Wie so oft vor einem Wettkampf fühlte ich mich eher schlapp und kraftlos. Seit dem Frankfurt-Marathon habe ich auch nicht mehr gewettkämpft und weiß irgendwie gar nicht mehr, wie man sowas macht, ob ich das überhaupt noch kann. Ich bin unsicher...
Das Profil (angehängt) gleicht einem Buckel (offiziell insgesamt rund ca. 250hm, über ST geglättet 232hm, vielleicht 220m, keine Ahnung). Nach dem Start geht es ein kurzes Stück eher eben los. Dann gilt es eine ca. 1km lange stärkere Steigung zu bewältigen. Jetzt geht es meist mit leichteren Steigungen bis fast eben weiter, bis noch ein knackiger Anstieg folgt. Dann läuft man eine Schleife, wieder fast eben, aber auch nochmal mit einem steileren Stück. Ab ca. km 5,5 rollt man nur noch bergab bis man sich die letzten paar wenige 100m nochmal steil hochquälen muss.
Bisher bin ich dort 2x den 10er und 2x den HM gelaufen. Die 10er-Zeiten bisher: 44 und 42, letztes Jahr lief ich dort den HM in 1:32:xx.
Ich fuhr zum Parkplatz der Guido-Kratschmer-Halle. Dort ging ich zur Anlegestelle des Shuttle-Bus, der uns zum Kloster Engelberg (Großheubach) hochkarrte. Ich traf eine Läuferin aus meinem Ort (dritter GP der Frauen) und ein paar andere Bekannte, mit denen ich mich kurz unterhielt. Ein paar Worte wechselte ich auch mit Reinhold Daab, der für den „LaufReport“ berichtet und fotografiert.
Hier geht’s zum LaufReport (in den es erstmals auch mein Foto geschafft hat - bei Interesse ca. bis zur Mitte scrollen):
LaufReport Engelberglauf in Großheubach
Nachdem ich mich ein bisschen warmgehüpft, leicht warmgetrabt/-gejoggt und erleichtert hatte, zog ich meine langen Sachen aus. Es war zwar mit ca. 6 Grad sehr frisch, ich fror aber nicht wirklich. Wobei ich die Handschuhe anbehielt, da meine Hände sehr kälteempfindlich sind, vor allem die Linke.
Der Lauf begann. Ich rannte los, schon fast am Limit und kam mir doch eher zu langsam vor. Ich wollte aber zu Beginn auch nicht überpacen. Das ist eine Gratwanderung, auf dem ersten Abschnitt nicht zu viel Kraft zu lassen, um später dann auf der Ebene ohne „Pause“ noch gut anziehen zu können. Es sollten auch noch genügend Körner zur Verfügung stehen, um in der Lage zu sein, bergab nochmal richtig Gas zu geben.
Erst rannte ein Haufen Läufer noch an mir vorbei. Der erste Kilometer war 5 Sekunden langsamer, als vor 2 Jahren. Shit, das wollte ich nicht. Unsicherheit kroch in mir hoch. Ein bisschen schneller als damals muss doch drin sein, ich bin doch seit damals (ein gutes Stück) schneller geworden. Andererseits überholte ich bereits während der ersten Steigung mehrere Mitstreiter. Später, glaub ich noch 1-2, allerdings bin ich nicht sicher, ob die zum 10er gehörten, da irgendwann die Halbmarathonis kreuzen. Nach und nach holte ich dann immer mehr Sekunden raus, besonders abwärts konnte ich dann noch punkten, raste bergab und kämpfte mich in 40:25 ins Ziel.
Noch schneller als meine Beine läuft bei kühlem Wetter oft meine Nase. Dafür werden im Training die Handschuhe zweckentfremdet, was sich aber bei einem stark profilierten 10er im vollen Lauf als etwas schwierig erweist. So sieht man auf einer größeren Variante des Fotos vom „Laufreport“ etwas unappetitliche Details. Diese erspare ich hier, sind aber im Forum zu finden....
... naja, was ist schon dabei, die einen kotzen, den anderen läuft halt die Nase, hihi

So kam ich dann auf den 8. GP von 155 Männern und 54 Frauen.
Der erste AKP/40 ist mir dieses Mal viel Wert, da in 10-Jahreschritten gewertet wurde (da die 40 eher die schwächere AK in unserer Region ist).
Der 9.-platzierte war dann der zweite 40er, aber fast eine Minute langsamer.
Die ersten 7 Zeiten:
35:20, 36:42, 37:09, 38:14, 39:07, 39:32, 39:35, mein Nachfolger 41:24
Gewonnen hab ich … eine Autowäsche...
PS: Mein anscheinend mittlerweile berühmt-berüchtigter „Duddits -JBl- Jeptoo“ © dkf - Laufstil ist auf dem Foto nicht zu erkennen, da dieser im Endspurt oft leider bis zur Unkenntlichkeit verwässert
Hier ein Fotobeweis für die Synchronizität meiner Beine mit denen von einer der besten Kenianischen Läuferinnen, Priscah Jeptoo (der einzige Unterschied ist, dass ich „ein bisschen“ langsamer unterwegs bin):
http://media.aws.iaaf.org/media/LargeL/ ... 1758709373
Danach: Dass ich ans Limit ging zeigte bereits während des Laufs meine fast schon schmerzende Lunge. Dann hatte ich abends das Gefühl, eher einen Marathon, als einen 10er gelaufen zu sein. Neben meinen Beinen spürte ich auch meinen Kopf. Die einen kriegen halt einen Kater vom Saufen, manch andere vom Laufen. Der massive Muskelkater am Folgetag bestätigte die Einschätzung - aber so darfs gerne weitergehen

Achso, hier noch das Profil: