Es ist vollbracht, der Hamburg Marathon ist gelaufen ... und die Wette wurde leider verloren.
Cliffs: Kettenraucher, Workaholic und Laufanfänger versucht innerhalb von 3 Monaten einen Marathon unter 4:14h zu laufen.
Wetteinsatz: tut nichts zur Sache, aber sehr lukrativ
Die Wette wurde einige Wochen vor dem Lauf allerdings noch geändert. Statt der Zielzeit ist es jetzt ein Duell Mann gegen Mann mit meinen Wettpartner - dieser ist ebenfalls relativer Laufanfänger, hat noch nie einen Lauf-Wettkampf bestritten und sich 4 Monate darauf vorbereitet.
Ursprünglich habe ich mir diesen Trainingsplan (
Link) ausgesucht. Aus Zeitmangel wurde er aber verworfen und ich bin mehr nach Lust und Laune gelaufen, meistens 5-10km mit höherem Tempo alle 2-3 Tage, habe aber auch mal 1-2 Wochen komplett ausgelassen. Insgesamt 3 langsame LongJogs über max. 21km, danach war ich immer recht platt.
Schlechte Voraussetzungen also, um den Marathon zu bestehen oder gar die Wette zu gewinnen. Mein Wettpartner hat derweil einen Personal Coach engagiert und seinen Trainingsplan recht genau befolgt.
Tag der Entscheidung: der Marathon lief anfangs wesentlich besser als gedacht. Durchgangszeit 10km bei 58min, der HM in 2:02h (ca. 20min besser als meine bisherige persönliche Bestzeit). Bis kurz vor Km 28 immer dicht hinter meinem Wettpartner, der es schon allmählich nicht fassen konnte, dass ich seine Pace halten konnte. Habe mich besser als in allen Trainingsläufen zuvor gefühlt, keine Probleme mit Atmung, Puls oder Beinen.
Dann aber das Malheur: beim Versorgungsstand mit dem rechten Fuss umgeknickt :-( nach einer kurzen Gehpause war klar, dass ich nicht mehr vernünftig weiterlaufen konnte, jedes Auftreten war ziemlich schmerzhaft. Aufgeben? Nein! Zwar lagen noch über 14km vor mir, aber mehr humpelnd als laufend wollte ich zumindest die Finisher-Medaille abholen. Außerdem hatte ich noch die leise Hoffnung, dass mein Wettpartner evtl. zusammenbricht und ich so noch die Wette gewinnte könnte. Wider jeder Vernunft habe ich mich also ins Ziel geschleppt, mit einer Nettozeit von 4:38h. Und musste dann natürlich feststellen, dass mein Wettpartner nicht aufgegeben und mit 4:20h seinen ersten Marathon beendet hat.
Sehr schade. Bin mir sicher, dass es sonst ein spannendes Finish gegeben hätte. Aber zumindest habe ich die Erkenntnis gewonnen, dass ein Marathon mit kurzer Vorbereitungszeit für mich möglich ist. Dem Fuss geht es mittlerweile wieder besser, ist hoffentlich nur eine Verstauchung.
Weitere Marathons muss ich mir aber nicht geben - abgesehen vom Berlin Marathon im Herbst (wegen bereits gebuchtem Startplatz). Halb-Marathon ist für mich reizvoller, da hält sich der Trainingsaufwand in Grenzen und mittelfristig dürfte eine Sub 1:50 möglich sein - auch für einen unsportlichen Typen wie mich ;)