr langsam. Meinst das reicht um Vorletzter zu werden?
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PB: 5km in 28:12min (Stadtlauf Braunschweig 20.09.15) ...PTB: 27:07min. 28.12.15

PB: 10km in 59:15min (Braunschweiger Lauftage 25.10.15)

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Hallo,

der Ansatz ist schon richtig, Abwechslung reinbringen. 1x lang, 2x kürzer und schneller. Für starre Intervalle bist Du vermutlich noch nicht fit genug, aber 1x die Woche Fahrtspiel bringt sicher noch etwas. Die letzte Woche vor dem Lauf etwas ruhiger angehen lassen, nur 1x oder 2x trainieren. Viel Erfolg und genieße die Atmosphäre bei deinem ersten Wettlauf.
Denke nicht über die Lösung nach, sondern über das Problem. :idee2:Die Lösung ergibt sich dann von selbst.

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Danke für eure Antworten, dann werde ich das mit den 2 kurzen und einem längeren Lauf versuchen.

Vorletzte werde ich bestimmt, der beste Ehemann läuft mit und würde nach mir ins Ziel laufen 😍 😂

Wünsche euch ein schönes Wochenende!

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Pink2801 hat geschrieben:Vorletzte werde ich bestimmt, der beste Ehemann läuft mit und würde nach mir ins Ziel laufen  

Hehe, guter Plan :daumen: :D
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PB: 5km in 28:12min (Stadtlauf Braunschweig 20.09.15) ...PTB: 27:07min. 28.12.15

PB: 10km in 59:15min (Braunschweiger Lauftage 25.10.15)

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Pink2801 hat geschrieben:Im Moment brauche ich für einen Kilometer noch zwischen 8 und 10 Min., je nach Tagesform.
Hallo Pink2801,

zur Zeit habe ich verletzungsbedingt Laufverbot von meinem Sportarzt. Deswegen gehe ich täglich. Meist 5 bis 6 km, einmal die Woche auch deutlich weiter. Beim Gehen auf der 5 km-Strecke erreiche ich mühelos ein Tempo von 10 min/km. Ich würde auch noch schneller gehen, einfach um mich zu fordern, doch das darf ich nicht, um die Heilung meiner Verletzung nicht zu gefährden. Sicher dämmert dir, worauf ich raus will: 8 bis 10 min/km ist eine für Läufer inakzeptable Geschwindigkeit!

Das hat nichts mit Fragen der Optik zu tun, noch ist es Ausdruck elitärer Gedankenmuster. Tatsache ist, dass bei diesem Schneckentempo kein wirkliches Laufen zustande kommt. Also keine eindeutig abgrenzbare Phase, in der der Läufer keinen Bodenkontakt mehr hat - die so genannte "Flugphase" im Laufschritt. Deine Flugphase bewegt sich allenfalls im unteren Millisekundenbereich, wenn überhaupt. Es geht dabei auch nicht um Zeiten. Gar nicht. Es geht einfach darum, dass dieses Schlappen, Schlurfen, Tippeln nicht deinem angeborenen und einst auf Kindesbeinen erlernten Laufschritt entspricht. Läufer, die zu lange auf diese Weise in der Gegend rumschlappen, laufen Gefahr sich ihren Laufstil zu versauen. So dass er selbst dann nicht mehr einwandfrei wird, wenn sie endlich Ausdauer erworben haben und schneller unterwegs sind. Mit jedem Schlappschritt wird dem Nervensystem signalisiert: SO solltst du laufen. Und das Nervensystem erfährt einen entsprechenden Reiz und nach vielen hunderttausend solcher Reize wird es den "Schlapp-Schlurf" endlich kapiert, folgsam erlernt und als Phasenprogramm abgespeichert haben.

Aus diesem Grund sollte dein Training - unabhängig von diesem Wettkampf/Volkslauf - zunächst darauf ausgerichtet sein mit etwas mehr Tempo, dafür zwangsläufig nicht so weit unterwegs zu sein. Den Wettkampf lassen wir jetzt mal außen vor: Wenn der in 5 Wochen ist, dann wirst du bis dahin nicht in der Lage sein diese 7 km in was anderem als diesem Schlappschritt laufend zu überstehen. Das wird dann ein einmaliges "Vergehen" an deinem Laufstil sein und damit kannst du leben. Bis dahin solltest du zunächst mit einer Distanz weiter trainieren, auf der du ein akzeptables Tempo komplett halten kannst. Vielleicht sind das die 3,5 km die du bisher minimal läufst.

Was das akzeptable Tempo ist, lässt sich nicht so genau sagen. Jedenfalls eindeutig schneller als 8 min/km. Vielleicht 7:30 bis 7:00 min/km. Ich weiß nicht, wie du dein Tempo bestimmst, möglicherweise erst hinterher durch Division Zeit/Strecke. Also wirst du auf Verdacht schneller loslaufen müssen und hinterher rechnen. Nutze die ersten 5, 6 Trainingsläufe/-tage, um dich auf dieses Tempo zu "eichen". Sollte der erste Lauf zu langsam sein, dann korrigierst du beim nächsten. War er zu schnell, dann eben nächstes Mal langsamer. Erst wenn du das Tempo einigermaßen stabilisiert hast, solltest du damit beginnen deine Reichweite zu verlängern, stückchenweise. Trainingsvorschlag:

Woche 1: 3,5 / 3,5 / 3,5 km zur Tempoeichung
Woche 2: 3,5 / 3,5 / 4 km (ev. die ersten Läufe auch noch zur Eichung)
Woche 3: 3,5 / 3,5 / 4,5 km
Woche 4: 3,5 / 3,5 / 5 km
dann:
Wettkampf ? 7,1 km ausnahmsweise langsamer, ggf. Rückfall in den Schlappschritt

Vielleicht schaffst du zu Beginn eine längere Strecke in diesem höheren Tempo, dann ändert sich der Trainingsvorschlag entsprechend. Ich habe in diesem Vorschlag deine besondere Situation, dass du in 5 Wochen 7 km laufen möchtest, dergestalt berücksichtigt, dass die Steigerung der Reichweite unorthodox sich auf den jeweils längsten Lauf aufsetzt. Normalerweise schlage ich das anders vor. Auch habe ich nach drei Wochen Steigerung keine so genannte Regenerationswoche eingeschoben, um dich deinem Ziel etwas näher zu bringen. Deshalb solltest du wie folgt verfahren:

Nach dem Wettkampf drei Laufruhetage, danach mit zwei kurzen Läufen (3,5 km) wieder ins Training einsteigen. Am Tag nach dem 7 km Lauf solltest du eine halbe Stunde zügig gehen, um die Regeneration zu unterstützen. Halte dich daran, denn 20 kg Übergewicht sind ein ziemliches Päckchen extra (= ein gewisses orthopädisches Risiko extra). Ersatzweise Schwimmen oder Radfahren. Und nach dieser Regenerationswoche könntest du den Laufrhythmus vor dem Wettkampf mit entsprechenden Steigerungen fortsetzen.

Woche 1 nach Regeneration: 3,5 / 4 / 5
Woche 2: 4 / 4 / 5
Woche 3: 4 / 4 / 5,5 bis 6
Woche 4: Reg. also wie Woche 1
usw.

Ich hoffe du kommst damit zu Rande und erlebst vergnügliche Läufe :nick:

Alles Gute :daumen:

Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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Vielen Dank Udo für deinen ausführlichen Beitrag. Ich werde deine Ratschläge bei meinem Training berücksichtigen und dann schau ich mal wie weit ich so komme 😉

Dir wünsche ich eine gute Besserung!
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