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Leistungsdiagnostik ...Ja....aber wann ??

Leistungsdiagnostik ...Ja....aber wann ??

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Hallo, kurze Vorstellung meinerseits:

42 Jahre / 185 / 84 kg / Nichtraucher / jedoch Genießer ;-)

Ich trainierte vor 17 Jahren ! ca. 1,5 Jahre für einen Marathon und absolvierte diesen damals auch, die Zeit war aber katastrophal..rückblickend aber vollkommen klar, das Training war in Umfang und Intensität nicht auf mich abgestimmt.

So...jetzt hat mich wieder der Ehrgeiz und vor allem die Freude am Laufen gepackt. Ich laufe nun seit 4 Monaten regelmäßig, zuerst 3x, seit ein paar Wochen 4x die Woche (z.B. 8km, 6km, 10km, 15km). Meine Pace beträgt dabei 5:30 - 6:10 je nach Laune und Dauer bei ca. 75% HF (wobei ich meine maxHF über einige Sprints zu ermitteln versuchte).

Einen lockeren 8 km WK konnte ich mit 41min finishen. Mir liegen im übrigen eher die langen Läufe wobei ich mich momentan bei 15km zum aufhören zwinge, da ich nicht wieder den Fehler der Überbelastung machen will.

jetzt zu meiner Frage: zu Weihnachten bekam ich als Geschenk eine Leistungsdiagnostik bei einem Sportwissenschaftler. Ich bin mir aber unschlüssig wann ich diese machen soll. Soll ich noch eine Zeit Grundlagentraining machen um dann mit dem Ergebnis ins strukturierte Training einzusteigen - mittelfristig wäre mein Ziel ein HM. Oder soll ich den Laktattest so bald als möglich machen.

Was meint Ihr dazu ?

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Wie sag ich's am diplomatischsten?

Also: Dein Wiedereinstieg ins Laufen macht auch mich einen ganz aussichtsreichen Eindruck, ebenso dein Ziel, einen Halbmarathon zu laufen.

Aber ich weiß beim besten Willen nicht, wozu du überhaupt eine Leistungsdiagnostik brauchst? Ich sehe darin für einen Freizeitsportler nicht den geringsten Wert.

Regelmäßiges, abwechslungsreiches und wohl dosiertes Training bringt dich im Halbmarathon sehr weit, dazu braucht es weder Pulsmessung noch irgendwelche Laborwerte.

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Theoretisch müsstest du alle 6Monate eine Leistungsdiagnostik durchführen.
So allein sagt sie relativ wenig aus. Sie zeigt dir deine Momentane Verfassung. Du kannst dann bei einer weiteren vergleichen wie/ob du dich verbessert hast. Je nach Umfang werden dir auch mehr oder weniger brauchbare Tipps gegeben, die "frühzeitig" hilfreich sein können. Hängt aber eben vom Umfang ab.

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Danke für Deine rasche Antwort, der ich auch sehr viel abgewinnen kann. Es nur so, dass ich die Diagnostik geschenkt bekam und ich sie auch nicht verfallen lassen will. Zum anderen höre ich auch immer wieder, dass ein strukturiertes fundiertes Training ohne die genaue Bestimmung der maxHF nicht möglich ist. Mir gibt diese technische Komponente mit meiner Pulsuhr (Polar M400) und all Ihrer vielen Möglichkeiten noch zusätzliche Motivation, klingt wahrscheinlich kindisch, ist aber so.

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Zum anderen höre ich auch immer wieder, dass ein strukturiertes fundiertes Training ohne die genaue Bestimmung der maxHF nicht möglich ist. Mir gibt diese technische Komponente mit meiner Pulsuhr (Polar M400) und all Ihrer vielen Möglichkeiten noch zusätzliche Motivation, klingt wahrscheinlich kindisch, ist aber so.
Die zusätzliche Motivation, die dir die Pulsmessung gibt, ist das eine - und die sei dir gegönnt. Und es ist richtig, dass die Pulsmessung nur bei Kenntnis deiner maximalen Herzfrequenz sinnvoll ist. Dass aber ohne Pulsmessung kein strukturiertes und fundiertes Training möglich sein soll, ist schlicht und ergreifend Quatsch (den man zugegebenermaßen ständig hört...)

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Für Neulinge wie uns (bin auch seit etwa 4 Monaten dabei) reicht sicherlich als Verbesserung gegen die pi-mal-Daumen Durchschnittsformeln erstmal eine Abschätzung aus einem Wettkampf oder Intervalltraining (in der Gruppe, die einen antreibt). Bei mir sagt die Formel 174, beim 5 km Lauf hatte ich im Maximum 177, beim Intervalltraining letzte Woche hatte ich in der Spitze 176. Schätze daher mal, daß ich mindestens 180 haben sollte. Ist ja auch die Frage, ob unsereiner von der Kondition her überhaupt den Kreislauf ins Limit treiben kann. Auch wenn ich mich bislang nicht an solchen Plänen orientiere, sollte das denke ich für unsere Zwecke gut genug sein. Den Leistungstest würde ich mir daher möglichst lang aufheben, bis man davon dann vielleicht wirklich profitieren kann, wenn es Sinn macht auf den Punkt hin zu trainieren.
Angefangen: 17.9.2015, PB 5km: 19:06 (8.1.2017), 10 km: 39:39 (05.02.2017), HM: 1:26:54 (07.10.2018), M: 3:27:35 (30.4.2017) https://runalyze.com/shared/Jde/

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Hallo auch,

ein paar Gedankengänge (beziehungsweise Erfahrungen) meinerseits bzgl. Leistungsdiagnostik, die Dir vielleicht bei Deiner Planung helfen:
Ich hatte genau eine Leistungsdiagnostik. Rückblickend kann ich sagen, dass diese sicher nicht nötig gewesen wäre, aber damals (und bei meinem damaligen Wissensstand) dennoch hilfreich war.
Anders herum gesagt: Sie hat mir "am Anfang" mehr genützt, als sie jetzt nützen würde.
Abgesehen davon fand ich es auch einfach spannend mal zu sehen, wie so etwas abläuft. Als spannendes Event kann man das also auch betrachten :-)

Um Deinen aktuellen Leistungsstand zu erfahren, kann Du auch einfach einen WK laufen. Das hast Du bereits getan, allerdings schreibst Du "einen lockeren WK". Das ist also vermutlich nicht aussagekräftig?
Hinzu kommt, dass in einem WK (gerade wenn es einer der ersten WKs ist) Fehler bei der Renntaktik passieren können und somit die Zielzeit möglicherweise nicht zum eigentlichen Leistungsstand passt.

Als Resultat einer LD wirst Du neben dem aktuellen Stand (vermutlich) Trainingstempi bekommen und möglicherweise den ein oder anderen Tipp bzgl. der Lauftechnik erhalten.
Wenn Du die LD ohnehin machen kannst, würde ich sie dann machen, wenn Du vor hast in ein strukturiertes Training einzusteigen.
Du kennst dann Traininstempi und weißt in etwa welchen Plan Du beginnen könntest.
Eine LD ohne daran anschliessendes strukturiertes Training hat eigentlich wenig Nutzwert.

Zusammengefasst:
Du willst später einen Trainingsplan beginnen und bis dahin "einfach so etwas laufen": LD später machen
Du wills auch jetzt schon ein struktuiertes Training machen: LD gleich machen
Du willst gar keinen TP machen oder einfach mal Deinen aktuellen Stand wissen: gleich hingehen, die Sache anschauen und versuchen möglichst viele Tipps bzgl. Laufstil mitzunehmen bzw. zu erfragen.

Bei meiner LD habe ich meine bisher höchste Hf übrigens lange nicht erreicht.
Ich weiß nicht, ob das nur bei mir so ist aber ich vermute fast, dass der Aufbau einer LD mit Steigerungen alle 3 Minuten nicht ideal ist, um eine HFmax zu bestimmen.
Man liest öfter auch mal, dass bei Anfängern die Muskulatur der begrenzende Faktor ist und die Hfmax daher bei einer LD lange nicht erreicht wird.

Die "Daumenformel" liefert bei mir allerdings noch viel unpassendere Werte. :-)

LG Anna

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ich teile die Bedenken gegen die Notwendigkeit einer Leistungsdiagnose und das selbst für ambitionierte Läufer, die regelmäßig Wettkämpfe laufen. Unterhalb der Eliteebene ist das meiner bescheidenen Meinung nach vielfach Geldschneiderei.
Sowohl die Hfmax als auch die sogenannten anaerobe Schwelle kannst du relativ problemlos auch ohne teuere Laktatleistungsdiagnose herausbekommen. Dazu gibt es massig Anleitungen im Netz, Prof. Dr. Google hilft.
etwa Die maximale Herzfrequenz ermitteln: HFmax bestimmen - RUNNER’S WORLD
Training mit der Pulsuhr: Die maximale Herzfrequenz (HFmax) | Training
http://www.marquardt-running.com/nc/pri ... ators_calc[action]=puls&tx_wwcalculators_calc[controller]=Calc&cHash=f498699c95219e09927bb45d2f11f229

Wenn das Ding jetzt aber schon gekauft ist: Ende Februar / Anfang März ist meist ein ganz guter Termin für eine Leistungsdiagnose, spätestens dann wird es "ernst" für die Wettkampfsaison.

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Vielleicht auch noch etwas von mir dazu. Hfmax. Entweder du kannst sie ganz genau bestimmen, dann ok, wenn nicht, dann lass es, denn sonst hast du komplette falsche Ableitungen daraus und das bringt dir absolut nichts...
Zur LD. Zur Beurteilung der LD brauchst du gar keine hfmax, da sie mit der Laktatkonzentration und der aeroben und anaroeben Schwelle all deine Bereiche die ganz genau sagen können.
Ich sehe das so. Je früher du die LD machst, desto früher bist du an deinem Anfang deines Trainings. D.. du steigerst dich proportianl mehr als jmd, der shcon 2 5 10 Jahre läuft in den nächsten Monaten. Deshalb bringt dir die Leistungsdiagnostik, die du jetzt machst, in 4 Wochen schon nichts mehr... Deshalb sollte man so eine LD, wie ich finde, nicht nur 2x im Jahr machen, sondern mehrmals, v.a. wenn man noch Anfänger ist und sich die LD nicht schenken will... Ich hoffe, du verstehst das so wie ich es beschreibe...
Wenn du allerdings, wie anna_r es beschrieben hat, Anregungen aus der LD haben willst und mal schauen willst, wie das so abläuft, dann reicht dir auch das eine mal und dann ist es eig egal. Wenn du daraus aber genau auf einen Pulsschlag genau laufen möchtest, und deine ANS bei 167 liegt, dann musst du sie nicht nur einmal machen... ;) denn in ein par Tagen liegt sie vll schon bei 163 oder 169, wer weiß ;)
LAUFEN
5km - 16:00 (01.01.2022)
5000m - 17:03,4 (07.06.2019)
10km - 33:50 (06.03.2022)
21,1km - 1:19:26 (10.03.2019)

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Wenn du die LD bei einem Sportmediziner geschenkt bekommen hast, sofort hingehen! Warum? Du kannst unter ärztlicher Aufsicht dein Herz bis zum Anschlag austesten und sicherstellen lassen, ob nicht eventuell ein versteckter Herzfehler oder Probleme mit dem Blutdruck vorliegen. Hab ich auch so gemacht, Trainingszonen gabs obendrauf.

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berodual_junkie hat geschrieben:Du kannst unter ärztlicher Aufsicht dein Herz bis zum Anschlag austesten und sicherstellen lassen, ob nicht eventuell ein versteckter Herzfehler oder Probleme mit dem Blutdruck vorliegen.
Weil das nicht nur falsch ist, sondern auch eine falsche Sicherheit vortäuschen kann, will ich da mal reingrätschen.
Erstens wird das Herz bei einer Leistungsdiagnostik nicht "bis zum Anschlag" ausgetestet, sondern es erfolgt eine Belastung in Stufen, und sobald das Laktat einen erhöhten Anstieg verzeichnet, wird abgebrochen, egal wie hoch die HF ist.

Zweitens werden bestimmte Herzerkrankungen per Ultraschall oder sogar erst durch ein MRT diagnostiziert, nicht über eine Leistungsdiagnostik. Es ist eine völlig falsche Vorstellung, dass eine LD dazu dient, Herzfehler zu erkennen. Dazu würde ich gerne den Kommentar eines Kardiologen hören! Wenn Athleten mit einiger Berechtigung mit LD arbeiten, dann die im Spitzensport, und dort nicht nur einmal. Wenn diese unsinnige Aussage richtig wäre, dann dürfte keiner von denen den plötzlichen Herztod gestorben sein. Gibt's aber leider genügend, und oft hat dann hinterher die Obduktion unerkannte Herzfehler als Ursache angezeigtl

Trainingszonen gibt's nicht "obendrauf", sondern das ist das primäre (und einzige) Ziel der LD.

@TE: Wenn du sie geschenkt bekommen hast, wäre es unsinnig, sie verfallen zu lassen. Wann du sie machst, ist mehr oder weniger egal. Es handelt sich sowieso nur um eine Momentaufnahme, die zudem Schwankungen unterliegt. Allzu viel sollte man nicht erwarten, denn es wird eine Scheingenauigkeit vorgespiegelt, die aber von verschiedenen Faktoren abhängig ist.

Ich war vor Jahren zweimal in der Freiburger Uniklinik, also nicht mal in einer kleinen Klitsche. Der Grund war jeweils ein anderer, aber da haben die dann quasi so nebenbei auch eine LD gemacht. Resultat waren Trainingsempfehlungen und auch Wettkampfprognosen. Beides war arg an der Realität vorbei. Zum Glück kannte ich meine Wettkampfzeiten und mit welchen Trainingszeiten ich erfolgreich war.

Bernd
Das Remake
Infos zum Laufen und Vereinsgedöns gibt's auf www.sgnh.de

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Vielen Dank, es ist wirklich toll wie einem hier geholfen bzw. wie man beraten wird :daumen:
Ich habe meine Schlüsse daraus gezogen:
Auch wenn es unnötig ist werde ich die LD machen, da es ein Geschenk war und auch schon bezahlt ist.
Ich werde aber noch zuwarten und weiterhin Grundlagentraining machen bis ich ins strukturierte HM Training einsteige.

Vielen Dank

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burny hat geschrieben:Weil das nicht nur falsch ist, sondern auch eine falsche Sicherheit vortäuschen kann, will ich da mal reingrätschen.
Erstens wird das Herz bei einer Leistungsdiagnostik nicht "bis zum Anschlag" ausgetestet, sondern es erfolgt eine Belastung in Stufen, und sobald das Laktat einen erhöhten Anstieg verzeichnet, wird abgebrochen, egal wie hoch die HF ist.

Zweitens werden bestimmte Herzerkrankungen per Ultraschall oder sogar erst durch ein MRT diagnostiziert, nicht über eine Leistungsdiagnostik. Es ist eine völlig falsche Vorstellung, dass eine LD dazu dient, Herzfehler zu erkennen. Dazu würde ich gerne den Kommentar eines Kardiologen hören! Wenn Athleten mit einiger Berechtigung mit LD arbeiten, dann die im Spitzensport, und dort nicht nur einmal. Wenn diese unsinnige Aussage richtig wäre, dann dürfte keiner von denen den plötzlichen Herztod gestorben sein. Gibt's aber leider genügend, und oft hat dann hinterher die Obduktion unerkannte Herzfehler als Ursache angezeigtl
Bernd
Es stand ja im Raum, zu welchem Zeitpunkt es Sinn macht eine LD durchzuführen. Wenn dies bei einem SportMEDIZINER geschieht, der die Anamnese und ein Belastungs EKG durchführt, bin ich der Meinung, dass man da sofort hingehen sollte. Immerhin geht es beim TE um einen Wiedereinsteiger, der nicht regelmäßig Sport betrieben hat. Es kann dort beides verbunden werden: 1) Gesundheitscheck und 2) Trainingszonen ermitteln.
Es war bei mir ähnlich: Ich bin, als ich etwas intensiver ins Sportgeschehen einsteigen wollte, wegen starker Bedenken meiner Frau hingegangen, einfach um zu sehen, wie mein Herz unter Belastung "arbeitet". Genau so habe ich das meiner Sportärztin zu verstehen geben und es war meine primäre Motivation. Puls- und Trainingszonen waren zu diesem Zeitpunkt für mich eher sekundär, daher die Bezeichnung "obendrauf".
Ich glaube niemand rennt als beschwerdefreier Sporteinsteiger zum Kardiologen und lässt Ultraschall oder gar MRT durchführen. Da wäre ich aber sicher von meiner Sportärztin hingeschickt worden, hätte sie beim EKG Auffälligkeiten entdeckt...
Bei Spitzensportlern mit plötzlichem Herztod kennt keiner (vermutlich nicht mal deren Sportarzt) die genaue Anamnese bzw. welche sonstigen Substanzen in deren Blutbahn so unterwegs waren...

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Ein anderer Ansatz:
Eine Leistungsdiagnostik dient i.d.R. dazu das Training zu ändern, damit man sich (schneller) verbessert.

Ist das dein Ziel? Wenn ja, protokollierst du genug, um festzustellen, dass du dich verbesserst? (Ein Ziel zu haben und nicht zu wissen, ob man es erreicht ist nämlich keine gute Idee.)

Wenn das ebenfalls der Fall ist, bist du mit deinen Verbesserungen zufrieden? Wenn ja, verschiebe die Leistungsdiagnostik auf einen Zeitpunkt, an dem du mit deinen Verbesserungen nicht mehr zufrieden bist. Wenn es eine einmalige Leistungsdiagnostik sein soll, wird sie dir in diesem Moment am meisten bringen.

Es wäre schade, wenn die Leistungsdiagnostik zu dem Schluss kommt, du musst erstmal Grundlage aufbauen und du wusstest das schon vorher.

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Ja ich protokolliere fleißig, und momentan bin ich mit den aktuellen Fortschritten mehr als zufrieden. Ich denke auch dass es eher sinnvoll ist sich auf einen gewissen Leistungsstandard zu bringen wo Steigerungen nicht mehr so alltäglich sind und einem vielleicht die eine oder andere Information aus einer LD noch weiterhelfen kann.

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berodual_junkie hat geschrieben:Es stand ja im Raum, zu welchem Zeitpunkt es Sinn macht eine LD durchzuführen. Wenn dies bei einem SportMEDIZINER geschieht, der die Anamnese und ein Belastungs EKG durchführt, bin ich der Meinung, dass man da sofort hingehen sollte. Immerhin geht es beim TE um einen Wiedereinsteiger, der nicht regelmäßig Sport betrieben hat. Es kann dort beides verbunden werden: 1) Gesundheitscheck und 2) Trainingszonen ermitteln.
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Bin zwar kein Mediziner, aber nach meinem Kenntnisstand sind Belastungs EKG und Leistungsdiagnose zwei Paar SChuhe, trotz gewisser Ähnlichkeiten. Leistungsdiagnosen werden meist von Spowis genacht, die keine Ärzte sind und die deshalb auch zum Gesundheitszustand deines Herz-Kreislaufsystems nichts oder nur wenig sagen können. Beim Belastungs EKG geht es dagegen nicht um Laktatwerte (wird meist gar nicht gemessen), VO2Max -Werte oder Trainingsbereiche, sondern um den Zustand deines Herzens und seine Fähigkeit zu erholen.

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Tvaellen hat geschrieben:Bin zwar kein Mediziner, aber nach meinem Kenntnisstand sind Belastungs EKG und Leistungsdiagnose zwei Paar SChuhe, trotz gewisser Ähnlichkeiten. Leistungsdiagnosen werden meist von Spowis genacht, die keine Ärzte sind und die deshalb auch zum Gesundheitszustand deines Herz-Kreislaufsystems nichts oder nur wenig sagen können. Beim Belastungs EKG geht es dagegen nicht um Laktatwerte (wird meist gar nicht gemessen), VO2Max -Werte oder Trainingsbereiche, sondern um den Zustand deines Herzens und seine Fähigkeit zu erholen.
Sehe ich auch so, und da die LD eben durch einen Spowi durchgeführt wird erwarte ich mir auch keine Aussagen zu meinem Gesundheits- sondern zu meinem Leistungszustand.

Ich bin aber auch schon am überlegen ob dieser medizinische Check nicht dringender nötig wäre.

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wuwi hat geschrieben:[...] Ich bin aber auch schon am überlegen ob dieser medizinische Check nicht dringender nötig wäre.
Hallo Wuwi,

ich habe vor längerer Zeit an einer Uni-Klinik mal eine Untersuchung gemacht, die sowohl einen sehr ausführlichen Check incl. Blutuntersuchung, Herz-Ultraschall, Belastungs-EKG, Laufbandstufen-Test bis zum Abwinken als auch die Bestimmung der Schwelle und der Trainingsbereiche beinhaltete.

Was blieb: Das Gefühl, wirklich sehr gut untersucht zu sein, und eine m.E. ziemlich gute Ermittlung der maximalen Herzfrequenz. Das übrige Zahlenwerk habe ich mir einmal angeschaut und dann weggelegt.

In unserem Leistungsbereich halte ich einen vernünftigen medizinischen Check für wichtiger als die Ermittlung irgendwelcher Kennwerte zur Trainingssteuerung.

Gee

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Ich bin aber auch schon am überlegen ob dieser medizinische Check nicht dringender nötig wäre.
mit 42? ach was. Dafür hast Du noch ein paar Jahre Zeit. ZU einer richtigen Läuferfigur sind es noch ein paar Kilos zuviel, aber auch da bist du weit weg von "Risikogruppe".

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Also ich laufe jetzt seit knapp 3 Jahren (April 2013) bin 36 Jahre und habe sowohl vor dem Beginn meines Halbmarathontrainings (ca 1 Jahr nach Laufbeginn) einen Sportcheck beim Internisten/Kardiologen (EKG (Ruhe/Belastung), Herzultraschall, Blutbild) als auch eine Leistungsdiagnostik in einer Sportklinik (Hellersen, Lüdenscheid) machen lassen als auch jetzt nach weiteren 1,5 Jahren eine 2. Leistungsdiagnostik (diese diesmal mit Herzultraschall und Untersuchung Internisten) machen lassen. Beides hat sich als sinnvoll erwiesen.
Den Sportcheck habe ich durchführen lassen, da ich häufiger gelesen habe, dass man wenn man die 30 überschritten hat, länger keinen regelmäßigen Sport gemacht hat und sich dann belastet, dies tun sollte und die Leistungsdiagnostik um meine HFmax zu ermitteln und weil ich neugierig war/bin.
Was es mir gebracht hat, 1. weiß ich nun das ich eine minimale Veränderung am Herzen habe, die aber x % der Menschheit auch hat und es gar nicht weiß - die man aber alle 2 Jahre kontrollieren lassen sollte, um weitere Veränderungen auszuschließen (wichtig sowohl für Alltag als auch für den Sport). 2. Meine Pulsbereiche die deutlich von den Formeln abweichen und das ein nicht ausschließliches, aber mit Bedacht durchgeführtes Training in den diversen Pulsbereichen hilfreich ist um sich und seinen Körper (noch) besser kennenzulernen. Ich kann durch das Wissen um die Pulsbereiche und meiner Laktatschwelle und meiner VO2max bestimmte Reaktionen anders einschätzen und entsprechend Trainingstechnisch darauf reagieren. Klar ist eine Leistungsdiagnostik auch nur eine Momentaufnahme und kann dementsprechend keine Wunder vollbringen was die Hervorsage von Laufzeiten in Wettkämpfen betrifft bei mir stimmten aber die Zeiten für den Moment der Diagnostik und ich konnte anhand dessen auch wunderbar die Steigerungen meiner Leistungen ablesen. Was aber neben dem Ganzen Zahlen- und Gesundheitsgedöns auch noch interessant ist, dass man sich über sein Training austauscht und in meinem Fall von Ärzten und Fachleuten die auch Profisportler betreut Tipps und Anregungen erhält oder auch den Hinweis, dass das Training was man macht "richtig" oder "falsch" ist und was man noch verbessern könnte.
Außerdem habe ich jetzt schon zwei Fälle mit erlebt wo durch die Diagnostik massive Trainingsfehler aufgrund der körperlichen Voraussetzungen oder aufgrund von Anfängerfehlern aufgedeckt worden sind und dementsprechend diese Personen nun gezielter und differenzierter Trainieren können. Mindestens eine von den beiden Personen hätte sich auf Dauer kaputtgelaufen wenn sie einfach so weitergelaufen wäre.
@Tvaellen, weder das Alter noch die Figur spielen eine Hauptursache für Herzproblematiken und "Risikogruppen" - wobei man schon sagt (habe leider die genauen Quellen zurzeit nicht zur Hand), das man ab 30 wenn man länger kein Sport gemacht hat oder noch nie Sport gemacht hat schon entsprechende Untersuchungen machen lassen sollte!
Zu Deiner Frage, Ich würde die Diagnostik vor dem Start des Halbmarathontrainings absolvieren, da Du dann bereits eine gewisse Ausdauerfähigkeit erreicht hast und durch die Diagnostik gezielter vorgehen kannst. Den Gesundheitscheck würde ich sofort machen.
Viele Grüße Sunshine
Antworten

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